Gutachten zeigt: weitere Maßnahmen über den bis herigen Aktionsplan hinaus notwendig, um das Ziel der klimaneutralen Stadt zu erreichen

Größter Beitrag zum Klimaschutz durch grüne Fernwärme und Altbausanierung
Gutachten zum Klimaschutz-Aktionsplan

Heidelberg engagiert sich seit Jahrzehnten für den Klimaschutz. Seit Ende der 80er Jahre konnte in Heidelberg der CO2-Ausstoß pro Kopf bereits um 30 Prozent reduziert werden. Die jüngste Etappe auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt leitete der Gemeinderat vor knapp zwei Jahren mit dem Klimaschutz-Aktionsplan ein. Er enthält Zielvorgaben, Handlungsschwerpunkte und konkrete Maßnahmen sowie Vorschläge aus den Reihen des Heidelberger Gemeinderates. Die Verwaltung hat nun ein Gutachten des ifeu-Instituts vorgelegt, das aufzeigt, wie hoch die CO2-Reduktion der einzelnen Maßnahmen sind. Die wesentlichen Maßnahmen mit hohem Einfluss auf die CO2-Bilanz Heidelbergs sind die weitestgehend CO2-neutrale Gestaltung der Heidelberger Fernwärme sowie die Verdoppelung der Altbausanierungsrate. Durch die Umsetzung aller stationären Maßnahmen des Klimaschutzaktionsplans ohne Verkehr könnte laut Prognose die CO2-Bilanz um bis zu 14 Prozent gesenkt werden. Das Gutachten zeigt zugleich, dass weitere Maßnahmen über den bisherigen Aktionsplan hinaus notwendig sind, um das Ziel der klimaneutralen Stadt zu erreichen.

In der Studie wurden bislang noch keine Maßnahmen im Verkehrsbereich berücksichtigt. Die Gutachter des ifeu-Instituts bezeichnen außerdem den bereits eingeleiteten Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten um 25 Megawatt als wichtige Maßnahme für den Ausbau erneuerbarer Energien. Bei der Berechnung der Gesamtemissionen ergeben sich hierdurch Einsparungen von 10.000 Tonnen CO2, die aufgrund bundeseinheitlich angewandter Bewertungsverfahren jedoch nicht unmittelbar in die Heidelberger Bilanz eingehen.

Die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens wurden am 30. Juni 2021 im Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität des Heidelberger Gemeinderats vorgestellt. Klima-Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain sagte dazu:

„Das Gutachten zeigt uns klar, dass unsere Anstrengungen noch nicht ausreichen, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Mir ist wichtig: Wir befinden uns auf dem richtigen Weg und tun schon viel. Unsere bisher beschlossenen Maßnahmen sind gut und erzielen Effekte. Wir müssen aber noch mehr machen. Dazu haben wir bereits die Weichen gestellt. Das Ifeu ist bereits beauftragt, uns weitere Maßnahmen zur Erreichung unserer Ziele aufzuzeigen. So können wir Ende des Jahres mit dem Gemeinderat über eine Erweiterung unseres Pakets diskutieren.“

Im Bereich der Fernwärme sind zwei große Maßnahmen vorgesehen. Bis 2030 soll die in Heidelberg bezogene Fernwärme CO2-neutral sein. Die Stadt hat hierfür vor allem in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Heidelberg bereits erhebliche Investitionen geleistet, unter anderem mit einem Holzheizkraftwerk und vier Biogas-betriebenen Blockheizkraftwerken. Derzeit im Bau ist der Energie- und Zukunftsspeicher im Energiepark Pfaffengrund der Stadtwerke. Der Speicher verbessert die Möglichkeit, regenerative Energiequellen wie Solar- und Windenergie in die Wärmeversorgung einzubinden.

Die Stadt möchte außerdem die Eigenerzeugungsquote für die Fernwärme von derzeit 25 Prozent auf 33 Prozent im Jahr 2025 erhöhen. Wichtige Bausteine dafür sind neben dem Energiespeicher unter anderem der Bau von weiteren dezentralen Blockheizkraftwerken.

Im Bereich der Altbausanierung strebt die Stadt im Rahmen des Klimaschutz-Aktionsplans an, die Sanierungsrate von Bestandsgebäuden zu erhöhen. Die Gutachter schätzen die Sanierungsrate auf ein Prozent. Das bedeutet, dass derzeit von 100 Gebäuden pro Jahr eines energetisch saniert wird. Diese Rate soll im privaten Bereich auf 2,5 Prozent und bei städtischen Gebäuden auf 3 Prozent erhöht werden.

Die Gutachter weisen darauf hin, dass die Stadt bereits weitere Maßnahmen umgesetzt hat, die über den Klimaschutz-Aktionsplan hinausgehen und die bislang ebenfalls nicht bilanziert wurden: Dazu zählt der Beschluss, die Dächer aller Neubauten der Stadt und städtischer Gesellschaften für Photovoltaik-Anlagen zu nutzen. Seit 1. Januar fördert die Stadt Photovoltaik-Anlagen auf privaten Dächern und an Fassaden

Eine Presseinformation der Stadt Heidelberg vom 02.07.2021

 

Rhein-Neckar-Zeitung 24.06.2021:

https://www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-der-klimaschutzaktionsplan-bringt-deutlich-weniger-als-erhofft-_arid,693706.html

Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld: Entwürfe werden ab September diskutiert / Öffentliche Präsentation der Entwürfe durch Planungsbüros

Gemeinsame Presseinformation der Stadt Heidelberg, der Universität Heidelberg und des Landes Baden-Württemberg:

Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld: Entwürfe werden ab September diskutiert / Öffentliche Präsentation der Entwürfe durch Planungsbüros

Seit Anfang des Jahres läuft die Konsolidierungsphase des Masterplanverfahrens Im Neuenheimer Feld. Die zwei Planungsbüros Astoc und Höger erarbeiten dabei je einen Entwicklungsentwurf im konkurrierenden Verfahren. Das bedeutet: Beide konkretisieren unabhängig voneinander und im vertraulichen Rahmen ihre Ideen für die Entwicklung des Gebiets. Mitte Juli 2021 übergeben die Büros ihre Entwürfe an die drei Projektträger Stadt Heidelberg, Land Baden-Württemberg und Universität Heidelberg. Während der Sommerferien werden die Pläne auf fachlicher Ebene auf Herz und Nieren geprüft. Auf dieser Grundlage startet dann nach den Sommerferien die öffentliche Beteiligung mit der Vorstellung und Diskussion der Pläne.

Alle Verfahrensbeteiligten haben sich darauf verständigt, dass die Planungsbüros ihre Entwürfe der Öffentlichkeit vorstellen. Das erfolgt nach der Sommerpause, am 23. September. Ziel ist es, eine intensive und fundierte Debatte auf Basis einer gesicherten Faktenlage zu führen. Dies ist erst nach eingehender fachlichen Prüfung der Entwürfe durch die Projektträger und die Experten möglich.

Die Projektträger von Universität, Stadt und Land formulieren hierzu in einer gemeinsamen Stellungnahme:

„Um die Entwürfe angemessen diskutieren zu können, ist zuerst ein gründlicher Faktencheck Voraussetzung. Eine oberflächliche Sichtung oder erste Einschätzungen reichen nicht aus, um die Realisierbarkeit und die Potenziale der Vorschläge bewerten zu können. Wir werden die Entwürfe im Sommer eingehend fachlich überprüfen, bevor wir im September mit einer umfassenden und gesicherten Grundlage in die Debatte einsteigen.

Die Planungsbüros hatten den Wunsch, ihre Entwürfe selbst der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Dem haben alle Verfahrensbeteiligten zugestimmt, auch wir als Projektträger. Wir werden vor der Präsentation durch die Planungsteams öffentlich keine Stellung zu den Entwürfen beziehen. Das ist Ausdruck unseres Respekts vor dem vereinbarten Verfahren und der damit beginnenden Öffentlichkeitsbeteiligung ab September. Wir möchten diese Diskussion fachlich fundiert führen.“

Die fachliche Überprüfung und Einschätzung der Entwürfe erfolgt im Verlauf der Sommerferien sowohl durch die Projektträger als auch durch ausgewiesene externe Experten und lokale Fachvertreter. So wird beispielsweise geprüft, ob alle notwendigen Nutzungen untergebracht und alle Vorgaben umgesetzt sind. Die Öffentlichkeitsbeteiligung erstreckt sich ab 23. September über mehrere Wochen in mehreren Beteiligungsformaten.

 

Rhein-Neckar-Zeitung 30.06.2021:

Gemeinderat beschließt Start der nächsten Phase

Die Fortschreibung des Modells Räumliche Ordnung (MRO) hat eine wichtige Stufe genommen: In seiner Sitzung am 24. Juni 2021 hat der Gemeinderat die Ergebnisse der Analysephase zur Kenntnis genommen und mit großer Mehrheit den Start der Konzeptphase beschlossen.

Was ist das Modell Räumlicher Ordnung?

Das Modell Räumliche Ordnung (MRO) ist ein wichtiges städteplanerisches Instrument. Es steuert die gesamte räumliche Entwicklung der Stadt Heidelberg. Hierfür legt es im Stadtplan Flächen fest, auf denen zum Beispiel neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen können, oder zeigt auf, welche Flächen nicht bebaut werden sollen und welche räumlichen Achsen betont werden sollen. Ein sparsamer Umgang mit Grund und Boden sowie die umweltverträgliche Mobilisierung von Innenentwicklungspotenzialen sind wichtige Ziele des MRO.

Warum wird das MRO fortgeschrieben?

Das MRO wurde erstmals 1999 vom Gemeinderat beschlossen. Die dynamische Entwicklung der vergangenen Jahre – von Konversion über Wohnraumbedarf bis Klimaschutz – macht jetzt eine Fortschreibung notwendig. Die neue Fassung betrachtet den Zeitraum bis 2035. Sie wird eng mit den anderen gesamtstädtischen Planungen wie dem Stadtentwicklungskonzept, der Wohnraumbedarfsanalyse und dem Verkehrsentwicklungsplan abgestimmt, die den gleichen Zeitraum betrachten. Die Fortschreibung erfolgt in drei Schritten: Bestandsanalyse, Konzeptphase und Empfehlungen. Die erste Phase ist nun abgeschlossen.

Welche Ergebnisse liefert die Analysephase?

Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass die Siedlungsentwicklung in Heidelberg in den Jahren 2000 bis 2020 erfolgreich umgesetzt wurde. 75 Prozent aller neugebauten Gebäude entstanden im Innenbereich. Möglich machten das die Konversionsflächen. Daher ist auch der Flächenverbrauch deutlich geringer als im Landesdurchschnitt (8,7 gegenüber 37 Quadratmeter pro Einwohner). Weiter ergab die Analyse, dass Heidelberg für die bis 2035 vorausgesagte Bevölkerungsentwicklung noch über ausreichend Wohnbauflächenreserven verfügt. Es gibt aber auch immer konkurrierende Ansprüche an die verfügbaren Flächen, unter anderem mit Blick auf den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Hinsichtlich Freiräumen zeigt die Analyse, dass mit 57 Prozent mehr als die Hälfte des Stadtgebietes naturschutzrechtlich geschützt ist. Die Flächen des städtischen Biotopvernetzungsprogramms konnten in den letzten 20 Jahren verdoppelt werden. Der Anteil an Freiflächen insgesamt hat durch Siedlungsentwicklung allerdings abgenommen – insgesamt um 35 Hektar, davon 24 Hektar im Innenbereich.

Wie geht es weiter?

Nach der abgeschlossenen Analysephase folgt nun die Konzeptphase. In dieser werden langfristige Entwicklungstendenzen und Handlungsempfehlungen entwickelt. Unter anderem sollen Schwerpunkträume für die künftige Siedlungs- und Freiraumentwicklung herausgearbeitet werden. Auch Themen wie die Vernetzung von Freiräumen, die Nutzungsmischung von Wohnen, Wirtschaft und Wissenschaft oder mögliche Synergieeffekte durch regionale Kooperationen werden dabei untersucht. Diese Konzeptphase dauert voraussichtlich bis Ende 2022. Schließlich werden die Ergebnisse in der dritten Phase zu einem neuen Modell Räumliche Ordnung zusammengeführt.

Presseinformation der Stadt Heidelberg vom 25.06.2021

Rad- und Fußverbindung über den Neckar – GAL Antrag wird bei der weiteren Planung berücksichtigt

Die GAL hat am 08. Februar einen Sachantrag zu TOP 5 „Rad- und Fußverbindung über den Neckar“ der Gemeinderatssitzung am 10. Februar gestellt:

„Die Fuß – und Fahrradbrücke des 1. Preisträgers über den Neckar wird auf das vom Wasser- und Schifffahrtsamt geforderte Höhenmaß abgesenkt. Die Notfallzufahrt wird nordwestlich der Brücke geführt.“

Begründung: Die Brückenhöhe am Neuenheimer Neckarufer beim 1. Preisträger Schlaich/Bergemann ist wesentlich zu hoch, weshalb die Auf- und Abfahrt am Nordufer länger und unattraktiver ist. Außerdem würden durch die Rampenführung unter der Brücke lange Toträume entstehen, die erfahrungsgemäß oft zu Schmuddelecken werden und schwierig zu pflegen sind. Durch die Absenkung der Brücke auf das vom Wasser- und Schifffahrtsamt geforderte Maß könnte die Rampe kürzer ausgelegt werden. Durch eine geringere Höhe würden sich auch die Baukosten minimieren.
Falls diese Umplanung nicht realisierbar ist, sollte der 3. Preisträger beauftragt werden, der diese Probleme vermeidet.

Im Gemeinderat wurde nun unserem Antrag zugestimmt! Zufällig stellten die Grünen zwei Tage nach unserem fast denselben Antrag und so wurde dieser Erfolg in der RNZ wieder einmal der Grünen Fraktion zugeordnet. Wir freuen uns dennoch, dass die Planung der Rad- und Fußverbindung nun in die richtige Richtung geht.

Rhein-Neckar-Zeitung 12.02.2021:

Luftbild: Stadt Heidelberg / by Venus

Konsolidierungsphase des Masterplanverfahrens Im Neuenheimer Feld gestartet

Gemeinsame Presseinformation der Stadt Heidelberg, der Universität Heidelberg und des Landes Baden-Württemberg:

Konsolidierungsphase des Masterplanverfahrens Im Neuenheimer Feld gestartet

Luftbild, by Venus, Stadt HD

Das Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld ist in die nächste Phase eingetreten. Die zwei Planungsbüros Astoc und Höger erarbeiten ab diesem Frühjahr je einen Entwicklungsentwurf im konkurrierenden Verfahren. Das bedeutet: Beide konkretisieren unabhängig voneinander und im vertraulichen Rahmen ihre Ideen für die Entwicklung des Gebiets.

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Die jetzige Phase ist ein ‚Wettbewerb der Ideen‘. Die beiden Büros treten mit ihren Entwicklungsentwürfen gegeneinander an. Am Ende soll der Gemeinderat entscheiden, welcher Entwurf zu einem Masterplan weiterentwickelt wird. Damit das gelingen kann, müssen die Entwürfe genau berechnet werden und realisierbar sein, und zwar mit einer Detailtiefe, dass sich künftige Bauvorhaben an ihnen ausrichten können. Je konkreter, desto besser. Ich bin gespannt, welche Lösungen die Büros präsentieren.“

Derzeit laufen die Vorbereitungen: Die Büros haben Gelegenheit, nochmal Rückfragen zu verschiedenen Themen zu stellen, beispielsweise an die Nutzerinnen und Nutzer des Campus. Zudem werden noch weitere gutachterliche Grundlagen erarbeitet und den Büros zur Verfügung gestellt – zur technischen Infrastruktur und Logistik, zu Umweltbelangen und zum Verkehr. Die beauftragten externen Verkehrsgutachter (IVAS/VCDB) zum Beispiel berechnen aktuell auf Grundlage der im Gemeinderat beschlossenen Bausteine die Mobilitätsvarianten, damit die Büros am Ende belastbare und vergleichbare Lösungen für den Verkehr vorlegen können.

Wenn die Vorbereitungen abgeschlossen sind, startet im Frühjahr der konkurrierende Teil: Jedes Büro für sich wird dann seinen Entwicklungsentwurf im Detail ausarbeiten. Um in dieser Zeit die Vertraulichkeit der Entwurfsideen beider Teams zu gewährleisten, sind weitere Rückfragen oder Kontakte mit den Akteurinnen und Akteuren des Masterplanverfahrens nicht gestattet. Wenn die Entwürfe fertig sind, werden sie voraussichtlich im Sommer der Öffentlichkeit vorgestellt. Neben einer öffentlichen Veranstaltung und einer Forumssitzung mit Expertinnen und Experten sowie lokalen Fachvertreterinnen und -vertretern ist aktuell eine Online-Beteiligung angedacht. Hier sollen alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit erhalten, ihre stadtteil- und themenbezogenen Anregungen und Hinweise in den Masterplanprozess einfließen zu lassen. Die konkrete Ausgestaltung der Beteiligungsangebote soll im Frühjahr mit dem Koordinationsbeirat abgestimmt werden.

Projektträger des Masterplanverfahrens sind die Universität Heidelberg, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Heidelberg.

Ergänzend:
www.masterplan-neuenheimer-feld.de

Masterplan INF – SEVA beauftragt ASTOC und HÖGER

Aus dem Blog des Stadtteilvereins Handschuhsheim:
23.7.2020 Dieter Teufel … Danach stand die abschließende Entscheidung über die Planung der Konsolidierungsphase im Masterplan NHF an. Zuvor fand eine längere Diskussion statt. Sören Michelsburg (SPD), Derek Cofie-Nunoo (GRÜNE), Christoph Rothfuß (GRÜNE), Bernd Zieger (Linke), Dr. Arnulf Weiler-Lorentz (BL) und Michael Pfeiffer (GAL) sprachen für den im SEVA verabschiedeten Gemeinschaftsantrag, der die Beauftragung der zwei Büros ASTOC und HÖGER vorsieht.

Sie legten dar, dass noch viele Fragen in den Bereichen Verkehr, Dichte der Bebauung, Verkehrsberechnungen für 2035 mit Parkgebühren und ÖV-Takten von 2015 ungeklärt seien, die jetzt in der einjährigen Konsolidierungsphase geklärt werden sollen. Da die Entwürfe von ASTOC und HÖGER sich stark unterscheiden, sollen beide weiterentwickelt und dann am Ende das bessere Konzept ausgewählt werden. Michael Eckert (FDP), Sven Geschinski (AFD), Timethy Bartesch (AFD), Wolfgang Lachenauser (HEIDELBERGER) und Werner Pfisterer (CDU) sprachen sich gegen den Gemeinschaftsantrag aus, Werner Pfisterer mit der Aussage: „Wir brauchen dringend eine Brücke und wir brauchen eigentlich im Prinzip auch einen Nordzubringer“.

Dr. Arnulf Weiler-Lorentz dagegen erinnerte daran, dass durch den Masterplan das in den letzten 60 Jahren gebaute Bauvolumen (u.a. Verlegung fast aller Kliniken aus Bergheim ins Neuenheimer Feld) jetzt in nur 30 Jahren noch einmal fast verdoppelt werden soll ! Außerdem widerlegte er verschiedene „Gerüchte“ im Verfahren, u.a. die Aussage, das Büro HÖGER habe die Vorgaben nicht erfüllt. Die grundsätzliche Frage sei, ob wir es uns in einer Welt, die endlich und begrenzt ist, deren Ressourcen und deren Aufnahmefähigkeit für Abfallstoffe wie CO2 begrenzt sind, in Zukunft überhaupt noch leisten können, eine nicht-ökologische Planung durchzuführen. Deshalb präferiere er eindeutig das Konzept HÖGER. Sören Michelsburg (SPD) betonte u.a. den engen Zusammenhang zwischen städtebaulicher Entwicklung und Verkehrsplanung: „Wenn ASTOC z.B. Tausende von PKW-Stellplätzen in Parkhäusern plant, dann sind diese Flächen städtebaulich nicht mehr anderweitig nutzbar.“

Sören Michelsburg (SPD) stellte den Antrag, die Entwicklung von Home-Office und Digital-Learning auf den zukünftigen Flächenbedarf der Universität zu prüfen. Christoph Rothfuß (GRÜNE) brachte den Antrag ein „Die Verwendung von Parkgebühren, ÖV-Takten des Jahres 2015 usw. für das Jahr 2035 bei den Verkehrsberechnungen für das Team Höger wird korrigiert.“ Gegen diesen Antrag wehrte sich Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck vehement. Hintergrund ist, dass die Verwaltung beabsichtigt hatte, die von einem externen Büro angefertigten falschen Verkehrsberechnungen des Konzepts HÖGER ohne Korrektur dem weiteren Verfahren zugrunde zu legen. Der Gemeinderat beschloss jedoch beide Anträge mit großer Mehrheit.

Bei der entscheidenden Schlussabstimmung (Foto) stimmten SPD, GAL, BL, LINKE, Waseem Butt, Björn Leuzinger, ein Großteil der GRÜNEN und der OB mit einer großen Mehrheit von 28 zu 12 bei 5 Enthaltungen für den durch die SPD und die GRÜNEN ergänzten Gemeinschaftsantrag. Damit ist in den nächsten Monaten der Weg frei für ein faires Verfahren im Wettbewerb hin zu einer optimalen klima- und umweltfreundlichen Entwicklung des Unicampus und seiner Umgebung. Es wird in diesem Jahr weiter darauf ankommen, dass sich viele Menschen in der Bürgerbeteiligung im Masterplanverfahren einbringen und die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen.

PETITION: Vorfahrt für Lebensqualität und Umwelt im Neuenheimer Feld mit dem ÖPNV, Rad und zu Fuß

Wir brauchen die Energiewende, wir brauchen die Verkehrswende!
Das ist deutlich in der Heidelberger Politik angekommen, doch müssen nun auch entsprechende Taten folgen.

https://weact.campact.de/petitions/vorfahrt-fur-lebensqualitat-und-umwelt-im-neuenheimer-feld-mit-dem-opnv-rad-und-zu-fuss

Auch wir die Grün-Alternative Liste Heidelberg (GAL) unterstützt die Petition! Bitte unterschreiben auch Sie und leiten die Petition weiter.

Das ist eine Unterschriftensammlung des „Aktionsbündnis klimafreundliche Mobilität Neuenheimer Feld“. Die Petition wird unterstützt von Greenpeace Mannheim-Heidelberg, dem Verein Ökostadt Rhein-Neckar, dem ADFC Heidelberg, dem VCD Rhein-Neckar und den Referaten für Verkehr und Ökologie des Studierendenrats an der Uni Heidelberg sowie vom BUND Heidelberg.