Project Description
Von Judith Marggraf. Ein neues Ambiente und einen neuen Blick auf uns selbst hatten wir bei unserer MV am 18. Juli: Der ‚Fensterplatz‘, das ehemalige Pförtnerhaus der Heidelberger Druckmaschinen, derzeit bewirtschaftet von der HD’er Kreativwirtschaft, war als Veranstaltungsort ein Experiment, mit dem wir raus wollten aus den Hinterzimmern. Der sehr warme Sommerabend hat uns dann auch noch raus aus dem Fensterplatz und rein in einen Stuhlkreis zwischen den Druckmaschinen und den Gutenberghöfen geführt – beides war ziemlich gut!
Vorstand, Fraktion und eine erfreuliche Anzahl von Mitgliedern diskutierten lebhaft über das Thema des Abends: „Die GAL bei der Kommunalwahl 2019“.
Einig waren wir uns alle in der Analyse: Die Stadtgesellschaft erstarrt gerade zwischen ‚Wohlfühlstadt‘ und den Spitzenplätzen bei allen möglichen rankings. Politik als aktive Gestaltung findet wenig bis nicht statt. Die Stadtspitze befördert Projekte die nicht diskutiert und beschlossen wurden und der Gemeinderat arbeitet sich daran ab. Der Zusammenhang, der Blick auf’s Ganze, der das „Suchet der Stadt Bestes“ ausmachen würde – bleibt auf der Strecke.
Für uns resultiert daraus die Frage ob, wie und mit wem wir weiter kritisch, klug, kreativ, verantwortungsvoll und innovativ Kommunalpolitik machen können.
Ich persönlich glaube, dass der Kern dieser Fragestellungen darin besteht, ob die GAL noch das Sammelbecken, die Vernetzung von unterschiedlichen, neuen, progressiven, engagierten Kräften ist/sein/bieten/leisten kann. Das war mal unsere Stärke und unser Alleinstellungsmerkmal! Dazu müssen wir uns heute aber auch selbst hinterfragen: Wie offen sind wir noch für neue Menschen und Ideen? Sind wir nicht zu alt, zu erstarrt im gemeinderätlichen Tun um noch interessant für neue Kräfte und Ideen zu sein? Sind wir nun auch schon die, die sagen „Ach ja, hatten wir alles schon“?
Es sollte also darum gehen, unsere Köpfe und Strukturen wieder frei zu machen für Menschen, Ideen und Projekte die unsere Stadt anders buchstabieren, sie neu und ungewohnt voran bringen wollen auf einem Weg in eine soziale und nachhaltige Zukunft.
Mich hat diese ernsthafte und engagierte Diskussion ziemlich „geflasht“. Es war einfach klasse, sich einer solchen Runde zugehörig zu fühlen, das gibt Mut und Motivation. Mein Dank an alle, die dabei waren! Und mein Wunsch an alle anderen: ey, beteiligt euch! Zusammen machen wir was draus!
Project Details
- JVH