Vor 100 Jahren …
… war der Krieg verloren. Die Frauen erhielte das Wahlrecht. In Berlin wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, im Juni dann in München der Heidelberger Eugen Leviné erschossen. Die Weimarer Verfassung begründete die erste deutsche Republik. In Heidelberg war OB Walz im Amt geblieben. Neben ihn trat ein Arbeiter- und Soldatenrat, der sich um die Lebensmittelversorgung und die Unterbringung der Flüchtlinge aus dem Elsass kümmerte. Die Universität richtete für die Heimkehrer ein verkürztes Kriegsnotsemester ein. Zum Kummer der Vaterländler war es der Pazifist Wilhelm Fraenger, der das erste Gedenken an die Kriegstoten gestaltete. Wer die Stimmung zur Jahreswende 1918/19 erfassen will, lese Karl Hampes „Kriegstagebuch“ und Gustav Reglers „Das Ohr des Malchus“. In der Jugend herrschte Optimismus. In ihrer Abitursrede am Hölderlin erklärte 1924 Grete Massias, dass ihre Generation nach den dunklen Kriegsjahren nun „mit leichtem Fuß … ans Licht der Frühlingssonne“ aufsteigt.
- Posted by Hans-Martin Mumm
- On 15. Januar 2019