Sperrzeit in der Altstadt

Eine knappe, über alle Parteigrenzen hinausgehende, Mehrheit (22 Stimmen) hat den von Lärm geplagten Altstadtbewohnern erneut eine schallende Ohrfeige versetzt. Die neue Sperrzeitregelung sieht nun vor, dass die Gaststätten in den Nächten von Montag – Donnerstag um 01:00 Uhr, von Donnerstag auf Freitag bis 03:00 Uhr und von Freitag – Sonntag bis 04:00 Uhr geöffnet haben dürfen. Die Grün Alternative Liste war die einzige Fraktion, die geschlossen gegen diese Regelung stimmte. Der Antrag der CDU, der auch geschlossen von der FDP und „die Linke“ unterstützt wurde, sieht außer der Sperrzeitregelung noch weitere Maßnahmen vor, die unseren Haushalt teuer zu stehen kommen:
a.) Aufstockung des KOD um weitere 3 Stellen, b.) Permanenter Einsatz des KOD in Problembereichen, c.) Bereitstellung von Bildschirmen zur Moonlinerabfahrt, d.) Zentralisierung der Moonlinerabfahrt am Universitätsplatz, e.) Bereitstellung von Sicherheitspersonal zur Moonlinerabfahrt, f.) Einrichtung von Verantwortungszonen vor Kneipen/Bars, g.) Schaffung der Stelle eines Lärmbeauftragten.
Wir wissen noch nicht, wie teuer all diese Maßnahmen werden, doch steht für uns schon jetzt fest, dass hierdurch Geld fehlen wird, das die Stadt an anderen Stellen wesentlich dringender gebraucht hätte.
Die Befürworter dieses unserer Meinung nach rechtswidrigen Antrages haben unverantwortlich gehandelt und werden nun auch für die daraus folgenden Konsequenzen einzustehen haben.

Europaplatz

Mit großer Mehrheit wurde unser Antrag, dem Bahnhofsvorplatz Süd den Namen Europaplatz zu geben, in der Gemeinderatssitzung vom 24. Juli 2018 angenommen. Vor der Wahl wurde eine Prioritätenabfrage durchgeführt, um über die Reihenfolge der vorgeschlagenen Namen letztendlich abzustimmen. Nachdem sowohl der Roman-Herzog-Platz als auch der Margot-Becke-Platz keine Mehrheit fanden (diese Namen waren zunächst mit 21 bzw. 15 Stimmen favorisiert worden), kam der Europaplatz, der mit 3 Nennungen im Vorfeld ins Rennen ging, zum Aufruf. Wir hatten uns gegen eine von der CDU oder Bündnis90/die Grünen vorgeschlagene Persönlichkeit gewehrt und immer darauf hingewiesen, dass der Platz einen pragmatischen Namen erhalten soll. Nun freuen wir uns, dass die Grün Alternative Liste der Namensgeber dieses hoffentlich lebendigen und von Internationalität geprägten Ortes sein wird.

„Körperwelten“

Es reicht mit dem Objekt „Leiche“! Ein Jahr allgegenwärtige Präsenz der Körperwelten im Alten Hallenbad! Es reicht mit der stets präsenten Werbung auf drehenden Litfaßsäulen, großen Werbetafeln, in öffentlichen Verkehrsmitteln – obszön Muskelkraft demonstrierend oder frontalbrüstig Betrachter anlockend. Diese Art Liberalität, enthäutete Menschen zum öffentlichen Schauobjekt werden lassen und zum Museum zu erklären, kündigt schlechthin den human-ethischen Grundkonsens unserer Gesellschaft auf. Diese Art Liberalität im Sinne eines pädagogischen Angebots (Schüler!) auffassen zu wollen, ist nicht hinnehmbar. Es ist ein unerträgliches „Geschäftsgebaren“, unter dem Vorwand anatomischer Aufklärung „Glück“ zu verkaufen, dabei Heidelberg mit einem negativen nekrophilen Profil zu belegen und eine Perversion durch schleichenden Gewöhnungsprozess zur allgemeinen Akzeptanz zu verhelfen. Es beschädigt die lieblich-positive Ausstrahlung unserer Stadt. Hier ist der Gemeinderat gefordert im öffentlichen Interesse zu handeln. Hausherr und Betreiber sollen uns auf weitere Jahre verschonen!

Liebe Kirchheimerinnen und Kirchheimer,

in Sachen Versorgungsmarkt Nord sind die Verhandlungen abgeschlossen und die Verträge unterschrieben (die RNZ berichtete).
Wie uns der Geschäftsführer mitteilte, würde der Markt, wenn es gut läuft, innerhalb der Renovierungsphase noch Ende des Jahres 2018 seine Türen wieder öffnen. Dann soll auch die Bäckerei Seiler, die bis zur Schließung des Nah und Gut schon dort einen Verkaufsstand hatte, wieder erreichbar sein. Wir bedauern sehr, dass unser ständiges Drängen nicht schon früher zum Erfolg geführt hat, doch nun freuen wir uns auf die Neueröffnung.
Beim REWE-Markt an der Hardtstraße gibt es noch Probleme wegen der Anlieferung. Vermutlich wird es dort nun doch nichts mit Ende des Jahres.

In der Mai-Ausgabe des Kerchemer Windes hatten wir angekündigt, dass wir uns um den Odenwaldplatz kümmern möchten. Auf unsere Initiative hin kamen der Leiter des Landschafts- und Forstamtes, Herr Dr. Baader und sein Mitarbeiter, Herr Morr, sowie Jörn Fuchs und Werner Mechler vom Stadtteilverein zu einem Treffen nach Kirchheim. Gemeinsam entwickelten wir innerhalb kurzer Zeit Ideen, wie man den Odenwaldplatz mit wenig Aufwand verschönern kann. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und so freuen wir uns natürlich über die positive Resonanz. Unser besonderer Dank allen Beteiligten. Es vergingen nicht einmal 8 Tage bis die Maßnahmen umgesetzt wurden.

In der Mai-Ausgabe haben wir auch über die Öffnung der Schäfergasse für den Radverkehr berichtet. Die Antwort der Stadtverwaltung, aus Gründen der Verkehrssicherheit darauf zu verzichten, ist für uns unverständlich, zumal die Stadtverwaltung ein Gutachten bei einem Planungsbüro in Auftrag gegeben hat, welches unter Abwägung der Verkehrssicherheit die Öffnung der Schäfergasse bis zur Schwetzinger Straße empfiehlt. Warum viel Geld an Profis bezahlen, wenn man dann deren Empfehlungen nicht umsetzt?

Die Erneuerung der Sporthalle der Geschwister-Scholl-Schule und der Umkleideräume war schon für 2017 als Ausführungsmaßnahme geplant. Nun wurden die 7 dringlichsten Baumaßnahmen an Schulen in ihren Bauphasen noch einmal neu geordnet. Somit kann nun erst im November 2019 damit begonnen werden. Die voraussichtliche Bauzeit beträgt 19 Monate.

Der Parkplatz am Friedhof soll mit Sensoren ausgestattet werden. Diese messen dann, wie viele Plätze noch frei sind und zeigen das digital an. Insgesamt stehen dort 95 P+R Plätze zur Verfügung, von denen 33 Kurzzeitplätze und 58 Langzeitplätze sein sollen. Diese Maßnahme soll die Attraktivität des ÖPNV stärken. Unter dem Strich diene die Ausstattung des Parkplatzes mit Sensorik dem Ziel der Stärkung der Attraktivität des Umstiegs auf Bus und Bahn.
Die Situation für die Friedhofbesucher wird durch diese Maßnahme jedenfalls nicht nennenswert verbessert.
Wir von der GAL meinen, dass diese Maßnahme zum jetzigen Zeitpunkt nicht zwingend erforderlich ist und, auch wenn es dafür Fördergelder gibt, wichtigere Maßnahmen Priorität haben sollten.

Nun wünschen wir Ihnen allen zunächst einmal eine schöne und erholsame Sommerzeit.
Sollten Sie Anregungen oder Fragen haben, dann schreiben Sie uns oder rufen Sie an.

Auf unserer Homepage www.gal-heidelberg.de erfahren Sie mehr über unsere Aktivitäten und Ziele.

Es grüßen Sie freundlich
Ihre Kirchheimer Stadträtin Judith Marggraf und Stadtrat Michael Pfeiffer

Keinerlei Unterstützung…

…seitens der Stadtverwaltung, der Presse (RNZ) und der Politik. Wie mussten sich die ca. 80 Kinder und Jugendlichen vom Reitverein-Jugendhof wohl gefühlt haben, als sie Ende Juni das Gelände des Jugendhofes verlassen haben. Für viele dieser Kinder war der Reitverein wie ein zu Hause, auf dem sie sich wohlgefühlt und Freundschaften geschlossen haben. Obwohl dort offene Jugendarbeit stattfand und mir aus vielen Gesprächen mit Eltern und Jugendlichen berichtet wurde, dass dieser Ort für manche Kinder schon Therapie darstellte, wurde dem Reitverein gekündigt und somit Rosse und Reiter auf die Straße gesetzt. Letzten Samstag besuchten die Kinder mit einem Reisebus die Pferde, die mittlerweile auf einer Koppel auf der Schwäbischen Alb stehen. Nun treffen sich die Kinder und Jugendlichen auf dem Bismarckplatz. Schlimm, dass die Verantwortlichen der Vereine keine einvernehmliche Lösung fanden und die jetzige Situation in Kauf nahmen. Vielleicht findet sich hier in Heidelberg doch noch ein Platz für die Kinder, die Jugendlichen und die Pferde.

Baulandpolitik gegen Wohnungsnot …

… war das Thema einer Veranstaltung der letzten Woche. Arno Knöbl referierte das 12-Punkte-Programm der Stadt Mannheim: Grundstücke werden nicht nach Höchstgebot, sondern nach bestem Konzept vergeben. Neben städtebaulichen und ökologischen Qualitäten geht es um Anteile von Sozialwohnungen und von günstigen Wohnungen für Schwellenhaushalte. Bis 2025 braucht Mannheim rund 10.000 neue Einheiten, für die das Bauland in etwa vorhanden ist.
Für Andreas Epple war es ungewöhnlich, dass Heidelberg den Rat der Nachbarstadt suche. Das Mannheimer Konzept fand er sachgerecht, gab aber der Heidelberger Kommunalpolitik den Rat, zunächst zu klären, auf welche Größe die Stadt wachsen solle. Ungesteuert sei das Potenzial riesig. Er war skeptisch, ob die Zahl von günstigen Wohnungen ausreichen werde, um dem Markt entgegenzuwirken.
Die Diskussion war lebhaft. Zur Sprache kamen auch die neuen Modelle der GGH für das Hospitalgelände. Die Impulse werden wir weiterverfolgen.

Stefan George …

… wurde am 12. Juli 1868 geboren. Zu seinem 150. Geburtstag ist ein Dichter wieder zu entdecken, der wie kaum ein anderer die geistigen Krisen seiner Zeit spürte. Sein Werk ist verschlüsselt und nicht leicht zu deuten. Es gilt als elitär, und doch sammelte er Anhänger um sich, die im öffentlichen Leben der Stadt standen: der Germanist Friedrich Gundolf, der Nationalökonom Edgar Salin und der Historiker Ernst Kantorowicz. Auch Alfred Weber stand im Bann Georges. Und es waren auch Frauen: die Gegnerin der Frauenemanzipation Anna Schellenberg, die Wissenschaftlerinnen Elisabeth Salomon und Clotilde Schlayer sowie die Philosophin Edith Landmann gehörten zum Kreis.
Zu erleben ist eine Vortragsreihe des Germanistischen Seminars. Das Museum Haus Cajeth ist ein hervorragender Ort für literarische Ausstellungen. Zu entdecken ist das Bahnbetriebswerk als Kammermusiksaal. Hinzuweisen ist auf den Vortrag des George-Biografen Thomas Karlauf, Sonntag, 8. Juli, 11 Uhr in der Alten Aula.

GAL Besuch in Wieblingen – 113 Jahre Naturkosmetik aus Heidelberg

Ende Juni besuchte die GAL mit den Stadträt*innen Judith Marggraf und Michael Pfeiffer das Familienunternehmen M.E.G. Gottlieb Diaderma-Haus GmbH + Co. KG, das seit 1905 hochwertige Kosmetikprodukte der Marken Diaderma und Arya Laya hinter einer unscheinbaren Fassade im Industriegebiet von Wieblingen herstellt.

Die beiden Geschäftsführer, Dr. Wolf-Dieter Schmalz (Nachfahre von M.E.G. Gottlieb) und Henner Tatge, führten durch die Produktions-, Abfüll- und Verpackungshallen und nahmen sich viel Zeit, der GAL die Unternehmensgeschichte und -philosophie zu erzählen sowie alle Fragen zu beantworten.

Das Heidelberger Familienunternehmen hat eine lange traditionsreiche Firmengeschichte. Gegründet 1905 von M.E.G. Gottlieb in Handschuhsheim, wurden unter dem Namen Diaderma (lateinisch = „unter die Haut“) zunächst Hautfunktionsöle hergestellt. 1961 zog das Unternehmen nach Wieblingen. 1970 übernahm das Unternehmen die Firma Arya Laya (Sanskrit = „Trägerin der Schönheit“). Über 90 verschiedene Produkte dieser Marke stellt das Unternehmen heute her und vertreibt diese exklusiv in 1100 Reformhäuser in ganz Deutschland, aber auch in Österreich, Südkorea, den USA und bald auch in der Schweiz. Inzwischen ist die Marke auf Platz 3 der meist verkauften Naturkosmetikprodukte, hinter Dr. Hauschka und Börlind aber weit vor Weleda.

Das Unternehmen bietet 34 Mitarbeiter*innen Arbeitsplätze zu flexiblen Arbeitszeiten. Die handwerkliche Herstellung der Produkte bedarf besonderer Sorgfalt. Viele Mitarbeiter*innen sind schon Jahrzehnte dabei und tragen die Unternehmensphilosophie mit: langfristig denken und handeln, aber auch innovativ und etwas Besonderes sein, vor allem aber die Qualität der Naturprodukte muss stimmen. Bemerkenswert: das Unternehmen bezieht sein Verpackungsmaterial aus Schwetzingen, dem Odenwald und Nordbayern, wenn möglich werden auch die Rohstoffe ortsnah eingekauft. Das zeichnet die Besonderheit dieses Unternehmens aus. Und das alles „Made in Heidelberg!“

Wer sich nun selbst von den Naturkosmetikprodukten überzeugen möchte: am Mittwoch, 11. Juli 2018, gibt es einen Werksverkauf -wie jeden Monat einmal- in Wieblingen, im Taubenfeld 25!

Diaderma…

…oder doch Arya Laya. Heute möchte ich Ihnen über ein kleines und leider immer noch wenig bekanntes Unternehmen berichten, das die GAL letzte Woche besucht hat. Es passt mit seiner Philosophie (ökologisch, innovativ, faire Arbeitsplätze) ideal zu unserer Stadt. Die Geschäftsführer, Herr Dr. Schmalz und Herr Tatge, ermöglichten uns einen Einblick in die Historie dieses Familienbetriebs, das lediglich 35 Mitarbeiter*innen hat. Die Firma wurde 1905 von M.E.G. Gottlieb in Handschuhsheim gegründet und erhielt den Namen Diaderma (lat. „unter die Haut“). 1961 zog das Unternehmen nach Wieblingen. Seit 1970 gibt es die Marke Arya Laya (Trägerin der Schönheit), deren Produkte ein breites Kosmetikprogramm auf neuestem wissenschaftlichem Stand sind. Arya Laya ist exklusiv in Reformhäusern erhältlich und wird nach den strengen neuform-Qualitätsrichtlinien für Naturkosmetik entwickelt und hergestellt. Kaum zu glauben, dass dieses kleine Unternehmen 90 verschiedene Produkte produziert, die in 1100 Reformhäuser geliefert werden. Auf solche Unternehmen kann Heidelberg stolz sein.