Schulsekretariate, Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 2.12. 2015

Ein Erstklässler hat sich auf dem Weg zur Toilette eingenässt und möchte aus Scham nicht zurück in die Klasse. Er sucht Hilfe beim Sekretariat, aber das ist geschlossen.

Eine Mutter möchte ihr Kind wegen Krankheit von der Schule abmelden und „darf“ mit dem Anrufbeantworter sprechen. Das Sekretariat ist erst ab 8:30 Uhr geöffnet oder auch erst am nächsten Tag. Die Lehrerin vermisst das Kind und weiß nicht, ob es auf dem Schulweg war oder zu Hause blieb. Die Schulleitung ist wegen Vertretungsstunden selbst im Unterricht.

Ein Kind musste sich übergeben, möglicherweise ein Noro-Virus. Das Kind sollte nicht im Klassenzimmer bleiben sondern abgeholt werden. Wer kümmert sich um den Krümel an der Schule?

In der Jugendverkehrsschule warte ich auf eine Schulklasse, die noch nicht gebracht wurde. Der Busfahrer, der nur kurze Zeit in der Nähe der Schule wartet, konnte niemanden in der Schule erreichen. Mir fehlt die gute Seele der Schule, die Sekretärin.

Ein kleiner Auszug von alltäglichen Situationen. Ich denke, die Schule sollte vormittags durchgängig erreichbar sein. Ein entsprechender Antrag, dem Gemeinderat hierüber zu berichten, wurde von der SPD und meiner Fraktion gestellt. Schreiben Sie mir zu diesem Thema.

Ein friedvolles Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen.

Bericht über die Jahreshauptversammlung der GAL-Heidelberg am 18.11. 2015

Nach der Begrüßung (20:15 Uhr) durch Martina Weihrauch wurde zunächst festgestellt, dass die Versammlung ordnungsgemäß einberufen war und damit beschlussfähig ist.

1. Zur Sitzungsleitung wurde einstimmig Martina Weihrauch, zum Protokollanten ebenfalls einstimmig Ernest Kellner gewählt.
Das Protokoll der letzen Mitgliederversammlung wurde ohne Änderungen verabschiedet.

2. Den Bericht des Vorstandes erläuterte Martina Weihrauch:
• 4 Mitgliederversammlungen wurden geplant und mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten durchgeführt.
• Es gab zudem die Beteiligung an der Veranstaltung zum 1.Mai auf dem Marktplatz und eine Beteiligung an der VA gegen Rechts auf dem Bahnhofsvorplatz. Gerd Guntermann hielt vor Ort eine Rede.

3. Bericht des Kassierers Ernest Kellner:
• Er erläuterte den Kassenbericht für das Rechnungsjahr 2014. Ebenso die mittelfristige Finanzplanung und den Abschluss des Gemeinderatswahlkampfes. Die Zahlen lagen den Mitgliedern schriftlich vor. Die in den Vorjahren angesparten Mittel haben gut für den Wahlkampf gereicht, die GAL hat noch 62 Mitglieder, der größte Teil der Einnahmen sind Mitgliedsbeiträge.

4. Bericht der Kassenprüfer:
• Dietmar Alt erklärt, dass er krankheitsbedingt keine Kassenprüfung durchführen konnte. Christoph Nestor hat die Kasse geprüft und keine Beanstandungen festgestellt.

5. Entlastung des Vorstandes:
• Auf Vorschlag von Jörg Schmitt-Rohr wird der Vorstand einstimmig bei Enthaltung der Betroffenen entlastet.

6. Neuwahl des Vorstandes:
Vorschläge: Gerd Guntermann, Martina Weihrauch, Ernest Kellner
Da eine geheime Abstimmung nicht gewünscht war, wurde per Handzeichen gewählt.
Gerd Guntermann: einstimmig, 1 Enthaltung
Martina Weihrauch: einstimmig, 1 Enthaltung
Ernest Kellner als Kassierer, einstimmig, 1 Enthaltung
Alle gewählten haben die Wahl angenommen

7. Gabriele Faust-Exarchos und Christoph Nestor wurden einstimmig zu Kassenprüfern gewählt.

8. Berichte aus der Fraktion:
• Hans Martin Mumm beginnt mit den Berichten zur geplanten Erweiterung des Mariott Hotels, zur Zweckentfremdung von Wohnraum und zur geplanten Entwicklung der Patton Barracks. Besonders auffällig sei hier, dass der OB kein Wohnen im Innenbereich zulassen möchte.
Weitere Themen aus dem Gemeinderat waren der geplante Rettungsweg zu den Kliniken im Neuenheimer Feld unter der Ernst Walz Brücke sowie die geplante Bettensteuer, die ab 2016 gelten soll.
• Judith Marggraf berichtete über die in den nächsten Wochen geplante Übergabe von Mark Twain Village und Campbell Barracks an die Stadt Heidelberg sowie der neuesten Entwicklung beim Thema Flüchtlinge in Pattrik Henry Village.

Aus der lebhaften Diskussion zu den einzelnen Themenfeldern entwickelte sich der Vorschlag, zur Flüchtlingssituation in Heidelberg eine MV zu planen.

NJE am 6.1. 2016:
Vorstand und Fraktion vereinbarten ein Planungstreffen für Montag, den 23.11., 20 Uhr

Versammlungsende 22:30 Uhr

An den Gedenkveranstaltungen in Gurs …, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 25.11. 2015

… nahmen für Heidelberg Bgm Hans Jürgen Heiß und für den Stadtrat Dr. Simone Schenk, Dr. Jan Gradel, Michael Rochlitz und ich teil.

Dort standen nicht die Reden der Offiziellen, sondern die Erinnerungen von drei Zeitzeugen im Mittelpunkt. Eva Mendelsson, Margot Wicki-Schwarzschild und Paul Niedermanns schilderten, wie sie als Kinder nach Gurs verschleppt wurden und wie sie die gewaltsamen Entzivilisierung erlebten: keine Betten, kein Essgeschirr, Trennung der Familien. Deutlich wurde auch der starke Überlebenswille, der ihnen Wege aus dem Lager ermöglichte.

Nicht zur Sprache kam, dass in den Vertreibungsorten die Habseligkeiten der Deportierten öffentlich versteigert wurden: Viele haben davon profitiert und alle haben es gewusst. Für Heidelberg ist dieser Vorgang noch gar nicht aufgearbeitet.

Trotz aller psychischen Narben zeigten die Zeugen keinen Hass, sondern waren sich in ihrem Appell einig, dass es nie wieder Ausgrenzung und Rassenhass geben darf.

Bezirksbeirat Kirchheim: Patrick Henry Village, Patton Barracks und ÖPNV-Anbindung

Am 29. September tagte der Bezirksbeirat Kirchheim. Themen waren: Aktueller Sachstand Umsetzung der Maßnahmen in Patrick-Henry-Village, Ergebnis der Stadtteilbegehung, Aktion „Saubere Stadt“, Vorhabenbezogener Bebauungsplan Kirchheim, „Pflegewohnheim Schlosskirschenweg“, Konversionsflächen in Kirchheim: Mündlicher Bericht zu Patton Barracks, Fragen aus dem Bezirksbeirat: Aktueller Sachstand ÖPNV-Anbindung für den Stadtteil Kirchheim

Im Protokoll heißt es auf den Seiten 4-6 zum Thema PHV:
Frau Haas-Scheuermann, Leiterin des Amtes für Soziales und Senioren, informiert über den derzeitigen Sachstand: Seit ihrem letzten Bericht im Bezirksbeirat Kirchheim sei der geforderte Shuttle-Bus eingerichtet worden … Außerdem seien zusätzliche Toilettenanlagen in Betrieb genommen und weitere Bänke am Weg aufgestellt worden.
Sowohl der Kommunale Ordnungsdienst als auch die Polizei bestreiften inzwischen intensiv den Stadtteil Kirchheim. Dies trage zu einer Befriedung der Lage bei.
… Seit vergangenen Montag sei dieses Registrierungszentrum in Betrieb; allerdings noch nicht in der Endausbaustufe. Die Flüchtlinge würden nun im Patrick-Henry-Village (PHV) einer erkennungsdienstlichen Erfassung, einer ärztlichen Inaugenscheinnahme durch das Gesundheitsamt und einer Röntgenuntersuchung unterzogen. Daran schließe sich das Asylantragsverfahren, also die Antragstellung bei einem Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge an. Dieser Prozess solle innerhalb von wenigen Tagen (maximal zwei Wochen) abgewickelt sein. Im Anschluss solle bereits eine Vorauswahl getroffen werden, bei der Flüchtlinge mit einer hohen Bleibewahrscheinlichkeit in Kommunen weitervermittelt werden und Menschen mit geringer Bleibewahrscheinlichkeit in Landeserstaufnahmestellen verlegt werden.
… Frau Haas-Scheuermann erklärt, dass in der Endausbaustufe bis zu 600 Personen täglich registriert werden sollen. Derzeit erfolge dies in der Reihenfolge der längsten Verweildauer. Es werde etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis die Rückstände abgearbeitet werden können. Ziel sei, einen möglichst gleichmäßigen Durchlauf bei geringer Verweildauer erreichen zu können.
Bezüglich der Mitarbeiterzahlen im Bereich der Sozial- und Verfahrensberatung berichtet sie, dass bis Oktober alle ausgeschriebenen Stellen besetzt werden können. Die Aufstockung beziehungsweise die Bewilligung weiterer Stellen sei beim Land beantragt worden.
Vereinbarungen zwischen Land und Stadt, die für das ursprüngliche Erstaufnahmelager getroffen worden seien, seien nun durch die Umwandlung in ein Registrierungszentrum teilweise überholt. Durch den anderen Charakter dieser Art von Unterkunft seien keine neuerlichen Vereinbarungen zwischen Land und Stadt nötig. Derzeit befänden sich circa 3700 / 3800 Flüchtlinge vor Ort; damit seien die Kapazitätsgrenzen bezogen auf ertüchtigte Gebäude weitgehend erreicht. Wie sich der Zustrom weiter entwickle, könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht einschätzen.
Weiter berichtet sie über Fahrzeiten des Bus-Shuttles und die Modalitäten der medizinischen Versorgung vor Ort. … Zu diesem Tagesordnungspunkt ist auch Herr Bechberger vom Polizeirevier Heidelberg Süd anwesend. Dieser berichtet sowohl über die aktuelle Situation im PHV als auch im Stadtteil Kirchheim: Seit Anfang September seien Polizeibeamte während der ganzen Woche auch in den Abend- und Nachtstunden im PHV präsent. Seither habe sich die Situation merkbar entspannt und es sei kaum noch zu erwähnenswerten Zwischenfällen gekommen. In Kirchheim selbst, auch auf Feldwegen, seien täglich Einsatzkräfte präsent. Auch dies habe – zusammen mit dem Angebot des Shuttle-Busses – dazu geführt, dass man die Lage derzeit gut im Griff habe. … Die Bezirksbeirätinnen und Bezirksbeiräte pflichten Herrn Bechberger bei und zeigen sich erfreut über die Entwicklung der Lage. Sie bedanken sich an dieser Stelle für den Einsatz der Polizeibeamten und hoffen weiter auf Unterstützung seitens des Landes. …
Der Stadtteilvereinsvorsitzende Fuchs schließt sich dem Dank an die Polizei und die Stadt an und verweist im Rahmen dieses Tagesordnungspunktes auf die Initiative „Kirchheim sagt Ja“, die sich jeden zweiten Montag um 18:30 Uhr im Bürgerzentrum Kirchheim treffe. Vertreten seien bei dieser Veranstaltung regelmäßig Mitarbeiter der Polizei und des PHVs. Diese berichteten über aktuelle Entwicklungen und stünden für Fragen zur Verfügung.
Bezirksbeirätin Veit-Schirmer bedankt sich an dieser Stelle auch für die Bemühungen des Stadtteilvereins.

Konversionsflächen in Kirchheim: Mündlicher Bericht zu Patton Barracks – Auszug aus dem Protokoll, S. 13
… Bezirksbeirätin Gübel fragt nach, ob Ideen aus den beiden vorangegangenen Bürgerbeteiligungen in die Ausarbeitung des Entwurfs eingeflossen seien. Soviel sie das beurteilen könne, sei davon nicht viel übrig geblieben. Gut finde sie, das Mörgelgewann zu erhalten; allerdings sehe sie die im Entwurf eingezeichneten Wohnheime weniger als Verbindung zum Stadtteil Kirchheim, sondern betrachte diese eher als Abriegelung. Vielleicht sei es möglich, eine Unterbringung von Studenten in dem vorhandenen denkmalgeschützten Gebäude zu erzielen und auf die angedachten Neubauten zu verzichten.
Bezirksbeirat Engbarth-Schuff pflichtet Bezirksbeirätin Gübel bei. Auch er kritisiert die Abschottung des Geländes. So könne keine Verknüpfung mit dem Stadtteil Kirchheim erreicht werden. Habe man bezüglich der in diesem Entwurf geplanten Wohnheime überhaupt schon mit der Pflege Schönau (Besitzer dieses Areals) ge-sprochen? Gebe diese ihren Grund und Boden für das Vorhaben? Auch der vorge-sehene Standpunkt der künftigen Sporthalle erscheine ihm ungünstig. Diese sollte – auch wegen der Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) – eher im Norden des Gebietes angesiedelt werden. Hierdurch sei auch eine optische Öff-nung nach Süden möglich. Bisher mache der vorgelegte Entwurf eher den Eindruck eines in sich geschlossenen Konzeptes, das er weniger als Erweiterung des Stadt-teils Kirchheim, sondern als „angedockt“ an die Bahnstadt sehe. Er hoffe, dass der Gemeinderat sich intensiv mit dem vorliegenden Entwurf beschäftige.
… mehr dazu in der PDF-Datei.

Ertüchtigung des Wehrsteges beziehungsweise Bau einer neuen Radwegebrücke

Am 6. Oktober fand eine gemeinsame Sitzung der Bezirksbeiräte Neuenheim und Bergheim statt. Hier ein Auszug aus dem Sitzungsprotokoll, S. 7-9:
Im Laufe der Sitzung kommt die Frage auf, ob eine separate Fuß- und Radwegebrücke, die in der Nähe des neuen Wehrsteges platziert werden solle, wirklich nötig sei oder ob wiederum dieser neue Wehrsteg – analog des bisherigen – als Fußgänger- und Radwegverbindung genutzt werden könne. Die anwesenden Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der bestehende Wehrsteg eine reine Fußgängerbrücke darstelle und Radfahren dort verboten sei. Die Variante, den neuen Wehrsteg gleichzeitig als Fußgänger- und Radwegverbindung zu konzipieren, sei bereits in der Vergangenheit immer wieder im Gespräch gewesen. Hierzu müsste allerdings der neue Steg, der von Seiten des Wasser- und Schifffahrtsamtes eigentlich nur als schmaler Überweg für Mitarbeiter, die dort Wartungsarbeiten durchführten, benötigt werde, um ein nicht unerhebliches Maß verbreitert werden. Die Mehrkosten in Höhe von circa 6,5 Millionen Euro wären in diesem Fall von der Stadt zu tragen.

Auch Herr Thewalt, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, erklärt, dass Überlegungen in diese Richtung bereits getätigt worden seien; allerdings würde diese In-vestition lediglich zu einer ähnlichen Situation, wie man sie heute habe, führen. Der Steg würde am Bürgersteig mit einer Treppe enden und wäre somit weder barrierefrei zu begehen noch für Fahrradfahrer bequem zu nutzen. Für eine ähnliche Sum-me könne man voraussichtlich eine komplette neue, rein als Fußgänger- und Rad-wegbrücke zu nutzende, Querung über den Neckar bauen, die alle Voraussetzungen in dieser Hinsicht erfülle und damit zweckdienlicher sei. Eine solche separate Brücke könne in einer Bauzeit von ungefähr 18 Monaten errichtet werden und sei somit – bei einem optimistisch angesetzten Baubeginn im Jahr 2018 – bereits im Jahr 2020 nutzbar, wenn die Bauarbeiten für den neuen Wehrsteg beginnen und somit der alte Wehrsteg – wegen temporärer Sperrungen – nicht mehr zuverlässig in jeder Bauphase als Fußgänger- und Radquerung zur Verfügung stehe.

Zu diesem Thema seien bereits ausführliche Diskussionen in einer Sitzung des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschusses im Oktober 2013 geführt worden (sie-he Bürgerinformationssystem der Stadt Heidelberg im Internet – Sitzung vom 16.10.2013 – Vorlagen Nr. 0159/2013/IV und 0130/2013/IV), teilt er mit. Entschieden worden sei seinerzeit allerdings noch nichts. Derzeit beschäftige sich ein Ingenieur-büro mit den Randbedingungen zum Thema Querung des Neckars an dieser Stelle. Aus diesem Grund erbitte er, zunächst einmal diese Untersuchungen und die Erar-beitung des zugehörigen Gutachtens abzuwarten, bevor in dieser Sache weiter diskutiert werde.

Stadträtin Spinnler weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Variante, den künftigen Wehrsteg verbreitert zu bauen und mit einem Fuß- und Radweg zu kombinieren – von Seiten des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschusses – noch nicht ausgeschieden sei.
Sei ein solch teures Projekt (egal, ob separate Brücke oder verbreiterter Wehrsteg) überhaupt nötig, wenn Fahrradfahrer den Neckar auch über die Ernst-Walz-Brücke queren könnten, fragt Bezirksbeirätin Appel aus Neuenheim. Bezirksbeirätin Dr. Gerlitz aus Neuenheim überlegt, wie groß der Abstand zwischen dem alten Wehrsteg und der Ernst-Walz-Brücke sei. Herr Englert teilt mit, dass diese Entfernung circa 500 Meter betrage.

Darüber, dass die Notwendigkeit einer Querung für Fahrradfahrer und Fußgänger über den Neckar an der bisherigen Stelle (Wehrsteg Wieblingen) oder ein paar Meter daneben gegeben ist, sind sich allerdings die meisten Gremiumsmitglieder einig. Falls man sich gegen eine separate Fußgänger- und Radwegbrücke und für den verbreiterten neuen Wehrsteg entscheide, könne man noch eine Weile den bisherigen Wehrsteg nutzen, überlegen die Gremiumsmitglieder. Was passiere aber ab dem Jahr 2020 (frühestmöglicher Beginn der Bauarbeiten für das neue Wehr)? Dann sei schließlich aufgrund der Bauarbeiten mit temporären Schließungen des bisherigen Wehrsteges zu rechnen.
Für diese Zeit könnten Provisorien eingerichtet werden, teilt Herr Huber mit. Diese zur Verfügung zu stellen, liege dann allerdings im Aufgabenbereich der Stadt.

Eine weitere Idee, die Bezirksbeirat Dr. von Massow aus Neuenheim im Laufe der Diskussion anspricht, ist, die alten Pfeiler nach Beendigung des Wehrneubaus nicht zurückzubauen, sondern auf diesen eine neue Fußgänger- und Radbrücke zu installieren. Herr Huber und Herr Englert könnten sich zwar vorstellen, dass diese Pfeiler an die Stadt abgetreten werden könnten, bezweifeln allerdings, ob es sinnvoll sei, auf die nicht mehr allzu standfesten Pfeiler mit alter Substanz einen neuen Weg zu installieren. Nur der vordere Teil (auf Neuenheimer Seite) sei schließlich in den letzten Jahren ertüchtigt worden, der größte Teil der Anlage sei im alten Zustand.

Einige Bezirksbeirätinnen und Bezirksbeiräte bekräftigen zum Ende der Diskussion ihre Meinung, dass die Variante des verbreiterten Wehrsteges nicht vernachlässigt werden sollte und möchten sicherstellen, dass die Bezirksbeiräte Bergheim und Neuenheim zuverlässig in weitere Planungen einbezogen werden und über neue Entwicklungen informiert werden. Daher verweist Bezirksbeirätin Weber vom Bezirksbeirat Bergheim nochmals auf den gestellten Antrag in dieser Sache (0084/2015/AN) und formuliert den weitergehenden folgenden Antrag:
Die Bezirksbeiräte Bergheim und Neuenheim fordern die Stadt Heidelberg auf, zu prüfen, ob in Bezug auf den Bau des neuen Wehrstegs Planungen aufgenommen werden können, diesen gleichzeitig als Fuß- und Radverbindung ins Neuenheimer Feld auszubauen.

Abstimmungsergebnis Bergheim: beschlossen mit 8:1:2 Stimmen
Abstimmungsergebnis Neuenheim: beschlossen mit 12:2:0 Stimmen

Zusammenfassung der Information:
Die Bezirksbeiräte Bergheim und Neuenheim nehmen den Bericht der Verwaltung über den Stand der Planungen zur Rad-und Fußwegbrücke zur Kenntnis.

Ergebnis: Kenntnis genommen mit Arbeitsauftrag an die Verwaltung 7)

Fahrt nach Gurs, Bericht von Hans Martin Mumm

Dieser Bericht wurde im Auftrag der Heidelberger Delegation von mir geschrieben und von allen Delegationsteilmehmern frei gegeben. Das Stadtblatt hat am 12. 11. 2015 einen völlig anderen und flachen Bericht gebracht.

Bericht über die Reise zur Gedenkveranstaltung vom 25./26. Oktober 2015 in Gurs

Am 22. Oktober 2015 jährte sich zum 75. Mal die Erinnerung an die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Baden und der Saar-Pfalz in das französische Gurs. Aus diesem Anlass kamen in dem kleinen Ort am Rand der Pyrenäen Delegationen aus badischen Städten und pfälzischen Bezirksverbänden zusammen, um gemeinsam mit Offiziellen der französischen Seite und Vertretern der jüdischen Gemeinden an die Ereignisse vor 75 Jahren zu erinnern. Aus Heidelberg nahmen Bürgermeister Hans-Jürgen Heiß, Stadträtin Dr. Simone Schenk sowie die Stadträte Dr. Jan Gradel, Michael Rochlitz und Hans-Martin Mumm teil.

Von dem Lager Gurs steht nichts mehr, eine rekonstruierte Baracke lässt die Entbehrungen der Lagerzeit ahnen. Der benachbarte Friedhof ist der eigentliche Gedenkort. Von den 6.500 Lagerinsassen sind 1073 in Gurs gestorben, die Übrigen wurden entweder in die Todeslager im Osten transportiert oder konnten sich retten. Etwa 600 Grabsteine sind inzwischen in Gurs aufgestellt worden, und es wird noch etwas dauern, bis alle Namen und Lebensdaten erfasst sein werden. Mehrfach ist auf den Steinen „Heidelberg“ zu lesen, damit ist aber der Geburtsort und nicht der Wohnort von 1940 gemeint.

Parallel zu der offiziellen Delegation nahmen auch 38 Jugendliche an der Gedenkveranstaltung teil; sie waren eingeladen, sich mit französischen Jugendlichen auszutauschen und insbesondere die drei Zeitzeugen zu befragen. Auch Jugendliche aus Heidelberg waren dabei.
Der Auftritt der drei Zeitzeugen war ohne Zweifel der Höhepunkt der beiden Tage. Sowohl in ihren Reden auf dem Friedhof als auch in der Gesprächsveranstaltung am Folgetag schilderten Eva Mendelsson, Margot Wicki-Schwarzschild und Paul Niedermanns, wie sie als Kinder nach Gurs verschleppt wurden. Deutlich wurde das Ausmaß der gewaltsamen Entzivilisierung: keine Betten, kein Essgeschirr, Auftrennung der Familien. Deutlich wurde ebenfalls der starke Überlebenswille, der ihnen Wege aus dem Lager ermöglichte. Nicht zur Sprache kam, dass in den Vertreibungsorten die Habseligkeiten der Deportierten öffentlich versteigert wurden: Viele haben davon profitiert und alle haben es gewusst. Für Heidelberg ist dieser Vorgang historisch noch gar nicht aufgearbeitet. Alle drei Zeitzeugen – sie leben jetzt nicht mehr in Deutschland – zeigten keinen Hass auf diejenigen, die sie damals gepeinigt hatten. Einig waren sie in ihrem Appell, dass es nie wieder Ausgrenzung und Rassenhass geben darf.

Der Dichter Alfred Mombert gehörte zu denjenigen, die 1940 aus Heidelberg nach Gurs deportiert wurden. Schweizer Freunde kauften den Krebskranken 1941 frei. In Gurs formulierte er, seine hermetische Sprache verlassend, unter der Überschrift „Baracken-Winter-Finsternis“ einen Fluch auf die Schergen des Unheils:
„Chaos-Kot – dem Morast des Todes entkrochener eitriger Drachen –
wälztest heran an meinen kastilischen Quell –
vor der erglühten Götter-Burg
jauchst du um meinen Garten der Hesperiden –
– Die Geisel dir! – dir Fraß – und dann Feuer! –“

Nous sommes ….., Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 18.11. 2015

Ja, wir alle sind in diesen Tagen Pariser, Franzosen, Europäer. Die schrecklichen Verbrechen vom vergangenen Freitag, die Bilder aus Paris seither machen sprachlos, traurig, wütend und ja, sie machen auch Angst. Wenn das hier passiert wäre, Menschen in der Halle 02 und auf dem Marktplatz getroffen hätte….

Bei solchen Verbrechen wider die Menschlichkeit sitzen wir alle in einem Boot. Und in diesem Boot sitzen auch die vielen Flüchtlinge, die vor genau diesem Terror bei uns Schutz suchen! Lassen wir uns nicht auseinander dividieren: Arme Franzosen, böse Belgier; gute und schlechte Flüchtlinge; offene oder abgeschottete EU Staaten.

Ein Plakat der Bundeswehr, das mir in den vergangenen Tagen eher merkwürdig auffiel, hat durch die Ereignisse in Paris einen Sinn erhalten:
„Wir kämpfen auch dafür, dass ihr gegen uns sein könnt“.

Klimawandel

Es ist unbestreitbar, dass der Klimawandel und damit verbunden die Energiewende wohl das wichtigste umweltpolitische Thema derzeit ist. Welche Facetten dazu gehören und wer sich alles wie damit beschäftigt stellen wir hier einmal zusammen, damit man sich selbst eine Meinung bilden kann.
Weiterlesen:
Masterplan 100% Klimaschutz der Stadt Heidelberg http://www.heidelberg.de/hd,Lde/HD/Leben/Masterplan+Klimaschutz.html
Stadtklimagutachten 2015 http://ww1.heidelberg.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=22951
Schlussfolgerungen des Bürgernetzes Heidelberg aus der Diskussion um das neue Stadtklimagutachten 2015 http://www.die-stadtredaktion.de/2015/10/rubriken/stadt/stadtmarketing/diskussion-um-das-neue-stadtklimagutachten-2015/
Gutachterliche Stellungnahme zu den klimaökologischen Auswirkungen der geplanten Erweiterung des Marriott Hotels in Heidelberg http://www.die-stadtredaktion.de/wp-content/uploads/2015/11/10_Kleinklimatisches_Gutachten_Ingenieurbuero_Oekoplana_Mannheim_vom_12_10_2015.pdf
Jugendklimagipfel des BUND http://www.bund-heidelberg.de/jkg
Standorte für Windkraftanlagen im Stadtgebiet Heidelberg http://www.heidelberg-windenergie.de/
Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim http://www.nv-hd-ma.de/fnp/fnp_wind.html
Stellungnahme BI „Rettet den Odenwald“ http://rettet-den-odenwald.de/
Stellungnahme UPI http://www.upi-institut.de/hd/Einwendungen_FNPWE.pdf
BUND und NABU zu Windenergie und Artenschutz https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/pdf_datenbank/PDF_zu_Themen_und_Projekte/klima_und_energie/dialogforum/Praxisbeispiele_Windenergie_Artenschutz_Dialogforum_BUND-NABU_Einzelseiten.pdf
BUND und NABU Positionspapier zum Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg http://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/pdf_datenbank/PDF_zu_Themen_und_Projekte/klima_und_energie/2013_BUND-NABU-Position_Windenergie_BaWue.pdf

Ehrpusselig …

… darf man auch mal sein! Da schreiben doch unsere grünen Freunde in einer Presseerklärung zur Gemeinderatssitzung am 12.11., dass sie sich freuen, „dass der Gemeinderat sich dazu durchringen konnte, dem Collegium Academicum einen Platz auf den für Wohnen vorgesehenen Flächen auf Patton einzuräumen“. Was sie geflissentlich verschweigen ist, dass der Antrag dazu von meinem Kollegen Mumm, also von der GAL kam. Auch die Einigung mit der SPD, die das Ganze ’nur‘ geprüft haben wollte, hat Hans-Martin Mumm bewerkstelligt! Ohne ihn hätten die Grünen nix zum Freuen gehabt …

Jahreshauptversammlung der GAL am 18. November um 20 Uhr in der Griechischen Taverne

Liebe Mitglieder, liebe Gäste,

wir laden Euch zu unserer Jahreshauptversammlung ein:
– Nach dem Rechenschaftsbericht und dem Bericht unseres Kassenwartes möchten wir Euch berichten, was der Vorstand im vergangenen Jahr auf die Beine gestellt hat, davon ausgehend, dass nicht alles immer sichtbar war.
– Satzungsgemäß erfolgt dann die Wahl des Vorstandes.
– Für politischen Input werden Judith und Hans-Martin sorgen, indem sie Neues aus dem Gemeinderat berichten.
– Abschließend wird noch Gelegenheit sein, Eure Anliegen und Themen einzubringen.

Viele Grüße,
der Vorstand