… heißt der Roman, den Claudia Koppert 2002 über das Handschuhsheimer Feld schrieb. Auf dem Hintergrund gesättigter Ortskenntnis und der damals jungen, industriell noch nicht vereinnahmten Bio-Bewegung schildert die Autorin die Konfliktlage zwischen der Mechanisierung der Landwirtschaft, den Zwängen der Grundstückspolitik und dem Anliegen einer guten Versorgung mit Lebensmitteln. Eher beiläufig beschreibt sie die Konflikte zwischen den Gärtnern und den ordnungswidrig durch das Feld bretternden Verkehren. Der Roman ist ein Plädoyer für den Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft und gehört gerade jetzt wieder gelesen.
Am kommenden Samstag um 15 Uhr werden wir gemeinsam mit der Gärtnervereinigung und dem Verein „Feldkultur“ durch das betroffene Gelände im Handschuhsheimer Feld führen. Treffpunkt ist der Parkplatz an der Großmarkthalle, Dossenheimer Landstraße 151. Auf unserer Homepage finden Sie die Online-Petition: Kein Park+Ride mit Shuttlebus im Handschuhsheimer Feld.
Kategorie: Grün-Alternative Liste Heidelberg newsletter
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Online Petition: Kein Park + Ride mit Shuttlebus im Handschuhsheimer Feld!
An alle Freundinnen und Freunde des Handschuhsheimer Feldes
Am 28.3.2019 wird der Gemeinderat der Stadt Heidelberg über Verkehrsmaßnahmen im Handschuhsheimer Feld entscheiden.
Helfen Sie mit, die lebendige Vielfalt des Handschuhsheimer Feldes zu bewahren, und weiteren Verlust an fruchtbaren Ackerflächen zu verhindern.
Bitte unterstützen Sie unsere Online Petition unter dem Titel:
Kein Park + Ride mit Shuttlebus
im Handschuhsheimer Feld!
Bitte unterschreiben Sie auf der Plattform www.openpetition.de.
Die Petition an den Gemeinderat der Stadt Heidelberg im Wortlaut:
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Was ist geplant?
Die Stadtverwaltung Heidelberg plant zur Entlastung der Verkehrssituation im Neuenheimer Feld provisorische Maßnahmen.
Im nördlichen Bereich des Handschuhsheimer Feldes (Gewann Farrwiesenäcker) soll eine Ackerfläche von 13.000 m² aufgeschottert werden. Ein beleuchteter Park+ Ride- Parkplatz für 400 Autos und eine Fahrradabstellanlage sollen hier entstehen. Ein Busshuttle soll über den Allmendpfad und die Tiergartenstraße in Richtung Neuenheimer Feld fahren. Die Endstation ist noch nicht bekannt.
Die Kosten für den Parkplatz und die Verbreiterung der Feldwege sind mit 4 Millionen Euro veranschlagt. Für diese Investition werden Mittel, die zur Förderung des ÖPNV bereitstehen, eingesetzt.
Gibt es Alternativen?
Inzwischen gibt es zahlreiche alternative Vorschläge zur schnellen Verbesserung der Verkehrssituation. Sie sind generell mehr zielführend und kostengünstiger. Auf dem Campus INF besteht ein Infrastrukturdefizit. Ungünstig geschaltete Ampelanlagen, Verzögerungen bei der Einfahrt in Parkanlagen und gesperrte Straßen verursachen rückstaubedingte Verkehrsbehinderungen in den angrenzenden Stadtteilen. Eine leistungsstarke Personenbeförderung ist nicht vorhanden. Im gerade laufenden Masterplan-Verfahren Neuenheimer Feld schlagen alle beteiligten Planungsteams vor, zur verkehrlichen Erschließung separate Buslinien und Straßenbahnen einzusetzen. Die Lösung der Probleme liegt also entscheidend innerhalb des Campus und nicht auf unseren Äckern.
Welche Folgen hätten die provisorischen Maßnahmen?
Fruchtbares Ackerland würde zerstört werden.
Ein planierter, geschotterter Autoabstellplatz wäre auch nach dem Rückbau durch Verdichtung und den Schadstoffeintrag der parkenden Fahrzeuge langfristig nicht mehr als Anbaufläche von Lebensmitteln geeignet.
Die bestehenden Feldwege sind nicht schwerlasttauglich und zu schmal für die gleichzeitige Nutzung durch Busse, Fußgänger, Radfahrer und landwirtschaftlichen Verkehr. Erforderliche Wegverbreiterungen bedeuten zusätzliche Flächenverluste.
Die Belastung durch Feinstaub, Abgase und Lärm im laufenden Shuttle-Betrieb würde die Qualität unserer Erzeugnisse gefährden und den Erholungswert für alle Feldnutzer schmälern. Auch wäre unsere verkehrliche Sicherheit nicht mehr gewährleistet.
Die Bewirtschaftung der Äcker würde erschwert werden.
Das Handschuhsheimer Feld ist eine einzigartige Kulturlandschaft.
Es ist das größte Anbaugebiet für Obst und Gemüse auf Heidelberger Gemarkung und ist wichtig für die regionale Versorgung mit frischen Produkten.
Die Mischung von modernem Gemüsebau, Landwirtschaft und Freizeitgärten mit den alten Obstbäumen als Zeugen traditioneller Feldkultur, machen das Feld zu einem beliebten Naherholungsgebiet. Es ist ein Rückzugsort für Wildtiere und Vögel und weist eine große Artenvielfalt auf. Gerade im eher landwirtschaftlich genutzten Randbereich (geplanter Parkplatz) wäre eine Störung und Vertreibung der Wildtiere durch die Dauerbeleuchtung in weitem Umkreis unvermeidlich.
Für viele Heidelberger ist das fruchtbare Handschuhsheimer Feld von großer Bedeutung. Es dient ihrer Ernährung, Freizeitgestaltung, Erholung, ist angenehme, schnelle Radfahrstrecke und sichert die Existenz des Erwerbsgartenbaus.
Das Stadtklima wird durch die im Feld entstehende Kaltluft positiv beeinflusst.
Jede weitere Versiegelung unterläuft die Forderungen nach Bodenschutz, Klimaschutz und umweltverträglicher Mobilität einer zukunftsorientiert und verantwortungsvoll handelnden Stadtgesellschaft.
Als die Interessen aller Bevölkerungskreise vertretende Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wenden wir uns an Sie. Wir fordern Sie auf, die lebendige Vielfalt des Handschuhsheimer Feldes zu schützen.
Bitte verhindern Sie den Verlust weiterer Ackerflächen, bitte stimmen Sie gegen den provisorischen P+R- Parkplatz mit Shuttlebus im Handschuhsheimer Feld.
Petitionsinitiator: Gärtnervereinigung Heidelberg-Handschuhsheim
Hans Hornig, Gewann Fischpfad 18, 69121 Heidelberg
Unterstützer: Obst- und Gartenbauverein Handschuhsheim e.V., Feldkultur e.V., Interessengemeinschaft Handschuhsheim e.V., Kreisbauernverb. Rhein-Neckar e.V.
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Bitte unterstützen Sie unsere Online Petition unter dem Titel:
Kein Park + Ride mit Shuttlebus
im Handschuhsheimer Feld!
Bitte unterschreiben Sie auf der Plattform www.openpetition.de.
Weitere Informationen: www.tiefburg.de www.gaertnervereinigung.de www.heidelberg.de https://www.masterplan-neuenheimer-feld.de/
Bürgerbegehren Ochsenkopf
Für den Erhalt einer Grünfläche mit sehr hoher bioklimatischer Bedeutung
Informationen und Unterschriftenliste unter: www.klimaschutz-grosser-ochsenkopf.de
Wer sich noch aktiv beteiligen möchte, kann gerne Kontakt aufnehmen: Mobil 0178-65 87 061 oder per Mail info@klimaschutz-grosser-ochsenkopf.de . Mitstreiter sind herzlich willkommen!

Fridays for Future
Greta Thunberg, eine 16-jährige Schwedin hat mit ihrer Aktion ´Fridays for Future` für große Aufmerksamkeit gesorgt. Sie setzt sich für einen sorgsameren Umgang mit unserer Erde ein. „Warum sollte ich für eine Zukunft studieren, die bald nicht mehr möglich ist, wenn niemand etwas unternimmt, um diese Zukunft zu retten?“ fragt sie sich und bestreikt nun schon seit Monaten freitags die Schule. Auch Heidelberger Schüler*innen haben demonstriert, sowohl in Heidelberg als auch in Berlin. Eine Schule, deren Kinder und Jugendliche sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzen, sollte dies auch unterstützen. Es gehört zum Bildungsauftrag dazu, junge Menschen zu mündigen, aufrechten und kritischen Bürgern zu erziehen. Nicht am Wochenende zu demonstrieren macht auch Sinn, denn nur, wenn viele Schüler*innen während der Unterrichtszeit demonstrieren, bleibt das Thema aktuell. Ich bezweifle, dass die Teilnahme an den Demonstrationen den Schulabschluss gefährdet. Würde die Politik mehr Lehrkräfte einstellen, wäre der Unterrichtsausfall durch diese Demonstrationen schnell kompensiert.
Die Verkehrsanbindung des Neuenheimer Feldes
muss natürlich verbessert werden. Nach dem Scheitern der Straßenbahn-Planung ist es aus unserer Sicht sinnvoll und auch kurzfristig möglich, die Anbindung durch die vorhandenen Buslinien zu verbessern. Dazu gehören u.a. die Verlängerung der Linie 37 zum Hauptbahnhof, eine Direktverbindung zum Bismarckplatz sowie Fahrplananpassungen, die die Schichtzeiten der Beschäftigten insbesondere des Klinikums berücksichtigen. Weitere Optimierungspotenziale wie z. B. Busspuren, müssen mit dem Land und der Universität verhandelt werden
Einen Shuttlebus durchs Handschuhsheimer Feld lehnen wir ab! Das Masterplan-Verfahren soll im Herbst beendet werden. Vorher bauliche Fakten zu schaffen (die vermutlich sowieso erst 2020 greifen würden) und damit den Ergebnissen vorzugreifen, widerspricht dem Auftrag und dem Sinn des Verfahrens. Das Argument, es sei ja alles nur ‚provisorisch‘ ist dabei schwach – alle Lebenserfahrung besagt, dass kaum etwas so dauerhaft ist wie ein Provisorium.
Vor 100 Jahren …
… war der Krieg verloren. Die Frauen erhielte das Wahlrecht. In Berlin wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, im Juni dann in München der Heidelberger Eugen Leviné erschossen. Die Weimarer Verfassung begründete die erste deutsche Republik. In Heidelberg war OB Walz im Amt geblieben. Neben ihn trat ein Arbeiter- und Soldatenrat, der sich um die Lebensmittelversorgung und die Unterbringung der Flüchtlinge aus dem Elsass kümmerte. Die Universität richtete für die Heimkehrer ein verkürztes Kriegsnotsemester ein. Zum Kummer der Vaterländler war es der Pazifist Wilhelm Fraenger, der das erste Gedenken an die Kriegstoten gestaltete. Wer die Stimmung zur Jahreswende 1918/19 erfassen will, lese Karl Hampes „Kriegstagebuch“ und Gustav Reglers „Das Ohr des Malchus“. In der Jugend herrschte Optimismus. In ihrer Abitursrede am Hölderlin erklärte 1924 Grete Massias, dass ihre Generation nach den dunklen Kriegsjahren nun „mit leichtem Fuß … ans Licht der Frühlingssonne“ aufsteigt.
Unsere Highlights 2018
Ein kultureller Höhepunkt war der 150. Geburtstag Stefan Georges. Tom Hatry und Hans-Martin Mumm kuratierten im Haus Cajeth eine Ausstellung. George, als Zeitgenosse hellsichtig, als Dichter genial, als Charakter schwierig, wird nur zusammen mit seinem Kreis verständlich. Die Ausstellung fand auch überregional Beachtung.
Beim Thema Verkehr haben wir uns besonders darüber gefreut, dass das auf unsere Anregung im Bezirksbeirat Altstadt entwickelte Verkehrsberuhigungskonzept Altstadt fast einstimmig beschlossen wurde. Außerdem sind wir gespannt, wie das Sicherheitsaudit, bei dem alle Stadtteile auf Gefahrenstellen im Straßenverkehr untersucht wurden, umgesetzt wird.
Zukünftig keine Diskussionen mehr darüber, ob 8 oder 12 € pro Quadratmeter „bezahlbar“ sind! 30% des Einkommens für’s Wohnen wird der neue Maßstab. Ein großer Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit im Wohnungsmarkt – Danke GGH.
Wir wünschen schöne Feiertage und einen guten Start ins Neue Jahr
Judith Marggraf, Hans-Martin Mumm, Michael Pfeiffer
Neuenheimer Feld
Zum Ende des Jahres musste der Gemeinderat noch wichtige Entscheidungen treffen. Außer dem Betriebshof und dem Doppelhaushalt ging es auch darum, Maßnahmen zur Entlastung des Individualverkehrs im Neuenheimer Feld zu beschließen. Die GAL hält es für falsch, viel Geld (4,3 Mio!) für eine provisorische Buslinie durch das Handschuhsheimer Feld und einen P&R Parkplatz auf Ackerland einzurichten. Stattdessen sollten wirksamere und kostengünstigere Maßnahmen geprüft werden, die den Masterplanprozess nicht infrage stellen und langfristig sinnvoll sind. Hier wäre z. B. an die Anpassung der Parkgebühren an das Jobticket und die Optimierung der Busspuren und Buslinien zu denken.
Was mich besonders ärgert ist, dass viele Mitarbeiter*innen ohne Not (Wohnort in HD und nicht im Schichtdienst) als Einzelfahrer mit ihrem PKW ins Neuenheimer Feld fahren und den Kolleg*innen, die auf das Auto angewiesen sind, den Platz wegnehmen bzw. mitursächlich den Stau verursachen. Hier sollte endlich einmal ein Umdenken stattfinden, anstatt nur auf andere wie bspw. den Gemeinderat zu schimpfen.
Schade,
wir hätten uns wirklich gewünscht, dass eine Koalition der Vernunft sich dafür entscheidet, den Betriebshof am alten Standort zu ertüchtigen. Die Bergheimer Straße hat technische und logistische Vorteile und die Behauptung, dass der Platz nicht reiche, wird auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger. Nein, wir hätten die alte Feuerwache dafür nicht gebraucht, nur die Einsicht, dass nicht jede Straßenbahn nach Betriebsschluss in den Betriebshof zurück muss! Jetzt wird es eine Entscheidung geben, die ökologisch fragwürdig ist und die Stadt viel Geld kosten wird. 100% bezahlbarer Wohnraum auf 50% der Fläche, dazu eine Grünfläche inmitten eines verkehrsumtosten Areals – da helfen auch teilbegehbare Dächer und unklare Entwicklungskonzepte für Bergheim West nicht so wirklich. Und was den – theoretisch wünschenswerten – Erhalt des ‚Dezernat 16‘ angeht, müsste man ja mal eine bauliche Sanierungsperspektive vorlegen. Sicher nicht preiswert!
Dennoch: Respekt für die Entscheidung der SPD! Bei einem gordischen Knoten die Rolle des zu übernehmen ist undankbar und das muss man aushalten.
Wir gratulieren unserem Stadtrat Hans-Martin Mumm zum 70. Geburtstag!

Rhein-Neckar-Zeitung 10.12.2018
