GAL freut sich über gut besuchten Neujahrsempfang

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Naturschutz ODER Klimaschutz??

Windkrafträder werden teilweise in naturschutzrechtlich relevanten Ökosystemen platziert. Die Diskussionen rund um den Lammerskopf haben wir in den letzten Monaten gut mit verfolgen können. Doch nicht nur dort tut sich ein Spannungsfeld auf: Klima und Natur – Die beiden Bereiche stehen hier in Konkurrenz, obwohl sie letztlich ein gemeinsames Ziel haben. Wie lässt sich das lösen?

 

Diskussion um Naturschutz vs. Klimaschutz beim GAL-Neujahrsempfang 24

Aus diesem Grund lud die GAL zu ihrem letzten Neujahrsempfang am 06. Januar 2024 zwei Redner mit Fachexpertise ein. Unter dem Motto „Naturschutz vs. Klimaschutz“ diskutierten Bert Brückmann vom BUND (Sprecher AK Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, sowie 2. Vorsitzender des BUND Heidelberg) als Experten für den Bereich Ökologie und Naturschutz, sowie Andreas Gißler, Vorstand der HEG (Heidelberger Energiegenossenschaft).

 

Ökosysteme als komplexes Thema

Die Anwesenden erfuhren von beiden Vortragenden einige interessante Aspekte. So beispielsweise, dass beide in ihrem Bereich unterschiedliches Vokabular nutzen. Während es im Klimaschutz viel um Zahlen geht (wie z.B. Durchschnittstemperaturen, Richtwerte,…), geht es im komplexen Feld der Ökosysteme um Wirkungsketten, die sich gegenseitig beeinflussen und durch eine Störung von Einzelelementen in ihrer Gesamtbalance kippen können. Aber wie? Wo? Wann? Diese Fragen sind schwer zu beantworten, die Entwicklungen wenig en Detail voraussagbar und  Konsequenzen zeigen sich oft auch erst zeitverzögert; und / oder werden nicht mit den vorher erfolgten Einschnitten in die Natur in Zusammenhang gebracht.

 

Vertiefende Kenntnisse fehlen in der Allgemeinbildung

Ein Problem bei der Diskussionsführung ist, dass Ökosysteme im Normalfall nicht zum Portfolio der Allgemeinbildung gehören, sondern aktuell eher eines der Fachgebiete von Biolog*innen, Umweltschützer*innen usw. darstellen. Das erschwert zusätzlich die Diskussionsgrundlage. Um Bert Brückmann zu zitieren: „Wenn wir diesen Konflikt [Klimaschutz vs. Naturschutz] konstruktiver führen wollen, muss der Respekt, die Wahrnehmung und das Wissen um Arten und Ökosysteme in der Bevölkerung stärker verankert werden“.

 

Windräder und Umsetzungshindernisse

Andreas Gißler betonte die Schwierigkeiten, die sich bei Planung und Umsetzung von Windkraftanlagen ergeben. Gespräche gäbe es hierzu nicht nur regeläßig mit Umweltgruppen sondern auch mit Verantwortlichen aus Landes- und Kommunalverwaltungen. Gerade in Baden-Württemberg, so bemängelte er, könne hier schon viel mehr umgesetzt worden sein. Er verwies zudem auf die Schwierigkeiten in Bezug auf die gestellten Auflagen; insbesondere wenn sich Planareale über Kommunalgrenzen hinweg befinden.

 

Der gemeinsame Nenner

Ziel der Organisationen beider Redner ist letztlich der Schutz unserer Umwelt. Insgesamt einigten sich die beiden Redner darauf, dass die Energiewende nicht ohne Kollateralschäden vonstatten gehen könne. Den „ganzen Odenwald zubauen“ wolle man nicht, aber man bliebe am Thema dran, um nachhaltige Energie zu fördern.

 

Wie Deine / Ihre Meinung?

Wir freuen uns über Meinungen in den Kommentaren oder gerne auch per Email an gal-heidelberg@t-online.de. Besuchen Sie uns auch beim Neujahrsfest (ehemals: Bürgerfest) am 21. Januar 2024 an unserem Stand. Nähere Infos hierzu auch hier.

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