Haben Sie auch bemerkt, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 3.2. 2014

dass in der Metropolregion die welcome-centeritis ausgebrochen ist?

Im Dezember beschließt Heidelberg ein welcome-center, im Januar schreibt der Rhein-Neckar-Kreis die Leitungsstelle für ein solches aus, kurz darauf berichtet die Presse, dass Mannheim ein welcome-center in Kooperation mit Heidelberg und dem Kreis einrichtet.

Als unbedarfte Stadträtin wundert man sich und recherchiert halt mal: Bei den Einen waren es schnell anzumietende Räume, bei den Anderen genehmigte ESF-Mittel plus Landeszuschüsse und die Dritten wollen die Leistungen auch in der Fläche sicherstellen.

Alles verständlich und ehrenwert, nur bleibt der Eindruck eines nicht wirklich koordinierten Vorgehens. Hoffen wir, dass die angestrebte Willkommenskultur so nicht auf der Strecke bleibt!

Das Bürgerfest im Theater…, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos

… bot allerlei Informationen zu aktuellen Projekten in unserer Stadt. Besonders die Planungen für den Theaterplatz und den Anna-Blum-Platz ließen junge und alte Herzen in der Altstadt höherschlagen.

Die Anna- Blum-Spielfläche soll jetzt also – nach 20 Jahren – endlich auf Dauer entstehen. Dadurch wird die Theaterstraße zu einem attraktiven Aufenthaltsort für alle Generationen.

Neben den Fachämtern präsentierten sich unterschiedlichste Initiativen, Organisationen, Vereine und Einrichtungen.

So informierte der ZOO, übrigens eine unserer großen Kultureinrichtungen, über neue Planungen. Viele soziale Projekte machten auf sich aufmerksam. Das Theater ermöglichte einen Blick hinter die Kulissen.

Allen Beteiligten aus Verwaltung und Stadtgesellschaft, insbesondere den vielen Ehrenamtlichen, sei herzlich gedankt.

 

Bürgerbeteiligung, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 20.1. 2014

In einer Demokratie wird man immer von Neuem mit sich verändernden Fragestellungen konfrontiert.

Im Jahr der Europa-, Kommunal- und OB-Wahlen wird die Arbeit von Politikern, Wissenschaftlern und Bürgern getragen, inspiriert von einer Veränderung unserer Haltung zur Welt und den Vorstellungen, die damit einhergehen.

Damit aber vollmundige Absichtserklärungen und Wahlprogramme in handfeste Realität umgesetzt werden, müssen wir uns in der Vielfalts-Gesellschaft von heute vor Ort einmischen und projektbezogen handeln. Auf dem Weg  in eine nachhaltige, zukunftsfähige Gesellschaft müssen wir vom Standpunkt des Anderen aus denken lernen und auch fähig sein, den bisherigen Standpunkt zugunsten einer besseren Einsicht aufzugeben.

Anders gesagt: Bürgerbeteiligung ist Teil eines human-sozialen Vertrags und kein von oben verordnetes Beruhigungsmittel. Sie ist positive Widerstandskultur gegen fortschreitende, Interessen gesteuerte Ökonomisierung der Gesellschaft.

Winterhilfe, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 15.1. 2014

 Es gibt so viele Länder auf dieser Welt, in denen die Menschen nicht in Frieden leben können, in denen Not, Hunger und Mangel herrschen. Wir haben gut gefüllte Speisekammern und Kleiderschränke – lassen Sie uns etwas davon abgeben!

Konkret bitten wir um Hilfe für Syrien. Dort sind es – wie immer – die Zivilisten, die besonders leiden. Aufgrund der unübersichtlichen Situation kann kaum organisierte humanitäre Hilfe erfolgen. Tausende von Menschen leben auf der Straße und finden bei den aktuellen winterlichen Temperaturen nur Schutz in verlassenen Gebäuden.

Kleider, Schuhe, Decken, Schlafsäcke oder einfach nur Geld für die Transporte können noch im Januar Samstags von 11 bis 13 Uhr abgegeben werden im Heidelberger Selbshilfebüro, AlteEppelheimer Straße 38 (Hinterhof)

Das Super-Wahljahr 2014 …, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 20.12. 2013

 kündigte sich gerade mit der Neuwahl des Jugendgemeinderats an. Wir gratulieren allen herzlich und wünschen eine erfolgreiche Arbeit.

Die kommenden Monate werden durch die Kommunalwahl, die Wahl des Ausländerrates und die Europawahl im Mai geprägt sein. Den „krönenden“ Abschluss werden wir im Oktober mit der OB-Wahl erleben. Hoffentlich werden diese Wahlkämpfe nicht zum schon bekannten Parteien-Hickhack und „Schaulaufen“ im Gemeinderat, sondern zu mehr Transparenz, inhaltlichem Austausch und guten Diskussionen mit der Bürgerschaft genutzt.

Auch die hier lebenden MigrantInnen werden einen neuen Rat wählen, die Modalitäten wurden jetzt im Gemeinderat beschlossen. Die Wahlberechtigten sollten sich in großer Zahl beteiligen, unterstützt von AMR, Interkulturellem Zentrum und dem geplanten Welcome Center.

Die GAL wünscht Ihnen allen ein gutes, neues Jahr!

 

Jahresrückblick 2013, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 20.12. 2013

 2013 war ein Jahr der Weichenstellungen: Zentrale Gutachten zu Wirtschaftsflächen und Wohnraumbedarf; das Mobilitätsnetz; Bürgerbeteiligungsprozesse wurden konkret und etablieren sich; die IBA nahm Form und Gestalt an; viele inhaltliche Weichen für den Konversionsprozess wurden gestellt …

Es ist toll, was wir uns vorgenommen haben! Wir möchten auf nichts davon verzichten! Aber jetzt bediene ich das Klischee der „Bedenkenträgerin“: Mir macht Sorge, dass wir das Kleine im Großen übersehen könnten und, dass wir die finanziellen Auswirkungen all dieser Projekte nicht mehr richtig überschauen.

2014 wird ein riesiger Wahlkampf. Erst die Gemeinderats- dann die OB-Wahl. Und dazu gehören leider auch Klientel-Beglückung und populistischeVersprechungen – vor den Konsequenzen graut es mir….

Kongresszentrum – Standort, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 16.12. 2013

 Drei Jahre nach dem Bürgerentscheid gegen den Stadthallen-Neubau ertönen die Rufe bzgl. der Standortsuche erneut in Richtung Stadthalle.

Das Modell der Bürgerbeteiligung entwickelt Vorzeigecharakter, wenn es auch von einigen Stimmen als „Hindernis für die Stadtentwicklung“ herabgewürdigt wird.

Hat sich etwa die Volksseele geirrt? Wir wissen, dass lokale Authentizität, Wiedererkennbarkeit und Kontinuität die Maxime sind, die für die einmalige Identität einer zukünftigen Stadt sprechen.

Hier an der weltgerühmten Heidelberger Flussuferseite, deren überwältigende Eigenart des „Kleinstädtischen“ aus historischen Formen in aufgelockerter Bebauung und Grünanlagen besteht, eingreifen zu wollen, wäre für die Stadt eine Beleidigung. Das Ausmaß der Stadthalle für Gigaprojekte einzurichten ist unzumutbar.

Abgase, Lärm, Massenandrang sind die Folgen, die auf Heidelberg, die schönste Stadt nördlich der Alpen „zerstörerisch“ wirken würden.

Es war einmal…, Stadtblattartikel von Gabi Faus-Exarchos am 9.12. 2013

 vor 20 Jahren, als unser Jugendamt die Kinder fragte, wie ihr Stadtteil aussehen sollte.

In dieser frühen „Bürger“-Beteiligung wünschten sich die Kinder eine Spielfläche, denn daran fehlte es in der Altstadt. Eltern und Lehrerinnen unterstützten diesen Wunsch (oder Traum?), aber Stadtspitze und Gemeinderat taten sich schwer, weil parkende Autos im Weg standen.

Die Ehrenbürgerin Anna Blum hatte uns Haus und Grund aber für soziale Zwecke vermacht. Es grenzte an ein Wunder, als die Kinder 2006 ihre Spielfläche einweihen konnten.

Leider kein Happy End, kränkelte doch bald das Theater und für die Bauarbeiten musste ein Lagerplatz her. Der Oberbürgermeister versprach die baldige Wiederherstellung der Fläche.

Das Theater ist längst bespielbar, der Blum-Platz immer noch nicht. Gibt es denn bald eine schöne Bescherung und nicht erst für die Enkel?

 

 

 

 

 

Rendite kann nicht erwartet werden, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 2.12. 2013

Das Wachstum im Kongressmarkt findet bei Veranstaltungen um die 100 Teilnehmer statt, die Stadthalle muss sich auf (unrentable) Bürger- und Kulturveranstaltungen reduzieren und wir müssen in Konkurrenz zu den Destinationen in der Region treten.Das besagt die Analyse der CIMA zum 'Neuen Konferenzzentrum'. Genau genommen liegt hier nämlich keine Bedarfs- sondern eine Potentialerhebung vor.

Einen definierbaren Bedarf scheint es nicht zu geben.

Wir werden jetzt gelassen den nächsten Schritt – die Standortsuche – abwarten und dabei immer wieder einfordern, dass es auch Aussagen zu Finanzierungs- und Betreiberkonzepten gibt!

Wir brauchen für's Renommé unserer Stadt keine Katze im Sack, da nehmen wir doch lieber das „Damenprogramm“ zum Kongress in Mannheim!

Lux/Harmonie – kein Flachdach, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 25.11. 2013

 Heidelberg ist ein städtebauliches Gemeinwesen des Mittelalters. Es hat durch den barocken Wiederaufbau und die Zeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von seinem Charme nichts eingebüßt. Burg und Tal bilden ein lebendig harmonisches Gesamtbild des Historisch-Gewachsenen.

Dieses Zusammenspiel ist einzigartig. Die Inszenierung kann nicht mehr übertroffen werden.

Äußerst gefährdet in dieser „idealen Stadtansicht“ Heidelbergs ist immer noch die „Dachlandschaft“. Sie ist das „Alleinstellungsmerkmal“ der Gesamtanlage Alt-Heidelberg. Diese „Draufsicht“ auf die in der Talsohle liegende Altstadt besitzt den Stellenwert einer 2. Fassade.

Aktuell gefährdet ist jetzt das Stadtbild prägende Ensemble „Wormser Hof“/Theaterplatz. Der Neubau des Theaters mit seinem dominierenden Flachdach hat ein schlechtes Beispiel gegeben.

Eine solche Flachdachform darf sich bei den Neubauten an Lux/Harmonie nicht wiederholen!