Datum/Zeit
21.02.2019 18:30

Veranstaltungsort
Kulturhaus Karlstorbahnhof


Wolfgang Stather. Mehr als Anwalt: Kämpfer, Mitstreiter, Ermutiger, Erneuerer, Freund

Wolfgang Stather prägte die Stadtgesellschaft, die Betriebsratsarbeit in der Region und die Gewerkschaftskultur weit darüber hinaus. Anlässlich seines Todestages laden die Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und das Kulturzentrum Karlstorbahnhofwir ein, Wolfgang Stathers Wirken zu würdigen und weiterzudenken.

Selbstorganisation, gemeinsames Handeln und neue Wege betreten waren für ihn zentrale Anliegen.

Er war Leiter des Studentenwohnheims Collegium Academicum, einer Schule der Demokratie in Selbstverwaltung in bewegten Zeiten. Nach der gewaltsamen Räumung des CA ermöglichte er mit dem Förderverein weiter selbstverwaltetes studentisches Wohnen. Daraus ging das aktuelle Projekt für ein neues selbstverwaltetes Studierendenwohnheim auf der Konversionsfläche Hospital in Rohrbach hervor.

Als Anwalt an der Seite von Arbeitnehmer*innen kam es ihm auf die Vermittlung von Handlungskompetenz an, gewerkschaftliche und betriebliche Bildungsarbeit waren seine Leidenschaft. Er stand für die Entwicklung kreativer Lösungen.

Zahllose Initiativen und Bewegungen suchten Wolfgang Stathers Rat und fanden Unterstützung. Er lebte selbst Solidarität und war aktiv bei Arbeitskämpfen, in der Friedens- und der Anti-AKW-Bewegung.

Das Engagement für internationale Solidarität konkretisierte sich in der Gründung des „Dritte-Welt-Ladens“ in der Altstadt.

Ein Meilenstein für Heidelberg war die Durchsetzung eines unabhängigen, nicht-kommerziellen Kulturzentrums: 1995 öffnete der Karlstorbahnhof. Stather begleitete das Projekt im Beirat und half, es über so manche Klippe zu steuern.

Wolfgang Stather trug zur Neuorientierung der Gewerkschaftsarbeit bei; er reizte das Machbare aus und zeigte neue Wege auf. Er verband betriebliche und gesellschaftliche Themen: so konnte 2015, nach zwei Jahrzehnten unermüdlicher Verhandlungen, das Mahnmal für die ermordeten Zwangsarbeiter auf dem ehemaligen Firmengelände in Rohrbach eingeweiht werden.

Als Vorreiter mit Weitblick engagierte sich Stather auch bei GewerkschaftsGrün. Er war Mitbegründer und langjähriger Ko-Sprecher des Netzwerks von Gewerkschafter*innen und Grünen auf Bundesebene. Er dachte sozialpolitische und ökologische Themen mit und über nationale Grenzen hinaus.

Welche Bedeutung hat Selbstorganisation und gemeinsames Handeln heute? Wo braucht es neue Anstöße?
Wolfgang Stathers Engagement und Lust Neues zu gestalten sollen in Gesprächen mit Wegbegleiter*innen nachgezeichnet und weitergedacht werden.

Erinnern an einen Freund
Mit Rafik Schami

Selbstverwaltung als gelebte Schule der Demokratie
Das Collegium Academicum mit Wolfgang Stather als Leiter und der CA-Verein für das Zukunftsprojekt
Mit Achim Leuschen, Hanka Leszczynska-Koenen, Margarete Over, Nicolai Ferchl

Ein Ort für Kultur der Vielfalt
Der Karlstorbahnhof
Mit Manfred Metzner, Ingrid Wolschin

Anwalt für Arbeitsrechte
Verteidigen – erweitern – befähigen – ermutigen – neu denken – Neues schaffen
Mit Mathias Helmke, Anton Kobel, Harald Bär, Eberhard Schick, Mirko Geiger

GewerkschaftsGrün
Das Ganze im Blick
Mit Reinhard Bütikofer, Beate Müller-Gemmeke

Die Gespräche führt Martina Senghas.

Sehr herzlich eingeladen sind alle Wegbegleiter*innen, Freund*innen und Interessierte.

Donerstag, 21. Februar, 18.30 Uhr, Heidelberg, Karlstorbahnhof, Saal

Es laden ein die Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und das Kulturzentrum Karlstorbahnhof.

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