GAL freut sich sehr über Neubau des SRH Bads in Wieblingen
update 11.12.201: Im Gemeinderat am 09.12. wurde nun einstimming beschlossen, dass die Stadt das Hallenbad finanziell unterstützt, der Neubau ist somit gerettet.
Dass das Hallenbad in Wieblingen nun doch neu gebaut wird, ist so gut wie sicher und das freut uns sehr. Unsere Stadträtin Judith Marggraf und unser Stadtrat Michael Pfeiffer haben sich dafür eingesetzt dieses Bad zu erhalten und zugestimmt, dass die Stadt die jährlichen 300.000 Euro Betriebskosten tragen.
Für die GAL ist der Beschluss sehr wichtig, weil ein Wegfall des Hallenbads dazu führen würde, dass viele Schulklassen in der Nähe im Rahmen des Schulsports keinen Schwimmunterricht mehr hätten und so viel Kinder nicht mehr schwimmen lernen könnten.
Neue Hoffnung für Wieblinger Hallenbad
Gute Nachrichten für Wieblingen: Die SRH Holding baut nun voraussichtlich doch ein neues Hallenbad. Dafür erhält die SRH, sobald das Bad in Betrieb ist, jährlich 300.000 Euro von der Stadt – zuzüglich Preissteigerung. Sowohl Sport- als auch Haupt- und Finanzausschuss haben am Dienstag mit breiter Mehrheit diesem Vorschlag zugestimmt, die endgültige Entscheidung fällt allerdings erst der Gemeinderat am 9. Dezember.
Oberbürgermeister Eckart Würzner sprach im Sportausschuss von einem „Riesenvorteil“ für die Stadt. Den Betriebskostenzuschuss bezeichnete er als realistisch. Würzner betonte außerdem: „Ohne unsere Gespräche würde das Bad nie gebaut werden.“ Rund zehn Schulen nutzen das Wieblinger Bad zum Schulschwimmen. Laut Verwaltung liege es im Interesse der Stadt, dies weiter zu ermöglichen. Auch Vereine und private Träger führten wichtige Schwimmkurse inclusive Anfängerschwimmen durch. Eine Verlagerung des Schwimmunterrichts in die Bäder der Stadtwerke Heidelberg sei nur mit einem hohen logistischen Aufwand und unter Einschränkung des bisherigen öffentlichen Badebetriebs sowie des bereits stattfindenden Schwimmunterrichts möglich.
Die Mitglieder im Sportausschuss stimmten geschlossen für dieses Arrangement. Gleichwohl wurden mehrere Stimmen laut, die sich eine vertraglich geregelte Nutzung wünschten – auch über das Schulschwimmen hinaus. Gert Bartmann, Leiter des Amtes für Sport und Gesundheitsförderung, erklärte in der Sitzung, dass die Schulnutzung vertraglich geregelt sei und auch Vereine und Gruppen dort weiter ihre Angebote durchführen können sollten. Der Stadt soll dabei auch ein Belegungsrecht eingeräumt werden.
Das Thema Hallenbad hatte über Monate für Diskussionen gesorgt. Dass das Gebäude, in dem auch das Schwimmbad untergebracht ist, abgerissen werden soll, steht schon länger fest. Im Zuge des Masterplan-Prozesses soll dort neu gebaut werden, die ursprünglichen Pläne des Architekturbüros sahen auch wieder ein Schwimmbad vor. Später hatte sich die SRH Holding jedoch gegen den Neubau entschieden. Das Argument der SRH: Das Bad werde von ihr seit Jahren „massiv subventioniert“. Mit dem Bau des neuen Hallenbades wird nun voraussichtlich im Juli 2023 begonnen, der Betrieb ist ab Januar 2025 geplant.
Heidelberg. (shy) Rhein-Neckar-Zeitung Update: Mittwoch, 24. November 2021, 20.00 Uhr
Neue Chance für Wieblinger SRH-Hallenbad
Von Sarah Hinney
Heidelberg. Das Gebäude, in dem das Hallenbad in Wieblingen untergebracht ist, wird abgerissen – das steht fest. Im Zuge des Masterplan-Prozesses in Wieblingen, in dessen Rahmen der SRH Campus in den nächsten Jahren weiterentwickelt wird, soll dort ein Neubau hin. Ursprünglich plante die SRH Holding das neue Gebäude wieder mit Hallenbad. Vor einigen Monaten allerdings wurde bekannt, dass diese Planung vom Tisch ist. Das Argument der SRH Holding: Das Bad werde von ihr seit Jahren „massiv subventioniert“.
Jetzt könnte der Stadtteil im Westen Heidelbergs aber doch ein neues Hallenbad bekommen. In einer Sondersitzung des Bezirksbeirats Wieblingen am Dienstagabend signalisierte SRH-Vorstand Patrick Mombaur, dass die Holding unter Umständen bereit wäre, ein Schwimmbad in dem Neubau unterzubringen. Voraussetzung sei aber, dass die Stadt den Betrieb dauerhaft bezuschusst und der SRH „kein finanzieller Verlust entsteht“. Christoph Czolbe vom Stadtplanungsamt informierte die Bezirksbeiräte darüber, dass es zwischen Verwaltung und SRH bereits Gespräche gebe.
Derzeit werde eine entsprechende Vorlage vorbereitet, über die dann der Gemeinderat entscheiden müsse. Laut Mombaur hat die SRH Holding seit 2007 rund 2,5 Millionen Euro Defizit mit dem Schwimmbad gemacht. „Das sind verheerende Verluste. Alternativ müsste ich Mitarbeiter entlassen“, sagte Mombaur. Die SRH Holding ist eine private Stiftung. Zu ihr gehören unter anderem private Hochschulen, Bildungszentren für Weiterbildung und berufliche Rehabilitation sowie Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken.
Das Schwimmbad in Wieblingen wird seit vielen Jahren vom Verein SRH Campus Sports betrieben. Der zahlt zwar Miete an die Holding, laut SRH aber viel zu wenig. Für Bezirksbeirätin Christina Kreckel-Arslan (Grüne) war die Argumentation nicht schlüssig. „Ich war bei beiden Infoveranstaltungen, als es um den Masterplan ging. Dort war das Schwimmbad Thema. Ich verstehe nicht, warum das Bad ursprünglich überhaupt eingeplant war, wenn es seit Jahren so defizitär ist“, kritisierte sie. Mombaur gab zu: „Die Kritik ist berechtigt. Man hätte das Schwimmbad von vornherein ausschließen müssen.“ Mombaur betonte auch, dass die Entscheidung der Stadt, ob sie das Bad künftig bezuschusst, schnell fallen müsse. „Wir sind massiv unter Zeitdruck“. Jede Verzögerung im Bauplan sei mit „erheblichen finanziellen Kosten verbunden“.
Dass die Stadt großes Interesse daran hat, das Schwimmbad in Wieblingen zu erhalten, steht außer Frage. Zehn Schulen nutzen das Bad zum Schulschwimmen. Zahlreiche Schwimmkurse werden dort angeboten. Auch paralympisches Schwimmen, Tauchkurse und Reha-Schwimmen gibt es dort. Und der Verein Campus Sport würde eine Schwimmbad-Schließung wohl nicht überleben. Er generiert zwei Drittel seiner Einnahmen über den Schwimmbadbetrieb. Der Bezirksbeirat will das Schwimmbad in Wieblingen unbedingt erhalten und hat dies am Dienstag in einer Empfehlung an den Gemeinderat formuliert.
Dass auch die SRH selbst ein Interesse daran haben sollte, weiter ein Schwimmbad zu betreiben, machte eine Bürgerin deutlich, die sich in der Sitzung als Sportlehrerin der SRH-Schule zu Wort meldete. „Uns hat die Nachricht sehr betroffen gemacht“, sagte sie. Bis 2008 habe die SRH in Neckargemünd ein Schwimmbad betrieben, dies sei aus finanziellen Gründen geschlossen worden – mit dem Hinweis darauf, dass es ja das Wieblinger Bad gebe. „Inzwischen haben wir uns daran gewöhnt, mit den Kindern durch die halbe Stadt zu fahren“, sagte die Lehrerin. „Ich hoffe, dass das Wieblinger Bad erhalten bleibt, damit wir auch unseren behinderten Kindern weiter Schwimmunterricht anbieten können. Bis jetzt haben alle bei uns schwimmen gelernt.“ Ein Ausweichen auf andere Bäder der Stadt sei mit den behinderten Kindern nicht möglich. „Wir brauchen bestimmte Voraussetzungen – etwa eine Wassertemperatur von 30 Grad, weil unsere Kinder sonst sofort frieren.“
- Posted by GAL (ck)
- On 30. November 2021