Ausführliches Wahlprogramm

Unser ausführliches Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2024 in Heidelberg

Wohnen

Der Markt senkt die Mieten nicht
Heidelberg ist ein teures Pflaster. Normalverdiener, seien es Familien, junge Paare oder einzelne Personen, finden in Heidelberg kaum eine Wohnung, die sie bezahlen können. Sie werden an den Stadtrand oder ins Umland verdrängt.

Bezahlbaren Wohnraum in Heidelberg zu schaffen, das ist die ureigenste Aufgabe der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH. Die Wohnungen sollen dauerhaft im Preis niedrig bleiben.

Wir wollen
• den städtischen Grundstückfonds erhöhen und neues Baurecht nur auf städtischen Grund vergeben, eine Konzeptvergabe nach sozialen, ökologischen und gemeinwohlorientierten Kriterien grundsätzlich etablieren.
• eine Unterstützung von Bau- und Wohnprojekten. Das bedeutet eine Dachgenossenschaft für Wohngruppen, den Ausbau der Baugruppen-Beratung bei der Stadt, einen Fonds für Anschub- und Zwischenfinanzierung von neuen Projekten
• die demokratische und selbstverwaltete Partizipation und Mitbestimmung von (zukünftigen) Nutzer:innen stärken. Die Bewohner:innen sollen in die Planung einbezogen werden, bevor die Maßnahmen beschlossen werden.

Architects4future haben 10 Forderungen für einen Wandel beim Bauen aufgestellt. Die neunte Forderung lautet: Übernehmt soziale Verantwortung. Das bedeutet, Bedürfnisse und Bedarfe der Allgemeinheit über die Interessen der Investoren zu stellen. Aktive Bodenpolitik, Reform des sozialen Wohnungsbaus und der neuen Wohngemeinnützigkeit und Mieter:innenschutz geht vor Abriss und Neubau.  Das gilt in Heidelberg gegenwärtig insbesondere für die Entwicklung des PHV, aber auch für innerstädtische Projekt wie z.B. in der Poststraße/Kurfürtstenanlage.Eine große Chance für eine soziale Entwicklung von Wohnraum und städtischer Infrastruktur bietet  das Patrick-Henry-Village (PHV). Doch in Heidelberg geht die Sorge um, dass diese Chance vertan wird.

Wir treten dafür ein,
• dass eine Zwischennutzung der gut erhaltenen Wohnungen durch Mieter:innen, z.B. Studis/Azubis, in Betriebswohnungen sowie in einem Konzept für Housing First ermöglicht wird.
• den dynamischen Masterplan im PHV den neuen Anforderungen anzupassen. Der Fokus der Entwicklung muss auf Nutzung und auf energetische Sanierung und der gut erhaltenen Bestandsimmobilien liegen. Das ist günstiger, um bezahlbare Wohnungen zu erstellen, und es schützt das Klima.
graue Energie und graue Emissionen bei Planung und Entwicklung zu berücksichtigen. Bei Abriss und Recycling werden durch die Bauarbeiten, durch Zerkleinern, Sortieren und Transport des Abrissmaterials CO2 und andere Treibhausgase freigesetzt, die sogenannten grauen Emissionen. Um diese zu senken, müssen die Bestandsimmobilien saniert und genutzt werden. Diese nachhaltige Priorisierung für den Bestand muss in der Nutzungshierarchie etabliert werden: Nutzung und Umnutzen zusammen mit  Sanieren geht vor Abriss, Recyclen und neu Bauen.
• die technische, soziale und grüne Infrastruktur im neuen Stadtteil zügig aufzubauen (Mobilität, Erholung, Nahversorgung, Quartiersmanagement).

Von grundlegenden Verbesserungen in der Wohnungspolitik können wir erst reden, wenn wirklich eine andere Politik für mehr bezahlbaren Wohnraum gemacht wird. Dazu braucht es eine aktive Zusammenarbeit mit den engagierten Initiativen und Vereinen sowie Mehrheiten im Gemeinderat.

Armut und Soziales

Heidelberg ist eine wohlhabende Stadt und hat auch dank vieler engagierter Träger und Verbände ein gutes Netzwerk an sozialen Hilfen.
Auf viele soziale Themen wie die unzureichende Höhe der Grundsicherungen/des Bürgergelds oder die verschleppte Kindergrundsicherung hat die Stadt keinen Einfluß.
Wir möchten daher den sozialen Aspekt in der Daseinsvorsorge der Kommune als eine sehr wichtige Aufgabe betrachten, dem die notwendigen finanziellen Ressourcen und eine hohe Aufmerksamkeit zu widmen sind.
Auch in Zeiten schwieriger Finanzlagen müssen die bisherigen lokalen Strukturen im Sozialbereich erhalten bleiben.
Wichtig sind Information, Beratung und Unterstützung in schwierigen Lebenslagen, damit die Betroffenen ihre Rechte kennen lernen, Hilfsangebote kennen und nutzen können.

Unsere Schwerpunkte:
– Die Beratungslandschaft, insbesondere bei den freien Trägern muß erhalten bleiben und insbesondere die niederschwellige, stadtteilbezogene und allgemeine soziale Beratung verbessert und gestärkt werden.

– Für besonders von Armut betroffene Gruppen wie Kinder, Menschen mit Migrationshintergrund aber auch ältere Menschen bedarf es weiterer Angebote und auch neuer Ideen wie trotz der materiellen Probleme, die die Stadt nur begrenzt lösen kann, ein gutes und würdevolles Leben möglich ist.

– Eines der soziales Kernproblem in Heidelberg ist auch das Wohnen. Für besonders benachteiligte Gruppen, (beispielsweise ehemals Wohnungslose, psychisch Kranke, auch Alleinerziehende)denen der Wohnungsmarkt verschlossen ist, muß es Wohnraum geben. Die Verdrängung dieser Menschen aus Heidelberg darf nicht stattfinden.

– Wir wünschen uns in allen Stadtteilen niedrigschwellige und nachbarschaftsorientierte Angebote in „Gemeinschaftszentren“, welche gemeinsam von allen Gruppen genutzt werden können. Von Kindergruppen bis Senioren und von Gemeinwesenarbeit über niederschwellige soziale Beratung bis zu kulturellen Gruppen. Wichtig ist eine Beratung aus einem Guss, kein Verweisen auf andere Stellen bei denen man sich auch informieren könnte!
Das teilweise vorhandene Quartiersmanagement, die Seniorenzentren und die Stadtteilvereine können da jeweils ein Nucleus sein, das sollte konzeptionell und räumlich weiter entwickelt werden.

– Bei allen Angeboten , besonders der Stadt und nicht nur den sozialen, muß Inklusion mitgedacht werden. Dies reicht von der barrierefreien Umgebung- die immer noch nicht bei allen Neubauten gegeben ist- bis zu Kindergärten, Spielplätzen aber auch Beschäftigung und Arbeitsplätzen. Es ist ein Thema ein allen Bereichen und daher wollen wir die Rolle der Behindertenbeauftragten stärken.

– Heidelberg hat eine gut ausgebaute Betreuung für Krippen- und Kindergartenkinder. Insbesondere Frauen, wie Alleinerziehende oder Schichtarbeitende in den Sozialberufen finden aber häufig keinen passenden Platz. Hier fordern wir trotz der Personalnöte wesentlich mehr Flexibilität in den Öffnungszeiten und einen Fokus auf diejenigen, die in besonderem Maße auf die Plätze wohnortnah angewiesen sind.

– Ein aktiver Fokus in der Sozialpolitik ist auf junge Menschen im Übergang Schule-Beruf zu richten, die leider immer noch zu oft scheitern. Wir würden uns mehr flexible und angepasste Angebote mit Schulversuchen, Arbeitsprojekten und eigenen Wohnmöglichkeiten wünschen, auch wenn die Akteure an diesen Stelle schon vieles tun. Wir brauchen die jungen Menschen als ausgebildete künftige Arbeitnehmer.
Im Bereich Arbeitsmarkt könnte die Stadt auch verstärkt durch die inzwischen rechtlich unproblematische bevorzugte Auftragsvergabe an Sozial- und Inklusionsunternehmen ihre investiven Ausgaben sozial einsetzen. Der Fonds „Soziale Auftragsvergabe“ ist ja leider sanft entschlafen.

– Der Heidelberg Pass ist für all diese Zielgruppen ein gutes und hilfreiches Angebot. Er muß mindestens- und das gilt auch für den ÖPNV- in der Form erhalten bleiben. Aber: Viele Berechtigte kennen den Pass immer noch nicht.
Unsere Forderung: Die Stadt muss dieses Angebot besser bewerben und den Zugang vereinfachen.

Verkehr

Verkehrswende mit der GAL: lebenswert und sicher
Die GAL steht für eine ernst gemeinte Verkehrswende. Wir wollen den öffentlichen Raum zugunsten des Fuß- und Radverkehrs und des ÖPNV umverteilen. Mit der Förderung einer klimafreundlichen Mobilität wollen wir die Lebensqualität in Heidelberg für alle verbessern.

Radnetz und Nachbarkommunen. Denen, die das Rad schon jetzt als alltägliches Fortbewegungsmittel nutzen, wollen wir ein sicheres und komfortables Radwegenetz bereitstellen. So soll auch Kindern eine selbstbestimmte Form der Fortbewegung ermöglicht und unsicheren Menschen der Umstieg auf das Rad erleichtert werden. Wir wollen den Ausbau des Radnetzes stärker vorantreiben und die Zahl der Radfahrenden erhöhen.

Barrierefreie Gehwege. Eine barrierefreie Infrastruktur nutzt allen Menschen. Wir wollen Geh- und Radwege baulich trennen und das Abstellen von E-Scootern und Fahrrädern auf Gehwegen neu organisieren. Autofreie Gehwege, auf denen man nebeneinander gehen kann, sind uns wichtig. Der Ausbau von Fahrradabstellanlagen soll beschleunigt und Barrierefreiheit stärker in den Fokus gestellt werden.

Schutzzonen um Schulen. Wir wollen den Verkehr rund um Schulen reduzieren und beruhigen. Zudem fordern wir insbesondere vor Kindertagesstätten, Schulen, Spielplätzen und Pflegeheimen verstärkt gesicherte Übergänge.

Bezahlbarer und barrierefreier ÖPNV. Damit alle Menschen sich frei bewegen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wollen wir den ÖPNV ausbauen und die Bergstadtteile Emmertsgrund und Boxberg stärker anbinden.

Mehr Platz und reduzierter Autopendelverkehr. Der öffentliche Raum ist begrenzt, das Verkehrsaufkommen hoch. Mit „Mobilitätshubs” wollen wir die Pendler- und Lieferverkehre in die Stadt verringern. Hierfür sollen P+R Parkplätze in Kooperation mit den Umlandkommunen eingerichtet werden. Mit weiteren Stationen für Mieträder und zusätzlichen Lastenrädern in allen Stadtteilen wollen wir die nötige Flexibilität einer zukunftsfähigen Mobilität unterstützen.

Mehr Lebensqualität in Wohnstraßen. Durchgangsverkehre belasten Menschen in Wohnquartieren. Durch Einbahnstraßen und Durchfahrtssperren wollen wir kostengünstig und schnell umsetzbar den Durchgangsverkehr unterbinden. Der Straßenraum vor den Haustüren soll ruhiger und sicherer werden. Kinder sollen wieder auf den Straßen spielen können.

Planungssicherheit Parken. Ein gesamtstädtisches Parkraumkonzept bietet allen, die auf das eigene Auto angewiesen sind, Planungssicherheit. Die Einhaltung soll durch ausreichende Kontrollen sichergestellt werden. Zeitgleich wollen wir das Carsharing-Angebot weiter ausbauen.

Wir gehen voran. Das Verkehrsberuhigungskonzept Altstadt, das die Grün-Alternative Liste auf den Weg gebracht hat, wird demnächst umgesetzt. Ein weiterer Schritt hin zu mehr Lebensqualität. Heidelberg kann mit uns zum Maßstab für viele weitere Städte werden.

Klima und Naturschutz

Klimaschutz sozial gestalten
Die Auswirkungen des Klimawandels spüren wir schon jetzt. Die extremen Hitzewellen im Sommer sind in Heidelberg schon normal, Dürre, Überschwemmungen und andere Wetterextreme treten immer häufiger auf.

Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit gehören untrennbar zusammen. Daher sprechen wir von Klimagerechtigkeit. Diese soll global und bundesweit genauso wie für Städte gelten. Die 100 größten Konzerne sind für 2/3 der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Reiche Menschen tragen durch ihren Lebenswandel ebenfalls viel dazu bei. Ärmere Menschen, die wenig dazu beitragen, können sich jedoch am wenigsten die höheren Preise oder Investitionen in die Klimaanpassung leisten. Diejenigen, die am meisten zum Klimaerwärmung beitragen, können und müssen auch am meisten reduzieren, das gilt auch für Heidelberg. Verantwortungsvolle Klimapolitik ist daher sozial gerecht.

Heidelberg hat 2019 den Klimanotstand ausgerufen, und der Gemeinderat hat einen Klimaschutz-Aktionsplan mit 30 Einzelmaßnahmen beschlossen.  In einigen Bereichen wurden Fortschritte erzielt, z.B. in der Wärmeplanung und im Ausbau der Fernwärme. 50% der Haushalte werden in Heidelberg mit Fernwärme versorgt, davon kommt 70% aus Mannheims Steinkohlekraftwerk. Wann trennen wir uns von Mannheims Steinkohlekraftwerk, das stark zur Emission von Treibhausgasen beiträgt? Warum wurde in vielen anderen Bereichen bisher so wenig gemacht? Wo sind die Photovoltaik-Anlagen auf städtischen Gebäuden und denen der GGH? Wo drehen sich unsere Windräder? Wann werden die Häuser in städtischer und GGH-Hand energetisch saniert? Wo bleibt der Ausbau der Straßenbahn in die Randbezirke und ins Umland? Das sind nur ein paar Beispiele.
Fragliche Umwelt-Titel und einzelne Klima-Leuchttürme sind vielleicht vorzeigbar. Wichtig sind im Klimaschutz jedoch vielmehr kontinuierliche Anstrengungen und konsequentes Handeln, das in den verschiednen Punkten aufeinander abgestimmt ist. (Bsp. Verkehr, Bauen, Grünflächen u.a.)

Erhalt der Artenvielfalt
Heidelberg gehört seit 2012 dem Bündnis der „Kommunen für Biologische Vielfalt“ an, das sich vorgenommen hat, dem Naturschutz eine hohe Priorität einzuräumen und zum Erhalt von Lebensräumen und Arten beizutragen. Doch in den Planungen und Baumaßnahmen der Stadt wird dies bisher wenig berücksichtigt.
Die GAL setzt sich für eine Verringerung des Flächenverbrauchs für den Erhalt von Grünflächen und Äcker und für Entsiegelung ein, und für den Schutz heimischer Arten auch in Heidelberg. Auch in Heidelberg unterstützten 2023 viele Bürger*innen den Volksantrag für mehr Flächenschutz „Ländler leben lassen“ mit ihrer Unterschrift, der Anfang des Jahres der Präsidentin des Landtags Baden-Württemberg übergeben wurden. Dies muss auch ein Ziel der Heidelberger Stadtpolitik sein.

Die GAL setzt sich für den Erhalt landwirtschaftlicher Flächen in Heidelberg ein. Die fruchtbaren Äcker unserer Region sind Grundlage für den regionalen Anbau u.a. von Gemüse und damit Grundlage für eine gesunde Ernährung aller HeidelbergerInnen.

Die GAL setzt sich gegen Bau von Verkehrsanlagen in Naturschutzgebieten, z.B. gegen eine Seilbahn im Naturschutzgebiet „Unterer Neckar“ ein, deren Drähte eine artenschutzrelevante Gefahrenquelle für die z.T. vom Aussterben bedrohten Wasservögel am Wieblingen Altneckar bedeuten würden.

Natur gehört in die Stadt. Unterschiedliche Grünstrukturen – naturbelassene Flächen, Naturerfahrungsräume, Parks, Gärten, auch einzelne Bäume – sind wichtig für die Heidelberger*innen u.a. als Luft- und Lärmfilter, aber auch für eine gute Aufenthaltsqualität und als wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen in der Stadt. Die GAL setzt sich ein für eine Erhaltungs- und Pflegesatzung für innerstädtische Gebiete mit Gärten, Hinterhöfen, Bäumen, die den heimischen Artenschutz verbessert. Städtische Impulse könnten alle Heidelberger*innen – Erwachsene und Kinder – dazu anregen, sich auch in Gärten, Kleingärten und Dachgärten für den Schutz der biologischen Vielfalt einzusetzen.

Die Begrünung von allen Schulhöfen und weitere Urban Gardening Projekte stünden Heidelberg gut an, hier sind seitens der Stadt aktivierende und fördernde Impulse zu setzen, ebenso bei der Begrünung von Fassaden – z.B. durch Begrünung städtischer Gebäude. Auch der Baumschutz, besonders die Kontrolle der Einhaltung des Baumschutzes bei Baumaßnahmen bedürfen der Verbesserung. Letzte Entscheidungen über Bebauungspläne müssen beim Umweltamt und nicht beim Baurechtsamt liegen.

Heidelberg ist eine der Städte, die von der Klimaerwärmung am stärksten betroffen sind. Die Stadtentwicklung muss deshalb Vorsorge ergreifen, um entlastende Faktoren für Mensch und Umwelt in Städten zu erhalten: u.a. Kaltluft- und Frischluftschneisen, Bäume, Grün- und Freiflächen. Öffentliche Plätze sollten im Sommer zu kühlen Inseln, mit guter Aufenthaltsqualität werden, auch Spielplätze sollten hitzeresilienter gemacht werden.

Das Wasser-Quartier Heidelberg-Boxberg mit seinen Refill-Stationen und den verschiedensten Projekten für einen nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser sollte als vorbildliches Klimaprojekt auf alle Stadtteil ausgedehnt werden.

Die GAL fordert ein Fußwege- und Begegnungsnetz: Sie setzt dafür ein, dass Flächen „rückerstattet“ werden: Dazu gehören etwa Plätze und Gehwege , die wieder den Fußgängern zurückzugeben und zu Begegnungsräumen werden.

Die GAL setzt sich gegen nächtliche Lichtverschmutzung bei Gewerbe, Vereinen und Privatpersonen ein, unterstützt die Aktion Nachtretter und sorgt so für den Schutz der nachtaktiven Tiere.

Klimaschutz, Artenschutz und Naherholung müssen als Ganzes gesehen werden.

Energie und Klima: Nicht nur grün reden, sondern nachhaltig umsetzen!
Global denken und lokal handeln – dies gilt angesichts der globalen Klimaerwärmung gerade für den Bereich Energie und Klima. Die GAL unterstützt den „Masterplan 100% Klimaschutz“: Wir treten dafür ein, den CO2-Ausstoß um 95% bis zum Jahr 2050 zu reduzieren und den Energieverbrauch zu halbieren.

Die GAL setzt sich für eine nachhaltige Baukultur ein, für Reduzierung und Wiederverwendung von Baumaterialien. Es muss der Grundsatz gelten „Sanierung vor Abriss und Neubau“. Planungen müssen den derzeitigen klimatischen Verhältnissen, den Empfehlungen des von der Stadt aufgestellten Heidelberger Stadtklimagutachtens und den Heidelberger Klimaschutzzielen gerecht werden, die u.a. festlegen, dass „alle Entwicklungs- und Planungskonzepte zukünftig unter dem Fokus Klimaschutz, Klimaanpassung und Erhalt der Biodiversität stehen“.

Windenergievorrangflächen sollen nur dort ausgewiesen werden, wo ein geringer Konflikt mit dem Artenschutz besteht, d.h z.B. dass keine Windenergie in FFH Gebieten gebaut werden, deren Schutzziele durch Windenergie stark beeinträchtigt würden. Bei Wäldern muss darauf geachtet werden, keine neue Zuwegungen für die Windenräder zu schaffen, sondern bestehende zu nutzen, um die ohnehin schon stark zerschnittenen Wälder nicht weiter zu zerschneiden.

In der Forstwirtschaft beginnt zum Glück seit einigen Jahren eine Trendwende, diese muss verstärkt und beschleunigt werden. Viele Arten sind in ihrer Individuenzahl so stark zurückgegangen, dass sie zusätzliche Verluste nicht mehr gut verkraften können. Daher braucht es klug ausgewählte Flächen für die Windenergie und den Windenergieausbau begleitende Artenhilfsprogramme, von denen eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten mitprofitieren würden.

Sport

Die Förderung der Sportvereine, die fast alle ehrenamtlich geführt werden, ist uns ein großes Anliegen, da sie ein wichtiger Faktor für ein soziales, integratives und gesundheitsförderndes Miteinander in unserer Stadtgesellschaft sind. Um sich auf den städtischen Sportanlagen wohlzufühlen, unterstützen wir die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen einiger Sporthallen sowie Freianlagen, zurzeit beim TSV Pfaffengrund und den Neubau eines zusätzlichen Spielfeldes beim HTV. Die wenigen „freien“ Flächen (z.Bsp. Sickingenstraße, Ilse-Krall-Straße) sind nicht nur wichtige Ergänzungen zum organisierten Vereinssport, sondern auch für das Klima in den umliegenden Wohngebieten und müssen erhalten bleiben.

Bildung

gute Räume für gute Bildung
In vielen Schulen unserer Stadt hat sich ein Sanierungsstau gebildet. Dies stellt eine riesige Planungsaufgabe dar und ist mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. In der Vergangenheit lief die Sanierung der Schulen zu langsam, intransparent und zu schwerfällig. Wir haben uns dafür eingesetzt, dass diese Sanierungsmaßnahmen nun alle aus einer Hand geplant und vorgenommen werden. Insbesondere die Grundschulen, die ab dem Schuljahr 2026-2027 verpflichtet sind,  Ganztagesschulen zu werden, müssen durch Mensen und Schulhöfe so vorbereitet werden, dass sich unsere Kinder dort wohlfühlen. Die bisher bereitgestellten Mittel für Schulhöfe in Höhe von 250.000 € im Jahr reichen bei 35 Schulstandorten nicht aus und müssen verdoppelt werden.

Die Digitalisierung in den Schulen muss ebenfalls weiterhin vorangetrieben werden.

Berücksichtigen müssen wir auch, dass Ganztagesangebote und -betreuung den Kindern Räume und Freizeitangebote bieten müssen, damit ausfallende Stunden u.ä. von den Schülern und Schülerinnen gut und behütet verbracht werden können. Es braucht Pausenräume, Sitzgelegenheiten und attraktive Außenbereiche.

Die Bildung beginnt jedoch nicht erst in der Schule, sondern schon im Kindergarten. Zurzeit werden einige neue Kitas gebaut, die uns jedoch nur weiterbringen, wenn wir auch ausreichend Fachpersonal vorhalten können. Nur durch attraktive Angebote werden wir es schaffen, neues Personal für unsere Kinder zu bekommen, um Familien auch Planungssicherheit in ihrem Beruf zu geben.

Kitas und Schulen werden zunehmend zu Lebensräumen für die Kinder. Dem müssen wir mit guten Räumen, guter Bildung und guter Betreuung Rechnung tragen!

Auf dem Weg zur diskriminierungsfreien Stadt

• Überprüfung kommunaler Entscheidungen/Prozesse auf Diskriminierungsfreiheit als Querschnittsaufgabe!
• Vertreter*innen von betroffenen Gruppen in Planungsgespräche früh miteinbeziehen – Miteinander reden, nicht übereinander
• Bedarfsgerechte Förderung von Frauenprojekten
• Weitere Umsetzung der Istanbul Konvention
• Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen: Prävention/Sensibilisierungskampagnen
• Wohnraum für Alleinerziehende neu denken und umsetzen
• Weiterer Ausbau von Kinderbetreuung mit erweiterten Öffnungszeiten
• Fachkräftemangel im Bereich Erzieher*innen ins Visier nehmen (Arbeitgeberattraktivität fördern)
• Förderung/weiterer Ausbau des Heidelberg Passes für Geringverdienende
• Sicherheit im öffentlichen Raum für vulnerable Gruppen sichern
• Welcome Kultur fördern
• Wohnraum für Geflüchtete
• Transparente/barrierefreie Bürokratie für Menschen mit Migrationshintergrund
• Erweiterte Bereitstellung von Sprachkursen für geflüchtete Menschen, um den Zugang zur Bildung und zum Arbeitsmarkt zu erleichtern.
• Sicherstellung eines barrierefreien Zugangs zu medizinischer Versorgung und psychosozialer Unterstützung für geflüchtete Menschen
• Integration fördern durch interkulturellen Austausch/Begegnungsmöglichkeiten schaffen
• Berücksichtigung von Feiertagen aller Religionen