Über uns

Die Grün-Alternative Liste Heidelberg streitet seit drei Jahrzehnten als Wählervereinigung für eine visionäre und gleichzeitig realistische Kommunalpolitik im Dienste der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. Unsere politischen Ziele beziehen sich auf Heidelberg, unser politisches Denken ist kommunal verankert, frei von parteipolitischen oder landespolitischen Vorgaben. Wir wollen glaubwürdig und pragmatisch handeln und nachhaltig wirken. Im Mittelpunkt stehen für uns die konkreten Anliegen und Bedürfnisse aller in Heidelberg lebenden Menschen. Wir stehen für ein lebendiges, soziales und ökologisches Heidelberg. Wir sind seit dreißig Jahren grün, entschieden demokratisch und aus Überzeugung Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt.

Eine Stadt für alle.
Die GAL steht für eine weltoffene und kulturell vielfältige Stadtgesellschaft.

Integration: Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund ist eine grundsätzliche Aufgabe und trotz großen Engagements und vielfältiger Strukturen von Vereinen und Verbänden immer noch unzureichend. Wir treten dafür ein, dass die Ideen und Maßnahmen aus dem Kommunalen Integrationsplan mit einem umfassenden Handlungskonzept zügig umgesetzt werden. Eine Willkommenskultur, wie sie das Welcome Center  in Verbindung mit dem Ausländeramt etablieren möchte, muss für alle Zuwandernden gelten, nicht nur für gut Qualifizierte oder Wissenschaftler. Sie muss ein unabhängiges Beratungsangebot, Hilfe durch Migrationslotsen und kulturelle Angebote aufweisen.

Barrierefreiheit. Viele noch bestehende bauliche Barrieren, besonders im Öffentlichen Nahverkehr gilt es zu beseitigen. Der Stadt kommt  hier bei ihren eigenen Gebäuden und der Gestaltung öffentlicher Räume eine wichtige Vorbildfunktion zu. Es bedarf auch weiterer politischer Anstrengungen, subtile Ausgrenzungen zu verhindern. Das bedeutet etwa: Wir müssen viel mehr barrierefreien Wohnraum schaffen, die hohen Hürden bei der Arbeitsmarktintegration abbauen und  Internetseiten für Sehbehinderte nutzbar machen.

Inklusion. Wir wollen die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in allen sozialen und gesellschaftlichen Bereichen. Insbesondere in Bildungseinrichtungen und in der Freizeit müssen die notwendigen Bedingungen geschaffen werden. Die Unterstützungsstrukturen wie Schulbegleiter, Schulungen von Übungsleitern im Sport oder Broschüren in einfacher und verständlicher Sprache sind vorzuhalten.

Partizipation. Dazu zu gehören bedeutet auch mitbestimmen zu können. Wenn alle Stadt mitgestalten, eignen sie sich auch Stadt als Lebensraum an. An Entscheidungen müssen besonders die Menschen mitwirken können, die es auch betrifft. Die notwendigen Strukturen und Verfahren dafür sind zu schaffen. Dem Ausländer- und Migrationsrat (AMR), dem Beirat für Menschen mit Behinderungen (BMB) und dem Jugendgemeinderat muss mehr Gehör in den Prozessen und Gremien eingeräumt werden. Wir treten dafür ein, dass alle in der Stadt lebenden Menschen ebenso wie Jugendliche ab 16 Jahren an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen können.

Bürgerbeteiligung. Die Leitlinien der Bürgerbeteiligung wollen die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Sachverstand und ihren Bedürfnissen bei allen Vorhaben zur städtebaulichen Entwicklung Heidelbergs frühzeitig und aktiv einbinden. Die kommerziellen und partikularen Interessen aus Wirtschaft, Baugewerbe und Investment sind nicht das Maß aller Dinge. Alle in Heidelberg lebenden Menschen können sich in die Entwicklungsprozesse einbringen. Das erfordert Transparenz und Toleranz. Eine Gesprächskultur zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und dem Gemeinderat muss entwickelt werden. Wir setzen uns für umfassende Information ein. Die Bezirksbeiräte sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Gemeinderat und den Bürgerinnen und Bürgern in den Stadtteilen. Wir wollen deren Rolle stärken und Rechte ausbauen. Wir werden die laufenden Bürgerbeteiligungsverfahren kritisch begleiten und beobachten, auch um Fehlentwicklungen zu korrigieren und gegebenenfalls die Leitlinien weiter zu entwickeln. Das Engagement der Bürgerschaft zu fördern und neue Beteiligungsinstrumente, wie die Vorhabenliste weiter zu entwickeln, ist uns wichtig. Wir legen vor allem Wert auf die Verbreiterung der Diskussion, mit dem Ziel, alle Gruppen der Stadtgesellschaft in die laufenden Beteiligungsprozesse zu integrieren und zu vertreten.

Mehr Platz für alle: urbane, soziale, grüne und kreative Stadtentwicklung

Heidelberg verändert sich rasant. Es geht heute nicht mehr nur um einzelne umstrittene Großprojekte, sondern um viele parallel laufende Projekte und Vorhaben, die wir in ein Gesamtkonzept einbinden müssen, so dass alle Bereiche erfasst sind: Wohnen, Verkehr und öffentlicher Raum. Der Stadtentwicklungsplan und die Stadtteilrahmenpläne sind dabei die ausgehandelten Leitplanken der Entwicklung, die nicht einfach übergangen werden dürfen. Heidelberg braucht deutlich mehr Zusammenarbeit mit den direkten Umlandgemeinden und der gesamten Region Rhein-Neckar vor allem in den Bereichen Wohnen, Verkehr und Ökologie.

Konversion. Die größte Herausforderung der Heidelberger Stadtentwicklung bietet die einmalige Chance, neue, lebendige, sozial durchmischte Stadtviertel mit großen Teilen preisgünstigen Wohnraums und vielfältigen Wohnformen, wie etwa gemeinschaftlichen Wohnprojekten oder studentisches Wohnen, zu schaffen. Dies kann aber nur gelingen, wenn soziale, ökologische und gemeinwohlorientierte Ziele gleichrangig gelten und realisiert werden. Bei einer baulichen Verdichtung sind Sensibilität und Rücksicht unabdingbar. Die Konversion der US-Flächen kann darüber hinaus nur dann sinnvoll gelingen, wenn wir uns mit dem Umland und den umliegenden Gemeinden vernetzen. Stadtentwicklung an dieser Stelle ist auch Regionalentwicklung (Patrick-Henry-Village).

Stadtentwicklung. Heidelberg wird weiter wachsen und hat laut der Wohnraumbedarfsanalyse 2013 in den nächsten 10 Jahren einen Bedarf von 6.000 Wohnungen über die US-Flächen (Bestand) und die Bahnstadt (Planung) hinaus. Wenn wir aus klimatologischen Gründen nicht die Felder im Norden, Süden und Westen bebauen wollen, müssen wir auf den 180ha US-Flächen für alle sozialen Schichten, und nicht wie bisher nur für die einkommensstarken, urbane Wohngebiete schaffen.

Wir begrüßen, dass die Stadt Heidelberg alle Konversionsgebiete kaufen wird, um die Konversion selbst zu steuern. Wir wollen in den US-Gebieten starke Stadtteile mit vollständiger Infrastruktur, guter Verkehrsanbindung und ausreichend öffentlichem Raum. Die soziale Mischung dieser – aber auch der anderen – Stadtteile hat oberste Priorität. Wir müssen dafür den Bau vieler bezahlbarer und preisgünstiger Wohnungen mit Mut und Kreativität ankurbeln. Nur eine kluge urbane Entwicklung der Konversionsgebiete verhindert eine Zersiedelung von Stadt und Umland.

Preisgünstiger Wohnraum. Heidelberg benötigt viel mehr Wohnraum mit preisgünstigen Mieten. Wir setzen uns für den Erhalt der noch preisgebundenen Wohnungen und für neue preisgünstige Wohnungen in allen Stadtteilen ein. Ein neues „Handlungsprogramm Wohnen“ soll aber für die ganze Stadt alle Möglichkeiten nutzen, aktiv den sozialen Ausgleich auf dem Wohnungsmarkt zu fördern. Die Konversion auf den US-Flächen mit bisher 2.200 (?) Wohnungen und einem enormen Neubaupotential hat die zentrale Rolle. Die Wohnungen, die das „Bündnis für Wohnen“ der GGH und der Heidelberger Baugenossen dort schaffen, sollen dauerhaft preisgebunden sein, damit sie nicht nach Ablauf der Preisbindung zu Spekulationsobjekten am Immobilienmarkt werden. Um Spekulationen einzudämmen, soll die Stadt Grundstücke auf der Basis von Erbpacht weiter verkaufen. Wir wollen die Chance nutzen, das Notwohngebiet Mörgelgewann durch ein Notwohnkonzept für alle Konversionsgebiete und alle Stadtteile endlich überflüssig werden zu lassen und es städtebaulich mit den Patton-Barracks verbinden.

Das historische Heidelberg. Das historisch gewachsene Heidelberg gilt es in den Stadtteilen zu bewahren und nach den Erfordernissen eines umweltgerechten und sozialen Stadtlebens zu erneuern. Selbstverständlich muss dabei die historische Bausubstanz geschützt, belebt und in ihrer Funktion erhalten werden. Erhaltungssatzungen reichen nicht aus, den historischen Kernbestand in den Stadtteilen zu schützen. Unser politisches Ziel ist, die Agenda der Stadtentwicklung dahingehend auszuweiten, dass es zu einer organischen Verbindung von historischer und neuer Architektur in Heidelberg kommt. Hierbei erwarten wir auch kreative Impulse von der IBA.

Stadt am Fluss. Auch wir wollen die Stadt „wieder an den Fluss“ bringen. Aber nicht nur auf 400 m und nicht durch einen Schuldentunnel, sondern durch eine verbesserte Verkehrskonzeption. Alternativen zu Stadt am Fluss, welche ohne teuren neuen Tunnel auskommen, sind in die Diskussion einzubeziehen. Dazu gehört  „Stadt am Fluss light“  und der Fakt, dass Heidelberg von Ziegelhausen bis Wieblingen schon „ am Fluss“ liegt. Zudem wollen wir die Altstadt mit ihren zahlreichen Funktionen entlasten und andere Stadtteile durch attraktive Projekte beleben. Innenstadt ist nicht nur Altstadt.

Bildung

Bildung ist der Schlüssel zu sozialer und gesellschaftlicher Teilhabe und wirkt präventiv Armut und Ausgrenzung entgegen. Der Kampf um gleiche Bildungschancen und Ausbildungsmöglichkeiten verbessert die Möglichkeiten, einen angemessenen Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Folgende Punkte sind uns dabei besonders wichtig:

Chancengleichheit. Bildung braucht Chancengleichheit. Der kostenfreie Zugang zu Bildung muss allen Interessierten offenstehen, denn die Teilhabe an Bildung bietet die Möglichkeit, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Bildung ist auch ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung. Deshalb müssen Kindertagesstättenplätze für Familien der unteren Einkommensstufen beitragsfrei angeboten werden.

Abbau von Sprach- und anderen Barrieren. Sprachbarrieren und unzureichende Qualifikationen müssen verhindert werden, weil dadurch eine Teilhabe am öffentlichen Leben in der Stadt und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt eingeschränkt werden. Gleichberechtigte Integration braucht Bildungsangebote, die frühzeitig die Sprachentwicklung der Kinder fördern. Diese Förderung muss eng mit den Eltern und dem Lebensumfeld verbunden werden. Die Stadt muss dafür die Voraussetzungen schaffen und flexibel auch zusätzliche Kosten für Sprachförderung für Schüler und Schülerinnen mit Migrationshintergrund übernehmen,  um so Chancengleichheit herzustellen. Diese Angebote müssen auf allen Schulstufen verbindlich in den Schulen verankert werden.

Bildung als kommunaler Auftrag. Bildung bleibt ein Auftrag an die Kommune. Die Finanzierung und die Strukturvorgaben müssen in öffentlicher Hand bleiben. Die Qualität des Bildungssystems muss auf allen Ebenen höchsten Anforderungen genügen. Es ist auch Aufgabe der Stadt, zusätzliche Angebote der Schulsozialarbeit und der schulpsychologischen Beratung für alle Schulen zu fördern und zu sichern.

Bekämpfung von Armut

Die GAL setzt sich für eine solidarische und soziale Stadtgesellschaft ein. Im Wissen um den materiellen und kulturellen Reichtum unserer Stadt möchten wir die Aufmerksamkeit besonders auf diejenigen Menschen richten, die in Armut leben und Ausgrenzung erfahren. Unser politisches Ziel bleibt, die Zahl dieser Bürgerinnen und Bürger, die arm sind oder von Armut bedroht, deutlich zu verringern – nach der letzten Erhebung waren es 11.300 Personen, davon über 1.000 Kinder.

Deshalb fordern wir eine vorausschauende Sozialplanung, welche ausgrenzende Strukturen erkennt und Ziele definiert. Um die Lebensumstände von armen Menschen, auch solchen mit unterdurchschnittlichem Einkommen verbessern zu können, setzen wir uns darüber hinaus besonders für folgende, kommunalpolitisch gesteuerte Maßnahmen ein:

Mobilität. Das auch mit unserer Unterstützung im Probebetrieb laufende Sozialticket ist ein erster Baustein Wir wollen, dass es zu einem dauerhaften Bestandteil im Fahrpreissystem des VRN wird. An diesem muss sich auch der VRN finanziell beteiligen, und es soll im gesamten Verbundgebiet gelten.

Wohnungen. Diese sind in Heidelberg ein knappes und teures Gut, weshalb die Schaffung preisgünstigen Wohnraums mit die wichtigste Aufgabe der Armutsbekämpfung ist.

Dezentrale Angebote. Die Dezentralisierung sozialer Hilfe und Stärkung einzelner Quartiere durch Nachbarschaftszentren und gemeinwesenorientierte Stadtteilarbeit sind wichtige Bausteine aktiver Armutsbekämpfung und Prävention. Raum für bürgerschaftliches Engagement und Teilhabe aller Bewohner, Kultur und Bildung auch und gerade für arme Menschen, soziale Dienstleistungen und soziale Dienste der Ämter sind Bestandteile eines solchen neuen Konzeptes. Dieses sollte in allen Stadtteilen umgesetzt werden und Bürgerämter und Seniorenzentren integrieren.

Sozial gerechte Beschäftigungspolitik. Arbeitslosigkeit ist neben prekären Beschäftigungsverhältnissen eine wesentliche Ursache für Armut. Die Stadt Heidelberg muss deshalb ihre Beschäftigungspolitik weiter entwickeln und gemeinsam mit dem Jobcenter umsetzen. Hierzu gehört für uns neben einer stadteigenen Stabsstelle Beschäftigungspolitik und der Stärkung der Sozial- und Integrationsbetriebe auch die Nutzung der mit städtischen Investitionen eingekauften Dienstleistungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Sozialhilfebezieher. Dies ist bisher nur in Ansätzen vorhanden.

Kinder dürfen kein „Armutsrisiko“ sein.

Kinder kosten Geld, kinder brauchen Platz, Betreuung und Bildung.
Kinder sind laut, fordern Zeit und Aufmerksamkeit. Und all das sollen sie auch haben! Überall da, wo die Stadt zuständig und verantwortlich ist, müssen Kinder und ihre Eltern unterstützt und gefördert werden: Angemessener Wohnraum, gute Betreuungsangebote, Bildung und Ausbildung, Zugang zu Sport-, Freizeit- und Kulturangeboten, Spielräume …
Kinder sind unsere Zukunft!

Energie und Klima

Global denken und lokal handeln – dies gilt angesichts der globalen Klimaerwärmung gerade für den Bereich Energie und Klima. Die GAL befürwortet den „Masterplan 100% Klimaschutz“, der mit intensiver Beteiligung von Bürgern und institutionellen Akteuren der Stadt erstellt wurde. Wir treten nachhaltig für das Ziel ein, den CO2-Ausstoß um 95% bis zum Jahr 2050 zu reduzieren und den Energieverbrauch zu halbieren. Bei der Umsetzung der Maßnahmen des Masterplans sollte die Stadt auch initiativ tätig werden und nicht darauf warten, dass Investoren oder sonstige Aktive die beschlossenen Maßnahmen beginnen. Zudem ist sicherzustellen, dass die Bürgerbeteiligung fortgeführt und den Bürgern Beteiligungs- und Aktivierungsangebote gemacht werden.

Die GAL ist für die Beibehaltung des Heidelberger Förderprogramms zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden. Wir befürworten auch eine Aufstockung der jährlich zur Verfügung gestellten Mittel. Zudem sollte in Ergänzung zu den bestehenden Fördermöglichkeiten ein Fördertatbestand „Niedrigschwellige energetische Sanierung“ geschaffen werden. Hiermit sollen Maßnahmen zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden gefördert werden, die nicht den derzeit gültigen Anforderungen an Sanierungsstandards entsprechen, die aber doch eine Energieeinsparung zur Folge haben werden. Bei der Bahnstadt wurde ein flächendeckender Passivhaus-Standard für die Gebäude festgelegt. Die GAL spricht sich bei den Konversionsflächen dafür aus, dass hier ebenfalls ein definierter Energieeffizienzstandard angestrebt wird. Wir treten dafür ein, gezielt einkommensschwächeren Haushalten eine Energieeinsparberatung anzubieten.

Daneben unterstützen wir den Ausbau von privaten und gemeinschaftlichen Solaranlagen in Heidelberg. Hierzu sind seitens der Stadt entsprechende Finanzmittel einzustellen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu unterstützen.

Klimapolitik darf jedoch nicht nur auf den Bereich der Energie begrenzt bleiben, auch der Verkehrsbereich, der derzeit 25 Prozent zu dem CO2-Ausstoß in Heidelberg beiträgt, bedarf neuer Weichenstellungen.

Verkehr

Damit wir die Klimaschutzziele unserer Stadt schneller erreichen, ist es das Gebot der Stunde, den öffentlichen Nahverkehr weiter auszubauen und gleichzeitig eine umweltfreundlichere individuelle Mobilität zu fördern.

Ausbau des Nahverkehrs. Es gibt immer noch großen Nachholbedarf in der konsequenten Erschließung der Stadt durch den öffentlichen Nahverkehr, damit noch mehr Menschen gerne und freiwillig auf das Auto verzichten. Wir wollen eine kinder- und familienfreundliche Verkehrsgestaltung mit einer deutlichen Verbesserung beim Nahverkehrsangebot durch eine zügige Umsetzung des Mobilitätsnetzes auch im Regionalbereich, durch dichtere Takte und durch eine attraktive Preispolitik – auch beim Sozialticket.

Gute Nahverkehrsangebote ins Umland bleiben auch nach drei Jahrzehnten unser Ziel. Straßenbahnen nach Wiesloch, Walldorf und Schwetzingen können das S-Bahn-Netz sinnvoll ergänzen. Das Konversionsgebiet Patrick-Henry-Village an der Autobahn muss zwingend an das Straßenbahnnetz und damit an das S-Bahn-Netz angeschlossen werden. Die Heidelberger Straßenbahnlinien 21, 23 und 24 können über Dossenheim und Schriesheim den neuen S-Bahn-Haltepunkt Ladenburg erschließen.

Dabei sind Fahrrad, öffentlicher Nahverkehr und Fußverkehr integrativ zu betrachten: Wir treten für eine weitere Verbesserung der Verknüpfung dieser Verkehrssysteme unter Einbeziehung von Car-Sharing und Bike-Sharing ein. Insgesamt sind die „Reisezeiten“ von Haustür zu Haustüre maßgeblich – und hier kann der Umweltverbund bei einer intelligenten Verknüpfung noch weiter zulegen.

Flächendeckendes Radwegenetz. Die Fahrradstadt Heidelberg benötigt einen flächendeckenden Radverkehrsplan. 36% der Wege werden in Heidelberg mit dem Fahrrad zurückgelegt und brauchen ausreichende Flächen auch auf den Hauptverkehrsachsen. Derzeit bestehende Lücken im Radverkehrsnetz müssen geschlossen werden. So können mehr Autofahrer auf innerstädtischen Wegen aufs Rad umsteigen. Der motorisierte Individualverkehr nimmt also automatisch ab und bekommt dennoch genug Platz.

Fahrräder brauchen innerorts Radstreifen oder Schutzstreifen, in Tempo-30-Zonen oder Nebenstraßen sind meist keine extra Radverkehrsanlagen erforderlich. Zu den Radverkehrsanlagen gehören auch Vorbeifahrstreifen und Aufstellflächen vor Ampeln, Richtungsfahrbahnen zum direkten Abbiegen und Fahrradampeln mit „Vorgrün“. Erst wenn man unsere Kinder mit dem Fahrrad unbesorgt durch die Innenstadt z. B. von Neuenheim in die Weststadt fahren lassen kann, sind wir auf dem richtigen (Rad-)Weg!

Gesamtstädtisches Verkehrskonzept. Die Organisation der gesamtstädtischen Verkehrsabläufe ist die zentrale Aufgabe der Stadt. Der Bismarckplatz platzt aus allen Nähten – eine Entlastung ist angesichts kommender neuer Straßenbahnlinien dringend erforderlich. Schon bereits im Zusammenhang mit der Uni-Linie „INF – Altstadt“ wird eine Haltestellenergänzung nötig. Das Konzept „Stadt-Raum-Fluss“ bietet hierfür gute Ansatzpunkte. Ein Bismarckplatz mit einer neuen zentralen städtischen Qualität kann so entstehen. Wissenschaftsboulevard Bergheimer Straße, die Aufwertung von Bergheim-West sowie eine interessante und belebte Verbindungsachse von der Bahnstadt zur Altstadt sind weitere richtungsweisende Ideen.

Natur- und Umweltschutz

Heidelberg gehört seit 2012 dem Bündnis der „Kommunen für Biologische Vielfalt“ an, das sich vorgenommen hat, dem Naturschutz eine hohe Priorität einzuräumen und zum Erhalt von Lebensräumen und Arten beizutragen. Doch die Entwicklung der Stadt ging in den letzten Jahren oft andere Wege. Wir setzen uns deshalb für eine Verringerung des Flächenverbrauchs und des Verlustes an unversiegelten Grünflächen und an dort heimischen Arten ein. Vor diesem Hintergrund sind wir auch gegen eine fünfte Neckarquerung.

Wir fordern eine Erhaltungs- und Pflegesatzung für innerstädtische Gebiete mit Gärten, Hinterhöfen, Bäumen, die den heimischen Artenschutz ermöglicht und verbessert. In Gärten – auch Kleingärten – könnten sich die Bürger am Schutz der biologischen Vielfalt beteiligen. Dazu gehören zur Wiederbelebung einer Gartenkultur neben Gartenwettbewerben und Gartenbörsen auch mehr öffentliche Gärten. Auch ein Internationaler Garten stünde Heidelberg gut an. Wir unterstützen in diesem Zusammenhang den Wunsch des neuen kompletten Stadtteils Südstadt, möglichst viele der bestehenden Grünflächen in einem „grünen“ Stadtteil zu erhalten. Eine stärkere Förderung der Begrünung von Fassaden – auch bei städtischen Gebäuden – verringert den Feinstaubgehalt der Luft und schafft Lebensraum für viele Vögel. Auch der Baumschutz, besonders die Kontrolle der Einhaltung des Baumschutzes bei Baumaßnahmen, bedarf der Verbesserung.

Erhalt und Sicherung unserer Landwirtschaft

Was wäre Heidelberg ohne Gärten, Hofverkauf, Gemüse- und Obstbau, ohne die Felder im Westen und Süden, ohne die Streuobstwiesen an den Hängen und ohne den Bierhelder Hof?

Wir haben hier viel land- und gartenbaulich genutzte Flächen – und das soll auch so bleiben! Dafür müssen wir aber unseren Flächenverbrauch im Zaum halten und den Betrieben, die unsere Kulturlandschaft pflegen und bewirtschaften Sicherheit geben, damit Nachfolge möglich ist und neue Perspektiven entstehen können.

Kultur

Die bestehende breite kulturelle Vielfalt in Heidelberg ist zu schützen, zu fördern und auszubauen. Kultur ist immer die Grundlage für die Entwicklung einer lebenswerten Gesellschaft. Kultur bedeutet Bildung, fördert Integration und ist soziale Prävention. Sie darf in der Kommune keine freiwillige Leistung sein, sondern muss als zentrale Pflichtaufgabe der Stadt begriffen werden.

Die GAL hat seit ihrer Gründung das Konzept der kulturellen Vielfalt vertreten. Dieses Leitbild ist auch im Stadtentwicklungsplan verankert. Durch die Stärkung der vielfältigen kulturellen Institutionen und Initiativen haben wir einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Metropolregion Rhein-Neckar geleistet. Die Stadt soll diese Vielfalt erhalten und durch vermehrte Projektförderung schützen und weiter stärken. Besonders wichtig sind uns die kleinen dezentralen Projekte und Veranstaltungen in den Stadtteilen, die auch „bildungsferne“ Gruppen – und hier vor allem Kinder und Jugendliche – erreichen.

Heidelberg braucht ein Literaturhaus, wie wir es schon lange fordern. Der Ausbau der Sammlung Prinzhorn ist im Einvernehmen mit der Universität zu unterstützen. Das Jugendkulturzentrum in Selbstverwaltung und mit vielen Proberäumen muss endlich auf den Weg gebracht werden. Darüber hinaus werden weitere Arbeitsräume für Kulturschaffende benötigt. Die Gebäude auf den Konversionsflächen bieten hierfür ein großes Potential.

 

Sport

Wir schätzen das Engagement und die positive soziale Wirkung der vielen Heidelberger Sportvereine und der großen Zahl ihrer Aktiven und ehrenamtlichen Mitarbeiter sehr. Sie tragen viel zu einem guten sozialen Zusammenleben in einer solidarischen und sozial denkenden Stadtgesellschaft bei. Die Stadt soll ihre wertvolle Arbeit angemessen und wirksam unterstützen. Insbesondere sollen Lösungen für fehlende Sporthallenstunden im Winter gefunden werden und die Nutzung öffentlicher Sportanlagen und Hallen auch für Freizeitsportgruppen erleichtert werden.

Gleichstellung

Die GAL setzt sich seit drei Jahrzehnten dafür ein, dass die Bedürfnisse, Wünsche und Rechte von Frauen in der Verwaltung und der Politik der Stadt Heidelberg stärker berücksichtigt werden. Wir machen uns stark für die gleichberechtigte Vertretung von Frauen und Männern in den Gremien der Stadt und ihren Gesellschaften. Ebenso unterstützen wir Initiativen, um den Frauenanteil in Führungspositionen der Stadtverwaltung zu steigern, zum Beispiel durch Teilzeitmöglichkeiten. Wichtig sind für uns eine ausgewogene Vertretung von Frauen in gewerblichen und technischen Bereichen und die gleiche Bezahlung für Frauen und Männer. Die Vereinbarkeit von Beruf, Karriere und Familie muss durch den weiteren Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten gefördert werden.

Bei Aufträgen für öffentliche Dienstleistungen müssen Frauen und Männer gleichberechtigt berücksichtigt und bezahlt werden. Besonders förderungswürdig sind für uns Vereine, die Projekte zur gezielten Verbesserung der Lebenssituation von Frauen anbieten, so das Internationale Frauen- und Familienzentrum (IFZ), das FrauenGesundheitsZentrum (FGZ) Heidelberg, der Frauennotruf und das Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter/chronisch erkrankter Frauen und Mädchen (BiBeZ).

Datenschutz

Der Schutz personenbezogener Daten, fängt in der Kommune an, überall dort, wo personenbezogene Daten erhoben werden. Wir setzen uns für einen sparsamen Umgang mit Personendaten ein. Sie sollen nicht mehr verkauft oder anderweitig weitergegeben werden. Daten in besonders sensiblen Bereichen sollen von der Stadt Heidelberg nur dann erhoben werden, wenn sie zwingend für die kommunalen Aufgaben vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind. Dazu zählen insbesondere auch Gesundheits- und Sozialdaten, ganz besonders von Kindern.

Wir unterstützen den Einsatz neuer Informationstechnologien ausdrücklich nur dann, wo Personenbezug bei den Daten nicht hergestellt werden kann. Ebenso setzen wir uns ein für den flächendeckenden Einsatz von Verschlüsselung des städtischen E-Mail-Verkehrs