1. Bundesliga…., Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 6.5. 2015

vorletzten Samstag erlebte ich einen grandiosen Auftritt der Herren der KTG Heidelberg im prallgefüllten Sportzentrum Süd . Die Herrenriege ist wieder erstklassig und traf auf den mehrmaligen Deutschen Meister SC Cottbus. Die beiden Mannschaften beiden lieferten sich einen überragenden und äußerst spannenden Wettkampf, der erst im letzten Vergleich durch eine von Stian Skjerahaug atemberaubende Vorstellung am Reck mit 34:33 für das junge Heidelberger Team entschieden wurde.

Ein Besuch bei der KTG zu einem ihrer Wettkämpfe ist sicherlich für die ganze Familie ein Erlebnis.

In den kommenden Wochen wird es auch wieder spannend in der 1. Rugbyliga, die mit 4 Heidelberger Vereinen extrem stark vertreten ist. Schon jetzt möchte ich Sie auf das Endspiel auf dem HRK – Platz im Harbigweg um die Deutsche Meisterschaft am Samstag, 16. Mai aufmerksam machen, bei dem es mich nicht überraschen würde, wenn wir einer Heidelberger Mannschaft gratulieren dürfen.

Nehmen Sie die kulturellen Angebote in Heidelberg wahr aber vergessen Sie auch nicht, unsere Sportler mit Ihrem Besuch bei Wettkämpfen zu unterstützen.

Charles Gate Station, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 29.4. 2015

Das Kulturhaus Karlstorbahnhof braucht einen größeren Konzertsaal. Anstatt den alten Bahnhof erneut umzubauen, steht ein Umzug in die Südstadt in Aussicht. Mittel dafür sind eingestellt, ein endgültiger Beschluss ist aber noch nicht getroffen.

Das Kommunale Kino – organisatorisch selbstständig – erklärt nun, nicht umziehen zu wollen, und sammelt Unterschriften. Das wirkt bockig und wenig realitätsnah.

Denn dass im Karlstorbahnhof ein neues Kulturhaus entsteht, ist von allen Varianten die unwahrscheinlichste. Das Kino sollte ohne Verzug mit dem Oberbürgermeister klären, was aus dem Gebäude nach dem Umzug des Kulturhauses werden soll und ob ein Kino dort noch eine Chance hätte.

Ansonsten gilt: Auch für das Karlstorkino bedeutet ein Umzug in die Stallungen der Campbell Baracks einen Entwicklungssprung: weitere Zusammenarbeit mit dem Kulturhaus, keine Lärmbrücke mehr und ein größeres Foyer.

Die neue Lage ist zentral, und das Publikum wird der guten Programmauswahl folgen.

Noch ein Museum?, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 22.4. 2015

Sicher ist es gut und richtig einen Erinnerungsort an die lange Präsenz der Amerikaner in Heidelberg zu schaffen. Aber bitte nicht nur zum Dokumentieren und Erforschen!

Da muss was Lebendiges entstehen, etwas, was in die Stadt ausstrahlt, einen lebendigen Austausch ermöglicht und in die Zukunft gerichtet ist! Stipendiaten von ‚abroad‘, die sich mit Demokratie und Frieden beschäftigen und z.B. eng an unsere Schulen angebunden sind. Warum nicht einen (Kommunal-) Politiker ‚in residence‘ oder, in Erinnerung an Mark Twain, eine Dozentur für Reiseschriftsteller und -journalisten?

Wir können uns so etwas gut in der Kommandantur vorstellen, die liegt im zukünftigen Stadtteilzentrum und im neu entstehenden ‚Bürgerpark‘, deshalb darf es hier auch nicht heißen „Termine nur nach Voranmeldung“ sondern – auch als Gegenentwurf zu Zäunen, Natodraht und Panzersperren – eher „semper apertus“.

Geländer am Philosophenweg, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 15.4. 2015

Wenn man in den schönen Frühlingstagen einen Spaziergang am Philosophenweg unternommen hat, war man erstaunt über die neue erhöhte Geländerkonstruktion.

Der so vertraute Blick auf die Blumenbeete in der Eichendorffanlage ist wie durch eine Einzäunung gestört. Man läuft weiter und stellt fest, dass auf der ganzen Wegstrecke das schöne Panorama zur tiefer gelegenen Stadt, der Dächerlandschaft und dem breiten Fluss durch das hohe Geländer entstellt ist.

Seitens der Stadt wird hier angeführt, wegen der Radfahrer und der EU-Vorschriften. Die Anlieger beschweren sich, denn dort dürften keine Radfahrer sein und was die EU betrifft, so ist nicht zu akzeptieren, was solch eine versicherungstechnische Vorschrift bzgl. der attraktivsten Höhenpromenade der Stadt soll.

Der Besucher wird sehr unangenehm berührt angesichts derartiger Grobheit. Der einzigartige Blick auf die gesamte Altstadt – das Jahrhunderte alte Natur- u. Kulturkunstwerk – ist völlig verzerrt, denn das Geländer verläuft auf Augenhöhe wie ein störendes Band durch ein Bild. Die schönste Schaubühne Heidelbergs verträgt keine derartig abweisende Konstruktion.

Die Stadt ist hier aufgefordert, eine Lösung zu finden, die unserer Kulturlandschaft würdig ist.

Freihandelabkommen

„Freihandelsabkommen TTIP/CETA – Angriff auf die Demokratie“ ist der Titel einer Podiumsdiskussion, zu der das Heidelberger Bündnis gegen TTIP/CETA einlädt:

– Do 16.4. 20 Uhr „Freihandelsabkommen TTIP/CETA – Angriff auf die Demokratie“, Podiumsdiskussion mit den Bundestagsabgeordneten Lothar Bindig (SPD), Harald Ebner (B90/Die Grünen), Michael Schlecht (Die Linke)
Literatur-Café der Stadtbücherei

– Sa 18.4. Beginn 12 Uhr Internationaler Aktionstag: Die Freihandelsfalle TTIP, CETA, TISA & Co – Demonstration und Kundgebung, Bismarckplatz

Haushaltsrede von Judith Marggraf am 26.3. 2015

Herr Oberbürgermeister,
meine Herren Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

als 5. von 9 HaushaltsrednerInnen werde ich jetzt nicht staatstragend analysieren, bewerten oder mahnen. Das haben andere bereits getan und weitere werden es noch tun.

Stattdessen bedanke ich mich zuerst einmal:
1. bei meiner Fraktion (ich rede hier für die GAL, HD pflegen&erhalten und die gen.hd) für das Vertrauen, dass man mir als quasi Verhandlungsführerin geschenkt hat – ich bin nicht ganz ohne Kritik davongekommen, aber meine Männer standen und stehen hinter mir. Danke dafür!
2. Bei allen Kolleginnen und Kollegen, die sich in den beiden Verhandlungsrunden, in zahlreichen mails und Telefonaten für das Zustandekommen des Paketantrages eingesetzt haben. Besonders – wie immer – bei Anke Schuster und Jan Gradel als den Chefs aller Exeldateien! Aber auch bei Kristina Essig, die in beiden Gesprächsrunden geduldig protokolliert hat.
Ich denke in zwei Jahren kann dann auch mal unsere dritte große Fraktion einen Teil dieser aufwändigen Organisationsleistung übernehmen!

Wir legen gemeinsam heute ein Paket von Anträgen vor.

Für dieses gemeinsame Paket haben in wir in zwei gemeinsamen Runden Anträge qualifiziert und konkretisiert, manche Spitze/ manches Extrem herausgenommen, Vieles in den „normalen“ Gremienlauf verwiesen um eine qualifizierte Information und Diskussion zu gewährleisten und im Ergebnis die Antragszahl um mehr als die Hälfte reduziert,

Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, fast alle unsere Anliegen im Paket unterzubringen:
 mehr Geld für die Gewaltprävention an Schulen – weil wir wissen und sehen, dass Prävention sich auszahlt
 eine deutliche Verbesserung für das Frauennachttaxi – um ein gutes Projekt wieder aus dem Dornröschenschlaf zu wecken
 verbesserte Nachsorge für Kinder, die sich mit ihren Müttern im Frauenhaus aufhalten mussten
 einiges an Geld für’s Kulturamt: Frau Dr. Edel hat jetzt insbesondere zusätzliches Geld, um unserem neuen Status als City of Literature einen qualitativ starken Auftakt zu verschaffen
 der 2.BA Harbigweg, damit die vielen Kinder und Jugendlichen die die Sportanlagen Süd nutzen sich nicht in einem verkehrsunsicheren Flickwerk bewegen müssen
 die Skateranlage beim Sportzentrum West, damit auch dort ein Angebot für Jugendliche geschaffen wird (so als allgemeine Anregung: die ein oder andere Slackline oder das Ausweisen einer Parcourstrecke wäre ein schönes Signal für die, die den Kinderspielplätzen entwachsen sind!)

Besonders wichtig waren uns 3 Punkte:

 die Beitragsfreiheit in Kitas für Inhaber des HD Passes: Wir haben dieses Projekt vor 6 Jahren begonnen, in Reaktion auf den ersten und bislang einzigen Armutsbericht der Verwaltung. Wir haben aus gutem Grund damals mit dem 3. KiTa-Jahr begonnen – vor 2 Jahren fand sich dann leider keine Mehrheit für den letzten Schritt bei diesem Projekt. Umso mehr freue ich mich auch persönlich, dass es diesmal ganz ohne Diskussion möglich war, jetzt die gesamte Kita Zeit von 3 Jahren bis zum Schuleintritt für die unteren Einkommensgruppen beitragsfrei zu stellen.
Kinder dürfen kein Armutsrisiko sein – und wir machen jetzt einen ersten Knopf an ein gutes Projekt

 der zweite, für uns wichtige Punkt waren die Schulsanierungen. Hier gebe ich unumwunden zu, dass wir nicht mutig genug für die großen Beträge waren. Umso mehr tragen wir jetzt aber mit Überzeugung die Anträge dazu mit: 1,5 Mio allgemein für Modernisierungen und Sanierungen und 1,5 Mio für eine Generalsanierung des Hölderlingymnasiums. Dazu ganz klar und konkret: Das Hölderlin steht nicht zur Disposition! Und hier wissen wir uns mit einer großen Mehrheit des Gemeinderates und auch mit der Stadtspitze im Einklang!

– last but not least möchte ich noch unser Anliegen im aktualisierten Leitantrag erwähnen: „Der Gemeinderat wird sich in dieser Haushaltsperiode intensiv und lösungsorientiert mit der Frage der Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs und der damit zusammenhängenden Situation der SWH beschäftigen.“ Uns ist diese Thema auch unter dem Aspekt der städtischen Schuldenentwicklung wichtig. Nachdem es im vorletzten Haupt- und Finanzausschuss aber so monologisch zerredet wurde, sind wir erleichtert, dass wir es nun an exponierter Stelle und im Sinne einer Selbstverpflichtung „setzen“ konnten.

Natürlich haben wir – wie alle anderen auch – Kröten geschluckt. Ich denke, es verbiete sich aber, jetzt an Paketanträgen rumzukritteln.
Eines nur: Nicht nur wir hätten den Bau der Sickingenbrücke gerne vorgezogen – darauf mussten wir verzichten, damit wir die 5. Neckarquerung retten konnten – wenn auch „nur“ die für die Radler……

Lassen Sie mich jetzt noch ihr Augenmerk auf einen ganz eigenen Aspekt bei den HH Beratungen lenken:
Der vom OB vorgelegte HH war ja durchaus passabel: Vieles war berücksichtigt, eine Reihe von Projekten, Aspekten, Zielsetzungen wurde aufgegriffen – auch ein Ausdruck einer zunehmenden Berücksichtigung von Bürger- und Politikinteressen.

Jetzt hat der Gemeinderat „seine“ Schwerpunkte und Korrekturen ergänzt – unser sogenanntes „Königsrecht“, unser HH Paket.
Fast jede der hier vertretenen 13 Parteien und Gruppierungen kann sich wiederfinden und hat natürlich die sprichwörtlichen Kröten geschluckt – im Ergebnis eine große Vielfalt von Themen und Interessen, nach dem Motto: Gibst du mir, gebe ich dir….
Damit meine ich, dass viele Anträge mehrheitsfähig nur im Paket wurden, alleine wäre Einiges gewiss abgelehnt worden.
Ist das jetzt gut oder schlecht? Und was wäre die Alternative gewesen?
Gut ist sicher, dass wir in den Beratungen viel miteinander geredet und über einander gelernt haben. Das schafft Verständnis und Vertrauen.
Gut ist auch, dass fast niemand „auf der Strecke“ blieb. Zwei Gruppierungen sind im Paket nicht vertreten – die einen wollten nicht, die anderen haben sich einfach nicht beteiligt. Auch das ist in Ordnung.
Schwierig ist, dass in einem gemeinsamen Paket die einzelnen Interessen und Schwerpunkte natürlich kaum noch identifizierbar sind. Die Nivellierung irgendwo in der Mitte ist auch ein Verlust an Identität, Charakter, Unterscheidbarkeit bei Parteien und Wählervereinigungen – auch ein Grund für Politikverdrossenheit!
Aber was wäre die Alternative gewesen? Grün-Schwarz hätte man vielleicht erwarten können, man buhlt und schäkert ja deutlich. Aber 21 Stimmen sind keine Mehrheit.
Grün-Rot in Heidelberg – nur schwer vorstellbar, dann eher eine Dreier-Gro-Ko. Das würde rechnerisch reichen (29), aber das will offensichtlich keine der drei großen Fraktionen!
Bitte nicht falsch verstehen: Ich rede weder einem Lagerdenken noch anderweitigen Konfrontationen das Wort! Stattdessen: Ein Lob der Vielfalt! Die Stadt wurde nach der Kommunalwahl letztes Jahr nicht unregierbar, im Gegenteil: Der Druck, sich zu einigen war groß und das ist auch gelungen – um den Preis der Unterscheidbarkeit und mit dem Siegel des OB, der genau damit nicht nur spekuliert sondern arbeitet. Wir sollten schon einmal darüber nachdenken, was das mittel- und langfristig zur Folge hat.

Ich Danke für Ihre Aufmerksamkeit

Kultur im Süden, Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 25.3. 2015

Es muss nicht immer die Altstadt, Bergheim oder die Halle 02 sein, wenn man in Heidelberg Kultur genießen möchte. Der Heidelberger Süden mausert sich immer mehr zu einem Geheimtipp, bei dem kulturelle Highlights zu bezahlbaren Preisen zu haben sind.

Die Stadtteilvereine Südstadt, Rohrbach und Kirchheim hatten sich etwas Besonderes ausgedacht und Arnim Töpel, Kabarettist, Musiker und Schriftsteller, eingeladen. Das Bürgerzentrum Kirchheim war bis zum letzten Platz ausverkauft und die Zuhörer*innen hatten großen Spaß daran, Töpels komisch- bis urkomischen und manchmal auch sehr tiefgründigen Liedern und Erzählungen zu lauschen.

Bedauert habe ich, dass so wenig junge Besucher im Publikum waren. Wenn es uns nun noch gelingen würde, auch jüngere Menschen für die Kultur im Süden zu begeistern , wäre das schön.

Dann wäre auch der vermeintliche Irrtum, im Süden sei nichts los, ad absurdum geführt.

Aus dem Bauch wieder auf die Füße kommen, 20.3. 2015

Die Diskussion um die Straßenbahn ins Neuenheimer Feld hat hohe Wellen geschlagen. Trotz eines deutlichen Unmutes darüber, dass die Universität und weitere Wissenschaftseinrichtungen den Bau dieser lange geplanten und notwendigen Straßenbahn verhindern, ist es völlig in Ordnung, dass es auch um das berechtigte Interesse an der Weiterentwicklung des Campus im Neuenheimer Feld geht.

Selbstverständlich ist der Gemeinderat bereit, hier Rechtssicherheit zu schaffen. Ein Bebauungsplanverfahren ist dafür sinnvoll und beinhaltet eine Prüfung und Entscheidung zu den notwendigen Maßnahmen zur Verkehrserschließung. Aber bitte in der sachlich gebotenen Reihenfolge: Wenn sich die Universität und die Institute, wie angekündigt, erweitern, werden noch mehr Menschen in das Neuenheimer Feld strömen.

Darum brauchen wir zuerst und dringend die verkehrliche Entlastung durch die Straßenbahn; erst wenn wir den Bedarf an Nachverdichtung kennen, kann auch über weitere verkehrliche Maßnahmen entschieden werden.

Wir brauchen aber auch eine Perspektive über die nächsten 10 Jahre hinaus: Als es in der Altstadt eng wurde, entstand das Klinikviertel im Westen. Als die Entwicklung in Bergheim an ihre Grenzen stieß, wagte die Universität den Sprung über den Neckar ins Neuenheimer Feld. Im nächsten Jahrzehnt wird dieser Campus erschöpft sein, und das Handschuhsheimer Feld steht als Erweiterungsfläche nicht zur Verfügung.

Darum ist ein neuer städtebaulicher Sprung notwendig. Patrick-Henry-Village bietet sich als künftiger Wissenschaftsstadtteil an. Darüber muss jetzt ohne Zorn und mit viel Eifer gesprochen werden.

Fraktionsgemeinschaft GAL/gen.hd/ Heidelberg p&e

Der sachliche Hintergrund …, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 18.3. 2014

… der aktuellen Kontroverse um das Neuenheimer Feld liegt in der säkularen Perspektive der Flächenentwicklung der beiden Hochschulen und der weiteren Forschungseinrichtungen: Wo steht die Universität in 30 Jahren?

Die Ablehnung der Straßenbahn ist der auf die Dauer hilflose Versuch, der Stadt die Ausdehnung des Campus ins Handschuhsheimer Feld abzutrotzen.

Es darf erinnert werden: Als es in der Altstadt eng wurde, entstand das Klinikviertel im Westen. Als die Entwicklung in Bergheim an ihre Grenzen stieß, wagte die Universität den Sprung über den Neckar ins Neuenheimer Feld. Im nächsten Jahrzehnt wird dieser Campus erschöpft sein, und das Handschuhsheimer Feld steht als Erweiterungsfläche nicht zur Verfügung.

Darum ist ein neuer städtebaulicher Sprung notwendig. Patrick-Henry-Village bietet sich als künftiger Wissenschaftsstadtteil an. Zum 650-jährigen Jubiläum könnte ein Anfang gemacht sein.

Darüber muss jetzt ohne Zorn und mit viel Eifer gesprochen werden.

Die „unendliche Geschichte“ der Straßenbahn im Neuenheimer Feld

Februar 2015: Um sich mit den Klägern gegen die Straßenbahn außergerichtlich zu einigen, verhandelt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und die Stadtverwaltung mit den Klägern und kommt ihnen weit entgegen:

Zusätzlich zum Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums soll die Trasse zwischen Kopfklinik und Mathematikon statt hochelastischer Lagerung in dem noch besseren Masse-Feder-System gelagert werden, im Bereich der Institute Rechenzentrum, Physikalische Chemie und Geowissenschaften bis zum Mathematikon ein stromloser Abschnitt eingerichtet werden eine geänderte Trassenführung außerhalb des Botanischen Gartens und eine Geschwindigkeitsbegrenzung im Streckenbereich zwischen Kopfklinik und der Haltestelle Geowissenschaften / Technologiepark von 31 km/h für die Straßenbahn angeordnet werden.

Diese Vorgehensweise wird am 5.3.2015 von einer großen Mehrheit des Gemeinderats mit 36 Ja- gegen 6 Nein–Stimmen gebilligt. In einer nicht-öffentlichen Gemeinderatssitzung am Tag zuvor erklärten allerdings die Kläger, vor allem das DKFZ und das MPI für Völkerrecht, dass sie die Klagen gegen die Straßenbahn nicht zurückziehen werden. Gleichzeitig kündigten die Kläger interessanterweise an, dass sie ihre Einrichtungen in Zukunft im Neuenheimer Feld um 40% bis 50% erweitern möchten. Diese Nachverdichtung ginge weit über den bisherigen Bebauungsplan „Neuenheimer Feld“ hinaus und wäre ohne ein modernes Massenverkehrsmittel in Form einer Straßenbahn nicht denkbar. Diese Nachverdichtungspläne waren auch Gegenstand der Gespräche im Rahmen des Masterplans Neuenheimer Feld zwischen Verwaltung und Universität gewesen, ohne dass sie bisher mit der Notwendigkeit einer Straßenbahnerschließung verknüpft worden wären.

Anstatt diese Verknüpfung nun herzustellen, sollte der Gemeinderat am 5.3.2015 einer Beschlussvorlage zustimmen, daß umgehend „gutachterliche Untersuchungen mit dem Ziel der besseren Verkehrserschließung des Neuenheimer Feldes“ durchgeführt werden. Dabei sollten ausdrücklich „alle bislang bekannten Erschließungswege wie zum Beispiel der Ausbau des Klausenpfads für den Kraftfahrzeugverkehr und eine fünfte Neckarquerung für alle Verkehrsträger“ untersucht werden. Darin eingeschlossen wären auch die Varianten eines Nordzubringers durch das Handschuhsheimer Feld. Die Arbeiten sollten „im ersten Halbjahr 2015 beginnen und in enger Abstimmung zwischen der Stadt Heidelberg und dem Universitätsbauamt beziehungsweise der Universität Heidelberg und anderer Anlieger durchgeführt“ werden. Nach längerer Diskussion, in der sich vor allem Wolfgang Lachenauer (HEIDELBERGER) und Werner Pfisterer (CDU) vehement für diese Vorgehensweise einsetzten, stimmten in der Gemeinderatssitzung am 5.3.2015 geschlossen CDU, HEIDELBERGER, FDP, FWV, AfD, Waseem Butt (CDU/gen hd) und Oberbürgermeister Würzner dafür. Nach guten Redebeiträgen von Hans-Martin Mumm (GAL), Dr. Anke Schuster (SPD), Beate Deckwart-Boller (GRÜNE), Peter Holschuh (GRÜNE) und Dr. Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke) stimmte eine Mehrheit von SPD, GRÜNEN, GAL, BL, Linke, Piraten, HDp&e und Michael Pfeiffer (gen hd) dagegen. Dadurch wurde der Nordzubringer wie auch der Ausbau des Klausenpfads und die 5. Neckarquerung als Alternative zur bisher von der Unispitze abgelehnten Straßenbahn nicht wieder aus der Schublade geholt und erstmals die Wünsche einer Nachverdichtung im Neuenheimer Feld zum Thema gemacht.

Wenn sich Universität, DKFZ und andere Einrichtungen im Neuenheimer Feld in Zukunft deutlich über die im bisherigen Bebauungsplan vorgesehene Baudichte erweitern wollen, ginge das nur mit einer Straßenbahn. Wenn die Straßenbahn durch diese Institutionen aber verhindert wird, wird eine Nachverdichtung im Neuenheimer Feld nicht möglich sein. Die Universität könnte dann z.B. im Campus Bahnstadt oder auf den Konversionsflächen expandieren. Das Bauplanungsrecht liegt in den Händen des Gemeinderats. Es ist gut, dass sich die Mehrheit des Gemeinderats dieses Recht nicht durch interne Verhandlungen der Stadtverwaltung mit der Unispitze aus der Hand nehmen lässt.

Wer mehr zum Thema lesen möchte, kann dies unter: http://www.tiefburg.de/strab-nhf.htm