Nils Weber und das Marienhaus, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 6.10. 2014

1990 entstand der Plan, neben der Atosklinik am Bismarckplatz eine private Herzklinik zu bauen. Verknüpft war damit die Hoffnung, das Beton-Kaufhaus an der Ecke zur Bergheimer Straße durch einen schöneren Neubau zu ersetzen. Umstritten waren dagegen der Abriss des historischen Marienhauses und die Konkurrenz zur Kardiologie der Universität.

Meine Denkmal-Argumente wollte sich Nils Weber damals nicht zu eigen machen. Ihm ging es um die Neugestaltung dieses Areals.

Da zu befürchten war, dass nur das Marienhaus abgerissen, das Kaufhaus aber stehen bleiben würde, beantragte Nils Weber im Gemeinderat punktgenau und mit Erfolg, die Zustimmung der Stadt von der vertraglichen Zusicherung des zweiten Bauabschnitts abhängig zu machen.

Daraufhin verlor der Investor das Interesse. Der hieß übrigens Dr. Jürgen Schneider und ging 1994 spektakulär pleite. So wurde das Kulturdenkmal Marienhaus saniert und blieb bis heute erhalten.

Nils Webers Tod ist uns sehr nahe gegangen.

„Butter bei die Fische“, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 29.9. 2014

… brauchen wir in den kommenden Wochen bei der Frage nach der Aufnahme von Flüchtlingen. Und zwar von denen, die länger bei uns leben werden. Nach aktuellen Plänen sollen diese Menschen in ein, vielleicht zwei Gebäuden der Patton Baracks untergebracht werden. Ich will dahinter ein Fragezeichen setzen.

Ich halte nichts davon, Menschen hinter Zäunen zu kasernieren, die nach Not, Angst und Vertreibung hier aufgenommen werden. Ich halte auch nichts davon, diese Menschen „unter sich“ zu lassen. Ebensowenig halte ich davon, diese Menschen alleine dem Heidelberger Süden zuzuordnen.

Das Schlüsselwort heißt ‚dezentrale Unterbringung‘. Daran wird unsere Integrationskraft, unsere Weltoffenheit und unser Verständnis für die Not- und Ausnahmesituation dieser Menschen gemessen.

Ich weiß wohl, dass die Betreuung zentral einfacher ist als dezentral. Ich weiß auch, dass Wohnraum in Heidelberg nicht so einfach zu finden ist. Aber ich weiß auch, dass jede Familie, der wir ein normales, integriertes Leben ermöglichen können, ein Gewinn für uns alle ist.

Unpassende Stadtmöblierung, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 22.9. 2014

Die Neumöblierung der Hauptstraße und der Altstadtplätze sollte die Attraktivität der Altstadt als ästhetischen, wirtschaftlichen und touristischen Magnet erhöhen: die neuen Laternen das historische Stadtbild erhellen, Pflanzenkübel Grün in die Stadt bringen, Abfallbehälter für Sauberkeit sorgen, passende Sitzmöbel zum Verweilen einladen.Viele Bürger sind jedoch mit dem Ergebnis ganz und gar nicht einverstanden.

Wir von der Kulturinitiative fordern hier schon lange Korrektur. Kann man die Laternen-Form – trotz Mängel an Detail und Eleganz – noch akzeptieren, besteht bei den zu stark strahlenden Leuchtkörpern mit unruhig springendem Licht Verbesserungsbedarf.

Sehr unglücklich geraten ist aber die Wahl der Sitzmöbel: Ihre derbe Einfältigkeit und Klobigkeit passt nicht zum historischen Ambiente! Deshalb ist die Stadt gut beraten, wenigstens an drei markanten Stellen die störenden Bänke zu entfernen: 4 Bänke um den Herkules-Brunnen (dieser Platz verträgt keine „feste Möblierung“!), die 2 Bänke vor der Heiliggeistkirche und die 4 Bänke am Südsaum des Kornmarktes.

Bei diesem verfehlten Gestaltungsbild darf es nicht bleiben, es schadet dem Ruf Heidelbergs.

Entschuldigen.., Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 15.9. 2014

.. muss ich mich nicht für das, was bei der generation.hd nach der Wahl passiert ist, da ich es nicht zu verantworten habe. Aber ich bedauere es sehr, dass die vielen Wähler, die der gen.hd mit Ihrer Stimme das Vertrauen ausgesprochen haben, so sehr enttäuscht wurden.

Die Enttäuschung ist auch bei uns sehr groß, da ich bis zum Wechsel von Herrn Butt fast täglich Gespräche über unsere gemeinsame Arbeit geführt hatte und nur schriftlich über seine politische Veränderung informiert wurde.

Bedanken möchte ich mich bei allen die es mir ermöglicht haben, in den nächsten 5 Jahren im Gemeinderat aktiv mitzuwirken. Ich werde in den Ausschüssen Stadtentwicklung-u. Verkehr, Jugendhilfe und Sport mitarbeiten.

Letzten Donnerstag fand ein Treffen der „Neustadträte“ statt. Man könnte es auch Schnupperabend nennen. AfD neben Pirat, CDU zwischen Grünen , daneben ein SPD`ler und GAL. Alle hatten außerhalb der politischen Bühne interessante Kennenlerngespräche.

Es sollte ein Zeichen sein, ohne Vorbehalte aufeinander zuzugehen. Weiter so.

Nach 16 Jahren … , Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 10.9. 2014

… habe ich wieder ein Mandat für den Gemeinderat bekommen. Vieles hat sich verändert, manches muss ich neu lernen.

Die GAL bildet mit den Ratsmitgliedern von Generation HD und HD Pflegen & Erhalten eine Fraktion. Verständigt haben wir uns auf wesentliche Ziele: Weiterentwicklung der Teilhabe, ökologische Erneuerung, soziale Stadtentwicklung und Beachtung der Stadtgestalt.

Auf dieser Basis können wir ohne Konformitätsdruck vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Kulturpolitik werde ich nicht mit Vorrang betreiben. Das verbietet die Rücksicht auf meine bisherige Tätigkeit. Ich bitte alle, die das anders erwartet hatten, um Verständnis.

Als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung bin ich aber stets ansprechbar.

Am Denkmaltag werde ich zusammen mit Dr. Harald Drös, dem besten Kenner der Heidelberger Heraldik, zu einigen Wappen und Hauszeichen führen und sie erläutern: 14. 9. 2014, 12 Uhr, am Marktplatz vor dem Rathaus, Anmeldung nicht erforderlich.

Zum Abschied, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 28.7. 2014

Zum Abschied möchte ich allen MitarbeiterInnen der Verwaltung, den Mitgliedern des GR und besonders den BürgerInnen danken, die mich mit Rat und Tat, mit Infos und Anregungen unterstützt haben.

Die Mitwirkung an der Entwicklung der Leitlinien für Bürgerbeteiligung, die ich in anderen Städten und Workshops vorstellen durfte, das Mitgehen der ersten Schritte der IBA und der Konversion waren für mich sehr bereichernd.

Meine Themen u.a. Stadtentwicklung, ÖPNV, soziale Stadt werde ich auch künftig verfolgen. Der Blick auf die Altstadt, die viel zu vielen, meist kommerziellen, Interessen Raum bieten muss, bleibt wichtig. Ein fairer Ausgleich für die AltstädterInnen muss her, der die Lärmproblematik und eine bessere Busandienung einschließt.

Ich bin froh, dass die Stadthalle nicht durch einen Neubau erweitert wurde und es freut mich persönlich sehr, dass die Spielfläche auf dem Anna Blum Platz jetzt nach 20 Jahren endlich realisiert wird.

Wir wünschen Ihnen schöne und erholsame Ferien!

Viel Freude, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 21.7. 2014

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Herrn Lepanto und Herrn Pfeiffer! Dass Heidelberg pflegen und erhalten weiter bei der GAL bleiben will ist ein schöner Vertrauensbeweis, Danke Wassili!

Die neue Verbindung mit der gen.hd wird sich erst noch entwickeln müssen. Mit Michael Pfeiffer sind wir aber zuversichtlich, viele Themen, Werte und Überzeugungen zu teilen und darauf vertrauensvoll aufbauen zu können.

Dass der zweite gewählte gen.hd Stadtrat zwischenzeitlich zur CDU wechselte, ist mehr als befremdlich und widerspricht deutlich unserem Verständnis von Wahl und Wählerwille. Über Motivation und Motive auf beiden Seiten können wir nur spekulieren – wir sind aber sicher, dass dieser Stadtrat und diese Partei noch viel Freude aneinander haben werden.

Sperrzeiten Gastronomie, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 14.7. 2014

Sperrzeiten Gastronomie

Bei allen Debatten um die Sperrzeiten der Gastronomie sollten wir von der Erkenntnis ausgehen, dass die Heidelberger Altstadt ein Familien- und Wohnort ist und dies fast seit tausend Jahren!

Das Aufkommen der Tourismusindustrie nach dem 2. Weltkrieg brachte vorübergehend manch bescheidenen Wohlstand, ökologisch aber Zerstörung von Landschaft und Identität der Menschen! Heidelberg darf nicht das selbe Schicksal erleiden wie viele Städte in Italien und generell am Mittelmeer, die nicht mehr bewohnbar sind, weil die Menschen vor Lärm und Folgen des Massentourismus fliehen.

Venedig, die Stadt der Städte in Geschichte und Kultur, schrumpfte im letzten Jahr auf 60.000 Einwohner (so viel wie Neustadt/Weinstraße). Das darf der Altstadt von Heidelberg niemals geschehen. Auch in den nächsten tausend Jahren nicht.

Deshalb unterstützen wir den Vorschlag: Die Kneipen unter der Woche um 0 Uhr, am Wochenende um 1 Uhr schließen zu lassen (für die 2-3 Traditionsclubs mögliche Ausnahmen).

Altstadt – Chefsache!, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos

Die Bevölkerung leidet weiter unter nächtlichem Lärm, die einen mehr, die anderen weniger. Wer in dem engen Wohngebiet nahe den Lärmquellen wohnt, hat schlechte Karten und wird noch aufgefordert wegzuziehen.

Wie lange noch soll der öffentliche Raum auch nachts Events und Chaos dienen? Selbst Hotels und Gaststätten beklagen das zunehmend. Was dem Stadtbild nützt, weiß die Bevölkerung besser als die Kneipenwirte.

Warum eigentlich werden die vorliegenden Ergebnisse der Anwohnerbefragung und der Schalluntersuchung nicht endlich veröffentlicht und bearbeitet? Alkoholexzesse dürfen nicht verniedlicht werden, wie auch der Städtetag bestätigt.

Lärm schadet der Gesundheit, die Chefs (Stuttgart/ HD) müssen endlich handeln!

Neumöblierung Altstadt, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 23.6. 2014

Die zeitmodische Aufwertung unserer Altstadt ist wie Leserbriefe u. die RNZ formulieren, ein ästhetisches Desaster.

Die neuen Bänke und Kübel – klotzig, überdimensional – sind im Mittelpunkt unserer historischen Stadt absolut fehl am Platz. Es fehlt die für das altstädtische Ambiente notwendige Eleganz und Plastizität; vor allem am Marktplatz sind die Bänke ausgesprochen störend.

Denn der Platz lebt von der Spannung zwischen Leere und Gefülltem – dem Architekturkranz barocker Gebäude, die den geometrischen Platz umkreisen, und dem mittigen Zierbrunnen mit der aufragenden Herkulesstatue (1703/05) als Symbol der Stärke des Bürgertums.

Der Platz verträgt keine ‚feste‘ Möblierung, weder am Herkulesbrunnen noch an der Hauptstraßenseite der Heiliggeistkirche. Auch am Kornmarkt müssen die Bänke feiner gestaltet und reduziert werden.

Hingegen sind die neuen Lampen der Hauptstraße einigermaßen annehmbar; doch hat es hier vor allem an gestalterischem Detail und einer differenzierten Form des Lampenmastes gefehlt.