In der Denkmalpflege …
… wechselt gerade ein wichtiger Akzent. In der Altstadt und der Weststadt gibt es Gesamtanlagenschutzsatzungen: Jedes Gebäude ist wie ein Denkmal zu behandeln. In den Kommissionen, in denen die Bauanträge beraten werden, saßen Fachleute aus Architektur und Kunstgeschichte neben Bürgern des Stadtteils. Diese Kommissionen haben erfolgreich Streitfragen der Gestaltung und der Nachverdichtung moderiert. Nun hat der Gemeinderat einen Gestaltungsbeirat eingerichtet und die Stadtteil-Kommissionen aufgehoben. Dem neuen Beirat gehören nur noch Fachleute für Architektur und Städtebau an. Kunstgeschichte und ortskundige Bürger sind nicht vorgesehen. Im Umgang mit alter Bausubstanz verschiebt sich damit der Akzent vom Erhalten zum Gestalten. Zu erinnern ist in diesem Zusammenhang an die Auseinandersetzungen um die Altstadtsanierung vor dreißig Jahren, in denen sich der Kunsthistoriker Peter Anselm Riedl mit großem wissenschaftlichen Aufwand Fehlentscheidungen entgegenstellte.
- Posted by Hans-Martin Mumm
- On 3. Oktober 2018
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