Leserbrief zur Jahreshauptversammlung des Stadtteilvereins Neuenheim von Dr. Frieder Rubik
Leserbrief zur Jahreshauptversammlung des Stadtteilvereins Neuenheim (RNZ vom 25.7.2023 mit Titel „Verspätete Genehmigungen sind ein Problem“)
Vom langsamen Einsickern in die Normalität
Der RNZ Bericht ist noch um die Wahl der Beisitzer*innen des Vorstands des Stadtteilvereins zu ergänzen. Gewählt werden konnten 5 Personen, zunächst wurden vom 1. Vorsitzenden fünf Männer vorgeschlagen, darunter auch ein auch im Stadtteil bekannter Aktivist der AfD.
Spontan erklärte sich noch eine Frau zur Kandidatur bereit. Gewählt wurde sie nicht, sondern eben dieser Aktivist. Der würde für die Technik gebraucht usw. – verständliche Argumente? Wenn man aber weiß, dass dieser Aktivist im Stadtteil gerne mit polemischen Plakaten auftritt, dass er als Beisitzer im Vorstand dieser Partei war, dass er auf Platz 14 zur letzten Gemeindesratswahl kandidiert hat und welche
Ziele diese Partei verfolgt, dann muss man erschrecken. Dieses Einsickern in angesehene Organisationen und Institutionen ist so scheinbar banal, nebensächlich, vielleicht praktisch – aber müssen nicht wir als wachsame Bürger*innen sagen: So nicht, wir wollen das nicht, wir verwehren uns gegen die Vereinfacher*innen, gegen die Polemiker*innen – kurz: wir tolerieren zwar ihre Meinungen, aber wir unterstützen sie nicht und wehren uns auch an diesen scheinbar kleinen Schauplätzen.
Dr. Frieder Rubik, Heidelberg-Neuenheim
Anmerkung: der Leserbrief wurde am 02.08.2023 in der RNZ abgedruckt
- Posted by GAL (ck)
- On 2. August 2023
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