Kulturleitlinien

Das Kulturamt hat den Auftrag, neue Kulturleitlinien auszuarbeiten. Nach dem Kulturbericht von 2006 ist es wieder an der Zeit, sich auf die Ziele der Kulturpolitik der Stadt und die Modalitäten der Förderung zu verständigen.

Die Gemeinderatsfraktion GAL/Heidelberg pflegen und erhalten lädt deshalb zu einer öffentlichen Veranstaltung ein.

Dr. Andrea Edel, die Leiterin des Kulturamts, referiert über den Stand der Überlegungen und den begonnenen Beteiligungsprozess. Stadtrat Hans-Martin Mumm, Kulturamtsleiter i. R., führt in das Thema ein.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, zu kommen und mitzudiskutieren.

Dienstag, 12. Juli 2016, 20.00 Uhr, Choreographisches Centrum, Hebelstraße 9, Straßenbahnlinie 26, Haltestelle Rudolf-Diesel-Straße.

Heidelberg FairWandeln

Der Markt des sozial-ökologischen Wandels

Schlau machen – mit machen – anders machen!

9. Juli 2016
12 – 18 Uhr

Schwanenteichanlage

Stadtbücherei Heidelberg

Wir wollen Heidelberg FairWandeln!

Schlau machen: Informiere dich und erfahre die Vielfalt dessen, was Menschen in Heidelberg für einen sozial-ökologischen Wandel tun.

Mit machen: Probier dich bei einer der Aktionen vor Ort aus und finde vielleicht sogar eine Gruppe, bei der du dich mit deinen Fähigkeiten einbringen kannst.

Anders machen: Entdecke die vielen kreativen Ideen, mit der wir Heidelberg und unsere Welt Stück für Stück sozialer, ökologischer und fairer gestalten können.

In diesem Jahr wollen wir dem Thema Flucht und ihren Ursachen besondere Aufmerksamkeit schenken. Wir wollen gemeinsam mit Geflüchteten Heidelberg FairWandeln und zeigen, was in unserer Stadt alles passiert, damit sie sich immer mehr in ein Zuhause für Alle FairWandelt!

Teilnehmende Gruppen:

Appel und Ei – Food-Coop für regionale, biologische, faire und unverpackte Lebensmittel
Asylarbeitskreis Heidelberg e.V. – Unterstützung und Begleitung von Flüchtlingen
Radprojekt des Asylkreises Dossenheim – Fahrradwerkstatt als Integrationstreffpunkt
BUNDjugend Heidelberg – Young Friends of the Earth Germany
Delta21 – Das Portal für nachhaltiges Leben in der Region
Essbares Heidelberg – Gemeinnütziger Verein für Urban Gardening
Eine-Welt-Zentrum Heidelberg – Das Netzwerk der Eine-Welt-Akteure in Heidelberg
Foodsharing -Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen!
Fossil Free – Klimaschutz durch Divestment
Greenpeace HD-MA – Taten statt Warten!
Heidelberger Bündniss gegen TTIP, CETA, TISA – Das lassen wir nicht mit uns machen!
Heidelberger Partnerschaftskaffee -Ökologisch-faire Kaffees von Kleinbauern aus Lateinamerika
konvisionär – Wohn- und Projekthaus für gelebte Alternativen in der Heidelberger Südstadt
Mikro Tauschring Terra – Second-Hand / Kurpfälzer Regionalgeld / Solidarische Wirtschaft
NABU – Für vielfältige Lebensräume und Arten, gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden
Netzwerk Geld-Kompass Heidelberg – Geld und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch!
Ökostadt Rhein-Neckar – Praktischer Umweltschutz in Heidelberg und der Region
Raumfänger – Heidelbergs mobiler Begegnungs- und Veranstaltungsraum
Repaircafé – Reparieren statt wegwerfen
SweetHome, SweetFood, SweetPeople – ZusammenWachsen
The space initiative – How to find our space within Europe’s social, economical and political chaos
Transition Town -Sei selbst die Veränderung, die Du Dir für diese Welt wünschst
Über den Tellerrand Community Heidelberg – make the world a better plate
Viva con agua – Alle für Wasser, Wasser für alle!
Weltladen Heidelberg – Global denken, lokal und fair für alle handeln. Macht mit!
Wildwuchs – gemeinsam sähen, pflegen, ernten und genießen.

Aktionen auf unserem Markt:

Fahrradreparaturen und Repaircafe
Gemeinsames Kochen mit Geflüchteten
Wetthüpfen zum Weltretten
Werf TTIP in die Tonne
Wasserspiele
Superbingo
Raumfänger: Workshops und Aktionen
Eisenschmiede für Kinder
Spielmobil des Kulturfensters

Außerdem Kleidertauschparty
von 13- 17 Uhr!!
…..

Ausstellungen:

Neu kaufen? Wegwerfen? – Reparieren! Die Ausstellung zeigt die Schattenseiten unseres Technikkonsums, vom Raubbau der Rohstoffe bis zur umweltschädlichen Entsorgung auf Deponien in Afrika und Asien und stellt gleichzeitg das Repaircafé Heidelberg vor.

Nachhaltige Ernährung konkret:
Fair, bio, regional!

Nähere Infos zum Programm bald bei Facebook unter
„Heidelberg FairWandeln“

Es wird ein buntes Rahmenprogramm mit Musik, Tanz, etc. organisiert und für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Wir freuen uns auf Dich!!

Veranstaltungsorganisation:
Netzwerk Heidelberg FairWandeln

Koordination: Eine Welt Zentrum Heidelberg

Das Ampelmädchen

Das Mädchen in dem Ampelstrampler ist Mariam, die Tochter unserer Mitarbeiterin. Der Strampler wurde der Kleinen als Willkommensgeschenk von unserem Vorstand überreicht. In diesem Sinne: Willkommen im Leben und in unserer schönen Stadt, Mariam.

Dass sich auch die Kleinen und Kleinsten in Heidelberg wohl fühlen, liegt auch der GAL am Herzen. So ist beispielsweise unser Mitglied Claudia Kaufmann seit Ende April 2016 Vorsitzende des Kinderschutzbundes. Schon vorher engagierte sie sich mit großer Fachkompetenz als „Lobbyistin für Kinder“.

Für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr macht sich unser Stadtrat Michael Pfeiffer stark. Dazu gehören beispielsweise freie Gehwege für (Schul)Kinder und für Eltern mit Kinderwägen. Bei der letzten Veranstaltung der GAL zum Thema „Sicherheit im Straßenverkehr“ durften demnach auch die Kinderbeauftragten nicht fehlen.

Zur finanziellen Entlastung von Eltern forderte die GAL bereits seit dem Jahr 2000 Beitragsfreiheit für Eltern der untersten Einkommensstufe für KiTa und Kindergarten. Durch unser beständiges Engagement haben wir dies nun mit der Verabschiedung des Doppelhaushalts 2015/16 für alle KiTa- und Kindergartenjahre erwirken können.

Auch die Einrichtung von Familienzentren befürworten und unterstützen wir: Bereits Ende der 90er Jahre hatten wir uns für eine Weiterentwicklung der Bürgerämter zu ‚Familienzentren‘, besonders mit dem Schwerpunkt ’niedrigschwellige Sozialberatung‘, eingesetzt. Das Thema der Einrichtung von Familienzentren war im Juni wieder auf der Tagesordnung des Gemeinderats.

25jähriges Jubiläum des Kulturkreises Emmertsgrund-Boxberg

Vortrag Hans-Martin Mumm am 7. Mai 2016 zum Jubiläum des Kulturkreises Kulturkreis Emmertsgrund-Boxberg unter dem zentralen Motto Identifikation – Integration – Kommunikation.

Wer mehr von diesem Vortrag lesen möchte, kann dies mit folgendem link versuchen:

http://www.emmertsgrund.de/sites/default/files/downloads/Rede_Mumm_25_Jahre_Kulturkreis.pdf

Falls dies nicht funktioniert, findet sich der Text auch als Pdf im Anhang.

Hoch soll er leben – zum Geburtstag des Heidelberger Theateroligarchen

Ein Kommentar von Gerd Guntermann

Wahrscheinlich war das „Rich Bitch“ auf der Oberteil-Rückseite einer der aus Osteuropa bestellten ultraschlanken Hostessen nicht Teil der offiziellen Inszenierung des Geburtstags von Wolfgang Marguerre, aber nichtsdestoweniger symptomatisch für die 4-tägige neofeudalistische Feier des Heidelberger Sponsoren. Dass ihm das Geprotze im Theater, auf dem Platz davor, in der Stadthalle und im Schloßpark nicht peinlich erschien, spricht für sich. Dankenswerterweise sind andere Sponsoren und Mäzene aus der Region weitaus zurückhaltender bei ihren Geburtstagsfeiern, was nicht nur daran liegen mag, dass sie mit ihren Millionen weit abgeschlagen hinter unserem Theateroligarchen liegen.

Stutzig machte die Errichtung von gewaltigen Pavillons, die nicht nur die Relationen des Schlossparks sprengten – einem Landschaftsschutzgebiet, das zudem der Heidelberger Gesamtanlagenschutzsatzung unterliegt, sondern auch, dass Eingriffe wie der über 6 Wochen gehende Auf- und Abbau während der Vegetationsperiode und der Laichzeit geschützter Amphibien möglich sind: das Heidelberger Umweltamt war offensichtlich nicht, wie eigentlich nötig, vorab einbezogen worden. Erst auf Hinweis eines Spaziergängers konnte es die Errichtung eines Amphibienschutzzaunes bewirken – nachdem die vorübergehende Bebauung der Schloßparkwiese weit voran geschritten war mit der zwangsläufigen Folge, dass etliche Salamander, Bergmolche und Erdkröten unter den Materialmassen und Schwerlastern geplättet wurden. Der Geburtstag dieses Bürgers hat offensichtlich mehr Gewicht als Schäden am Artenspektrum, die nicht mit Geld aufzuwiegen sind.

Weitere Schäden sind an den parkprägenden Bäumen dieses Bereichs zu erwarten: durch die gewaltigen Auflasten wurde der Boden massiv komprimiert und hat sich – trotz angeblicher Schutzmatten – abgesenkt mit der Gefährdung der lebenswichtigen Feinwurzeln – nicht kompensierbar mittels Bezahlung eines neuen Rasens durch Herrn Marguerre (oder – steuerlich absetzbar – seiner Firma?).

Dieser Präzedenzfall – und wenn es keiner war, dann war es privilegierte Behandlung eines Bürgers – lässt für die Zukunft zunehmende Nutzungen für private und kommerzielle Zwecke befürchten, die das Schloss zu einer Event-Kulisse degradieren.

Wenn Menschen, deren Reichtum jedes vernünftige Maß sprengt, nach Durchschnittsverdiener-Kriterien besteuert würden, bräuchte es weder für Heidelberger noch für andere Einrichtungen Spender, die sich mit einem (steuerlich absetzbaren?) Griff in ihre Portokasse Einfluss und Anerkennung erwerben. Dass 2014 ausgerechnet im Marguerre-Saal Brechts „heilige Johanna der Schlachthöfe“ aufgeführt wurde, lässt tief in die Widersprüche dieser Stadt blicken.

Gerd Guntermann,
Bezirksbeirat Altstadt

Bildquelle: http://www.die-stadtredaktion.de/2016/06/diestadtredaktion/der-kommentar/hoch-soll-er-leben-zum-geburtstag-des-heidelberger-theateroligarchen/

Unterstützungseinsatz im griechischen Flüchtlingslager Idomeni

Unser Mitglied Jörg Schmidt-Rohr war mit seinen beiden jugendlichen Söhnen in den Osterferien in dem Flüchtlingslager in Idomeni. Er hat dort als Volunteer mitgearbeitet und wird am 26. April um 20 Uhr im Gemeindehaus Providenz, Karl-Ludwig-Str. 1, über seine Eindrücke berichten.

In dem Zeltlager an der griechisch-mazedonischen Grenze hängen seit der Grenzschließung über 10.000 Flüchtlinge fest. Die Versorgungssituation ist desaströs, und viele Geschichten, Informationen, und manchmal auch nur halbe Wahrheiten, gingen durch die Nachrichten.

Vor der Reise gab es eine erfolgreiche Spendensammlung, mit der einiges vor Ort unterstützt werden konnte.

In der Veranstaltung hören wir einen konkreten Bericht über die Situation vor Ort, unterstützt mit einigen Bildern, und man kann nachfragen.
Da unser Referent als Anwalt u.a. in der Flüchtlingsberatung in Karlsruhe und Mannheim tätig ist, wird er zudem Einschätzungen zu Zusammenhängen zwischen der Situation in Deutschland und Griechenland darstellen.

Foto: Jörg Schmidt-Rohr

Stadtgeschichte im Gehen – Heidelberg vor 1700

Auch 2016 setzen Michael Buselmeier und Hans-Martin Mumm die „Stadtgeschichte im Gehen“ fort. In acht Rundgängen wird Heidelberg in der Zeit vor 1700 präsentiert: Römerzeit – Mittelalter – frühe Neuzeit. Nachdem im vergangenen Jahr der sechsjährige Zyklus durch alle Epochen definitiv abgeschlossen wurde, folgen nun in lockerer Reihe jährliche Themenführungen.
Im April und Mai führen Buselmeier und Mumm durch Neuenheim zur Römerzeit, durch die Altstadt und durch Handschuhsheim bis zu den Zerstörungen von 1689 und 1693. Im Herbst folgen vier weitere Führungen auf den Heiligenberg, auf die Molkenkur, nach Ziegelhausen und zur Peterskirche mit ihren Grabsteinen. Die Führungen dauern rund 2½ Stunden enden in der Nähe des jeweiligen Treffpunkts.

Die Termine sind:

Sonntag, 10.04.2016, 11 Uhr: Altstadt I
Treffpunkt: Kurpfälzisches Museum, Innenhof

Sonntag, 17.04.2016, 11 Uhr: Altstadt II
Treffpunkt: Alte Brücke, Brückenaffe

Sonntag, 24.04.2016, 11 Uhr: Handschuhsheim
Treffpunkt: St.-Vitus-Kirche, Pfarrgasse

Sonntag, 22.05.2016, 11 Uhr: Neuenheim
Treffpunkt: Neuenheim, Marktplatz

Quelle Grafik: Von Matthäus Merian der Ältere – Wolfgang Schild –- Die Geschichte der Gerichtsbarkeit, München: Verlag Georg D. W. Callwey 1980, Lizenz für Nikol Verlagsgesellschaft mbH., Hamburg 1997 S. 47 (Scan) ISBN 3-930656-74-4, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6343411

Mehr Sicherheit im Straßenverkehr!

Am Donnerstag, 7. April, laden wir um 20 Uhr zu unserer Veranstaltung „Mehr Sicherheit im Straßenverkehr“ ins Bürgerzentrum Neuenheim, Lutherstr. 18, ein. Es diskutieren: Alexander Thewalt (Amt für Verkehrsmanagement), die Kinderbeauftragten der Altstadt und Michael Pfeiffer, Stadtrat der GAL.

Bürgerbeteiligung – Balance von Macht und Vertrauen

Inwieweit stellt Bürgerbeteiligung eine Gefährdung von Macht dar, etwa der des OB oder der des Gemeinderates? Inwieweit schafft sie Vertrauen zwischen den Akteuren auf der kommunalpolitischen Ebene? Welche Beteiligungsprojekte können als gelungen, welche als weniger gelungen oder gar gescheitert angesehen werden? Diese Fragen zogen sich durch Vorträge und Diskussion bei unserer öffentlichen Mitgliederversammlung am 22. März.

Für Gabi Faust-Exarchos, Altstadträtin und Mitglied des Arbeitskreises, der von Februar 2011 bis Juli 2012 die Leitlinien für die Bürgerbeteiligung erarbeitete, war und ist oberstes Ziel, Vertrauen zu schaffen und eine Beteiligungskultur herzustellen. Sie will Bürgerbeteiligung nicht als Automatismus verstanden wissen, sondern als Haltung. Vor allem die Erfahrungen aus dem Bürgerbegehren gegen den Stadthallenanbau hätten gezeigt, dass Bürger ein großes Misstrauen gegenüber der Verwaltung gehabt hätten, weil die Transparenz fehlte. Daher ging es bei der Erstellung der Leitlinien darum, Transparenz herzustellen, die Öffentlichkeit frühzeitig zu informieren, verlässliche Verfahren und verbindliche Regeln zu etablieren. Dies sei sehr gut gelungen, etwa durch die Veröffentlichung der städtischen Vorhabenliste oder die Beteiligungsverfahren über alle Projektphasen hinweg (s. GFE_Vortrag_GAL_22-03-16). Und so wurden „unsere“ Leitlinien beispielsweise von Bonn und Graz fast vollständig übernommen. Ob das allerdings so sinnvoll ist, stellte Albertus Bujard in Frage: Jede Kommune brauche ein eigenes, individuell zugeschnittenes Modell, denn es gehe darum zu kapieren, nicht zu kopieren.
Einschätzungen zu politischen Auswirkungen von Bürgerbeteiligung und zu den bisherigen Beteiligungsverfahren gab Hans Martin Mumm ab. Fragen der Bürgerbeteiligung seien immer auch Machtfragen. Im Großen und Ganzen hätte sich ein offeneres Verhältnis zwischen Verwaltung und Bürgerschaft herausgebildet, und die Verwaltung sei gestärkt durch den direkten Kontakt mit den Bürgern. Andererseits sei der Gemeinderat geschwächt, weil er sich mit Ergebnissen aus Bürgerbeteiligungen auseinandersetzen müsse. An diesem Punkt waren sich die Podiumsteilnehmer nicht einig. Nach Meinung von Gabi Faust-Exarchos nützen die neuen Kooperationsstrukturen dem Gemeinderat, und auch Joachim Hahn, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik, ist der Ansicht, dass der Gemeinderat durch die Bürgerbeteiligung bessere Information zur Verfügung hat und politische Entscheidungen dadurch leichter würden.

Zum Theaterplatz, so Mumm, sei die Bürgerbeteiligung gut gelungen. Dennoch sind momentan viele Fragen offen, weil nicht klar ist, was der Eigentümer des Gebäudes genau vorhat. Somit könnten die Ergebnisse der Bürgerforen Makulatur sein. Große Diskurse und erheblicher Kraftaufwand waren bezüglich der Konversionsflächen nötig. Durch das Verfahren wurden Bebauungspläne modifiziert. Die Beteiligung zu den Patton-Barracks sieht Mumm eher negativ, weil das Verfahren mitten in seinem Lauf durch den OB geändert wurde, indem er einen Beirat berief und verfügte, dass dort nur gewerbliche Nutzung in Frage käme. Die Bürger hatten sich auch Wohnnutzung in dem Areal gewünscht. Auch Michael Pfeiffer monierte, dass viele enttäuscht seien vom Patton-Beteiligungsverfahren, weil man keine Chance habe gegen den Wunsch des OB, das Areal gewerblich zu nutzen. Dabei hätten es die Bewohner von Mörgelgewann und Kirchheimer Weg verdient, dass man das Areal öffne und sie aus ihrer Isolation hole. Joachim Hahn dagegen meinte, der Patton-Prozess werde die Integration fördern und einen Modernisierungsschub bringen. Gar keine Bürgerbeteiligung gab und gibt es bei der dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen – was sich Mumm zufolge als zentralstädtisches Anliegen aber auch nicht dafür geeignet hätte. Zum Betriebshof kann es laut Hahn keine Bürgerbeteiligung geben, weil die Verlagerung ein Projekt der RNV ist und kein städtisches Vorhaben. So kann der Gemeinderat den OB nur bitten, bestimmte Positionen im Verfahren zu vertreten. Die Nachnutzung des Betriebshofs hingegen wird dann städtisches Projekt sein und offen für Bürgerbeteiligung.

Joachim Hahn schilderte die Bürgerbeteiligung aus Sicht der Verwaltung. Eine gute Bürgerbeteiligung ist u.a. verbindlich und verlässlich und in die lokale Beteiligungskultur eingebettet (Qualitätsstandards und -kriterien siehe PDF-Datei „Qualitaetskriterien_Netzwerk_Buergerbeteiligung“). Hahn stellte klar, dass es sich bei Bürgerbeteiligung nicht um Öffentlichkeitsarbeit handle und sie die Fachplanung durch die städtischen Ämter nicht ersetze. Das Verfahren sei natürlich aufwändig, doch halte sich der zusätzliche Zeitbedarf in Grenzen, weil zum einen die Vorbereitung der Bürgerforen die Vorbereitung der Gemeinderatssitzungen erleichtere, und weil zum anderen im Beteiligungsverfahren rasch komplexe Fragen bearbeitet und vorangebracht werden könnten. Nach der ersten Evaluation sei klar, dass sich die Leitlinien bewährt hätten, dass es allenfalls kleine handwerkliche Verbesserungsmöglichkeiten gebe. Genau dies wurde auch von Wolfgang Weber, der seit Jahren bürgerschaftlich aktiv ist, bestätigt. Das Vertrauen zwischen Bürgerschaft und Verwaltung hat sich laut Joachim Hahn verbessert, sei jedoch weiterhin fragil wegen „Enttäuschungsanfälligkeit“.

Kritisiert wurde von Birgit Müller-Reiss, Vorstand der IG Handschuhsheim, dass diverse Verfahren die Beteiligungsgegenstände unterschiedlich steuern können. Es gebe Informationsbedarf, herauszuarbeiten, welche Art Beteiligungsprozess wofür optimal wäre und darüber, dass die Bürgerschaft selbst Beteiligungsprozesse einleiten könne. Ob es Bürgerbeteiligung erster und zweiter Klasse gebe? Ob eine paritätische Besetzung des jeweiligen Koordinationsbeirats tatsächlich immer gegeben sei? Sie sehe das nicht beim Koordinationsbeirat zum Masterplan Neuenheimer Feld, denn darin säßen Bürger, die die Positionen der Universität befürworteten.

Kann Bürgerbeteiligung ein Instrument sein, auch politikferne Kreise zu erreichen? Vielleicht sollte sie öfter Kampagnencharakter haben. Statistisch interessant fand nicht nur Joachim Hahn, dass offenbar eine „kognitive Dissonanz“ besteht: in einer Erhebung fanden 96 % der Befragten Bürgerbeteiligung wichtig, weniger als 30 % aber haben Interesse an Stadtpolitik.

Quelle Qualitätskriterien Netzwerk Bürgerbeteiligung: http://www.netzwerk-buergerbeteiligung.de/fileadmin/Inhalte/PDF-Dokumente/Qualita%CC%88tskriterien/nwbb_qualitaetskriterien_stand_februar2013.pdf

Hilfsaktion für Idomeni: Crowdfunding

Unser GAL-Mitglied Jörg Schmidt-Rohr bittet in einer E-Mail an uns um Spenden für einen Hilfseinsatz in Idomeni:

Liebe Freunde, Familie, Bekannte, Menschen aus den verschiedensten Zusammenhängen

Meine beiden Söhne und ich haben ziemlich spontan beschlossen unseren „Osterurlaub“ zu einem kleinen Hilfseinsatz in Ideomeni zu nutzen.

(Für die nicht so intensiven Zeitungsleser- Idomeni ist der griechisch mazedonische Grenzort, an dem seit Schließung der Balkanroute viele tausend Flüchtlinge fest hängen und der von vielen jungen Freiwilligen aus den europäischen Ländern versorgt wird- das Lager mitten in Europa eine humanitäre Katastrophe)

Wir werden also dort hin fahren – meine Tochter ist zum zweiten Mal schon dort und hilft bei der Essensversorgung – und ich möchte dort auch im kleinen Rahmen materiell helfen können. Lebensmittel einkaufen, Zelte, Kleidung etc. was eben vor Ort tatsächlich materiell notwendig ist. Mitnehmen können wir nichts, da wir mit einem Linienbus fahren.
Da ich nicht wirklich reich bin, starte ich eine kleine private Spendenaktion. Wer also einen finanziellen Beitrag
– klein oder groß,dick oder dünn- leisten kann und will überweise den Betrag auf das Konto unten Stichwort „Idomeni“.Ich garantiere persönlich, dass das Geld 1 zu 1 in die humanitäre Versorgung vor Ort geht.

Wenn jemand eine Spendenquittung braucht, bitte vorher Bescheid geben,dann leite ich es über eine gemeinnützige Struktur (ist bisschen umständlicher, aber geht)

Da wir Ende der Woche fahren wäre bald gut.

Konto Jörg Schmidt-Rohr, Sparkasse Heidelberg DE67 6725 0020 0010 3305 64 SOLADES1HDB

Danke

Jörg Schmidt-Rohr

Foto: https://www.proasyl.de/news/wir-sterben-hier-langsam-zur-situation-in-idomeni/