Autor: peter
Atempause …
… könnte als Überschrift über dem zurückliegenden Jahr stehen: Aus dem umstrittenen Tunnel wurde ein passables Mobilitätspaket, der großen Zukunftsaufgabe Konversion nähern wir uns vorsichtig mit ‚Leitlinien‘ und die Bürgerbeteiligung, das zukünftige Allheilmittel für strittige Themen, wird gleich dreifach angegangen: mit den Leitlinien des Arbeitskreises unter Leitung von Prof. Klages, mit dem Konzept der Bürgerstiftung zur Standortsuche für ein neues Konferenzzentrum und mit dem sogenannten ‚Dialogischen Planungsprozess‘ mit dem der Entwicklungsbeirat arbeitet. All das muss sich bewähren, wenn im kommenden Jahr wieder Entscheidungen getroffen werden und im Vorfeld dann auch über Ziel- und Interessenkonflikte geredet und gestritten wird.
Lassen Sie uns gemeinsam mit Spannung und vorsichtigem Optimismus das Neue Jahr erwarten!
Wir wünschen Ihnen, uns und unserer Stadt ein gutes Jahr 2012!
Lärm in der Altstadt – was hat sich getan?
Seit viele Bürger und Bürgerinnen der Altstadt und die verschiedenen aktiven Bürgerinitiativen 2009 „LINDA- Leben in der Altstadt“ gründeten, weil die Zustände im Herzen der Altstadt immer unerträglicher wurden, sind zwar zwei Jahre vergangen, aber es hat sich einiges getan. Nach mehreren „Runden Tischen“ und Veranstaltungen scheinen die zuständigen Ämter, sowie die Polizei auf einem guten Weg zu sein, sie haben das Problem erkannt und sind aus meiner Sicht mittlerweile kooperative Gesprächspartner für die Bevölkerung. Zur Beruhigung der Altstadt sind jedoch weitere Anstrengungen wünschenswert, ja notwendig.<--break->
Viele Kneipenwirte, bis auf wenige Ausnahmen, haben sich nach Aussagen der Stadtverwaltung einsichtig gezeigt und stehen im kooperativen Dialog mit den Ämtern und der betroffenen Bevölkerung. Die Hotel-und Gastronomie-Szene ist zweigeteilt. Auf der einen Seite die Kneipen der Brennpunkte Untere Straße, Marktplatz, Kettengasse, Hauptstraße, auf der anderen Seite die traditionellen Speisegaststätten und Hotels, die erheblich zur Attraktivität der Altstadt beitragen, deren Gäste sich aber zunehmend über Lärm und Remmidemmi in der Altstadt beschweren. Erstaunlich ist jedoch die Haltung des Hotel-und Gaststättenverbandes (DEHOGA). Obwohl längst bekannt ist, dass viele in der Altstadt ansässige Inhaber von Hotels und Speisegaststätten keineswegs glücklich über das ausufernde nächtliche Treiben sind, vertritt dieser Verband weiterhin, wie auch die letzte Informationsveranstaltung am 13. Dezember 2011 zeigte, einseitig die Interessen einiger weniger, unbelehrbarer Kneipenwirte. Was den Lärm einzelner Lokale betrifft, ist durch Auflagen, Kontrollen und Gespräche eine gewisse Beruhigung festzustellen.
Der Lärmpegel vor allem in den Nachtstunden von 23 Uhr bis 4 Uhr morgens konnte bisher nicht nennenswert gesenkt werden. Die nächtliche(nach 23 Uhr nicht genehmigte) Außenbewirtung, die Selbstversorgung durch mitgebrachte Alkoholika und die damit einhergehende Nutzung des öffentlichen Raums erhöhen die Verweildauer der „trinkfreudigen Gäste“, während die BewohnerInnen weiterhin keinen Schlaf finden und keine Fenster öffnen können, die Hauseigentümer ihre Wohnungen und die Hoteliers ihre Zimmer nicht mehr vermieten können.
Sogenannte To-Go- Getränke, Gassenschank und der nächtliche Verkauf von Speisen, deren Abfallprodukte morgens in unterschiedlicher Form vor den Haustüren und in den Gassen unübersehbar sind, sowie das Abreißen von Außenspiegeln parkender Autos und Zerstören von Pflanzkübeln beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität der AltstädterInnen, sondern auch das Gesamtbild der Altstadt und Heidelbergs.
Ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum, besonders an Brennpunkten, wie es auf Landesebene und von vergleichbaren Kommunen gefordert wird, wird sicherlich auch hier zum Thema werden, wenn dies die einzige Möglichkeit zur Abhilfe sein sollte.
Was mir besonders am Herzen liegt, ist die Frage, wie wir als Gesellschaft mit der ständigen Bagatellisierung des exzessiven Alkoholkonsums, insbesondere mit dem „Koma-Saufen“ von Jugendlichen, verantwortlicher umgehen sollten. Hier sind umfassende präventive Maßnahmen (Information, Beratung, Ansprache) erforderlich, wie z.B. der von LINDA schon 2009 vorgeschlagene Einsatz von Streetworkern, der jetzt durch die Bürgerstiftung wieder ins Gespräch gebracht wurde. Sinn macht dies aus meiner Sicht jedoch nur, wenn gleichzeitig alternative Angebote entstehen und gefördert werden. Das setzt aber ein Umdenken und den politischen Willen voraus, nicht-kommerzielle Treffpunkte für die Jugend, aber auch kulturelle Angebote, wie z.B. ein Kino
LINDA und allen beteiligten Altstädtern und Altstädterinnen, auch den Vertretern der Ämter und der Polizei, sei an dieser Stelle für den konstruktiven Dialog gedankt, der hoffentlich im kommenden Jahr erfolgreich fortgesetzt werden kann.
Gabriele Faust-Exarchos
23.12.2011
Für eine Renaissance der Hauptstraße (III), Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 19.12. 2011
Nach der Erkenntnis der Ökologen, Denkmalschützer und Stadtplaner wird „die zukunftsfähige Stadt von Morgen die Stadt von Gestern sein“.
Auch deshalb sollte im Rahmen der „Machbarkeitsstudie Straßenbahn durch die Ebert-Anlage“ auch eine eingleisige Straßenbahnführung durch die Hauptstraße (ohne Überleitung, behindertengerecht), untersucht werden.
Um die Altstadt als ein sozial u. kulturell intaktes Gebilde in ihrer Nutzungsvielfalt zu sichern, bedarf es eines Umdenkens! Neue stadtplanerische Konzepte wie „Entschleunigung“ und „shared space“ (geteilter öffentlicher Raum) auf die Hauptstraße übertragen, ermöglichen eine solche Bahn (außer Busverkehr der Anlage).
Sie würde die Einseitigkeit der durchkommerzialisierten Einkaufsmeile (den Zustand vor der Fußgängerzone vor 30 Jahren kenne ich gut) aufheben zugunsten einer Nutzungs-Gleichberechtigung u. einer besseren Einteilung des Fußgängerstroms.
Eine sanfte Bahn käme auch dem Geschäftsleben mit seinen Seitenstraßen, dem nicht mehr „fußflinken“ Klientel zu Gute.
Frohe Feiertage!
Neujahrsempfang der GAL am Freitag, den 6. Januar 2012, 11 Uhr
Auch wenn die Abbildung uns scheinbar in das neue „Premiumviertel“ Bahnstadt führt, findet der Neujahrsempfang der Grün Alternativen Liste Heidelberg wie immer im Deutsch-Amerikanischen Institut (DAI)) Sofienstraße 12 statt.
Im Mittelpunkt steht das Thema „Soziale Stadtentwicklung“ mit seiner wichtigen Rolle bei den anstehenden Projekten wie Bahnstadt oder Konversionsflächen. Aber auch in allen anderen Stadtteilen, besonders den sozial benachteiligten, muss neben baulichen Maßnahmen immer auch in die dort lebenden Menschen und die Entwicklung des sozialen Lebensraums investiert werden.
Lebenswerte Stadtteile sind die Grundlage sozialen Zusammenhalts, gelingender Integration und bürgerschaftlichen Engagements.
Hierzu berichten unsere Gäste, Prof. Dr. Andreas Strunk, Stadtplaner und Sozialwissenschaftler, Joachim Hahn, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik sowie VertreterInnen von Projekten des Quartiersmanagements in Heidelberg.
Speisen und Getränke stehen bereit, für den Musikalischen Rahmen sorgen Sigi Geiberger, Gunter Kraus und Michael Herzer
Wissen, Kreativität und ein langer Atem – Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 12.12. 2012
Wissen, Kreativität und ein langer Atem zeichnen BürgerInnen und Initiativen aus, die sich bei wichtigen Themen konstruktiv einmischen. Viele Menschen fragen nach, befassen sich mit Bebauungsplänen, um Grünflächen, historische Bausubstanz und Lebensqualität zu erhalten.
Sie befassen sich mit Zeiterscheinungen oder der Historie ihres Viertels und entwickeln Konzepte. Sie wenden sich gegen Großprojekte und undurchsichtige Planungen, die primär wirtschaftlichen Interessen dienen. Sie fordern Transparenz, frühzeitige Mitsprache und Verbindlichkeit.
Als Mitwirkende an der Entwicklung der „Leitlinien für Bürgerbeteiligung“ wünsche ich mir für 2012 deren zielführende Diskussion und Verabschiedung, damit sie bei den anstehenden Projekten eingesetzt werden können.
Für eine Renaissance der Hauptstraße (II), Stadtblattartikel von Wassili Lepanto vom 5.12. 2011
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie sollte auch die Möglichkeit einer historisch orientierten und behindertengerechten (zudem leise und ohne Oberleitung) Straßenbahn durch die Hauptstraße nachgedacht werden, die zusätzlich zum Busverkehr der Friedrich-Ebert-Anlage fahren würde.
Eine solch zentrale Verkehrsverbindung käme nicht nur den Bewohnern & Touristen zugute,
sondern würde auch den Einzelhandel nachhaltig stärken, indem ein nicht mehr „fußflinkes“,
aber zahlungskräftiges Klientel befördert würde. Solch eine nützliche wie attraktive Funktion der Hauptstraßen-Straßenbahn als „Sozialromantik“ abzutun, greift zu kurz!
Wir brauchen eine neue Sicht der Dinge, um der Altstadt ihre Würde zurückzugeben, sie vom negativen Image als gesichtslose Event- und „billige“ Konsummeile zu befreien und die Lebensader der Stadt durch eine einspurige Straßenbahn alten Stils im positiven Sinne zu „revitalisieren“.
Erinnerung
Nach vielen Jahren wurde endlich eine „kleine“ Erinnerung an Menschen verwirklicht, die in den dreißiger Jahren von den Nationalsozialisten verhaftet oder zur Flucht gezwungen wurden. Diese „Stolpersteine“,
die mittlerweile in vielen Städten verlegt werden, wurden bereits 2005 von der GAL-Gemeinderatsfraktion zum ersten Mal in den Heidelberger Gemeinderat eingebracht, auf Initiative der damaligen Stadträtin Susanne Bock:
Antrag zur Behandlung im Gemeinderat (19.7. 2005)
„Stolpersteine“
Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, vor welchen Häusern, in denen früher jüdische Bürger lebten, es machbar ist, sog. Stolpersteine in den Gehweg einzulassen.
Begründung: In Deutschland wurden bereits 5500 Stolpersteine, in denen Name, Geburts- und Sterbedatum eines NS-Opfers eingraviert wurde, in 97 Städten verlegt. Im Sinne eines weiteren würdigen Gedenkens an Heidelberger NS-Opfer sollte permanent an ihre Namen, verbunden mit dem konkreten Wohnhaus, erinnert werden.
Da in Heidelberg, wie viele bereits wissen, die Zeit nicht nach Jahren sondern nach „Heideln“ bemessen wird, dauerte es immerhin bis 2010, um die Idee zu realisieren.
Deshalb freut es uns besonders, dass vor einigen Tagen direkt vor unserer Geschäftsstelle in der Rohrbacherstraße 77a Stolpersteine zum Gedenken an 4 Mitglieder der jüdischen Familie Freund verlegt wurden.
Zu danken ist hierbei der Stolpersteine Initiative Heidelberg, die bis heute 36 von diesen kleinen Gedenksteinen im Stadtgebiet Heidelberg verlegt hat.
Ein klares Votum – Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 28.11. 2011
für ein Hip-Hop-Archiv wäre auch eine klare Ansage, dass Kultur in Heidelberg nicht bei Brentano und Eichendorff aufgehört hat und auch neben unserer elaborierten Festivalkultur stattfindet und sich entwickelt.
Was für eine Verlockung, dem Mythos Heidelberg in den Texten von Torch nachzuspüren.
Herauszufinden, warum er in Heidelberg den ‚Deutschrap‘ entwickeln konnte. Nachvollziehen, welch immense Bedeutung die deutschen Texte bis heute für viele Menschen haben….
Ein solches Archiv würde eine ganz originäre und authentische Heidelberger Entwicklung dokumentieren und nutzbar machen. Soetwas mit einem CD Verleih oder einem Schuhkarton voll ‚Kram‘ zu verwechseln, den man auch in Mannheim aufheben könnte, scheint mir unbedarft und fahrlässig zu sein.
Bürgerbeteiligung im ganzen Ländle – Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 21.11. 2011
Alle Bürgerinnen und Bürger des Landes sind am Sonntag erstmals zu einer Volksabstimmung aufgerufen. Sie können mit ihrer JA-Stimme einem Gesetz zustimmen, das die Landesregierung dazu verpflichtet, Kündigungsrechte beim Finanzierungsvertrag für ‚Stuttgart 21‘ wahrzunehmen.
In den letzten Monaten haben sich viele Menschen aus unterschiedlichsten Gründen gegen die Realisierung von Stuttgart 21 organisiert und über die negativen Auswirkungen, auch für unsere Region, informiert. Fehlende Transparenz und der fragwürdige politische Stil der letzten Jahre führten zu Kritik und Misstrauen.
Deshalb: Beteiligen Sie sich! Gehen Sie am kommenden Sonntag zur Volksabstimmung!
Stimmen Sie mit Ja!
