GAL stimmte im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss gegen geplante Erweiterung des Marriott-Hotels. Unterstützung der Naturschutzverbände!

Die GAL stimmte am 24.02. im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss gegen die geplante Erweiterung des Marriott-Hotels und unterstützt ausdrücklich das Aktionsbündnis Bergheim-West (s.Brief.u.). Der Penta-Park muss den Bürgern erhalten bleiben!

 

Rhein-Neckar-Zeitung 08.03.2021:

 

GAL unterstützt ausdrücklich die Naturschutzverbände!

Rhein-Neckar-Zeitung 12.03.2021:

 

Rhein-Neckar-Zeitung 26.02.2021:

Bauausschuss stimmt für Marriott-Erweiterung

Auskragende Terrasse am Neckar rechtlich nicht möglich – Als Ausgleich finanziert der Bauherr einen Teil der Neckarpromenade

Die Naturschutzverbände wehrten sich jahrelang gegen die Bebauung des Penta-Parks. Nun könnte an dieser Stelle doch noch ein 23 Meter hohes Hotelgebäude genehmigt werden. Foto: Philipp Rothe

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Die Mehrheit der Stadträte im Bauausschuss will der geplanten Erweiterung des Marriott-Hotels in der Vangerowstraße keine Steine in den Weg legen. In der Sitzung am Dienstag votierten acht Mitglieder des Gremiums für die teilweise Überbauung des Penta-Parks und drei dagegen, drei weitere enthielten sich.

Eigentlich war das Neubauprojekt in Bergheim längst beschlossene Sache. Bereits im Dezember 2015 hatte der alte Gemeinderat den Bebauungsplan mit 25 zu 19 Stimmen beschlossen – obwohl die Gegner 6000 Unterschriften gegen die Bebauung der Grünfläche gesammelt hatten und das Vorhaben monatelang äußerst kontrovers diskutiert worden war. Im Bauausschuss war das Projekt vor der endgültigen Abstimmung sogar durchgefallen. Doch da sich die Roland Ernst Projektentwicklungs GmbH dazu verpflichtet hatte, den verbliebenen Park neu zu gestalten sowie mit einem Spielplatz und Sitzgelegenheiten aufzuwerten und überdies den Uferbereich mit einer sieben Meter breiten öffentlichen Terrasse zu versehen, stimmte die Mehrheit der Stadträte doch noch zu. Nach einem Einspruch der Naturschutzverbände stoppte das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) aber das Bauvorhaben vorläufig.

Die geplante auskragende Terrasse im Uferbereich hätte einen Eingriff in die Böschung erforderlich gemacht und dies sei mit den neuen wasserrechtlichen Vorgaben nicht zu vereinbaren, so das RP damals. Inzwischen haben sich Stadt und Roland Ernst daher auf einen Alternativvorschlag verständigt: Ernst verpflichtet sich, ein Teilstück der geplanten Neckarpromenade, die künftig von der Altstadt nach Wieblingen führen soll, mit 400.000 Euro zu finanzieren. Und um diesen Nachtrag zum Durchführungsvertrag ging es nun im Bauausschuss.

Simone Schenk (FDP) lobte die Idee, den Penta-Park aufzuwerten: „Mittlerweile ist das ein recht verwahrlostes Grundstück.“ Arnulf Weiler-Lorentz (Bunte Linke) bekräftigte hingegen, dass der Penta-Park aus Gründen des Artenschutzes, seiner Bedeutung als Naherholungsfläche und als Kaltluftschneise für das verkehrsbelastete Bergheim-West nicht bebaut werden dürfe. „Es hat damals gute Gründe gegeben, dem Bebauungsplan nicht zuzustimmen, daher werde ich das jetzt auch nicht tun.“

Annette Friedrich, Leiterin des Stadtplanungsamtes, versprach hingegen: „Wir werden alles dafür tun, dass man an dieser Stelle näher an den Neckar kommt.“ Man sei auch im Gespräch mit dem Bauherren, dass das versprochene öffentliche Café an dieser Stelle doch noch umzusetzen ist, wenn auch mit kleinerer Terrasse.

Angesichts des seit 2012 schwelenden Verfahrens wollte Ursula Röper (Grüne) wissen, wie wahrscheinlich ein zügiger Baufortschritt ist. Laut Baubürgermeister Jürgen Odszuck wurden die Verträge so gestaltet, dass Roland Ernst nach Inkrafttreten des Bebauungsplans zwölf Monate Zeit hat, um mit den Arbeiten zu beginnen. Innerhalb von weiteren zwölf Monaten müsste dann das neue Hotel bezugsfertig sein. Geplant ist ein 50 mal 22 Meter breites und 23 Meter hohes Gebäude mit Kupferfassade und Dachbegrünung. Es soll als Hotel für Langzeitgäste wie Medizintouristen genutzt werden.

Im Vorfeld des Bauausschusses hatte sich das Aktionsbündnis Bergheim-West mit einem offenen Brief an die Stadträte gewandt. Darin heißt es: „Das geplante Hotel würde in einer wichtigen Kaltluftschneise gebaut werden.“ Das Klimagutachten von 2015 betone, dass diese Schneise freigehalten werden müsse. Zudem sei der Penta-Park Lebensraum geschützter Vogelarten, das Gesetz zum Gewässerrandschutz verbiete die Bebauung und in Heidelberg gebe es eine Überkapazität an Hotelbetten. „Das öffentliche Interesse an dieser Grünfläche wiegt höher als das private Investoreninteresse.“

Info: Als nächstes wird sich der Gemeinderat am Donnerstag, 18. März, mit dem Thema befassen.

 

Rhein-Neckar-Zeitung 22.02.2020:

Wird das Marriott-Hotel doch noch erweitert?

Nach fünf Jahren Stillstand debattieren die Stadträte wieder über das Hotelprojekt – Knackpunkt ist die öffentliche Neckarterrasse

 

So sollten der Neubau und das Ufer nach den Plänen der SSV-Architekten aussehen. Doch die Promenade bereitet Probleme. Repro: RNZ

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Die Erweiterung der Marriott-Hotels in der Vangerowstraße und die damit verbundene Bebauung des Penta-Parks in Bergheim war in den Jahren 2014 und 2015 ein kommunalpolitischer Dauerbrenner. Nachdem das Regierungspräsidium Karlsruhe im November 2016 den Bau vorläufig gestoppt hatte, wurde es aber still um das umstrittene Projekt. An diesem Dienstag steht es wieder auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses.

„Wir stehen Gewehr bei Fuß, können sofort ein Baugesuch einreichen und hoffen nun auf den Gemeinderat, damit wir in wenigen Monaten mit dem Bau beginnen können“, sagt Roland Ernst, dessen gleichnamige Projektentwicklungs GmbH seit 2012 an der Hotelerweiterung arbeitet. Geplant ist ein 50 mal 22 Meter breites und 23 Meter hohes Gebäude mit Kupferfassade und Dachbegrünung. Marriott möchte darin ein „Residence Inn“ unterbringen – eine Unterkunft für Langzeitgäste, zum Beispiel Medizintouristen oder Gastwissenschaftler. Die Erweiterungspläne seien trotz der Corona-Pandemie aktuell, so Ernst: „Die Kliniken haben enge Kooperationen mit Saudi-Arabien und Japan. Corona wird irgendwann vorbei sein und dann müssen diese Gäste untergebracht werden. Und dies am besten nicht in normalen Hotelzimmern, sondern in kleinen Appartements mit Küchenzeile.“

Umstritten war das Projekt deshalb, weil von dem 5200 Quadratmeter großen Penta-Park 1700 bebaut werden sollten und sich insbesondere die Naturschutzverbände dagegen gewehrt hatten. Diese wichtige Grünfläche für Bergheim sollte unbedingt vollständig erhalten werden, auch wenn darunter eine Tiefgarage liege, so die damalige Argumentation. Der Gemeinderat stimmte im Dezember 2015 trotzdem mit knapper Mehrheit dem Bebauungsplan zu. Pläne für eine in den Uferbereich auskragende sieben Meter breite Terrasse mit einem öffentlichen Café und kleiner Uferpromenade hatte die Stadträte überzeugt. Doch genau dieses Zugeständnis wurde dem Projekt zum Verhängnis. Es verstößt in den Augen des Regierungspräsidiums gegen den neu gefassten Paragrafen 38 des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) und das Wassergesetz Baden- Württemberg. Die Stahlträgerkonstruktion müsse demnach aus Umweltschutzgründen fünf Meter Abstand zum Gewässerrandstreifen einhalten.

Im Bauausschuss geht es nun darum, dass Roland Ernst verpflichtet wird, sich an der Aufwertung des Bergheimer Neckarufers mit 400.000 Euro zu beteiligen, sollte die auskragende Terrasse nicht genehmigt werden. Somit könnte ein Teil der geplanten Neckarpromenade von der Altstadt bis Wieblingen finanziert werden. Danach müsste der Gemeinderat den geänderten Satzungsbeschluss von 2015 noch einmal fassen, erst dann würde der bereits unterzeichnete Kaufvertrag für das Grundstück in Kraft treten. 2,9 Millionen Euro soll Ernst an die Stadt für das Areal bezahlen, das er für seine Tiefgarage unter dem Penta-Park bereits im Erbbaurecht nutzt.

„Ich bin mittlerweile 84 Jahre alt und hoffe, dass ich den Bau noch erlebe“, sagt Ernst: „Wir lassen das Projekt nicht einfach so beerdigen.“ Der alte Gemeinderat habe schließlich dem Bebauungsplan zugestimmt. Zusätzlich zu der Aufwertung des Penta-Parks mit Spielgeräten und Sitzmöglichkeiten im Gesamtvolumen von einer Million Euro plante Ernst in Abstimmung mit dem Landschaftsamt sogar noch einmal um, um mehr erhaltenswerte Bäume im Penta-Park zu erhalten.

Info: Der Bauausschuss tagt am Dienstag, 23. Februar, um 17 Uhr per Video. Die Debatte kann im Neuen Sitzungssaal des Rathauses verfolgt werden.

 

Offener Brief:

Aktionsbündnis Bergheim-West / ehemalige Initiative Penta-Park + NABU Heidelberg – AK-Umweltpolitik

Kontakt: aktionsbuendnis.bergheim.west@gmail.com Telefon: 0176 666 70179

 

An den Gemeinderat der Stadt Heidelberg und an den Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg

Heidelberg, den 22.2.21

Vorhabenbezogener Bebauungsplan Penta-Park: Stimmen Sie bitte gegen den Durchführungsvertrag mit Roland Ernst. Der Penta-Park muss erhalten bleiben !

Bezug: Bauausschuss am 23.2.2021 und Gemeinderat am 18.3.21

Sehr geehrte Damen und Herren im Gemeinderat, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

wir bitten Sie dringendst, den Hotel-Bau neben dem Marriot-Hotel zu verhindern und den Penta-Park so zu erhalten und weiterzuentwickeln, damit er seiner ursprünglichen Widmung als „Bürgerpark“ für Bergheim gerecht werden kann.

Stimmen Sie bitte gegen den geplanten Durchführungsvertrag mit der Immobilienentwicklungsgesellschaft Roland Ernst und heben Sie bitte zusätzlich den noch nicht rechtskräftigen „Vorhabenbezogenen Bebauungsplan Bergheim -Erweiterung Marriot-Hotel“ endgültig auf.

Die in den Jahren 2013-2015 vorgetragenen Argumente gegen die Versiegelung dieser Grünfläche am Neckar sind heute gültiger denn je (siehe Anlage):

– das geplante Hotel würde in einer wichtigen Kaltluftschneise gebaut werden. Das Klimagutachten von 2015 betonte, dass diese Schneise freigehalten werden muss;

– der Penta-Park ist Lebensraum europäischer Vogelarten, diese sind besonders geschützt;

– das Gesetz zum Gewässerrandschutz verbietet die vorgesehene Bebauung;

– in Heidelberg gibt es heute mehr noch als 2015 eine Überkapazität an Hotelbetten. Siehe bspw. RNZ vom 31.10.2016

Im Rahmen der Betriebshoferneuerung beklagt die Stadt Heidelberg den Mangel an Grün- und Freiflächen in Bergheim-West. Es ist absurd und anachronistisch, wenn die Stadt Heidelberg gleichzeitig das mehrere Jahre ruhende Projekt „Erweiterung Marriott Hotel“ auf die politische Tagesordnung setzt und damit die Bebauung einer bestehenden Grünfläche in Bergheim-West vorantreibt.

Das öffentliche Interesse an dieser Grünfläche wiegt höher als das private Investoreninteresse von Roland Ernst. Das haben wir bereits in den Jahren ab 2013 deutlich nachgewiesen. Viele Bürger*innen unterstützten damals die Forderung nach dem Erhalt des Penta-Parks. Inzwischen gibt es vor dem Hintergrund der Klimakrise viele weitere Bürgerbewegungen gegen die Neuversiegelung von Grün- und Freiflächen.

Unterstützen Sie bitte unseren und den Wunsch vieler Bürger*innen nach dem Erhalt von Grün- und Freifläche in Heidelberg. Er ist getragen von der Verantwortung für unsere natürliche Umwelt. Widersetzen Sie sich bitte dem mit dem Gemeinwohl nicht zu vereinbarendem Wunsch des Privatinvestors Roland Ernst, für ein nicht benötigtes Hotel öffentliche Freifläche zu opfern.

Wir sind allerdings sehr dafür, dass die Aufenthaltsqualität des „Bürgerpark / Penta-Park“ durch eine bessere Pflege aufgewertet wird. Der Bau eines Hotels trägt dazu sicherlich nicht bei.

Mit freundlichen Grüßen

Aktionsbündnis Bergheim-West und ehemalige Penta-Park Initiative und NABU-AK-Umweltpolitik

i.A. Elsa Becke, Claudia Köber, Uta Ropers, Melanie Steiert, Karin Weber, Cornelia Wiethaler, Heinz Delvos, Wolfgang Gallfuß, Rainer Zawatzky, Wolfgang Weber

Der Bezirksbeirat Rohrbach sagt NEIN zu einer Straßenbahnabstellanlage in Rohrbach Süd

Auf der Bezirksbeiratssitzung in Rohrbach am letzten Donnerstag, 04.03., hat unsere Bezirksbeirätin Claudia Rink einen Sachantrag zu Punkt 2 „Betriebshofplanungen -dezentrale Unterbringung von Bussen und Bahnen“ eingebracht:

Ich beantrage für die Bezirksbeiratssitzung Rohrbach am 04. März 2021 zu TOP 2.1 folgenden Sachantrag:
Die Verwaltung wird aufgefordert, gemeinsam mit der RNV dem Gemeinderat eineVorlage/Variante zu erstellen, in der alle Straßenbahnen auf dem alten Standort abgestellt werden. Als weitere Variante soll geprüft werden, ob 1. Busabstellplätze ausgelagert werden können und 2. ob Busabstellplätze in einer zweiten Etage über der Straßenbahnabstellung geschaffen werden können (Busse können ja im Gegensatz zu Straßenbahnen eine Steigung überwinden).

Begründung:
In der Beschlussfassung des Gemeinderats vom 17. Oktober 2019 wurde beschlossen, dass die Verwaltung beauftragt wird, sofort die vorliegenden Planungen für den Ausbau des Betriebshofes am Altstandort in der Bergheimer Straße wiederaufzunehmen. Dabei sind die vom Bürgerentscheid nicht betroffenen Punkte des Zukunftskonzepts Bergheim des bestehenden  Gemeinderatsbeschlusses (Entstehung von 100 % bezahlbarer Mietwohnungen in Händen der Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH); Entwicklung von Konzepten für Grün- und Freiflächen mit hoher ökologischer Vielfalt und verbesserter Aufenthaltsqualität; Integration des Dezernat 16 in die städtebauliche Maßnahme) zu integrieren. Zur Umsetzung dieser Integration soll die Stadt eine Erweiterung bis zur Emil-Maier-Straße, gegebenenfalls bis zum Czernyring prüfen. Zusätzlich soll die dezentrale Unterbringung von Bussen und Bahnen ebenfalls geprüft werden.Um eine Entscheidung für die Auslagerung der Straßenbahnen treffen zu können, ist es erforderlich zu sehen, welche Auswirkungen ein Betriebshof mit allen Straßenbahnen in Bergheim hat und welche Gestaltungsmöglichkeiten noch für die Fläche in Richtung Czernyring gegeben wären.

Da diese Punkte auch in einem Antrag der Grünen mitenthalten sind, wurde beschlossen, dass der Antrag der Grünen angenommen und weiterverfolgt wird. Wie so oft, haben wir wieder mal das nachsehen und die Grünen können sich rühmen, den Antrag gestellt zu haben. Leider bekommt die Öffentlichkeit davon selten etwas davon mit, denn auch in der Presse werden wir kleinen Wählervereinigungen oft übergangen (siehe Beitrag: „Rad- und Fußverbindung über den Neckar – GAL Antrag wird bei der weiteren Planung berücksichtigt“). Aber was soll’s, es geht ja um die Sache und mit dem „Grünen“ Antrag sind wir auf dem richtigen Weg.

 

Von Karin Weidenheimer, komm. Stadtteilvorsitzende Rohrbachs, kam am Montag, 08.03. folgende Mitteilung:

Liebe Rohrbacherinnen und Rohrbacher, liebe Leute,

es war wohl eine der längsten Sitzungen, die der Bezirksbeirat Rohrbach erlebt hat. 4 ½ Stunden dauerte die Sitzung am Donnerstag, dem 04. März 2021. Beherrschendes Thema war die beabsichtigte Straßenbahnabstellanlage in Rohrbach Süd.

Bürgermeister Odszuck, der die Sitzung leitete, stellte zuerst die Suche nach einem Standort für den Betriebshof dar, der zu den jetzigen Planungen geführt hat, dann die Planungen für den Betriebshof in Bergheim und die ergänzenden Abstellanlagen in Rohrbach und Wieblingen.

Obwohl der Gemeinderat einen Entwurf gefordert hatte, der eine Unterbringung aller Bahnen und Busse am jetzigen Standort vorsieht, sah keiner der Vorschläge der Verwaltung das vor. Stattdessen wurde die Fläche des Betriebshofes sogar verkleinert.

Auf dem jetzigen Gleislager in Wieblingen könnten 20 Bahnen abgestellt werden. Lediglich der Einbau der Weichen sei nicht einfach.

Dann ging es um die Abstellanlage in Rohrbach. Die Planungen in Rohrbach haben sich als nicht durchdacht herausgestellt. Das Vorhaben lässt sich dort vielleicht baulich am einfachsten realisieren, aber die Folgen wurden ausgeblendet. So würde es keinen Durchweg für die Fußgänger, Radfahrer, Landwirte mit ihren Traktoren und Busse vom Haltestellenbereich Rohrbach-Süd ins Feld mehr geben. Der untere Teil des Soldatenwegs soll nämlich Teil der Abstellanlage werden. Auf Nachfragen wurde als Option von der Verwaltung der Weg entlang der Böschung der Boxbergauffahrt vorgeschlagen. Hierbei handelt es sich um einen schmalen, geschlängelten Fußweg. Der müsste erheblich verbreitert werden, was einen weiteren Eingriff in die Natur bedeuten würde.

Auch daran, dass die Planung einen Umweg für die Busse vom Boxberg und Emmertsgrund bedeutet hat man nicht bedacht. Die bisherige, kurze Zufahrt zur Haltestelle durch das Rohrbacher Feld wäre nicht mehr möglich. Dieses Problem wolle man in einem zweiten Schritt überlegen. Dabei hätte eine Fahrzeitverlängerung eventuell Auswirkungen auf die Standortentscheidung.

Ein Gehölzstreifen soll nach neuer Planung zwar erhalten bleiben, aber wie ist dessen Wertigkeit zu sehen, wenn er bisher mitten auf dem Acker liegt und dann zwischen der Straßenbahnabstellanlage und dem Parkplatz?

Bei der ökologischen Bewertung des gesamten Standortes hat man als Vergleich die Nutzung der Gesamtfläche als Parkplatz und nicht die jetzige Nutzung herangezogen.

Komplett unsinnig wird der Standort, wenn man davon ausgeht, dass die zukünftige Entwicklung, wegen der mehr Straßenbahnen benötigt werden, Richtung PHV und Schwetzingen geht. Warum sollen die Bahnen dann in Rohrbach stehen?

Als Vorsitzende des Stadtteilvereins habe ich ein Statement abgegeben, dass das Rohrbacher Feld unser Naherholungsgebiet, unsere grüne Lunge und unser Ackerland ist und uns am Herzen liegt und wir Rohrbacher alles tun werden, um unser Feld zu schützen und dieses Vorhaben zu verhindern.

Die Rohrbacher Bezirksbeiräte haben den Standort Straßenbahnabstellanlage mit folgendem Beschluss abgelehnt:

Der Bezirksbeirat Rohrbach lehnt den Bau einer Abstellanlage auf den Rohrbacher Feldern ab und spricht sich für die weitere Verfolgung und Vorstellung von alternativen Planungen aus.

Diese sind:

Die Vorstellung mindestens einer Lösung für die Unterbringung aller Bahnen auf dem Betriebshof in Bergheim.
Ein dezentrales Konzept unter der Einbeziehung aller Endhaltestellen in Heidelberg

Darüber hinaus ist der Ökopunktevergleich Rohrbach/Wieblingen auf Basis der aktuellen Gegebenheiten im Vergleich neu vorzunehmen.

Begründung: Die derzeitigen Planungen sind einseitig auf ein Konzept von einem verkleinerten Betriebshof in Bergheim sowie einer weiteren Abstellanlage ausgerichtet. Alternative Planungen, die im politischen Prozess abgewogen werden können, liegen nicht vor. Die ökologische Bewertung des Standortes Rohrbach entspricht nicht den derzeitigen Verhältnissen, es existiert hier keine Park-und-Ride Anlage, sondern Ackerflächen. Die Sinnhaftigkeit einer Park-und-Ride Anlage an dieser Stelle ist nicht überzeugend nachgewiesen.

Darüber hinaus gab es noch einige weitere Themen im Bezirksbeirat:

Auf das Gelände der Flüchtlingsunterkunft kommt eine kleine Streuobstwiese und die Grünfläche zwischen dem Kinderspielplatz im Käthchen-Förster-Park und der Leimer Straße soll spieltauglicher werden.

Aus der Mitte des Bezirksbeirats wurden noch Anträge gestellt. So soll der Kinderspielplatz Christian-Bitter-Straße aufgewertet werden, damit er für kleinere Kinder besser nutzbar ist. Ein weiterer Antrag war, dass die Stadt das Gelände des St. Theresia-Kindergartens kaufen soll, um sicherzustellen, dass es hier auch zukünftig einen Kindergarten gibt.

Diese Anträge muss die Stadtverwaltung nun bearbeiten und als Tagesordnungspunkte auf die nächste Sitzung des Bezirksbeirates nehmen.

Was die Straßenbahnabstellanlage betrifft bleiben wir am Ball und zählen auf Ihre Unterstützung!

Herzliche Grüße und bleiben Sie gesund

Karin Weidenheimer
Komm. Vorsitzende

 

Über die Sitzung erschien in der Rhein-Neckar-Zeitung am 09.03. folgendes:

Rad- und Fußverbindung über den Neckar – GAL Antrag wird bei der weiteren Planung berücksichtigt

Die GAL hat am 08. Februar einen Sachantrag zu TOP 5 „Rad- und Fußverbindung über den Neckar“ der Gemeinderatssitzung am 10. Februar gestellt:

„Die Fuß – und Fahrradbrücke des 1. Preisträgers über den Neckar wird auf das vom Wasser- und Schifffahrtsamt geforderte Höhenmaß abgesenkt. Die Notfallzufahrt wird nordwestlich der Brücke geführt.“

Begründung: Die Brückenhöhe am Neuenheimer Neckarufer beim 1. Preisträger Schlaich/Bergemann ist wesentlich zu hoch, weshalb die Auf- und Abfahrt am Nordufer länger und unattraktiver ist. Außerdem würden durch die Rampenführung unter der Brücke lange Toträume entstehen, die erfahrungsgemäß oft zu Schmuddelecken werden und schwierig zu pflegen sind. Durch die Absenkung der Brücke auf das vom Wasser- und Schifffahrtsamt geforderte Maß könnte die Rampe kürzer ausgelegt werden. Durch eine geringere Höhe würden sich auch die Baukosten minimieren.
Falls diese Umplanung nicht realisierbar ist, sollte der 3. Preisträger beauftragt werden, der diese Probleme vermeidet.

Im Gemeinderat wurde nun unserem Antrag zugestimmt! Zufällig stellten die Grünen zwei Tage nach unserem fast denselben Antrag und so wurde dieser Erfolg in der RNZ wieder einmal der Grünen Fraktion zugeordnet. Wir freuen uns dennoch, dass die Planung der Rad- und Fußverbindung nun in die richtige Richtung geht.

Rhein-Neckar-Zeitung 12.02.2021:

Luftbild: Stadt Heidelberg / by Venus

Betriebshof: Stadt und RNV informieren über aktuellen Arbeitsstand. Abstellflächen in Rohrbach oder Wieblingen

Betriebshof: Neubau-Pläne werden konkreter. Abstellflächen in Rohrbach oder Wieblingen. Informationsveranstaltung über den aktuellen Arbeitsstand am Donnerstag, 18.02.2021, um 18 Uhr als Online-Veranstaltung (siehe Veranstaltungstermine auf der GAL Seite).

Rhein-Neckar-Zeitung 09.02.2021

Bürgerentscheid Ochsenkopfwiese – Nichts Richtiges im Falschen

Von den Stadträten Hans-Martin Mumm und Michael Pfeiffer

Der Schutz des Klimas kann nur mit einem funktionierenden Nahverkehr gelingen, und auch die Beschäftigten der RNV haben ein Recht auf einen modernen und sicheren Arbeitsplatz. Nachdem im Dezember 2018 das Gelände „Großer Ochsenkopf“ als neuer Standtort mehrheitlich und gegen unsere Stimmen beschlossen wurde kommt es nun zu einem Bürgerentscheid. Sollte das Ergebnis dazu führen, dass am Ochsenkopf nicht gebaut werden darf, wäre es nur logisch, sich für den alten Standort zu entscheiden. Das Areal an der Bergheimer Straße reicht für die Kernfunktionen eines Betriebshofs aus. Schon jetzt müssen große Summen aufgewendet werden, um den Betrieb dort aufrecht zu erhalten. Bei Planungssicherheit am alten Standort wären die Investitionen zur Arbeitsplatzsicherung nicht verloren. Das Airfield als Standort würde viele Jahre Zeitverlust bedeuten. Das Dezernat 16 soll nicht angetastet werden, und für Bergheim-West sind Konzepte zur Verkehrsberuhigung und zur Ausbremsung der Miethöhen zu entwickeln.

 

Stadtteilverein Bergheim – GAL Stadtrat Hans-Martin Mumm hielt Festrede

Rhein-Neckar-Zeitung 9. April 2019.

Lesen Sie dazu auch die Schlusskapitel der Festrede von GAL Stadtrat Hans-Martin Mumm auf der Debatten Seite, unter Aktuelles, in der Kopfzeile zu finden. Die ersten drei Kapitel sind streng historisch und werden in das Vorwort des Bergheim Jubiläums-Buches eingehen.