Lux-Harmonie – Literaturhaus?, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 15.4. 2013

Der Wormser Hof ist geradezu prädestiniert dazu, viel mehr zu sein, als ein Kaufhaus!

Wollte man nicht längst der negativen Entwicklung der Hauptstraße als Shopping-Center entgegenwirken? Was hier gesucht wird, wäre ein weitsichtiger und stadtliebender Investor, der bereit wäre, hier ein Geschenk von größter Tragweite zu ermöglichen: ein Kulturhaus, in dem Raum für Literatur, Lesungen, Vorträge, Zusammenkünfte der Bürger ohne kommerziellen Hintergrund und ein Archiv der Heidelberger Romantik, geschaffen wird. Ein offenes Bürger-Zentrum, in dem Leben mitgestaltet, neue Impulse gegeben werden.

Auch der Theaterplatz ist prädestiniert als Bürgerpark: für Theaterbesuche, Begegnungen Alt und Jung, als Ruhepunkt ab des geschäftlichen Treibens. Eine so realisierte Nutzung wäre ein Geschenk für die nächsten 100 Jahre, das unsere Stadt auszeichnen würde.

Bürgerforum Südstadt am 18.4. 2013

Die Stadt Heidelberg lädt ein zum Bürgerforum Südstadt am Donnerstag, den 18.4. 2013. 18.30 Uhr im Helmholtzgymnasium, Rohrbacherstr. 102.

Vorgelegt wird ein vorläufiger Planungsentwurf für die Nachnutzung der US-Flächen.
Bis zu den Sommerferien soll ein ausgearbeitetes Nutzungskonzept zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt werden, das Anregungen aus den Bürgerforen enthalten wird.

Die Dokumetation des Bürgerforums Südstadt vom 31.1. 2013 ist abrufbar:
http://www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1225856/index.html

Wer am Bürgerforum teilnehmen möchte, kann sich unter folgender Adresse anmelden: buergerbeteiligung@heidelberg.de

Transparenz – Teilhabe – Toleranz , Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 8.4. 2013

Im März konnte ich beim Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin einen Vortrag zur „Heidelberger Bürgerbeteiligung“ aus Sicht einer Stadträtin halten. Teilnehmer aus der gesamten Republik tauschten sich engagiert zum Thema „Stresstest Bürgerbeteiligung“ aus.

Besonders unser verbindliches Regelwerk und die Vorhabenliste fanden großes Interesse, aber auch die Rolle der gewählten Räte und Veränderungen im Verwaltungshandeln wurden intensiv diskutiert.

Die Vorbehalte bei allen Akteuren – Bürgerschaft, Verwaltung und Politik- sind noch stark. Nur durch ein Mehr an Toleranz und Vertrauensbildung öffnen sich die Türen für eine gute, sachorientierte Beteiligungskultur.

Das bedeutet aktuell u.a., die Spielregeln einzuhalten, im laufenden Verfahren keine Fakten ohne Absprache zu schaffen und Zeitdruck zu vermeiden.

Ihre Erfahrungen interessieren uns sehr!

Radkultur, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 18.3. 2013

Es tut sich viel in Heidelberg: Der Radweg von Wieblingen in die Altstadt wird in Angriff genommen, das Radwegenetz Bahnstadt nimmt Gestalt an durch die Verbindung Richtung Südstadt und die geplanten Gleisquerungen und der letzte Bauabschnitt Richtung Rohrbach Markt wird eine Lücke nach Süden schließen.

All diese begrüßenswerten Projekte dürfen aber nicht vergessen machen, dass für Lotte Normalradlerin radeln in der Stadt nach wie vor eine Herausforderung und oft genug ziemlich unsicher ist: schön markierte Radwege, die da aufhören, wo es eng oder unübersichtlich wird; Aufstellflächen die niemanden interessieren; Radspurstückchen die ratlos machen, weil unklar ist wo’s weitergeht.

Heidelberg hat nicht nur Schnell- und Kampfradler, auch Lotte N. möchte gerne entspannt in und durch die Stadt radeln!

Aufwertung der Hauptstraße, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 11.3. 2013

Die Attraktivität der Altstadt Heidelberg beruht auf der "Aura des Alten". Für die Beleuchtung der Hauptstraße ist die Form und der Stil von Mast und Lampe von großer Bedeutung. In vielen historischen Städten findet man gusseiserne Leuchten, so auch in Heidelberg in Prägung alter Gaslampen. Neuanfertigungen in Anlehnung an solche Muster wären sicher vorstellbar und würden zu den Häuserfassaden wie auch zum gesamten Stadtbild passen. Leuchten in zeitgenössischem Design (die man überall in der Welt, auch bei uns am Ebert-Platz findet), die hier und dort mit ihrem Streulicht modisch akzentuierte Effekte setzen, wären eine fatale Modernisierung im Zeichen der „Global City“. Gerade sie würden das teuerste Kapital der Stadt – das Altstädtische – durch das sog. Moderne mit dem Image einer „üblen Provinzialität“ kaputt machen.

Die Streichung der Buslinie 30…, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 4.3. 2013

Die Streichung der Buslinie 30 war verkehrspolitisch kein großer Wurf, für die Bewohner der östlichen Altstadt und den Tourismus absolut nachteilig.

Wenn wir der Umwelt zuliebe Gäste wollen, die mit der Bahn anreisen, muss der ÖPNV in der Lage sein, diese schnell und bequem ins historische Zentrum zu befördern.

Mit drei Fahrten pro Stunde (abends/sonntags nur 2 pro Std.) schafft dies die überlange Linie 33 nicht. Wo steht übrigens geschrieben, dass eine Linie dann effizient und nutzerfreundlich ist, wenn sie die Passagiere „sardinengleich“ befördert oder sie beim Weihnachtsmarkt an den Haltestellen stehen lässt? Eine Schulklasse füllt fast einen Bus, die Linie 30 als Ausweiche und Ergänzung fehlt umso mehr.

Wer zufriedene Bürger und Touristen will, wie z.B. HD-Marketing, sollte auch über eine Optimierung nachdenken.

Ausländer-/ Migrationsrat: Veranstaltung am Sonntag, 3. März

Der AMR lädt am Sonntag, 03.03.2013 ab 17:00 im Karlstorbahnhof, Klub K, zu seinem ersten Forum in 2013 mit anschließendem Empfang ein.
In der „BürgerInnenstunde“ stellen sich vier Initiativen/Organisationen, die mit dem AMR in 2012 zusammengearbeitet haben, kurz vor und berichten, was sie 2013 bewegen wird.

Danach wird der ehemalige Vorsitzende des Heidelberger Ausländerrats/ Migrationsrats Memet Kılıç, MdB, in der Hauptansprache das hochaktuelle Thema „NPD Verbot – Fluch oder Segen“ diskutieren.
Nach der Entscheidung des Bundesrats einen Verbotsantrag zu stellen, will die Bundesregierung im März ihre Position festlegen.

Der AMR ist glücklich, dass er zu diesem Thema einen so guten Referenten gewinnen konnte: Memet Kılıç ist nicht nur als ehemaliger Stadtrat und AMR Vorsitzender in besonderer Weise mit den Menschen in Heidelberg verbunden, sondern ist als Mitglied im Innenausschuss und integrationspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis90/Grüne ein ausgewiesener Fachmann.

Nach der Rede von Herrn Kilic sind die Teilnehmer zu einem Empfang mit Fingerfood und Getränken eingeladen.

Für Kinder gibt es ab 17:00 ein Kinderprogramm im Gumbelraum.

„Leistbaren Wohnraum schaffen – Mietpreisxplosion stoppen“, Kundgebung am 7.3. 2013

Der Heidelberger Mieterverein ruft auf zur Teilnahme an der Kundgebung

„Leistbaren Wohnraum schaffen – Mietpreisxplosion stoppen“
am Donnerstag, den 7. März um 17 Uhr auf dem Bismarckplatz in Heidelberg.

Zeitgleich demonstrieren Mieterinnen und Mieter in Stuttgart

Die Lage auf dem Mietwohnungsmarkt wird – nicht nur in Heidelberg – immer schwieriger:
Wir rufen zur Teilnahme und Unterstützung unserer Forderungen auf:
Wir brauchen:
· Gesetze zur Begrenzung der Mietpreise, auch bei Neuvermietungen
· gerechte Verteilung der Modernisierungskosten auf Vermieter, Staat und Mieter
· deutliche Erhöhung der Mietwohnraumförderung des Landes Baden-Württemberg
· geförderter Neubau von jährlich 200 Sozialwohnungen in Heidelberg
· die Verpflichtung der städtischen Wohnungsgesellschaft (GGH) zur sozialen Wohnungspolitik und zum Erhalt leistbaren Wohnraums
· Nutzung der Wohnungen auf den US-Flächen für Einkommensschwächere
· Schutz der Mieter vor Umwandlungsspekulation und Zweckentfremdung
· gesetzliche Pflicht des Vermieters, den von ihm beauftragten Makler zu bezahlen
· Einbeziehung auch der langjährig nicht erhöhten Mieten in die Mietspiegel

Die extrem steigenden Mieten in Heidelberg überfordern bereits heute viele Mieterhaushalte:
· 42% ihres verfügbaren Einkommens fressen im Durchschnitt die Wohnkosten auf.
· Die Neuvertragsmieten steigen zur Zeit sechs mal so schnell wie die sonstigen Lebenshaltungskosten.
· Durchschnittsverdiener finden keine bezahlbare Wohnung mehr.
· Allein in Heidelberg fehlen nach Schätzungen circa 2000 – 3000 leistbare Wohnungen.

Hierfür gibt es Ursachen:
· Die staatliche Förderung des sozialen Wohnungsbaus wurde in Baden-Württemberg nahezu eingestellt.
· Wurden in den 90er Jahren noch 200 Mietwohnungen in Heidelberg pro Jahr gefördert, so geht dies in den letzten Jahren gegen Null.
· Der Bund hat es versäumt, überhöhte Mieten bei Neuvermietungen gesetzlich zu unterbinden.
· Das trifft alle, denn die extrem hohen Neuvermietungsmieten von heute sind die Vergleichsmieten von morgen.
· Die Kosten der energetischen Modernisierung werden per Gesetz allein auf die Mieter abgewälzt. Mietsteigerungen von bis zu 60% sind keine Ausnahme.
· Das Zweckentfremdungsverbot von Wohnraum und der erweiterte Kündigungsschutz für Mieter bei Umwandlung in Eigentumswohnungen wurden vom Land Baden-Württemberg 2006 für Heidelberg abgeschafft.
· Bei der nächsten Vollerhebung für den Heidelberger Mietspiegel 2014 sind wegen den aktuell hohen Neuvermietungspreisen von 9,50 Euro pro qm starke Anstiege der Vergleichsmieten zu erwarten. Der Gesetzgeber sollte nicht nur Mieten aus den letzten vier Jahren sondern aus zehn Jahren vor der Mietspiegelerhebung einbeziehen.

Herzlichen Glückwunsch, Klaus Staeck!, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 25.2. 2013

Meine erste Begegnung mit seinen Arbeiten war Anfang der 70-er Jahre das Plakat „Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen“.

Das erregte Aufmerksamkeit und hinterließ einen Widerhaken im Gehirn: Politische Aussagen müssen den ‚Gegner‘ nicht diffamieren. Aufklärung mit Humor und satirische Überspitzung bleiben länger haften, regen zum eigenen Denken an, wirken nachhaltig. Heute kaum zu glauben, dass viele dieser Plakate zu gerichtlichen Auseinandersetzungen geführt haben (die Staeck fast alle gewonnen hat!).

Am 28. Februar wird Klaus Staeck, der Künstler, Publizist und Präsident der Akademie der Künste, 75 Jahre alt.

Wir gratulieren sehr herzlich und wünschen uns noch viele plakative ‚Widerhaken‘.

Stadtbildgestaltung – Altstadt , Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 18.2. 2013

Der Blick auf Heidelberg erweckt jedes mal ein Gefühl des Glücks, ein Gefühl der Harmonie zwischen Natur und Menschenwerk. Wohl deshalb zählte der amerikanische Schriftsteller Washington Irving den Anblick Heidelbergs zu den glückhaftesten, die Europa zu bieten hat.

Um diesen Wert Heidelbergs auch für kommende Generationen zu erhalten, muss jetzt der Stadtrat das historische Stadtbild gegen Zeitgeist-Modernisierungen verteidigen bei der bevorstehenden „Aufwertung der Hauptstraße“.

Wie lange dürfen wir denn die Altstadt noch als „alt“ bezeichnen, wenn wir ihre historischen Fassaden durch bunte Lichtmarker poppig verfremden, die charakteristischen Plätze im Großstadt-Manier entromantisieren, wenn wir in Seitengassen die Bürgersteige einebnen, alte Straßenbeläge entfernen und die Beleuchtungskörper durch neues Design ersetzen – wie bei Tankstellen und Industriegebieten (z.B. Friedrich-Ebert-Platz und Rohrbach-Markt).