Masterplan INF – Protokoll vom 12.02.2019

Hier finde Sie das Protokoll der Öffentliche Veranstaltung (12.2.2019) im Rahmen des Planungsateliers, Werkstattphase 2 zum Masterplanverfahren INF / Neckarbogen, das zeitnah auch unter https://www.masterplan-neuenheimer-feld.de abzurufen sein wird.

Auf dieser Seite finden Sie außerdem noch weitere Informationen zum Masterplanverfahren.

Online Petition: Kein Park + Ride mit Shuttlebus im Handschuhsheimer Feld!

An alle Freundinnen und Freunde des Handschuhsheimer Feldes

Am 28.3.2019 wird der Gemeinderat der Stadt Heidelberg über Verkehrsmaßnahmen im Handschuhsheimer Feld entscheiden.

Helfen Sie mit, die lebendige Vielfalt des Handschuhsheimer Feldes zu bewahren, und weiteren Verlust an fruchtbaren Ackerflächen zu verhindern.

Bitte unterstützen Sie unsere Online Petition unter dem Titel:

Kein Park + Ride mit Shuttlebus
im Handschuhsheimer Feld!

Bitte unterschreiben Sie auf der Plattform www.openpetition.de.

Die Petition an den Gemeinderat der Stadt Heidelberg im Wortlaut:
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Was ist geplant?
Die Stadtverwaltung Heidelberg plant zur Entlastung der Verkehrssituation im Neuenheimer Feld provisorische Maßnahmen.
Im nördlichen Bereich des Handschuhsheimer Feldes (Gewann Farrwiesenäcker) soll eine Ackerfläche von 13.000 m² aufgeschottert werden. Ein beleuchteter Park+ Ride- Parkplatz für 400 Autos und eine Fahrradabstellanlage sollen hier entstehen. Ein Busshuttle soll über den Allmendpfad und die Tiergartenstraße in Richtung Neuenheimer Feld fahren. Die Endstation ist noch nicht bekannt.
Die Kosten für den Parkplatz und die Verbreiterung der Feldwege sind mit 4 Millionen Euro veranschlagt. Für diese Investition werden Mittel, die zur Förderung des ÖPNV bereitstehen, eingesetzt.

Gibt es Alternativen?
Inzwischen gibt es zahlreiche alternative Vorschläge zur schnellen Verbesserung der Verkehrssituation. Sie sind generell mehr zielführend und kostengünstiger. Auf dem Campus INF besteht ein Infrastrukturdefizit. Ungünstig geschaltete Ampelanlagen, Verzögerungen bei der Einfahrt in Parkanlagen und gesperrte Straßen verursachen rückstaubedingte Verkehrsbehinderungen in den angrenzenden Stadtteilen. Eine leistungsstarke Personenbeförderung ist nicht vorhanden. Im gerade laufenden Masterplan-Verfahren Neuenheimer Feld schlagen alle beteiligten Planungsteams vor, zur verkehrlichen Erschließung separate Buslinien und Straßenbahnen einzusetzen. Die Lösung der Probleme liegt also entscheidend innerhalb des Campus und nicht auf unseren Äckern.

Welche Folgen hätten die provisorischen Maßnahmen?
Fruchtbares Ackerland würde zerstört werden.
Ein planierter, geschotterter Autoabstellplatz wäre auch nach dem Rückbau durch Verdichtung und den Schadstoffeintrag der parkenden Fahrzeuge langfristig nicht mehr als Anbaufläche von Lebensmitteln geeignet.
Die bestehenden Feldwege sind nicht schwerlasttauglich und zu schmal für die gleichzeitige Nutzung durch Busse, Fußgänger, Radfahrer und landwirtschaftlichen Verkehr. Erforderliche Wegverbreiterungen bedeuten zusätzliche Flächenverluste.
Die Belastung durch Feinstaub, Abgase und Lärm im laufenden Shuttle-Betrieb würde die Qualität unserer Erzeugnisse gefährden und den Erholungswert für alle Feldnutzer schmälern. Auch wäre unsere verkehrliche Sicherheit nicht mehr gewährleistet.
Die Bewirtschaftung der Äcker würde erschwert werden.

Das Handschuhsheimer Feld ist eine einzigartige Kulturlandschaft.
Es ist das größte Anbaugebiet für Obst und Gemüse auf Heidelberger Gemarkung und ist wichtig für die regionale Versorgung mit frischen Produkten.
Die Mischung von modernem Gemüsebau, Landwirtschaft und Freizeitgärten mit den alten Obstbäumen als Zeugen traditioneller Feldkultur, machen das Feld zu einem beliebten Naherholungsgebiet. Es ist ein Rückzugsort für Wildtiere und Vögel und weist eine große Artenvielfalt auf. Gerade im eher landwirtschaftlich genutzten Randbereich (geplanter Parkplatz) wäre eine Störung und Vertreibung der Wildtiere durch die Dauerbeleuchtung in weitem Umkreis unvermeidlich.

Für viele Heidelberger ist das fruchtbare Handschuhsheimer Feld von großer Bedeutung. Es dient ihrer Ernährung, Freizeitgestaltung, Erholung, ist angenehme, schnelle Radfahrstrecke und sichert die Existenz des Erwerbsgartenbaus.
Das Stadtklima wird durch die im Feld entstehende Kaltluft positiv beeinflusst.
Jede weitere Versiegelung unterläuft die Forderungen nach Bodenschutz, Klimaschutz und umweltverträglicher Mobilität einer zukunftsorientiert und verantwortungsvoll handelnden Stadtgesellschaft.

Als die Interessen aller Bevölkerungskreise vertretende Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wenden wir uns an Sie. Wir fordern Sie auf, die lebendige Vielfalt des Handschuhsheimer Feldes zu schützen.
Bitte verhindern Sie den Verlust weiterer Ackerflächen, bitte stimmen Sie gegen den provisorischen P+R- Parkplatz mit Shuttlebus im Handschuhsheimer Feld.

Petitionsinitiator: Gärtnervereinigung Heidelberg-Handschuhsheim
Hans Hornig, Gewann Fischpfad 18, 69121 Heidelberg

Unterstützer: Obst- und Gartenbauverein Handschuhsheim e.V., Feldkultur e.V., Interessengemeinschaft Handschuhsheim e.V., Kreisbauernverb. Rhein-Neckar e.V.
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Bitte unterstützen Sie unsere Online Petition unter dem Titel:

Kein Park + Ride mit Shuttlebus
im Handschuhsheimer Feld!

Bitte unterschreiben Sie auf der Plattform www.openpetition.de.

Weitere Informationen: www.tiefburg.de www.gaertnervereinigung.de www.heidelberg.de https://www.masterplan-neuenheimer-feld.de/

Neuenheimer Feld

Ende 2017 wurde in der RNZ von Mitarbeitern des Springer Verlages berichtet, die zeitweise bis zu 60 Minuten für 2 km Wegstrecke im Neuenheimer Feld benötigen. So weit so schlecht. Nun könnte man vorschlagen, die Menschen, die Im Neuenheimer Feld arbeiten, sollten mal ihr Mobilitätsverhalten überprüfen, da es außer dem Auto auch noch den ÖPNV und das Fahrrad gibt. Auch könnten sie durch Fahrgemeinschaften die Anzahl der PKW`s reduzieren. Nachdem die Straßenbahn in nächster Zeit nicht gebaut werden darf, hat der Gemeinderat beschlossen, einen Masterplan zu erstellen, bei dem alle Beteiligten mitwirken sollen. Der Gemeinderat hat sich selbst auferlegt, dieses Projekt ergebnisoffen zu diskutieren und zu begleiten. Daher ist es auch nicht angebracht und keineswegs zielfördernd, wenn von Kollegen des Gemeinderates als Antwort auf den Artikel gleich wieder nach der 5. Neckarquerung gerufen wird. Das freut seine Wähler ist aber der Sache nicht dienlich.

Ein etwas anderes BBR-Protokoll aus Handschuhsheim von Martina Weihrauch

13. Juli 2017

Bei lauschigen 30 Grad, dies aber nur Schatten, betrete ich den Saal, in dem sich heute vier Bezirksbeiräte treffen, um über ein Thema zu diskutieren, das ich trotz mehrfacher Leseversuche, nicht ganz verstanden habe. Also das Thema habe ich schon verstanden, aber ich verstehe nicht so ganz, wo das Problem ist. Der Saal ist runtergekühlt auf unter 20 Grad. Ich erschaudere in meinem Sommerkleidchen.
Die Sitzordnung ist heute eine andere. Das macht es schwierig. Ich bin immer noch unsicher, neben welcher Partei ich gerne sitzen möchte. Ich möchte weit weg von dem AFD-Mann sitzen, ungern neben den Grünen, da gibt es die Gärtnerin und die Frau Doktor. Von den SPD-Menschen mag ich oft nur die Frau und die CDU kommt für mich eigentlich auch nicht in Frage. Die CDU-Männer sind die grauen Herren.
Heute bleibt mir nur der Platz neben der CDU.
Der Oberbürgermeister kommt heute auch. Ich weiß nicht warum, aber er begrüßt mich mit Handschlag. Auch seine Hand ist kalt. Ich scheine bekannt zu sein in dieser Stadt.
Wir bekommen eine Powerpointpräsentation zu sehen. Ich wickle mir mein Chiffontuch um die Schultern, es ist so kalt, dass das Wasser in den Flaschen gefriert. Ich mag diese bunten Präsentationen, es wirkt so freundlich. Ich verwickle den neben mir sitzenden CDU-Mann in ein Gespräch in der Hoffnung, dass er sein Wissen mit mir teilt. Solange ich immer noch so wenig verstehe, nicke ich zustimmend und schreibe sinnloses Zeug in meine Unterlagen und vervollständige meinen Einkaufszettel.
Ich habe nun verstanden, dass wir heute nicht über Entscheidungen reden, sondern darüber, wenn man eine Entscheidung jemals treffen würde, wie man dann diese Entscheidung treffen könnte. Einfach ausgedrückt, wenn wir beabsichtigen, einen Weihnachtsbaum aufzustellen, wen würden wir dann fragen, ob er oder sie auch einen Weihnachtsbaum will? Und sind diese Menschen ernstzunehmende Bürger_innen? Kennen sie die Bedeutung von einem Weihnachtsbaum? Und wann würden wir ihn aufstellen? Und wo? Wollen wir das überhaupt? Wie komme ich eigentlich auf den Vergleich mit dem Weihnachtsbaum? Ach ja, es ist so kalt hier drinnen.
Ob es eine Hölle gibt, darüber könnte man mit Theolog_innen lange philosophieren. Meine persönlichen Vorstellungen davon werden gerade sehr deutlich. Im Übrigen sitzt auch ein Mann namens Teufel im Publikum, ich glaube ja nicht an Zufälle.
Frau Müller-R., ich kann mir nie merken, ob sie nun zur Bunten Linken oder zu unbunten Linken gehört, meldet sich zu Wort. Durch das Publikum geht ein eisiges Raunen. Und nicht nur, weil es so kalt ist.
Frau Müller-R. geht ans Mikrophon. Zu meinem Entsetzen sehe ich, dass sie 10 Seiten beschriebenes Papier in der Hand hält. Frau Müller-R. beginnt ihre Volksreden immer und grundsätzlich mit einem Dank: „Ich möchte mich bei Ihnen, Herr Oberbürgermeister und allen Ihren Mitarbeiterinnen für die von Ihnen geleistete, gutgemeinte Arbeit bedanken. Für uns ist ersichtlich, wie viel Arbeit und Sachkompetenz in diesem Versuch und bla bla bla….“ Ich habe schon vor einiger Zeit die Erkenntnis gehabt, dass man, wenn man jemanden diskreditieren und herabsetzen will, dies auch mit einer Lobeshymne anfangen kann. Es ist ein Lob, das in den Ohren brennt und die Seele zum Gefrieren bringt. Frau Müller-R. ist erst bei der zweiten Seite. Seit einiger Zeit spricht sie von sich immer im Plural, nannte man das nicht pluralis majestatis? Ihre Worte klirren in diesem eisigen Raum. Es gibt kein Entkommen. Ich war der Frage der Theodizee noch nie so nah.
Auch bei dem CDU-Mann neben mir ist die Verzweiflung greifbar. Wir sind Verbündete! Geschwister im Geiste!
„Unterstützen Sie unseren Antrag auf eine Redezeitbeschränkung?“, wispert der CDU-Mann mir zu. Es gibt Hoffnung! Und dieser wunderbare Mann neben mir ist der Hoffnungsträger (Frau Müller-R. redet nun schon seit 10 Minuten). „Oh mein Gott, ich will“, hauche ich dem Heilsbringer entgegen. Wir sind die Robin Hoods dieser Gesellschaft, also ich und die CDU. Wir befreien uns vom Diktat des Kommunismus.
Der Oberbürgermeister greift unseren Antrag dankbar auf. Frau Müller-Marx wird unterbrochen und darf nur noch „unsere“ vier Ergänzungen verlesen. Ich fühle mich der CDU ganz nahe, ich erzähle dem CDU-Mann, dass ich mal Ministrantin war und meine Mutter katholische (!) Religion unterrichtet hat. Wenn wir uns mal besser kennen, werde ich ihm erzählen, dass mein Vater Vergnügungswart der Ortsgruppe der CDU in Lützelsachsen war (Dass mein Vater Vergnügungen für Teufelszeug hielt und ich die ihm verehrte in Anbetracht seiner Dienste für die CDU geschenkte Thuja habe fällen lassen, werde ich verschweigen). Ich verspüre aufkommende Trauer um den verstorbenen Bundeskanzler. Er war einer von uns.
Ich habe die Sitzungsunterlagen wie eine Decke auf meinen Beinen ausgebreitet. Papier wärmt. Der Oberbürgermeister hat seine Jacke wieder angezogen
Es werden nur noch Anträge verlesen. Lustigerweise stellt ein anderer Bezirksbeirat genau den gleichen Antrag wie wir. Der Unterschied wird nur später sein, dass man unsere Anträge einzeln abstimmen wird, es gibt einfach zu viele Menschen, die nicht nach Hause und die Anträge des anderen als Paket abstimmen wollen. Ein anderer Bezirksbeirat stellt den Antrag, dass die Beschlüsse des Gemeinderates umzusetzen sind. Das finde ich irgendwie witzig. Das ist irgendwie wie „Ihr habt es aber versprochen…“.
Es kommt nur noch eine kritische Situation, als es um das Abstimmen geht. Ich habe ja nun verstanden, warum wir alle hier sind. Aber die Anträge von Frau Müller-Marx sind sehr verworren. So mit Schachtelsätzen. Ich muss ein wenig an Mark Twain denken und seine Beschreibung der deutschen Sprache.
Ich sehe von ferne zwei Menschen stehen mit Papier und Bleistift bewaffnet, die offensichtlich das Abstimmungsverhalten protokollieren. Ein heikler Moment. Ich möchte ja meine neuen Freunde von der CDU nicht gleich enttäuschen. Die CDU ist aber immer dagegen. Ich möchte aber auch nicht wie die Grünen abstimmen. Die sind immer dafür. Die SPD ist flexibel. Also schiele ich, bevor ich den Arm hebe, nach der SPD und schließe mich an. Ich muss leider meine neuen Freunde enttäuschen.
Dies erweist sich später als eine weise Entscheidung. Nach der Sitzung werde ich von der mitschreibenden Frau zu meinem Abstimmungsverhalten befragt. Ich versuche in paar große Worte von mir zu geben, im Sinne meines Stadtteils…. und all der Bürgerinnen und Bürger, deren Vertrauen ich genieße…

Führung durch das Neuenheimer Feld mit Rolf Stroux

Der ehemalige Bauamtsleiter der Universität Rolf Stroux führte die GAL-Stadträte Judith Marggraf, Hans-Martin Mumm und Michael Pfeiffer, einige Bezirksbeiräte und GAL-Interessierte am Dienstag, 27. Juni, über das Gelände Im Neuenheimer Feld.

Die Führung war von uns angeregt worden, um sich über die Entwicklung und den Ist-Zustand des Campus zu informieren, damit wir bei den Verhandlungen zur Rahmenvereinbarung für den Masterplanprozess zur Schaffung neuen Baurechts für die Universität und der Forschungsinstitute einen Überblick über die örtlichen Gegebenheiten haben.

Die Führung begann am Mathematikon, führte quer durch den Campus bis zu den Kliniken und endete auf dem NCT-Hügel, von dem man einen guten Überblick über das ganze Gelände hat. Unterwegs erzählte Herr Stroux die Geschichte des Universitätsgebiets Im Neuenheimer Feld, erklärte die Funktionen der verschiedenen Gebäude und verwies – nicht ohne Stolz – auf die herausragende Architektur. Auf unsere Nachfrage nach der Lebensdauer dieser Bauwerke führte er aus, dass die jeweilige technische Ausstattung alle 30 Jahre grundlegend erneuert werden müsse, dass aber die Gebäudehüllen länger als ein Jahrhundert haltbar blieben.

Am Ende bedankten wir uns mit einer Flasche Wein und kamen überein, weiter im Gespräch zu bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Positionen zur Rahmenvereinbarung zum Masterplan Neuenheimer Feld von Hans-Martin Mumm

Stand 1. Juni 2017, 17.00 Uhr

Am 24. Mai 2017 hatte der Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss die Rahmenvereinbarung zum Masterplan Neuenheimer Feld beraten. Ein halbes Jahr lang hatten die Universität, die Bauverwaltung des Landes und die Stadtverwaltung über diese Rahmenvereinbarung verhandelt und gerungen. Der auf sechs Seiten ausgearbeitete Kompromiss lag dem Gemeinderat seit dem 3. Mai vor. Es blieben also nur drei Wochen, um sich ein Bild zu verschaffen und Anträge vorzubereiten. Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD, GAL/HD-PE, Linke/Piraten sowie die beiden Bunten Linken trafen sich in mehrstündigen Sitzungen und bereiteten für den 24. 5. einen gemeinsamen Antrag vor. Dieser Antrag konzentrierte sich auf vier wesentliche Punkte, an denen die Stadtverwaltung beauftragt wurde, in Nachverhandlungen bessere Ergebnisse zu erreichen. Der Antrag lautet:

„Die Entscheidung über die Beschlussvorlage 0181/2017/BV wird in die nächste Sitzung des SEVA vertagt.
Die Bezirksbeiräte Handschuhsheim und Neuenheim sind anzuhören. Die Verwaltung wird beauftragt, die folgenden Punkte mit der Universität nachzuverhandeln:

1. Das Masterplanverfahren ist ergebnisoffen zu gestalten. Es gelten die „Leitlinien für eine mitgestaltende Bürgerbeteiligung“ der Stadt Heidelberg von 2012.

2. Der Gemeinderatsbeschluss „Masterplanung Neuenheimer Feld / Neckarbogen – Dritter Sachstandsbericht und Grundlagen für den weiteren Masterplanprozess“ in der Fassung vom 6. Oktober 2016 gilt unverändert.

3. Im Verlauf des Masterplanverfahrens werden die Bestimmungen des Bebauungsplans bezüglich des öffentlichen Verkehrs geprüft und weiterentwickelt. Der Punkt 8.(3)3. entfällt.

4. Der zweite Abschnitt des Vereinbarungsentwurfs („Für die Planung zu berücksichtigende Grundlagen“) wird aus der eigentlichen Vereinbarung herausgenommen und in einem gesonderten Abschnitt dargestellt.“

Zur Erläuterung:

1. Die Bürgerbeteiligung ist zwar bereits beschlossen, auf die Leitlinien sollte hier aber ausdrücklich hingewiesen werden. „Ergebnisoffen“ heißt natürlich nicht, die Universität abzuschaffen oder das Neuenheimer Feld in ein Wohngebiet umzuwandeln, wie polemisch gesagt wurde, sondern bezieht sich auf die in Diskussion stehenden Alternativen.

2. Für die langfristige Entwicklung der Universität ist die Anlage eines zusätzlichen Wissenschaftsquartiers unabdingbar, zumindest sollte dies geprüft werden. Der Gemeinderatsbeschluss vom 10. Oktober 2016 richtete sich dagegen, ausschließlich das Handschuhsheimer Feld dafür in Betracht zu ziehen.

3. Die Universität hatte sich ausbedungen, für den Fall, dass ein neuer Bebauungsplan Trassen für den öffentlichen Verkehr vorsieht, aus dem Masterplanverfahren auszusteigen. Damit wäre eine Straßenbahn für jede Zukunft ausgeschlossen.

4. Die älteren Planungen und Planungsdokumente haben unterschiedliche Rechtskraft oder sind in ihrer Rechtskraft umstritten. Es muss sichergestellt sein, dass diese Liste nicht ältere Rechtskraft wieder aufleben lässt.

Im Verlauf der Beratung wurden zwei Textänderungen vorgelesen, die die Landesseite noch kurzfristig vorgenommen hatte. Diese Textänderungen liegen bis jetzt nicht schriftlich vor. Nach einer Sitzungsunterbrechung verständigten sich die Antragsteller darauf, ihren Antrag zur Abstimmung zu stellen, allerdings für den weiteren Beratungsgang auf die Vertagung zu verzichten. Die Abstimmung ergab 9 zu 8 Stimmen für den gemeinsamen Antrag.

Seit vergangenen Mittwoch gibt es keine Mitteilung der Verwaltung an den Gemeinderat, wie es weitergehen soll. In großer Erregung hatte der Oberbürgermeister nach der Abstimmung den Rektor aufgefordert, den Masterplanprozess für beendet zu erklären. Der Rektor hatte dazu geschwiegen.
Es ist daher anzunehmen, dass es seither Gespräche gibt, wie und mit welchen Formulierungen dem Beschluss des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss Rechnung getragen werden kann.

Hans-Martin Mumm, Stadtrat, GAL

Mehr und ausführlicher Hintergrund lesen Sie auf der Homepage des Handschuhsheimer Stadtteilvereins http://www.tiefburg.de/Aktuell.htm