350 Jahre Toleranz, hoch aktuell, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 12.11. 2014
1664 gestattete Kurfürst Karl Ludwig Flüchtlingen die Ansiedlung in der Kurpfalz, obwohl sie Täufer waren. Sie kamen aus der calvinistischen Schweiz, die diese pazifistische Minderheit nicht duldete. Karl Ludwig erklärte, ihm sei egal, ob die Zuwanderer sich „aller Kriegshändel enthalten“, wenn sie nur das Land mit aufbauen.
Die alten Berichte der Ortspfarrer klingen zeitnah: Quartiersuche, Begrüßung, Versorgung, Ansiedlung und Starthilfen waren zu organisieren.
Am letzten Samstag feierten die süddeutschen Mennonitengemeinden in der Hoffnungskirche (Südstadt) ihr Jubiläum: „Ohne Gewehr und Krieg. Menschen, die aufbauen. 350 Jahre Mennistenkonzession in der Kurpfalz.“ Erinnert wurde an diesen frühen Schritt zu Toleranz und Menschenrechten.
Die gastgebende Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Heidelberg (Baptisten) stellte in diesem Rahmen ihr aktuelles Engagement zur Unterstützung der Flüchtlinge in Heidelberg vor. Sie fand und verdient dafür viel Beifall.
- Posted by GAL
- On 11. November 2014