Kerchemer Wind
Liebe Kirchheimerinnen und Kirchheimer, liebe Heidelberginnen, liebe Heidelberger,
wer erinnert sich nicht an das Jahr 1989, als in Berlin die Mauer fiel. In Kirchheim wurde die Mauer in der Hardtstraße durch die Fa. Rosmanith – Fensterbau aufgebaut.
Nun kann man sicherlich geteilter Meinung über die neue Umgrenzung des Firmengeländes sein, ökologisch macht es durchaus Sinn. Die Gabionen, so nennt man die durch Draht oder Stahl eingefasste Konstruktion aus Natursteinen, sind besonders umweltfreundlich. Sie sind nicht so teuer wie eine Natursteinwand, beinhalten aber auch keine umweltfeindlichen Stoffe. Wir würden uns freuen, wenn die Fa. Rosmanith nun noch eins drauf setzt und die Wand mit verschiedenen blühenden Kletterpflanzen verschönert. Dann werden in den nächsten Jahren nicht nur wir Kirchheimer, sondern auch Eidechsen, Blindschleichen und viele Insekten Freude an der Mauer haben. Außerdem hätten die Pflanzen einen kühlenden Effekt. Etwas schmunzeln mussten wir, als wir an der Bauabsperrung auf dem Radweg das Haltverbotschild entdeckten. Es verbietet Autofahrern das Parken auf dem schmalen Radweg, obwohl er dort sowieso nicht fahren darf. Letztendlich gehört dies aber zu der immer noch völlig irreführenden Schilderstrategie in der Hardtstraße.
Straßenbahnlinie 26
Seit der neuen Streckenführung über die Bahnstadt und Bergheim gibt es unterschiedliche Meinungen darüber, ob dies nun eine Verbesserung oder Verschlechterung darstellt. Wenn man auf schnellstem Wege zum Bismarckplatz möchte ist es ein Nachteil, möchte man aber zum Hauptbahnhof, ins Kino, in die Volkshochschule/Akademie für Ältere oder schnell umsteigen zum Neuenheimer Feld ist die neue Streckenführung von Vorteil. Auch die Stadtbücherei ist von der Bergheimer Straße gut erreichbar. Die GAL begrüßt die aktuelle Führung, insbesondere wegen der Verbindung ins NHF und zum Hauptbahnhof. Die Stellungnahme der RNV ist bei der Frage, ob die alte Linienführung wieder eingeführt werden soll, eindeutig: Eine zusätzliche Straßenbahnlinie von Kirchheim zum Bismarckplatz ohne Fahrt über die Bahnstadt ist derzeit aufgrund fehlender Fahrzeug- und Personalkapazitäten, sowie dem entsprechend hohen finanziellen Aufwand nicht möglich bzw. nicht gerechtfertigt. Dies belegt auch die Auswertung der Fahrgastzahlen. Die Ergebnisse zeigen für die Fahrtrichtung von Kirchheim zum Bismarckplatz täglich rund 3.300 Einsteiger, die aus Kirchheim zu rund einem Drittel an den Haltestellen Hauptbahnhof Süd und Gadamer Platz wieder aussteigen. Gleichzeitig steigen hier rund 610 Fahrgäste ein, welche größtenteils Umsteiger sind (Annahme). An der Haltestelle Betriebshof steigen rund 800 Fahrgäste täglich aus, um größtenteils am selben Bahnsteig in die Straßenbahnen und Busse in Richtung Neuenheimer Feld einzusteigen. Von den verbleibenden Fahrgästen aus Kirchheim fahren am Bismarckplatz noch rund 800 Fahrgäste nach Neuenheim weiter (Durchfahrer). Durch die Verlängerung der Straßenbahnlinie 26 über den Bismarckplatz hinaus in Richtung Neuenheim und Handschuhsheim entfällt die Notwendigkeit des Umstiegs an dieser Stelle für diejenigen, die ihr Fahrtziel in Neuenheim haben. In der Gegenrichtung vom Bismarckplatz nach Kirchheim wurden rund 770 Fahrgäste täglich gezählt, die von Neuenheim über den Bismarckplatz in Richtung Kirchheim und Bahnstadt mit der Straßenbahnlinie 26 fahren. An der Haltestelle Betriebshof steigen zusätzlich rund 770 Personen zu. An den Haltestellen Gadamer Platz und Hauptbahnhof Süd in der Bahnstadt werden jeweils rund 450 zusteigende Fahrgäste täglich gezählt. Das bedeutet, dass rund ein Drittel der insgesamt im Durchschnitt rund 2.600 Fahrgäste pro Tag in Richtung Kirchheim ihr Ziel in der Bahnstadt haben. Mit diesem Ergebnis hoffen wir, dass die Wählergemeinschaft „die Heidelberger“ die Zahlen zur Untersuchung zur Kenntnis nimmt und nicht weiter die alte Linienführung fordert. Während der Beratungen stellte die SPD den Antrag, eine weitere Straßenbahnlinie bzw. einen 2-spurigen Ausbau zu prüfen. Wie das, insbesondere in der Schwetzinger Straße, gehen soll, erschließt sich uns nicht. Sollten Sie eine Idee haben dürfen Sie uns das gerne schreiben. Unserer Meinung nach wäre es sinnvoll, den Bus der Linie 33 über die Franz-Knauff-Straße und Rohrbacher Straße fahren zu lassen, um eine sinnvolle ÖPNV-Verbindung von Kirchheim zum Helmholtz Gymnasium und in die Weststadt zu haben. Diese Alternative wurde allerdings abgelehnt, da es im Bereich S-Bahnhof West keine Haltestellenmöglichkeit geben würde.
Sehr traurig ist es, dass, und hier gibt es unterschiedliche Meinungen, ob nun Stadt oder Stadtwerke zuständig sind, seit September 2022 die Geschwindigkeitsanzeige in der Albert-Fritz-Straße außer Betrieb ist. Erst geschieht nichts, dann bittet ein Bürger um Installation, dann wird installiert, dann stellt man fest, dass Komponenten defekt sind und man der anderen Stelle Bescheid gibt weil man nicht zuständig ist…..genau solche Dinge, eigentlich Pillepalle sind es, die den Bürger zur Verzweiflung bringen und die auch uns nachdenklich machen und mit Sorge erfüllen. Zuständigkeitsgerangel und dieses ewige Hin- und Her anstatt einfach mal machen, das wünschen sich die Bürger und wir.
Die Haushaltsberatungen zwischen den Fraktionen haben gerade erst begonnen und es ist noch nicht absehbar, wohin die Reise geht. Eins scheint allerdings klar: Eine große Mehrheit, auch wir, will (wieder einmal) Lösungen für schnellere Schulsanierungen. Der Bedarf ist immens und nach der IGH und dem Hölderlin sind nun vorrangig die Grundschulen dran, auch unsere Kurpfalzschule! Das passt sehr gut zu unserer Grundhaltung, dass die Bestandssicherung von z.B. Gebäuden und Verkehrsinfrastruktur Vorrang haben muss vor neuen, prestigeträchtigen Projekten.
Sollten Sie Anregungen oder Fragen haben, sprechen Sie uns ruhig an oder schreiben Sie uns unter GAL-Heidelberg@t-online.de Wir bieten Ihnen keine monatliche Sprechstunde an. Sie dürfen uns gerne Mo.-Fr. zwischen 9:00-17:00 Uhr anrufen, entweder unter HD-783015 oder 0152 56 16 09 02.
Wir wünschen Ihnen eine erholsame Sommerzeit und, was man früher nie gewünscht hätte, auch ein paar erfrischende Sommerschauer, die unsere Natur sicher brauchen kann.
Ihre Stadträte
Judith Marggraf und Michael Pfeiffer
- Posted by GAL (ck)
- On 23. Juni 2023
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