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Demnächst (Januar 2022?) doppelter Neujahrsempfang!

Ein Virus hat’s geschafft: zum ersten Mal seit 35 Jahren fällt der GAL-Neujahrsempfang aus. Alles hängt mit Allem zusammen. Zwar wackelt nicht der Boden in unserer Stadt, wenn in China ein Sack Reis umfällt. Wohl aber werden Leben und Gesundheit unzähliger Menschen gefährdet, wenn durch globalen Raubbau an Ressourcen, Zerstörung der Biodiversität und internationalen Handel einem Krankheitserreger, der bislang kaum über wenige Wirtstiere in tropischen Lebensräumen hinauskam, ein weltweites Wirtsreservoir erschlossen wird. Abstrakt betrachtet, wehrt sich die Natur, während wir es konkret zu spüren bekommen. Wer das als einen vorübergehenden Betriebsunfall betrachtet, verschließt die Augen davor, dass unsere Lebensweise einer grundsätzlichen Überprüfung bedarf.

Gegen ein Virus hilft eine Impfung. Wer aber klimaneutral leben will, kann nicht auf Antikörper hoffen – er muss komplett anders produzieren, konsumieren, heizen, sich fortbewegen und essen. Das erfordert viel Aufwand und gemeinsame Organisation, es geht nicht in der Quarantäne, sondern nur mit breiter Beteiligung von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Eine von fossilen Energien und Atomstrom befeuerte Industrie muss in den nächsten Jahren verschwinden und Platz machen für eine neue Art des Wirtschaftens und Lebens, die Abschied nimmt von einem Immermehr auf einem begrenzten Planeten.

Vertreter von Fridays for Future haben das bei unserem letzten Neujahrsempfang angesprochen. Die Notwendigkeiten sind gegeben, setzen aber voraus, dass wir die jetzige Situation als Chance begreifen, grundlegende Umsteuerungen vorzunehmen – natürlich und an erster Stelle in Sachen Schutz des Klimas und der Biodiversität.

Heidelberg wird weiter wachsen. Angesichts der Umweltprobleme sind wir mit der Frage konfrontiert, wo hier die Grenzen des Wachstums liegen, und müssen entsprechende Antworten finden. Da ist natürlich auch die Universität gefragt mit ihrem ständigen Verlangen nach Expansion. Boden ist nicht vermehrbar – dass selbst Ackerflächen höchster Güte (Wolfsgärten!) zur Disposition stehen, um darauf Flüchtlingsunterkünfte zu bauen, für die es machbare Alternativen gibt, nämlich am bisherigen Standort, zeigt, dass in Heidelberg die Zeichen der Zeit weiterhin in etlichen Bereichen ignoriert werden. Das Potential bestehender Gewerbegebiete und Konversionsflächen bietet interne Entwicklungsmöglichkeiten, weitere Flächenversiegelungen können nicht mehr die Antwort sein.

Ein herzliches Dankeschön an Judith Marggraf und Michael Pfeiffer für ihr großes Engagement im Gemeinderat, an unsere Bezirksbeiräte Jo-Hannes Bauer, Regine Buyer, Heike Hauk, Marion Koch, Claudia Rink, Frieder Rubik, Norbert Schön und Martina Weihrauch für ihren wichtigen Einsatz in den Stadtteilen sowie an Cornelia Kenntner, die das GAL Büro super im Griff hat.

Allen GALiern und SympathisantInnen: Alles Gute für 2021! Bleibt gesund!

Ein Nachsatz, weil er gerade so schön passt: „Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokratie.“ (Adorno zugeschrieben)

Gerd Guntermann – im Namen des GAL Vorstandes: Martina Weihrauch, Gerd Guntermann, Ernest Kellner und Michael Rosler

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