Thema Hauptstraße, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 16.1. 2012

Das Thema der Hauptstraße ist nicht nur verkehrstechnischer, sondern auch ästhetischer Natur.

Eine historische Straßenbahn ohne Überleitung, behindertengerecht, eingleisig und leise, zwischen dem Karlstor und dem Bismarckplatz, würde die geschwungene Linie der Hauptstraße positiv unterstreichen und die Reihung der Geschäftsfassaden visuell beleben. Busse ohne festgelegte Schienenbasis bringen Unruhe und Unsicherheit mit sich, da die Fußgänger immer neue Ausweichmöglichkeiten suchen müssten; schwierig, besonders wenn man den Bus im Rücken hat!

Eine historisierte Straßenbahn (ein bis zwei Wagen lang), ein mobiles Objekt zwischen Kunst und Design, brächte eine attraktive Note mit in das Stadtbild ein, auch wäre sie eine entscheidende Hilfe für die Mobilität im Herzen der Altstadt für bewegungsmäßig eingeschränkte Menschen.

Zugleich wäre sie ein natürliches, sanftes Ordnungsmittel zur Abdämmung der allabendlichen, straßenbreiten Vereinnahmung der Hauptstraße durch Jugendgruppen (leider manchmal alkoholisiert und lautstark grölend) und auch ein Transportmittel für späte Stadtbesucher, um schnell zu den zentralen Anschlussstellen zu gelangen.

Licht am Ende des Tunnels! Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 9.1. 2012

Endlich hat auch der OB erkannt, dass sein Tunnelprojekt nicht finanzierbar ist. Die Signale aus Stuttgart so lange nicht wahrnehmen zu wollen, hat Heidelberg viel Geld und Zeit gekostet.

Die GAL lehnte den Tunnelbau seit Jahren mit Blick auf Kosten und Finanzierbarkeit ab und bezweifelte vor allem den verkehrspolitischen Nutzen.

Die damalige Mehrheit im Gemeinderat war leider nicht willens, alternative Vorschläge wie die von uns favorisierte „Stadt am Fluss –Light“ oder die von BürgerInnen entwickelten Konzepte ernsthaft zu diskutieren.

Deshalb jetzt: Zügige Umsetzung des beschlossenen Mobilitätspakets, Ausbau des Straßenbahnnetzes und Verbesserung des ÖPNV durch eine Verkehrsplanung, die alle Stadtteile gut andient und zu allen Tageszeiten Mobilität sicherstellt.

Atempause …

… könnte als Überschrift über dem zurückliegenden Jahr stehen: Aus dem umstrittenen Tunnel wurde ein passables Mobilitätspaket, der großen Zukunftsaufgabe Konversion nähern wir uns vorsichtig mit ‚Leitlinien‘ und die Bürgerbeteiligung, das zukünftige Allheilmittel für strittige Themen, wird gleich dreifach angegangen: mit den Leitlinien des Arbeitskreises unter Leitung von Prof. Klages, mit dem Konzept der Bürgerstiftung zur Standortsuche für ein neues Konferenzzentrum und mit dem sogenannten ‚Dialogischen Planungsprozess‘ mit dem der Entwicklungsbeirat arbeitet. All das muss sich bewähren, wenn im kommenden Jahr wieder Entscheidungen getroffen werden und im Vorfeld dann auch über Ziel- und Interessenkonflikte geredet und gestritten wird.

Lassen Sie uns gemeinsam mit Spannung und vorsichtigem Optimismus das Neue Jahr erwarten!

Wir wünschen Ihnen, uns und unserer Stadt ein gutes Jahr 2012!

Für eine Renaissance der Hauptstraße (III), Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 19.12. 2011

Nach der Erkenntnis der Ökologen, Denkmalschützer und Stadtplaner wird „die zukunftsfähige Stadt von Morgen die Stadt von Gestern sein“.
Auch deshalb sollte im Rahmen der „Machbarkeitsstudie Straßenbahn durch die Ebert-Anlage“ auch eine eingleisige Straßenbahnführung durch die Hauptstraße (ohne Überleitung, behindertengerecht), untersucht werden.
Um die Altstadt als ein sozial u. kulturell intaktes Gebilde in ihrer Nutzungsvielfalt zu sichern, bedarf es eines Umdenkens! Neue stadtplanerische Konzepte wie „Entschleunigung“ und „shared space“ (geteilter öffentlicher Raum) auf die Hauptstraße übertragen, ermöglichen eine solche Bahn (außer Busverkehr der Anlage).
Sie würde die Einseitigkeit der durchkommerzialisierten Einkaufsmeile (den Zustand vor der Fußgängerzone vor 30 Jahren kenne ich gut) aufheben zugunsten einer Nutzungs-Gleichberechtigung u. einer besseren Einteilung des Fußgängerstroms.
Eine sanfte Bahn käme auch dem Geschäftsleben mit seinen Seitenstraßen, dem nicht mehr „fußflinken“ Klientel zu Gute.
Frohe Feiertage!

Wissen, Kreativität und ein langer Atem – Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 12.12. 2012

Wissen, Kreativität und ein langer Atem zeichnen BürgerInnen und Initiativen aus, die sich bei wichtigen Themen konstruktiv einmischen. Viele Menschen fragen nach, befassen sich mit Bebauungsplänen, um Grünflächen, historische Bausubstanz und Lebensqualität zu erhalten.

Sie befassen sich mit Zeiterscheinungen oder der Historie ihres Viertels und entwickeln Konzepte. Sie wenden sich gegen Großprojekte und undurchsichtige Planungen, die primär wirtschaftlichen Interessen dienen. Sie fordern Transparenz, frühzeitige Mitsprache und Verbindlichkeit.

Als Mitwirkende an der Entwicklung der „Leitlinien für Bürgerbeteiligung“ wünsche ich mir für 2012 deren zielführende Diskussion und Verabschiedung, damit sie bei den anstehenden Projekten eingesetzt werden können.

Für eine Renaissance der Hauptstraße (II), Stadtblattartikel von Wassili Lepanto vom 5.12. 2011

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie sollte auch die Möglichkeit einer historisch orientierten und behindertengerechten (zudem leise und ohne Oberleitung) Straßenbahn durch die Hauptstraße nachgedacht werden, die zusätzlich zum Busverkehr der Friedrich-Ebert-Anlage fahren würde.

Eine solch zentrale Verkehrsverbindung käme nicht nur den Bewohnern & Touristen zugute,
sondern würde auch den Einzelhandel nachhaltig stärken, indem ein nicht mehr „fußflinkes“,
aber zahlungskräftiges Klientel befördert würde. Solch eine nützliche wie attraktive Funktion der Hauptstraßen-Straßenbahn als „Sozialromantik“ abzutun, greift zu kurz!

Wir brauchen eine neue Sicht der Dinge, um der Altstadt ihre Würde zurückzugeben, sie vom negativen Image als gesichtslose Event- und „billige“ Konsummeile zu befreien und die Lebensader der Stadt durch eine einspurige Straßenbahn alten Stils im positiven Sinne zu „revitalisieren“.

Ein klares Votum – Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 28.11. 2011

für ein Hip-Hop-Archiv wäre auch eine klare Ansage, dass Kultur in Heidelberg nicht bei Brentano und Eichendorff aufgehört hat und auch neben unserer elaborierten Festivalkultur stattfindet und sich entwickelt.

Was für eine Verlockung, dem Mythos Heidelberg in den Texten von Torch nachzuspüren.
Herauszufinden, warum er in Heidelberg den ‚Deutschrap‘ entwickeln konnte. Nachvollziehen, welch immense Bedeutung die deutschen Texte bis heute für viele Menschen haben….

Ein solches Archiv würde eine ganz originäre und authentische Heidelberger Entwicklung dokumentieren und nutzbar machen. Soetwas mit einem CD Verleih oder einem Schuhkarton voll ‚Kram‘ zu verwechseln, den man auch in Mannheim aufheben könnte, scheint mir unbedarft und fahrlässig zu sein.

Bürgerbeteiligung im ganzen Ländle – Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 21.11. 2011

Alle Bürgerinnen und Bürger des Landes sind am Sonntag erstmals zu einer Volksabstimmung aufgerufen. Sie können mit ihrer JA-Stimme einem Gesetz zustimmen, das die Landesregierung dazu verpflichtet, Kündigungsrechte beim Finanzierungsvertrag für ‚Stuttgart 21‘ wahrzunehmen.

In den letzten Monaten haben sich viele Menschen aus unterschiedlichsten Gründen gegen die Realisierung von Stuttgart 21 organisiert und über die negativen Auswirkungen, auch für unsere Region, informiert. Fehlende Transparenz und der fragwürdige politische Stil der letzten Jahre führten zu Kritik und Misstrauen.

Deshalb: Beteiligen Sie sich! Gehen Sie am kommenden Sonntag zur Volksabstimmung!

Stimmen Sie mit Ja!

Für eine Renaissance der Hauptstraße – Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 14.11. 2011

Als Vertreter der Kulturinitiative möchte ich den großen Fehler auf Kosten einer nachhaltigen Stadtentwicklung aufzeigen, verursacht durch den Rückbau mehrerer Straßenbahnlinien in und aus Heidelberg in die Region zugunsten von Individualverkehr und „autogerechter“ Stadt, besonders die Entfernung der Straßenbahn aus der Hauptstraße vor 30 Jahren.
Die Umgestaltung zur reinen Fußgängerzone führte zur Bildung einer Event-Einkaufsmeile bei gleichzeitiger Verödung des Kultur- und Geschäftslebens der Umlandgemeinden und einer Zerstörung der intakten Wohnstruktur der Altstadt durch Verteuerung.
Die Wiedereinführung der Straßenbahn in kleinteilig-historischer Struktur, ohne Oberleitung, behindertengerecht, wäre eine vernünftige Lösung, im Interesse der Attraktivität der Altstadt für den Einzelhandel, den sanften Tourismus und die Bewohner.

Treitschkestraße, Stadtblattartikel von Judith Marggraf vom 7.11. 2011

Soll dem Wegbereiter des politischen Antisemitismus („Die Juden sind unser Unglück“) die Ehrung durch den Straßennamen aberkannt werden oder soll – in bester intellektueller Absicht – eine Informationstafel darauf hinweisen, dass die Stadt sich distanziert?

Diese Alternative stellt sich nicht wirklich: Seit vielen Jahren wird die Umbenennung gefordert, Prof. Heil von der Hochschule für jüdische Studien hat die Gründe dafür ausführlich dargelegt…… die Umbenennung der Carl-Diem-Straße ( Diem war ein bedeutender Sportfunktionär, der noch im März 1945 die Hitlerjugend zum „finalen Opfergang für den Führer“ aufrief) ging fast lautlos über die Bühne….. Wenn der Gemeinderat die Umbenennung der Treitschkestraße jetzt ablehnt, ist das ein Akt höchster Peinlichkeit!