Es ist überflüssig…

…darüber zu spekulieren, ob wir 2030 oder erst 2040 klimaneutral werden. Wenn wir nicht ins Handeln kommen, erreichen wir weder das eine noch das andere Ziel.

Klar, es gibt viele gute Ideen: Flusswärmepumpen, Klimawäldchen und sowas wie eine Verkehrswende. Alles auf die nächsten 5 bis 10 oder mehr Jahre angelegt.

Wir haben beantragt, die Stadt soll ihren BewohnerInnen 5000 Balkon-Solar-Paneele spendieren. Einfach und ohne Handwerker anzubringen, eine individuelle Kostenersparnis von rund 90 € im Jahr und ein Beitrag zum Ausstieg aus der Gasverstromung.

Kostet die Stadt weniger als 2 Mio €. Könnte man ja mal drüber nachdenken, wenn wir uns die weitere Neugestaltung des Neckarlauers gut und gerne 4,2 Mio € kosten lassen wollen.

Großes Gewühl im Hüttenbühl…

…war das Motto zu dem wohl in den letzten Jahren größten Kinderfest in Kirchheim, das vom Verein „Kirchheim bewegt“ organisiert wurde. Mit viel Unterstützung der GGH, auf deren Areal das Kinderfest stattfand, der Stadtverwaltung Heidelberg und unglaublich vielen HelferInnen und SpenderInnen gab es ein vielfältiges Programm für die Kleinen, das seinesgleichen sucht. Und das alles ehrenamtlich und ohne Fördergelder. Wenn man bedenkt, wie viel Geld in die Erwachsenenkultur fließt, sollten Stadt und Politik überprüfen, ob sie nicht eher einmal solche Veranstaltungen fördern, anstatt immer mehr Geld in die großen Player unserer Stadtkultur zu investieren. Das Lächeln/Lachen eines Kindes ist unbezahlbar und kostet doch so viel weniger.

Umweltamt um Schadensbegrenzung bemüht

Jutesäcke mit Eichenholz sollen den pH-Wert in den Wasserbecken des Vater Rhein im Schlosspark reduzieren, damit der Nachwuchs von Erdkröten, Bergmolchen und Feuersalamandern eine Chance aufs Überleben hat.

Die Becken sind seit Jahren wichtige Laichgewässer, aber schon 2021 ist wegen saurem Wasser und hohem Zementeintrag ein großer Teil des Amphibiennachwuchses verendet. Das hat auch etwas mit der Baustelle oberhalb zu tun. Dort wurden einige der zahlreichen Quellen in Mitleidenschaft gezogen die bislang die Wasserbecken mit ausreichend gutem Wasser versorgten. Wissen die zuständigen Ämter nichts von den vielen Quellen am Schlossberg oder warum wurden in diesem sensiblen Gebiet unsensible Baugenehmigungen erteilt?

Bautzen lohnt sich!

Ich hatte die letzten 3 Tage Gelegenheit, mit einer städtischen Delegation zur Feier von 30 Jahren Städtepartnerschaft mit Bautzen vor Ort Eindrücke zu sammeln. Es ist schön in der Oberlausitz! Bautzen ist ein Schmuckkästchen mit über tausendjähriger Geschichte und Baukultur. Die Besonderheiten der sorbischen Bevölkerung sind überall präsent und machen Lust auf mehr Information und Begegnung. Wie schön, dass Heidelberg schon 1991 eine völlig heruntergekommene Stadt finanziell und verwaltungsmäßig unterstützt hat! Der Sportkreis hatte daran in erster Stunde maßgeblichen Anteil! Fahren Sie mal hin! Viele reizende Hotels und Restaurants warten ebenso, wie ein großer See, ein 5 Sterne Campingplatz und viele andere Freizeitangebote.

Baumfällungen

… sind immer mehr ein Thema in der Öffentlichkeit und im Gemeinderat. Dabei meine ich die Bäume, die in Baufeldern stehen und für Neubauten weichen sollen. Schon mehrmals wurden wertvolle Bestandsbäume gefällt, bzw. sollen gefällt werden, weil es Fehler in der Planung gab oder die Pläne nicht transparent genug waren. Die GAL hat daher in der letzten Gemeinderatssitzung den Antrag gestellt, dass im Verlauf der Bebauungspläne explizit auf Probleme / Zielkonflikte im Hinblick auf Bestandsbäume hingewiesen wird. Bei Zielkonflikten ist der Bezirksbeirat miteinzubeziehen. Ich hoffe, dass sich durch diesen Antrag, den der Gemeinderat einstimmig beschloss, keine überraschenden Baumfällungen für Neubauten mehr ereignen werden.

Die SchulRadler*innen (SR)…

… sind schon viele Jahre ein wichtiger Bestandteil für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Die SR sind meist 8-Klässler, die sich bereit erklärt haben, ihre neuen Mitschüler nach den Sommerferien in den ersten Wochen mit dem Fahrrad (oder auch Bus und Bahn) zur Schule zu begleiten. Sie sind bereit, Verantwortung für die neuen 5.Klässler zu übernehmen. Viele wurden damals schon selbst begleitet und möchten der Gemeinschaft etwas zurückgeben. In Kooperation mit 6 Schulen und der RNV werden 114 SR vom ADFC in Erste Hilfe, Kommunikation, Selbstbehauptungstraining und Verkehrsregelkunde ausgebildet, letzteren Part hatte ich übernommen. Dieses Gesamtkonzept gilt es weiter zu unterstützen.

Erdüberlastungstag

…ein sperriges Wort, dass darauf hinweist, dass wir ab diesem Tag mehr Ressourcen verbrauchen als uns weltweit zustehen.

Dieses Jahr ab dem 4. Mai, letztes Jahr nach dem 29. Juli und im Jahr zuvor „erst“ ab dem 22. August.

Das Umweltbundesamt sagt dazu, dass wir inzwischen unsere natürlichen Ressourcen 3x schneller verbrauchen als sie sich regenerieren können. Handeln ist also dringend nötig.

Jetzt wurde Heidelberg Modellstadt für Klimaneutralität. Und was tun wir? Wir erarbeiten einen verbindlichen Fahrplan! Danach kümmern wir uns um Maßnahmen und konkrete Zwischenziele… Hauptsache Modellstadt, alles andere später. Früher hieß der running gag: Wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis.

Warum…

… erreichen mich immer wieder Beschwerden engagierter und besorgter Eltern, weil die auf wichtigen Verbindungswegen eingerichteten Baustellen nicht kindgerecht sind? So auch letzte Woche, als ich ein Foto erhielt, auf dem ein LKW rückwärtsfahrend auf einen Fuß- und Radweg zu sehen war, der ein Ausweichen nicht möglich machte. Das ist lebensgefährlich! Ich stelle nicht den Sinn der Baustelle infrage, sondern das Management. Im vorliegenden Fall geht es um den Verbindungsweg der Gutachweg zur Fröbelschule in Wieblingen. Warum wird bei solch brisanten Örtlichkeiten keine Anordnung getroffen, dass der Baustellenverkehr erst stattfinden darf, wenn die Kinder in der Schule sind? Und wenn es solche Anordnungen gibt, warum werden sie nicht überwacht?

Wenn sie mal groß sind,…

…“schlucken“ die 300 Bäumchen im Pfaffengrund das CO2 von ungefähr 73 Autos (bei einer Fahrleistung von 10.000/km/Jahr). OK, jeder hat mal klein angefangen, aber ist das bei rund 59.000 PKW in unserer Stadt mit herkömmlichem Antrieb nicht doch etwas wenig?
In Mannheim installiert man Sensoren, mit deren Daten eine Strategie für Klima und Mobilität entwickelt werden soll. Aber: Bis Bäume groß sind und Daten ausgewertet wurden ist es zu spät!
Irgendwas haben wir noch nicht verstanden: Warum können wir nicht jetzt, sofort, viele kleine und größere Maßnahmen auf den Weg bringen, die uns eine Chance auf Klimaschutz und -resilienz bieten? Wir kennen die Fakten, wir wissen um die erforderlichen Maßnahmen – warum tun wir es nicht?