Brauchen wir ein neues Konferenzzentrum?, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 2.7. 2012

Nein, wir haben nämlich ein Konferenzzentrum!

Statt jetzt die immer gleichen Debatten monatelang wieder zu führen, sollten wir endlich die Stadthalle so wie sie ist, ohne An- oder Neubau, in einen Zustand versetzen, der die Anforderungen an Technik, Logistik und Flexibilität erfüllt. Die Schließung des Havanna ermöglicht eine Menge neuer Optionen, hier braucht es jetzt etwas Mut und Kreativität.

Genau das wird aber nicht passieren! Die Stadthalle wird in einen Dornröschenschlaf fallen.Wie das Kaninchen auf die Schlange, sind jetzt alle auf die Debatten rund um einen Neubau fixiert.

Warum wuchern wir nicht mit den Pfunden die wir haben? Den Charme unserer Stadt mehren wir nicht mit noch mehr Beton!

Konversionsflächen, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 25.6. 2012

Stadt (Dr. Würzner), BIMA, Architektenkammer und der Deutsche Mieterbund kamen endlich zusammen um den Blick für eine Verbesserung des Heidelberger Wohnungsmarktes zu öffnen.

Der Entschluss der Veranstalter ihre Standpunkte zu erläutern lockte viele Bürger zur Podiumsdiskussion.

Es ist leicht vorzustellen, wie schwer es ist 110.000 Arbeitsplätze zu haben, aber nur 56.000 Wohnungen. Durch die neuen Konversionsflächen ist es möglich schnell viel Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Erfreulich wäre es, wenn nach den Worten des Oberbürgermeisters 20% der Wohnungen zu einem im Durchschnitt günstigen Preis von 5,50 €/m² angeboten werden können.

Die Erschließung soll auch Räume der freien individuellen Entfaltung und Begegnung beinhalten. Die vielschichtige Formensprache der HDer Landschaft soll in Bezug auf Funktionalität und Ästhetik auch bei der Planung der neuen Gebiete wichtiger Gesichtspunkt sein.

Es ist angerichtet…, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 18.6. 2012

die Leitlinien für Bürgerbeteiligung liegen auf dem Tisch. Der Arbeitskreis nahm viele Anregungen aus der Bürgerschaft auf.

Einige Wünsche betreffen die Gemeindeordnung bzw. gesetzliche Vorgaben, hier sind der Gemeinderat und die Landespolitik gefragt. Kontrovers wurde nur über die Stellung der Stadtteilvereine diskutiert.

Nach Beschluss durch den Gemeinderat im Juli kann der Praxistest starten, an Vorhaben mangelt es nicht. Wirklich relevant ist nach dem Bürgerentscheid zur Stadthalle die Erkenntnis, anstehende städtische Entwicklungen transparent und frühzeitig mit der Bürgerschaft zu diskutieren.

Zuhören allein reicht nicht, wir müssen auf Augenhöhe miteinander sprechen und alle mitnehmen, sowie Vertrauen und Wertschätzung aufbauen. Nur als Gemeinschaftleistung schaffen wir eine neue Kommunikationskultur!

PS: Wir gratulieren unserer Universität zur Fortführung der Exzellenz!

Willkommen in der Bahnstadt, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 11.6. 2012

Ein herzliches Willkommen den ersten Bewohnerinnen und Bewohnern der Bahnstadt, die in den nächsten Wochen als Pioniere die Großbaustelle beziehen werden.

Viele Pläne und Diskussionen wurden darauf verwendet, die Bahnstadt zu einem attraktiven Stadtteil werden zu lassen. Jetzt gilt es, möglichst zügig auch für die notwendige Infrastruktur zu sorgen! Die Kita ist ein erfreulicher Anfang, auf die Schule, den Supermarkt und den Bäcker um die Ecke wird man wohl noch eine Weile warten müssen.

Umso wichtiger ist eine gute Verkehrsanbindung in die Innenstadt. Die Anbindung durch die Linie 721 an Hauptbahnhof und Neuenheimer Feld ist allenfalls ein erstes Provisorium! Die geplante Straßenbahn in die Innenstadt, über den Bismarckplatz hinaus, braucht eine deutlich höhere Priorität!

Mobilitätsnetz

Mobilitätsnetz für Heidelberg:
es geht um die Straßenbahn in die Altstadt und nicht um eine Straßenbahn in der Altstadt

Seit der Entscheidung, die lukrativste Straßenbahnlinie der HSB in der Hauptstraße zugunsten einer Fußgängerzone abzubauen, fehlt der Altstadt eine benutzerfreundliche, umsteigefreie und umweltverträgliche Anbindung an den ÖPNV des gesamten Stadtgebietes. Diese Anbindung soll im Rahmen des vom Gemeinderat im Mai 2011 beschlossenen Mobilitätsnetzes realisiert werden.

Dabei geht es nicht um eine Straßenbahn in der Altstadt, sondern vielmehr um eine verlässliche, schnelle Verbindung in die Altstadt, z.B. durch die Uni-Linie vom Neuenheimer Feld über Hauptbahnhof- Kurfürsten Anlage- Adenauerplatz zum Uniplatz, oder eine denkbare Linie Eppelheim, Bahnstadt, Hauptbahnhof- Süd-Eingang in die Altstadt. Das macht Sinn, weil die Altstadt das höchste Quell- und Zielaufkommen durch Studierende, Touristen und Gäste in Heidelberg hat.

Schon in den 90er Jahren wurde eine Straßenbahnanbindung der Altstadt diskutiert und drei Trassen geprüft: am Neckarstaden (B37), durch die Hauptstraße und durch die Friedrich Ebert Anlage.

Relativ schnell war klar, dass die Trasse auf der B 37 am Nordrand der Altstadt allerhöchstens den Besuchern der Stadthalle und der Mensa wirkliche Vorteile bringt, die Nachteile jedoch überwiegen. Nachdem feststeht, dass ein Tunnelbau aus finanziellen Gründen nicht realisierbar ist, müsste sich der motorisierte Individualverkehr (MIV) mit der Straßenbahn eine Fahrbahn teilen oder die B 37 müsste in die Friedrich Ebert Anlage verlagert werden. Bei Hochwasser im Bereich Alte Brücke wäre die Passierbarkeit für die Straßenbahn ebenso schwierig wie es jetzt schon für den MIV ist.
Und besonders gravierend: Die Zuschüsse des Bundes würden, da bei der Neubaustrecke keine eigene Trasse zu Verwendung käme, nur in geringem Maße zum Einsatz kommen. Die Nutzen-Kosten-Rechnung kann ebenfalls nicht berauschend ausfallen. Der einzige wirkliche Vorteil läge in der Anbindung der Linie an den Karlstorbahnhof. Da die Zahl der Fahrgäste sich dort als relativ gering darstellt, z. B. im Vergleich zur Nutzerfrequenz am Universitätsplatz (6.000), kann auch dieser Aspekt vernachlässigt werden.

Die Mittelachse, also die heutige Fußgängerzone durch die Hauptstraße wäre ein optimaler Streckenverlauf, wenn da nicht erhebliche Konflikte zu erwarten wären, mit Fußgängern, mit dem Anlieferverkehr aber auch mit der Außenbewirtschaftung. Dazu kommen, vor allem im hinteren Bereich der Hauptstraße Probleme mit dem MIV, den Tiefgarageneinfahrten sowie ungeeigneten Straßenquerschnitten.
Eine kürzlich durch unseren geschätzten Kollegen Wassili Lepanto wieder ins Gespräch gebrachte eingleisige Hauptstraßenvariante mit hübschen historischen Bahnen erfüllt leider nicht unsere Kriterien einer umweltbewussten Mobilität für alle BürgerInnen. Sie entspricht in keiner Weise folgenden Anforderungen: Wirtschaftlichkeit, Anbindung an die vorhandenen Linien, Abbau von Parallelverkehren, Beförderungskapazität, Pünktlichkeit. Sie ist daher auch nicht förderfähig.
In vielen bereits existierenden Gutachten wurde diese Variante immer wieder mit geprüft und aus den genannten Gründen nicht zur Realisierung vorgeschlagen, wie der von der Verwaltung vorgelegten aktuellen Informationsvorlage (DS: 0074/2012/IV) zu entnehmen ist.
Der Zeitpunkt zur Realisierung einer Straba in der Hauptstraße, auch verbunden mit einer Neuordnung des Bismarckplatzes als Drehkreuz des ÖPNV, ist längst überschritten. Vor 15 Jahren, als sich noch sich noch nicht Tisch an Tisch reihte und die Fußgängerfrequenz weit geringer war, hatte diese Idee viele BefürworterInnen, auch die GAL-Mitglieder im Bezirksbeirat Altstadt. Jetzt erscheint uns eine vertiefende Prüfung dieser Variante nicht mehr erforderlich, da sie dem Ziel einer verbesserten Mobilität für alle Heidelberger und Gäste nicht dient, auch bei Beibehaltung der bestehenden Buslinien.

Eine Trasse durch die Ebert-Anlage bringt im Gegensatz zu den beiden anderen Varianten erhebliche Vorteile: Umsteigefreie Wegebeziehungen durch die Uni-Linie ins Neuenheimer Feld, schnelle Verbindung zum Hauptbahnhof, Reduzierung der vorhandenen Buslinien, Aufwertung der Aufenthaltsqualität durch Reduzierung des Durchgangverkehrs. Deshalb wird diese Linienführung von der GAL favorisiert. Die vorliegenden Machbarkeitsstudien könnten Grundlage sein für ein umfassendes Gesamtkonzept, das die überfällige Entlastung des Bismarckplatzes, eine neue Führung des MIV sowie eine Einbeziehung des Adenauerplatzes berücksichtigt. Bereits seit 1998 gibt es Untersuchungen, die die immer wieder vorgebrachten Bedenken, z.B. am Garten der Peterskirche beantworten: Der Abzweig zum Uniplatz könnte durchaus so gebaut werden, dass mit einem engen Kurvenradius eine Minimierung der erforderlichen Eingriffe erzielt werden könnte, auch im Hinblick auf den Erhalt der vorhandenen Bäume.

Die GAL hat in ihrem Programm zu Kommunalwahl 2009 u.a. geschrieben:
„Die Straßenbahnnetze sollen weiter ausgebaut und der Bismarckplatz umgebaut werden. Wir brauchen die Straßenbahn, die als Unilinie das Neuenheimer Feld (durch die Straße im Neuenheimer Feld) mit der Altstadt verbindet …“

Es ist erfreulich, dass nach dem Scheitern der Tunnelpläne auch die Verwaltung auf ein Heidelberger Mobilitätsnetz setzt und eine neue Machbarkeitsstudie zur Straßenbahn durch die Ebert Anlage beauftragt wurde. Die Zeit drängt, da eine Bezuschussung nur erfolgen kann, wenn die Projekte bis 2019 fertig gestellt und abgerechnet sind.
Die bisherigen Planungen entsprechen nicht unseren Vorstellungen, denn wir haben immer Wert darauf gelegt, u.a. das Stadtbild, die Bäume und Lebensqualität zu schützen und zu bewahren .Jetzt wollen wir endlich Varianten vorgelegt bekommen, die auf diese Voraussetzungen eingehen und die vielen von uns und anderen formulierten Fragen und Anregungen berücksichtigen.

Wir, die Grün-Alternative Liste, haben seit unserer Gründung als Bürger- und Wählerliste immer versucht, möglichst viele BürgerInnen anzusprechen, mit zu nehmen und zu beteiligen.

Bürgerbeteiligung wollen wir unbedingt, aber bitte auf der Basis von kreativen und sorgfältigen Planungen und Varianten, die eine transparente Diskussion im Rahmen des beschlossenen Mobilitätsnetzes ermöglichen. Bei diesem gesamtstädtischen Vorhaben ist die Beteiligung und Befragung aller Heidelberger erforderlich und nicht nur die der Altstädter, schon gar nicht nur der Anwohner und Interessenvertreter der Friedrich Ebert Anlage.
Im Juli erwarten wir die Vorlage weiterer Varianten, dann kann den „Leitlinien für Bürgerbeteiligung“ entsprechend das Beteiligungsverfahren formuliert werden.

Gabi Faust-Exarchos, Judith Marggraf, Michael Rosler

Hoffen und harren……, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 14.5. 2012

… Der Bezirksbeirat votierte gerade einstimmig dafür und auch der Gemeinderat wird zustimmen, wenn es um die „Aufhübschung“ von Hauptstraße und Altstadt geht.

Aber hatten wir sowas nicht schon einmal?

Da gab es mal einen 10-Punkte-Plan, ein Innenstadtforum, einen Licht-Masterplan, ein Konzept zu Nutzung und Aufwertung von Altstadtplätzen und jetzt eben das von Architektenkammer und Stadtverwaltung entwickelte ‚Maßnahmenbündel‘.

Und schon lesen wir wieder von einem angestrebten Gestaltungswettbewerb (für den Anatomiegarten) und einem noch zu erstellenden Masterplan…. und können sicher sein, dass so schnell nicht wirklich was passiert.

Mit uns deshalb diesmal nur, wenn es auch einen verbindlichen Zeit- und Kostenplan gibt!

20 Jahre Internationales Frauen- und Familienzentrum, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 7.5. 2012

20 Jahre Internationales Frauen- und Familienzentrum war für die Mitarbeiterinnen und Wegbegleiterinnen Anlass, auf die erfolgreiche und engagierte Arbeit von Verein und Zentrum (Theaterstraße) zurückzublicken.

Die offiziellen Vertreterinnen von Stadt und Land zollten Anerkennung und großes Lob.

Am Anfang stand die Erkenntnis, dass sich Migrantinnen und ihre Familien in unserem Gesundheitssystem nicht zurechtfanden. Die fachlich qualifizierten Frauen des IFZ, zumeist selbst Migrantinnen, entwickelten u.v.a. gesundheitliche und psychosoziale Beratungsangebote, unterstützt durch einen Dolmetscherdienst in mehr als 20 Sprachen.

Gut vernetzt in vielen medizinischen und sozialen Kooperationen ist das IFZ eine wichtige Institution, die interkulturelle Kompetenz und Partizipation fördert.

Viel Erfolg weiterhin!

„Konferenzzentrum“…, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 23.4. 2012

reflexartig verfinstern sich die Mienen auf der konservativen Seite des Rathaussaales und wir sind zurück im Jahr 2010.

„Bürgerbeteiligung“ und „Ergebnisoffenheit“, jetzt keine Fremdwörter mehr, werden eifrig bemüht und gleichzeitig die 26 324 GegnerInnen der Stadthallenerweiterung diskreditiert. Rechtfertigen der Frust über den Bürgerentscheid und das Aussitzen der Drei- Jahresfrist, ohne neuere Befunde, die Umkehr einer demokratischen Entscheidung?

Was sagt der OB, der diesen Entscheid langfristig respektieren wollte und daher die Bürgerstiftung ein Verfahren zur Entscheidung über ein Kongresszentrum erarbeiten ließ?

Wir fordern zuallererst eine belastbare Bedarfs- und Interessenanalyse im Rahmen einer ernst gemeinten Bürgerbeteiligung, ansonsten sollten wir uns wichtigeren Themen widmen.

Strukturelles Missverständnis, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 16.4. 2012

Natürlich braucht die Altstadt keine Straßenbahn, aber Heidelberg braucht eine Straßenbahn in die Altstadt!

Der Uniplatz ist nach dem Hauptbahnhof die meist frequentierte Haltestelle. Die Straßenbahn im Neuenheimer Feld soll, in der Erweiterung zur „Uni-Linie“ mehr als 6000 Fahrgästen eine bequeme, schnelle und umsteigefreie Verbindung zwischen dem Neuenheimer Campus und der Altstadt ermöglichen.

Zusätzlich wird diese Linie auch eine enorm wichtige Anbindung für die zukünftigen Bahnstadtbewohner ins Zentrum sein und am Seegarten lässt sich eine zukunftsweisende Option zur dringend notwendigen Entlastung des Bismarckplatzes entwickeln.

Lassen Sie uns mutig sein und gemeinsam eine gute Lösung dafür suchen!