Info-Veranstaltung von BUND und NABU zur geplanten Zerstörung der Streuobstwiese bei der ehem. Villa Nachttanz
Letzten Dienstag fand eine Info-Veranstaltung von BUND und NABU bei der Streuobstwiese/dem Areal der ehem. Villa Nachttanz zur geplanten Zerstörung der Wiese durch Überbauung durch eine Luxemburger Agrochemiefirma und – wie von Heidelberg-Marketing angedacht – durch Anlegung eines Busparkplatzes für Touristenbusse statt.
Redebeitrag von Gerd Guntermann (auch gekürzt als Leserbrief in der RNZ 17.11.2022 abgedruckt, s.u.)
“Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas. Die sogenannte “Umwelthauptstadt” Heidelberg hat sich deren Erhalt auf die Fahnen geschrieben, ebenso wie die Schaffung von Naturerfahrungsräumen, den Schutz von Freiflächen und die Förderung eines gesunden Stadtklimas. In der selbsternannten “Wissensstadt” spielt diese Erkenntnis allerdings keine Rolle, wenn es um die profitable “Entwicklung” von Grünflächen für Gewerbe und Straßen geht, so auch hier, nördlich des Wieblinger S-Bahnhofs, wo eine 1,7-Hektar-Streuobstwiese mit sehr hohem Potenzial für Insekten, Reptilien, Vögel und Fledermäuse einer Agrochemiefirma aus Luxemburg und wahrscheinlich einem Busparkplatz zum Opfer fallen soll – trotz brachliegender Gewerbeflächen auf Heidelberger Gemarkung!
Hehre Bekundungen des OB zum Umweltschutz münden immer wieder ins Gegenteil, in der Vergangenheit durch die vom Baurechtsamt zu verantwortende illegale Erweiterung des Königstuhlhotels in einem Landschaftsschutzgebiet, die Genehmigung für eine Villenerweiterung am Schlosswolfsbrunnenweg mit der Folge der Zerstörung von Amphibienbiotopen im Schlossgarten und dem qualvollen Verenden dieser Tiere infolge von mit Zement vergifteten Quellwasser, oder derzeit durch die Bebauung mit Luxuswohnungen im Bereich Haarlassweg/Neckarhelle unmittelbar vor dem Naturschutzgebiet Russenstein.
Baurecht dominiert weiterhin Landschafts-, Natur- und Artenschutz, die Zerstörung der Biodiversität ist auch in Heidelberg ständige Realität.
Grenzen des Wachstums? “Global denken und lokal handeln”, um den OB zu zitieren? Nicht in der “Wissensstadt” beim Flächenverbrauch!”
Bericht in der Rhein-Neckar-Zeitung 17.11.2022:
- Posted by GAL (ck)
- On 17. November 2022
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