Aktionstag „Mieten stopp – Hände hoch für bezahlbaren Wohnraum“

Dr. Dorothee Hildebrandt hat die GAL beim Bündnis WohnWende vertreten und schreibt über die Aktion Folgendes: Unsere Aktion am 8. Oktober „Mieten stopp – Hände hoch für bezahlbaren Wohnraum“ am Anatomiegarten in Heideberg lief prima. Wir haben die Spannbreite unseres Bündnisses wirklich gut dargestellt. Wir haben klar ausgedrückt, was notwendig ist und was gemacht werden kann, um in Heidelberg bezahlbaren Wohnraum zu erstellen, um vielfältige Wohnformen zuzulassen, und um ökologisch und sozial nachhaltig zu bauen. Wir konnten unsere verschiedenen Vorstellungen sichtbar machen, und wir konnten zeigen, welche Ansätze wir erarbeitet haben.

 

Die Rhein-Neckar-Zeitung berichtete am 10.10.2022 über den Aktionstag:

Wie Wohnen für alle erschwinglich sein soll

Es gab eine Aktion des Bündnisses „WohnWende“ am Anatomiegarten. Auch fünf OB-Kandidierende warben für einen sozialeren Wohnungsmarkt.

Für ihre Reden stellten sich die Vertreter der Gruppierungen in demonstrativer Eintracht auf.

Mit dabei waren auch die OB-Kandidierenden Sofia Leser (2.v.l.), Alina Papagiannaki-Sönmez (3.v.l.), Theresia Bauer (Mitte vorne), Bernd Zieger (4.v.r.) und Sören Michelsburg (3.v.r.). Foto: Rothe

Von Joris Ufer. Heidelberg. Eine Wohnung zu finden, ist in Heidelberg und vielen deutschen Kommunen eine schwierige und teure Angelegenheit. Um darauf aufmerksam zu machen und Veränderungen zu fordern, fanden am Samstagnachmittag in über 50 deutschen Städten Veranstaltungen zum „Aktionstag Mietenstopp“ statt. In Heidelberg beteiligte sich das überparteiliche Bündnis „WohnWende“ mit einer Aktion in der Fußgängerzone am Anatomiegarten. Auch fünf der Kandidierenden zur OB-Wahl im November waren dabei. Schnell wurde klar: Das Thema Wohnen ist hochpolitisch.

„Wohnen müssen wir alle“, sagt Annett Heiß-Ritter vom „Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung“. Entsprechend viele Gruppierungen fanden sich am Anatomiegarten zusammen. Verschiedene Stände mit bunten Plakaten standen dicht nebeneinander. Zu sehen waren aufgestellte ausgestreckte rote Handflächen aus Pappe – das Logo von „Mietenstopp“.

Eine zentrale Forderung der bundesweiten Aktion: Die Mieten sollen in Deutschland für sechs Jahre eingefroren werden. Heiß-Ritter erklärt warum: „Diese Zeit braucht es, damit der Bund Rahmenbedingungen schaffen kann, unter denen die Kommunen wirklich etwas ausrichten können.“ Dabei ginge es nicht um faire Vermieter, sondern um jene, die exorbitante Renditen erwirtschaften würden.

Ein paar Schritte entfernt stand Lothar Binding, Vorsitzender des Mietervereins Heidelberg. Er deutete auf zwei hohe, durchsichtige Röhren neben sich. Beide waren mit bunten Bällen gefüllt – die eine bis oben hin, die andere nur bis zur Hälfte. Diese symbolisierten jeweils das Einkommen vor und nach der Miete. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete erläuterte, es bräuchte weitere Gesetze zur Begrenzung der Miete und benannte auch, wer dem seiner Meinung nach im Wege steht: „Solange die FDP in der Regierung ist, wird eine mieterfreundliche Politik verhindert.“

Für ihre Reden stellten sich die Vertreter der Gruppierungen in demonstrativer Eintracht auf. Kritik an anderen Parteien und OB-Kandidaten gab es aber dennoch. Dorothee Hildebrandt vom Bündnis „WohnWende“ machte darauf aufmerksam, dass viele Heidelberger weit mehr als die idealerweise vorgesehenen 30 Prozent für ihre Miete zahlten und erklärte: „Uns eint der Wille, den Wohnungsmarkt gemeinsam durch eine aktive Politik anzugehen.“ OB-Kandidat Sören Michelsburg von der SPD sagte nachfolgend: „Wir brauchen mehr Wohnraum für Studierende und Auszubildende.“ Zudem kritisierte er den Leerstand in der Stadt als Skandal.

Kandidat Bernd Zieger von der „Linken“ sieht vor allem die Spekulation auf dem Wohnungsmarkt als Problem und fordert mehr städtisches Eigentum. Theresia Bauer, die für die Grünen antritt, sagte in ihrer Rede über Oberbürgermeister Würzner: „Wenn man mit dem Amtsinhaber redet, hat man das Gefühl, alles wäre okay.“ Das sei aber nicht der Fall, wenn
Menschen mit ganz normalem Einkommen sich die Miete nicht mehr leisten könnten.

Gegen Ende sorgte ein Brief für Aufsehen, den die Kandidatinnen Alina Papagiannaki-Sönmez von „Heidelberg in Bewegung“ und Sofia Leser (parteilos) vorlasen. Er stammte von einem Mann aus Heidelberg, der darin schildert, seit zwei Jahren wohnungslos zu sein. Das Schreiben ist ein scharfer Angriff gegen Eckart Würzner und seine Verwaltung, die darin als inkompetent bezeichnet werden. Darüber hinaus forderten beide Kandidatinnen mehr Unterstützung für sozial Benachteiligte und Menschen mit Beeinträchtigungen.

„Es ist toll, wie gut die Teilnehmer das dargestellt haben“, lobte eine Zuschauerin die Veranstaltung. „Das Thema Wohnen ist einfach so wichtig!“

Bericht der mrn-ews findet Ihr hier: https://www.mrn-news.de/2022/10/10/heidelberg-aktionskundgebung-des-buendnis-wohnwende-fuer-bezahlbaren-wohnraum-in-der-stadt-video-486769/

Leserbrief von Dr. Dorothee Hildebrandt zum amtierenden OB Würzner und dessen Wohnungspolitik

Dorothee Hildebrandt weiß als lang engagierte GALierin bestens auch über lange zurückliegende politische Handlungen in und für Heidelberg bescheid. Aus ihrem Blickwinkel beurteilt sie den amtierenden Oberbürgermeister Eckart Würzner und seine Aussagen bezüglich seiner Wohnungspolitik in einem Leserbrief.

Rhein-Neckar-Zeitung 21.10.2022

Informationsveranstaltung zum Neubau des Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma

Am 18. Oktober fand eine Informationsveranstaltung zum Neubau des Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma statt. Das Ergebnis des Architektenwettbewerbs hat ja großes Interesse und ein breites Echo hervorgerufen. Als ein offenes und integratives Haus legt das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma großen Wert auf Transparenz und die Einbindung der Heidelberger Bürgerinnen und Bürgern. Bei der Informationsveranstaltung war unser Bezirksbeirat Gerd Guntermann dabei und äußerte sich über den derzeitig geplanten Architekturentwurf.

Rhein-Neckar-Zeitung 20.10.2021:

Kommentar von GAL Mitglied Christoph Nestor zum Bautätigkeitsbericht 2020 der Stadt Heidelberg und der Berichterstattung der RNZ

Zwischen 2019 und 2035 erwarten wir einen Bevölkerungsanstieg von knapp 25.000 Menschen. Wohnraum ist und bleibt also stark gefragt, knapp und ist daher oft teuer. Als Stadt ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben, hier gegenzusteuern.

Der „Bevölkerungsanstieg“ basiert auf der seit vielen Jahren anvisierten Bebauung der für Wohnungbau prosperierten Flächen – MTV, Camper, Hospital, PHV und Messplatz. Jetzt tun sie wie immer so, als gäbe es da so ein irgendwo her kommendes Wachstum und sie würden toll darauf reagieren und Wohnungen bauen.
Gäbe es die Konversionsflächen nicht, gäbe es kein Wachstum.
Dieser Wahlkampftrick wird durch ewige Wiederholung (PR-Fachwort: „penetrieren“) der Bevölkerung – und der RNZ! – eingepflanzt: „Er baut doch Wohnungen …“ Als nächstes dann: „bezahlbare“.
Wer kriegt da schon mit, dass die BImA sich im PHV die Filetstücke selber rausschneidet? Wer redet mit den Koalitionsverhandlern, dem neuen Finanzminister, dem Ba-Wü Finanzminister ?

„Vergleicht man die Entwicklung des Wohnungsbestandes der neun baden-württembergischen Stadtkreise von 2010 bis 2020 liegt Heidelberg mit einem Anstieg von 7,2 Prozent auf Rang 2. Lediglich die Stadt Heilbronn schneidet mit einem Anstieg um 7,8 Prozent besser ab.“

Hahaha, keine Stadt außer HD hat fast 200 ha Konversionsflächen ….

Man suche sich eine Statistik und fertig ist mal wieder das Eigenlob.

Und: unter den Blinden ist….
Und: andere müssen neue Flächen ausweisen (Freiburg!!!)
Und: Alle Städte haben zusammen das Wohnungsproblem. Wer seine Region ignoriert, sollte lieber leiser sein ..

Jörg Schmidt-Rohr eröffnete die Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung

Jörg Schmidt-Rohr vom Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung und GAL Mitglied eröffnete die Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung im Bürgerzentrum Südstadt, in der Chapel:

Rhein-Neckar-Zeitiung 19.10.2021:

Ziele auf dem Wohnungsmarkt werden seit Jahren klar verfehlt

Rhein-Neckar-Zeitung 15.10.2021:

 

Die Presseinformation der Stadt Heidelberg vom 18.10.2021:

Bautätigkeitsbericht 2020: Wachstum im Bestand mit 544 neuen Wohnungen fortgesetzt
Stadt Heidelberg auf Rang zwei bei Schaffung von Wohnraum im Vergleich mit Stadtkreisen des Landes

Heidelberg wächst weiter: Der Wohnungsbestand hat sich erstmals auf über 78.000 Einheiten erhöht. Insgesamt sind im Vorjahr 544 neue Wohnungen entstanden, 508 im Neubau in vielfältigen Größen für verschiedene Lebenslagen. 85 Wohnungen kamen durch Umbau- und Sanierungsmaßnahmen hinzu, doppelt so viele wie 2019 – eine Folge konsequenter Innenverdichtung. Durch Abbrüche gingen 49 Wohnungen verloren. Das belegt der neue Bautätigkeitsbericht, der am Dienstag, 19. Oktober 2021, im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss vorgestellt wird.

Das Besondere am Wohnungswachstum in Heidelberg: Neue Wohnungen können direkt im Stadtgebiet geschaffen werden, da die Stadt aufgrund der Konversionsflächen über ausreichend Raum im Inneren verfügt. Mit 544 Wohnungen liegt das Wachstum konstant auf dem Niveau der Vorjahre (2019: 547 neue Wohnungen, 2018: 535 neue Wohnungen). Vergleicht man die Entwicklung des Wohnungsbestandes der neun baden-württembergischen Stadtkreise von 2010 bis 2020 liegt Heidelberg mit einem Anstieg von 7,2 Prozent auf Rang 2. Lediglich die Stadt Heilbronn schneidet mit einem Anstieg um 7,8 Prozent besser ab.

„Heidelberg ist ein deutschlandweit beliebter Wohn- und Arbeitsort. Zwischen 2019 und 2035 erwarten wir einen Bevölkerungsanstieg von knapp 25.000 Menschen. Wohnraum ist und bleibt also stark gefragt, knapp und ist daher oft teuer. Als Stadt ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben, hier gegenzusteuern. Wir brauchen vor allem mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien, Studierende, Senioren. Über die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH (GGH) hat die Stadt selbst rund 150 Neubau-Wohnungen geschaffen, das sind knapp 30 Prozent aller neu gebauten Wohnungen im Jahr 2020“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Neubauten: Baubeginn oder Realisierung einiger Projekte verzögert

Das im Handlungsprogramm Wohnen festgehaltene Ziel der Schaffung von durchschnittlich 800 Wohnungen pro Jahr wurde auch 2020 nicht erreicht. Der in der Zielsetzung verankerte Wohnraum wird dem Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen, allerdings später als ursprünglich absehbar. Gründe dafür sind unter anderem der verzögerte Baubeginn einiger geplanter Projekte privater Bauträger in der Bahnstadt und Südstadt sowie spätere Fertigstellungen, etwa auf dem Hospital-Areal und in Patrick-Henry-Village. Das 2017 erstellte Handlungsprogramm Wohnen hatte dort für 2020 erste Fertigstellungen eingeplant. Beide Projekte werden nun erst später realisiert. Die Stadt arbeitet derzeit an der Fortschreibung des Baulandprogramms für den Zeitraum 2022 bis 2026, die diese Verschiebungen berücksichtigt.

Baugenehmigungen: Südstadt erstmals an der Spitze

Auch die Zahl der Baugenehmigungen ist seit 2017 erstmals wieder rückläufig: 2020 wurden 544 neue Wohnungen genehmigt. Das entspricht einem Rückgang von 26,4 Prozent gegenüber 2019. Die meisten Wohnungen wurden in den Stadtteilen Südstadt (254), Ziegelhausen (68), Pfaffengrund (35) und Wieblingen (34) genehmigt. In der Südstadt befinden sich knapp die Hälfte aller genehmigten Bauten, womit sie die Bahnstadt erstmals ablöst – ein Zeichen für die fortgeschrittene Entwicklung der Konversionsflächen.

Wichtiger Meilenstein für Klimaneutralität: Fernwärme für Neubauten

Heidelberg setzt sich für den Umweltschutz ein und möchte bis 2050 klimaneutral sein. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Dekarbonisierung der Heizenergie. Fernwärme wird heute zu etwa 50 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen und dieser Anteil soll zukünftig noch erhöht werden. 84,6 Prozent der Neubauwohnungen in Heidelberg werden bereits mit Fernwärme versorgt und nehmen daher an der Reduzierung des CO2-Ausstoßes teil.

Wohnraum in Heidelberg

• Ende 2020 gibt es 78.090 Wohnungen in Heidelberg.
• 51,5 Prozent beinhalten drei oder vier Zimmer und bieten unter anderem Raum für Familien.
• 7,2 Prozent des Heidelberger Wohnraums werden gefördert.
• Von 508 Neubauwohnungen liegen 259 Wohnungen (51 Prozent) in der Bahnstadt. Der Passivhaus-Stadtteil ist damit weiter der Wohnungslieferant für Heidelberg und belegt zum vierten Mal in Folge den ersten Rang unter allen Stadtteilen.
• Weitere 110 Wohnungen (21,7 Prozent) kamen im Stadtteil Kirchheim hinzu. Hiervon entstanden alleine 86 Wohnungen im Bereich des Höllensteins. 45 Wohnungen (8,9 Prozent) wurden im Stadtteil Rohrbach erbaut. 25 Wohnungen davon sind in der Karlsruher Straße hinzugekommen. Weitere 15 Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen sind im Bereich Kolbenzeil entstanden. Für den Pfaffengrund ist ein Zugang von 35 Wohnungen (6,7 Prozent) zu verzeichnen. Diese Wohnungen sind ausnahmslos im Kranichweg entstanden.

Bauüberhang bleibt auf konstantem Niveau

• Mit 1.624 genehmigten Wohnungen bewegt sich der Bauüberhang gegenüber 2019 auf einem konstanten Niveau.
• Die Konversionsflächen tragen in den kommenden Jahren massiv zur Schaffung von neuem und bezahlbarem Wohnraum bei.
• Rund ein Drittel des gesamten Bauüberhangs befindet sich auf den Konversionsflächen in der Südstadt (560 Wohnungen), die damit erstmals die Spitzenposition übernimmt.
• An zweiter Stelle steht der Stadtteil Rohrbach mit 242 Wohnungen. Hiervon entstehen 119 Wohnungen in einem Studentenwohnheim im Stadtviertel Rohrbach-West.
• Die Bahnstadt folgt mit 207 Wohnungen.
• Als Bauüberhang werden diejenigen Bauten bezeichnet, die in den zurückliegenden Jahren zwar genehmigt, bis zum Jahresende aber nicht fertiggestellt wurden.

Über den Bautätigkeitsbericht

Der jährlich erstellte Bautätigkeitsbericht analysiert detailliert Strukturen und Entwicklung des Wohnungsmarktes. Im Blick sind Baugenehmigungen, Baufertigstellungen durch Neubaumaßnahmen, Umbau und Sanierungsmaßnahmen sowie Abbrüche. Die Zahlen liefern wichtige Informationen zur Stadtentwicklung. So bieten diese Erkenntnisse, ob Baugebiete angenommen werden und welche Dynamik im Wohnungsbau herrscht.

Miete und Kauf in Heidelberg bezahlbar machen. Vielfältige Förderprogramme der Stadt

Presseinformation der Stadt Heidelberg vom 04.03.2021

Miete und Kauf in Heidelberg bezahlbar machen
Vielfältige Förderprogramme der Stadt

Eine Wohnung ist mehr als ein Dach über dem Kopf – es ist ein Zuhause, ein Ort zum Wohlfühlen. Der Weg zum Eigenheim ist zunächst eine große Herausforderung. Die Stadt Heidelberg hilft Wohnungssuchenden, ihren Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Dafür gibt es vielfältige Förderprogramme, die sich nicht nur an Käuferinnen und Käufer, sondern auch an Mietende und Vermietende sowie Wohnungsgemeinschaften richten. Auch für Modernisierungen am Eigenheim gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten.

Förderprogramm für den Kauf eines Eigenheims:

Das Landeswohnraumförderprogramm des Landes Baden-Württemberg richtet sich an Familien, die ein Eigenheim finanzieren möchten. Förderfähig ist ein Paar mit einem Kind mit einem Bruttogehalt von maximal 70.000 Euro im Jahr, bei vier Familienmitgliedern von maximal 80.000 Euro. Ergänzend zu einem zinslosen Förderdarlehen gibt es die Option, das notwendige Eigenkapitel aufzustocken. Über die Landesbank ist es zudem möglich, mit einem günstigen Hauskredit die gesamte Finanzierung abzuwickeln. Förderanträge für Objekte im Stadtgebiet Heidelberg können über das Amt für Baurecht und Denkmalschutz eingereicht werden. Die städtische Beratungsstelle hilft bei der Antragstellung.

Günstiger Wohnraum nach dem Baulandmanagement:

Wird neues Baurecht geschaffen, kann die Stadt im Zuge einer städtebaulichen Vereinbarung vom Vorhabenträger fordern, dass 20 Prozent des neuen Wohnraums „gebundener Wohnraum“ wird. Dieses Vorgehen heißt Baulandmanagement. So wird preisgünstiger Wohnraum in Miete und teilweise auch in Eigentum insbesondere für sogenannte Schwellenhaushalte geschaffen. Schwellenhaushalte sind diejenigen, die knapp zu viel verdienen, um Anspruch auf das Landeswohnraumförderprogramm zu haben. Derzeit ist geplant, das Baulandmanagement fortzuschreiben mit dem Ziel, die Quote und die Bindungslaufzeit für bezahlbaren Wohnraum zu erhöhen.

Viele Förderprojekte kommen besonders bei Neubaugebieten zum Tragen, wie den Konversionsflächen in der Südstadt und Bahnstadt. Insgesamt gibt es in der Bahnstadt 334 geförderte Wohnungen (Stand Ende 2019). Bewohnerinnen und Bewohner erhalten pro Quadratmeter förderfähiger Wohnfläche einen einkommensabhängigen Mietzuschuss in Höhe von bis zu 4 Euro. Weiterer geförderter Wohnraum wird am Europaplatz geschaffen und ist auch für das neue Kopernikusquartier zwischen Czernyring und Grüner Meile geplant. 20 Prozent der Wohnflächen dort werden preisgebunden vergeben. Somit wird preisgünstiges Wohnen in Miete für wohnberechtigte Haushalte möglich.

Das wohnungspolitische Konzept für die Südstadt sieht vor, dass 40 Prozent der rund 1.200 Wohnungen, die im Mark-Twain-Village und in den Campbell Barracks gebaut werden, günstig zur Miete vergeben werden. Sie sollen unter acht Euro pro Quadratmeter kalt kosten, ein Drittel nur 5,50 Euro. 30 Prozent der Wohnungen werden zudem als Eigentum an „Schwellenhaushalte“ verkauft – für jeweils zehn Prozent unter dem eigentlichen Marktwert. Die restlichen 30 Prozent gehen auf den freien Markt und finanzieren über ihren Erlös die Förderung der anderen Segmente.

Die Stadt Heidelberg bietet einen Mietspiegelrechner an – zu finden im Internet unter www.heidelberg.de/mietspiegel. Hier können Bürgerinnen und Bürger nachrechnen, wie hoch die ortsübliche Vergleichsmiete einer Wohnung sein sollte. Dafür sind Informationen einzutragen wie das Baujahr des Gebäudes und die Wohnfläche. Das Ergebnis kann als PDF-Datei heruntergeladen werden und als Orientierung bei der Wohnungssuche dienen.

Finanzielle Unterstützung für Umbau und Modernisierung

Heidelberg hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Dazu hat der Gemeinderat im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt, einzusehen online unter www.heidelberg.de/masterplan100. Die energetische Sanierung von Gebäuden stellt eines der größten Einsparpotenziale dar. Das klimafreundliche Heizen ist ein wichtiger Baustein des Klimaschutz-Aktionsplans, mit dem Heidelberg den Energieverbrauch in der Stadt senken will.

Die Stadt Heidelberg fördert den Einbau von Photovoltaikanlagen auf Dach- und Fassadenflächen sowie einer Gebäudedämmung an Dach, Außenwand und Fenstern. Der Neubau von Passivhäusern wird ebenfalls bezuschusst. Außerdem können Umbauprojekte einen Geldzuschuss erhalten, die ein nachhaltiges Wassermanagement ermöglichen – wie beispielsweise Dachflächenbegrünung, Entsiegelung von Flächen oder effiziente Maßnahmen zur Regenwassernutzung in Haus und Garten.

Der Umbau einer Wohnung für die Barrierefreiheit wird von der Stadt begünstigt. Zum Beispiel können die Kosten für den Einbau eines Treppenlifts zur Hälfte übernommen werden – bis zu einer Summe von 25.000 Euro pro Wohneinheit. Beim Badumbau beträgt der Zuschuss maximal 5.000 Euro.

Die „Heidelberger Schlossprämie“ unterstützt Bürgerinnen und Bürger dabei, ihr Haus oder ihre Wohnung besser gegen Einbruch zu sichern. Beim Einbau von mechanischer Sicherheitstechnik kann ein Zuschuss von 25 Prozent bis maximal 2.500 Euro ausgezahlt werden. Sowohl Eigentümerinnen und Eigentümer als auch Mieterinnen und Mieter können die Förderung beantragen. Dazu gehören beispielswiese einbruchhemmende Fensterbeschläge oder Zusatzschlösser.

Anreize für Vermietende

Mit dem Programm „Wohnraum für Transferleistungsempfangende“ schafft die Stadt Heidelberg Anreize für Vermietende, ihren Wohnraum an Menschen zu vergeben, die staatliche Leistungen für ihren Lebensunterhalt beziehen. Vermietende können dafür einen einmaligen Zuschuss erhalten: Die Grundförderung beträgt 2.000 Euro pro Wohnung, hinzu kommt eine Zusatzförderung von 30 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Auch das Landeswohnraumförderprogramm richtet sich an Investoren, die sozial gebundene Mietwohnungen bauen oder neu gebaute Wohnungen zu diesem Zwecke erwerben möchten. Die Mieten müssen dann besonders gering sein.

Weitere Informationen und Kontakt zu Beratungsstellen

Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten gibt es im Internet unter www.heidelberg.de/foerderprogramm. Die Stadt bietet kostenfrei individuelle Beratung an.

Weitere Förderungen sind auf den Internetseiten der nationalen Förderbank KfW zu finden unter www.kfw.de und auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unter www.bafa.de.