Wormser Hof, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 24.3. 2015

Die Frage um den Wormser Hof beschäftigt uns eindringlich. Dieser Platz mitten in der Stadt ist prädestiniert dazu, ein urbanes Zentrum im Sinne einer Kulturmeile zu werden. Traditionell war dieses Anwesen am Theaterplatz immer Mittelpunkt reger Öffentlichkeit und Treffpunkt der Stadtgesellschaft.

In langer Diskussion, was daraus wird, waren die Ideen von Textilhaus und Supermarkt keine gute Wahl. Die breite Öffentlichkeit wünscht sich eine Fortsetzung der Tradition als Kulturhaus (Kino, Literatur, Begegnung). Jetzt kam mir zu Ohren, hier könnte der Kunstverein untergebracht und dessen Räume vom Museum übernommen werden. Dies ist ein neuer vielversprechender Aspekt – für den „Kino-Flügel“.

Obwohl dies Privateigentum ist, problematisch, sollte sich die Stadt trotzdem um Förderer bemühen, ist doch unsere Stadt reich gesegnet an Wohlhabenden. Heidelberg ist gut beraten, hier ein „historisch gewachsenes“ Modell zu entwickeln. Dazu passt, dass das Theater gegenüber eine Renaissance erlebt.

Dieser besonderer Ort wäre ein Musterbeispiel für nachhaltig moderne Altstadtentwicklung!

Integration durch Sport, Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 17.6. 2015

Im NHF fand der 1. Internationale Flüchtlingscup, ein vom Verein NJODEMA und Eine Welt Zentrum organisiertes Fußballturnier, statt.

8 Mannschaften mit Spielern hauptsächlich aus Gambia, Eritrea und Nigeria nahmen teil und zeigten, dass Integration am schnellsten über den Sport gelingt. Daher ist es richtig die Vereine, die bereit sind für Flüchtlinge etwas zu tun, finanziell zu unterstützen.

Wir müssen uns bewusst werden, dass die Flüchtlinge, wenn die Integration gelingt, nicht nur für sie sondern auch für uns eine Riesenchance für eine gemeinsame Zukunft sind. Integration gelingt aber nicht nur durch den Sport sondern auch dadurch, dass wir unsere neuen Mitbürger in unsere Wohngebiete/Stadtteile aufnehmen.

Ich hoffe, dass es gelingt, unsere anerkannten Flüchtlinge gleichmäßig in allen Stadtteilen unterzubringen.

Keine Käseglocke!, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 10.6. 2015

Ist der Schlachtruf der Gegner des Schutzes historischer Bausubstanz. Stimmt: Käseglocken wären wegen der Unterbindung der Luftzirkulation gar nicht zulässig.

Nun soll auch Wieblingen eine Erhaltungssatzung bekommen. Der alte Dorfkern mit seinen verwinkelten Gassen, mit seinen ursprünglich landwirtschaftlichen Hofanlagen ist bis heute – trotz vielfacher Veränderung – erhalten und schützenswert. Um- und Neubauten in dem Satzungsgebiet bedürfen künftig besonders abgewogener Genehmigungen.

Angesichts des rasanten Wechsels im gesamten Stadtgebiet sind Erhaltungssatzungen hilfreiche Instrumente zur Erhaltung der historischen Substanz. Während der Denkmalschutz sich um einzelne Objekte kümmert, können Satzungen ganze Quartiere schützen und den Veränderungsdruck mildern.

Wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Stadtteilöffentlichkeit und besonders die Grundeigentümer sich die Ziele der Schutzmaßnahmen zu eigen machen und den Wert der historischen Substanz kennen und schätzen.

Patrick Henry Village, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 20.3. 2015

Ja, es ist in Ordnung, PHV ein weiteres Jahr als Notunterkunft für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Bevor bei den zu erwartenden hohen Zahlen diese Menschen in Karlsruhe auf der Straße schlafen müssen, sind sie bei uns bis zur endgültigen Erstaufnahme herzlich willkommen.

Aber: es geht nicht um Februar oder Mai 2016 oder ob es 1000 oder mehr Flüchtlinge sind, diesmal ist es unabdingbar, dass das Land den Menschen vor Ort auch Angebote zur Tagesstrukturierung macht.

Egal ob sie 6 Tage oder vier Wochen hier sind, wenn die einzige Abwechslung darin besteht, einen Spaziergang durch’s Kirchheimer Feld zu machen um sich bei Aldi oder Lidl die bunte Warenwelt anzuschauen, die sie sich sowieso nicht leisten können, ist Ärger vorprogrammiert. Ärger, den weder diese Menschen wollen noch wir.

Deshalb ist das Land es den Flüchtlingen genauso wie der Stadt Heidelberg schuldig, hier vorsorgend tätig zu werden.

1. Bundesliga…., Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 6.5. 2015

vorletzten Samstag erlebte ich einen grandiosen Auftritt der Herren der KTG Heidelberg im prallgefüllten Sportzentrum Süd . Die Herrenriege ist wieder erstklassig und traf auf den mehrmaligen Deutschen Meister SC Cottbus. Die beiden Mannschaften beiden lieferten sich einen überragenden und äußerst spannenden Wettkampf, der erst im letzten Vergleich durch eine von Stian Skjerahaug atemberaubende Vorstellung am Reck mit 34:33 für das junge Heidelberger Team entschieden wurde.

Ein Besuch bei der KTG zu einem ihrer Wettkämpfe ist sicherlich für die ganze Familie ein Erlebnis.

In den kommenden Wochen wird es auch wieder spannend in der 1. Rugbyliga, die mit 4 Heidelberger Vereinen extrem stark vertreten ist. Schon jetzt möchte ich Sie auf das Endspiel auf dem HRK – Platz im Harbigweg um die Deutsche Meisterschaft am Samstag, 16. Mai aufmerksam machen, bei dem es mich nicht überraschen würde, wenn wir einer Heidelberger Mannschaft gratulieren dürfen.

Nehmen Sie die kulturellen Angebote in Heidelberg wahr aber vergessen Sie auch nicht, unsere Sportler mit Ihrem Besuch bei Wettkämpfen zu unterstützen.

Charles Gate Station, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 29.4. 2015

Das Kulturhaus Karlstorbahnhof braucht einen größeren Konzertsaal. Anstatt den alten Bahnhof erneut umzubauen, steht ein Umzug in die Südstadt in Aussicht. Mittel dafür sind eingestellt, ein endgültiger Beschluss ist aber noch nicht getroffen.

Das Kommunale Kino – organisatorisch selbstständig – erklärt nun, nicht umziehen zu wollen, und sammelt Unterschriften. Das wirkt bockig und wenig realitätsnah.

Denn dass im Karlstorbahnhof ein neues Kulturhaus entsteht, ist von allen Varianten die unwahrscheinlichste. Das Kino sollte ohne Verzug mit dem Oberbürgermeister klären, was aus dem Gebäude nach dem Umzug des Kulturhauses werden soll und ob ein Kino dort noch eine Chance hätte.

Ansonsten gilt: Auch für das Karlstorkino bedeutet ein Umzug in die Stallungen der Campbell Baracks einen Entwicklungssprung: weitere Zusammenarbeit mit dem Kulturhaus, keine Lärmbrücke mehr und ein größeres Foyer.

Die neue Lage ist zentral, und das Publikum wird der guten Programmauswahl folgen.

Noch ein Museum?, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 22.4. 2015

Sicher ist es gut und richtig einen Erinnerungsort an die lange Präsenz der Amerikaner in Heidelberg zu schaffen. Aber bitte nicht nur zum Dokumentieren und Erforschen!

Da muss was Lebendiges entstehen, etwas, was in die Stadt ausstrahlt, einen lebendigen Austausch ermöglicht und in die Zukunft gerichtet ist! Stipendiaten von ‚abroad‘, die sich mit Demokratie und Frieden beschäftigen und z.B. eng an unsere Schulen angebunden sind. Warum nicht einen (Kommunal-) Politiker ‚in residence‘ oder, in Erinnerung an Mark Twain, eine Dozentur für Reiseschriftsteller und -journalisten?

Wir können uns so etwas gut in der Kommandantur vorstellen, die liegt im zukünftigen Stadtteilzentrum und im neu entstehenden ‚Bürgerpark‘, deshalb darf es hier auch nicht heißen „Termine nur nach Voranmeldung“ sondern – auch als Gegenentwurf zu Zäunen, Natodraht und Panzersperren – eher „semper apertus“.

Geländer am Philosophenweg, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 15.4. 2015

Wenn man in den schönen Frühlingstagen einen Spaziergang am Philosophenweg unternommen hat, war man erstaunt über die neue erhöhte Geländerkonstruktion.

Der so vertraute Blick auf die Blumenbeete in der Eichendorffanlage ist wie durch eine Einzäunung gestört. Man läuft weiter und stellt fest, dass auf der ganzen Wegstrecke das schöne Panorama zur tiefer gelegenen Stadt, der Dächerlandschaft und dem breiten Fluss durch das hohe Geländer entstellt ist.

Seitens der Stadt wird hier angeführt, wegen der Radfahrer und der EU-Vorschriften. Die Anlieger beschweren sich, denn dort dürften keine Radfahrer sein und was die EU betrifft, so ist nicht zu akzeptieren, was solch eine versicherungstechnische Vorschrift bzgl. der attraktivsten Höhenpromenade der Stadt soll.

Der Besucher wird sehr unangenehm berührt angesichts derartiger Grobheit. Der einzigartige Blick auf die gesamte Altstadt – das Jahrhunderte alte Natur- u. Kulturkunstwerk – ist völlig verzerrt, denn das Geländer verläuft auf Augenhöhe wie ein störendes Band durch ein Bild. Die schönste Schaubühne Heidelbergs verträgt keine derartig abweisende Konstruktion.

Die Stadt ist hier aufgefordert, eine Lösung zu finden, die unserer Kulturlandschaft würdig ist.

Kultur im Süden, Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 25.3. 2015

Es muss nicht immer die Altstadt, Bergheim oder die Halle 02 sein, wenn man in Heidelberg Kultur genießen möchte. Der Heidelberger Süden mausert sich immer mehr zu einem Geheimtipp, bei dem kulturelle Highlights zu bezahlbaren Preisen zu haben sind.

Die Stadtteilvereine Südstadt, Rohrbach und Kirchheim hatten sich etwas Besonderes ausgedacht und Arnim Töpel, Kabarettist, Musiker und Schriftsteller, eingeladen. Das Bürgerzentrum Kirchheim war bis zum letzten Platz ausverkauft und die Zuhörer*innen hatten großen Spaß daran, Töpels komisch- bis urkomischen und manchmal auch sehr tiefgründigen Liedern und Erzählungen zu lauschen.

Bedauert habe ich, dass so wenig junge Besucher im Publikum waren. Wenn es uns nun noch gelingen würde, auch jüngere Menschen für die Kultur im Süden zu begeistern , wäre das schön.

Dann wäre auch der vermeintliche Irrtum, im Süden sei nichts los, ad absurdum geführt.

Der sachliche Hintergrund …, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 18.3. 2014

… der aktuellen Kontroverse um das Neuenheimer Feld liegt in der säkularen Perspektive der Flächenentwicklung der beiden Hochschulen und der weiteren Forschungseinrichtungen: Wo steht die Universität in 30 Jahren?

Die Ablehnung der Straßenbahn ist der auf die Dauer hilflose Versuch, der Stadt die Ausdehnung des Campus ins Handschuhsheimer Feld abzutrotzen.

Es darf erinnert werden: Als es in der Altstadt eng wurde, entstand das Klinikviertel im Westen. Als die Entwicklung in Bergheim an ihre Grenzen stieß, wagte die Universität den Sprung über den Neckar ins Neuenheimer Feld. Im nächsten Jahrzehnt wird dieser Campus erschöpft sein, und das Handschuhsheimer Feld steht als Erweiterungsfläche nicht zur Verfügung.

Darum ist ein neuer städtebaulicher Sprung notwendig. Patrick-Henry-Village bietet sich als künftiger Wissenschaftsstadtteil an. Zum 650-jährigen Jubiläum könnte ein Anfang gemacht sein.

Darüber muss jetzt ohne Zorn und mit viel Eifer gesprochen werden.