Der 40. Geburtstag der GAL am Neujahrsempfang im DAI

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Der diesjährige Neujahrsempfang der GAL stand ganz unter dem Zeichen des 40. Geburtstages der Grün-Alternative Liste. Wir freuten uns über viele Gäste, die dieses Doppel-Event mit uns am 6. Januar 2025 im DAI feierten. Viele Aktive und ehemals Aktive, neue sowie bekannte Menschen durften wir dort begrüßen, bewirten, und gemeinsam ein wenig unserer Geschichte lauschen.

Auf dem Podium sprachen diesmal unsere GAL-Altstadträt*innen und Mit-Gründer*innen, Ute Straub, Hans-Martin Mumm und Christoph Nestor über die Anfänge und Entwicklung der GAL und teilten hierbei persönliche und gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen. Die RNZ bezeichnete die Erzählungen des Trios als „kurzweiligen Ausflug in die Heidelberger Zeitgeschichte – informativ, witzig und gespickt mit unterhaltsamen oder auch empörenden Anekdoten“ (siehe RNZ vom 07. Januar 2025).

Mitten im Umfeld eines „rechts-konservativ“ geprägten, politischen Gefüges in Heidelberg entstand Anfang der 1980er Jahre der Wunsch, ein Gegengewicht zu schaffen: Eine Plattform für Bürgerinnen und Bürger, die sich selbst einbringen können, entweder durch eigene Wahl in den Gemeinderat oder durch ihre Stimme für eine Mitarbeit in einer Wählerplattform mit einer linken politischen Orientierung und „grünen“ Zielsetzungen – zu dieser Zeit eine neue Erscheinung in dieser Form. In diesem Sinne wurde am 08. Mai 1984 die Grün-Alternative Liste Heidelberg e.V. gegründet.

So einfach war dieser Kraftakt nicht „aus dem Hut“ zu zaubern: „Wollten wir den langen Marsch durch die Institutionen überhaupt? Sollten wir überhaupt für den Stadtrat mit einer eigenen Liste kandidieren?“ Diesen Fragen stellten sich damals unsere drei Zeitzeugen und alle anderen Mitwirkenden im ersten Wahlkampf 1984.

Doch die Mühe wurde belohnt: Mit sensationellen 18,7 % der Wählerstimmen zogen acht GALier in den damaligen Gemeinderat ein:

Ilse Rieker-Bless, Listenplatz 1, 15.755 Einzelstimmen (Platz 2), Stadträtin 1984 bis 1989
Klaus Zimmermann, Listenplatz 2, 18.801 Einzelstimmen (Platz 1), Stadtrat 1984 bis 1989
Dorothea Paschen, Listenplatz 3, 14.623 Einzelstimmen (Platz 3), Stadträtin 1984 bis 89 (und  noch bis 1999)
Reinhard Bütikofer, Listenplatz 4, 11.568 Einzelstimmen (Platz 7), Stadtrat 1984 bis 1988 (wurde 1988 MdL bis 1996)
Dr. Ute Straub, Listenplatz 5, 13.392 Einzelstimmen (Platz 6), Stadträtin 1984 bis 89
Thomas Selig, Listenplatz 6, 13.570 Einzelstimmen (Platz 5), Stadtrat 1984 bis 1989
Ulrike Gscheidle, Listenplatz 9, 13.911 Einzelstimmen (Platz 4), Stadträtin 1984 bis 1988
Manfred Metzner, Listenplatz 40, 10.974 Einzelstimmen (Platz 8), Stadtrat 1984 bis 1989
„Damit hatte keiner gerechnet! Wir waren fassungslos!“, erinnert sich Christoph Nestor.

Im Laufe der Zeit wurden schließlich Themen unterstützt, die heute als Selbstverständlichkeit erscheinen: Bedarfe von „Rand“- Gruppen, Bürgerbeteiligung, Gleichberechtigung, Klima- und Naturschutz, Transparenz… Auch wenn die GAL mit diesen Themen nicht (immer) in Zusammenhang gebracht wird, war sie es doch, die hier in Heidelberg wegweisend wirkte. Die GAL arbeitete hierbei nicht allein sondern war gut vernetzt mit anderen Initiativen des „linken Spektrums“ seiner Zeit: Frauenrechtsgruppen, Anti-Atomkraft-Bewegungen, Collegium Academicum, usw.

Dass unsere Arbeit und politische Richtung jedoch auch heute noch wichtig ist, lässt sich auch an den heutigen Themen erkennen: Rechtsdruck, Klima, sichere Verkehrswege, bezahlbares Wohnen bei steigenden Energiepreisen … Deswegen werden wir auch weiterhin bei unseren öffentlichen Auftritten gerne mit unserem Banner erscheinen: „Für eine ökologische Erneuerung, soziale Gerechtigkeit und kulturelle Vielfalt“

Danke im Namen von GAL – Stadtrat Michael Pfeiffer sowie dem GAL – Vorstand für das große Interesse an unserem Neujahrsempfang. Vielen Dank auch an unser Trio Hans-Martin Mumm, Ute Straub und Christoph Nestor für ihre hervorragende und kurzweilige Zusammenfassung, und Danke an Alle für ihre Beiträge zum Buffet und wer sonst noch im Hintergrund in vielfältigster Form mitgewirkt hat. Besonders wünschen wir alles Gute für Michael Exarchos.

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