Sperrzeiten in der Altstadt, Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 17.12. 2014

Es gibt sicherlich Wichtigeres in Heidelberg als dieses Thema, doch es hat eine Menge Zündstoff.

Ich persönlich bin gegen die Vorlage der Stadt, die Lokale in der Altstadt werktags um 1 Uhr und am Wochenende um 2Uhr zu schließen.
Genau so bin ich aber auch gegen die Landesregelung (werktags 3Uhr und am Wochenende bis 5 Uhr). Leider scheint dies für viele meiner Kolleginnen und Kollegen die richtige Lösung gegen Altstadtlärm zu sein. Ich hatte in den letzten Tagen mehrere Gespräche mit Altstädtern.
Sie haben mir bestätigt, dass, sollte die Landesregelung in Kraft gesetzt werden, dies ihnen vermittelt, dass man ihre Sorgen nicht ernst nimmt.
Ich kann nur hoffen, dass es dem Gemeinderat gelingen wird, zwischen diesen beiden extremen Vorschlägen noch einen Kompromiss zu finden, mit dem alle Beteiligten leben können.

Leider haben wir kleine Parteien nur sehr wenig Zeilen im Stadtblatt zur Verfügung, obwohl wir genau so viel zu sagen hätten.

Nun wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und ein glückliches und friedliches Jahr 2015

Erinnerungen an einen Grenzgänger, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 10.12. 2014

Dietrich Bahls war auch als politischer Mensch von besonderer Art. In den 1980er Jahren kam er, der Freie Wähler, gerne auch auf GAL-Veranstaltungen, um zu streiten; demonstrativ behielt er dabei die Fahrradklammern an.

In dem scharf polarisierten OB-Wahlkampf von 1990 lud er nacheinander die vier Bewerber in sein Wohnzimmer vor die nachbarschaftliche Öffentlichkeit ein. Als Begleiter der grünen Kandidatin Brigitte Sellach kam ich so zum ersten Mal in sein Haus.

Dietrich Bahls war weder Theoretiker noch Stratege, und in viele Fragen konnten wir von Herzen uneins sein. Aber er verkörperte einen damals völlig unmodischen Typus, der sich zwischen die Blöcke stellte und nach Brücken suchte.

Heute sind die Lagergrenzen unscharf geworden. Eher besteht die Sorge, dass die drei großen Parteien im Gemeinderat die Richtungsvorgaben unter sich ausmachen. Unverzichtbar bleibt ein Querdenkertum, das seinen Sitz eher in den Wählergemeinschaften als in den Parteien hat.

Milchmädchenrechnung, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 3.12. 2014

Das Dilemma um „Lärm, Dreck und Randale“ in der Altstadt wird sicher nicht dadurch gelöst, dass die Sperrzeit durchgängig verkürzt wird. Im Gegenteil: Es ist zu erwarten, dass gerade die Kneipen, die am umstrittensten sind, die Möglichkeit längerer Öffnungszeiten weidlich ausnutzen werden.

Die „gute Absicht“, freiwillig gestaffelte Schließzeiten würden zu einer besseren Verteilung und damit Senkung des Lärms beitragen, wird so nach hinten losgehen.

Auch wir halten nicht viel von Verboten, wir halten aber viel davon, berechtigte Interessen zu schützen und – wo notwendig – auch durchzusetzen. Dafür scheint uns die personelle Aufstockung des KOD zunächst ein sinnvoller Weg zu sein.

Viele Wirte waren in der Vergangenheit kooperativ und bei den anderen muss konsequent ’nachgearbeitet‘ werden. Im Interesse von Kneipengängern und Bewohnern!

Sperrzeit in der Altstadt, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 26.11. 2014

In der Diskussion um die neue Sperrzeitverordnung für den Bereich Kernaltstadt muss nun eine konstruktive Lösung gefunden werden.

Ausgangspunkt ist: Heidelberg ist eine kleine historische Stadt. Die Altstadt ist ein Familienwohnort, an dem auch alte Menschen und Kinder leben. Lärm, Müll und Radau kennzeichnen hier das Leben in den letzten Jahren und macht es geradezu unerträglich. Belästigender Lärm vor allem nachts ist akustische Umweltverschmutzung. Die hiesigen Sperrzeiten für die Gastronomie und Vergnügungsangebote können nicht verglichen werden mit denen in München oder an anderen Orten.

Unser Vorschlag: Werktags sollen die Kneipen um 1 Uhr schließen, am Wochenende um 2 Uhr. Die Wirte verweisen auf die Berufsfreiheit, die 11.000 Einwohner auf den Grundsatz: Gesundheit geht vor wirtschaftlichen Interessen. Vergessen wir nicht: Heidelberg ist deutsche Erinnerungskultur! Es ist ein Dokument deutschen und europäischen Geisteslebens.

Hier eine nachhaltig positive Entwicklung einzuleiten, ist eine der dringlichsten Aufgaben der Stadtpolitik!

Flüchtlinge und Patton Barracks, Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 19.11. 2014

Der Heidelberger Gemeinderat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, dass bis zu 2000 Flüchtlinge die PHV über die kalte Jahreszeit als Winterquartier beziehen können. Die vielen positiven Rückmeldungen von Bürgern ob dieser Entscheidung haben mir wieder klar gemacht, warum ich so stolz auf meine Stadt bin und mich hier so wohl fühle. Weil Heidelberg weltoffen ist und sich im Gegensatz zu manch anderer Kommune nicht versteckt, wenn es darum geht, humanitäre Hilfe zu leisten.

Am 20.November findet um 18 Uhr im Bürgerzentrum Kirchheim das erste Forum zur Bürgerbeteiligung für die Patton Barracks statt. Wenn der Bürger nun in der RNZ lesen muss, dass dort seitens der Stadt schon ein Ausbildungshaus (2015) und ein neuer Technologiepark entstehen soll, dann frage ich mich, ob hier die Mitgestaltung durch die Bürger der umliegenden Stadtteile erwünscht ist.

Die Stadt sollte das Fell des Bären nicht schon verteilen, bevor er erlegt ist. Es wäre erfreulich, wenn ein Verantwortlicher des TP den Bürgern an diesem Abend seine Vorstellungen präsentieren würde.

350 Jahre Toleranz, hoch aktuell, Stadtblattartikel von Hans Martin Mumm am 12.11. 2014

1664 gestattete Kurfürst Karl Ludwig Flüchtlingen die Ansiedlung in der Kurpfalz, obwohl sie Täufer waren. Sie kamen aus der calvinistischen Schweiz, die diese pazifistische Minderheit nicht duldete. Karl Ludwig erklärte, ihm sei egal, ob die Zuwanderer sich „aller Kriegshändel enthalten“, wenn sie nur das Land mit aufbauen.

Die alten Berichte der Ortspfarrer klingen zeitnah: Quartiersuche, Begrüßung, Versorgung, Ansiedlung und Starthilfen waren zu organisieren.

Am letzten Samstag feierten die süddeutschen Mennonitengemeinden in der Hoffnungskirche (Südstadt) ihr Jubiläum: „Ohne Gewehr und Krieg. Menschen, die aufbauen. 350 Jahre Mennistenkonzession in der Kurpfalz.“ Erinnert wurde an diesen frühen Schritt zu Toleranz und Menschenrechten.

Die gastgebende Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Heidelberg (Baptisten) stellte in diesem Rahmen ihr aktuelles Engagement zur Unterstützung der Flüchtlinge in Heidelberg vor. Sie fand und verdient dafür viel Beifall.

„Wer kennt die Altstadt…., Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 5.11. 2014

so gut wie Dr. Hermann Lehmann, der vor einigen Tagen 80 Jahre alt wurde? Wir schätzen unseren langjährigen Bezirksbeirat als einen Bürger, der sich seit Jahrzehnten für seine Stadt engagiert, der Bausünden anprangert, neue Bauvorhaben kritisch betrachtet und Eingriffe in die historische Substanz zu verhindern sucht.

Er verleiht den denkmalschützenden Aspekten Gewicht, indem er mit seinem umfassenden Wissen zur Stadtgeschichte und gründlicher Recherche Fehlentwicklungen thematisiert. Dazu gehören der Wegfall der Straßenbahn und die Fußgängerzone, der Umgang mit historischen Gebäuden und die Altstadt-Plätze, vor allem der ehemalige Harmonie-Garten in der Theaterstraße.

Frühzeitig wies er auch auf den fatalen Widerspruch zwischen Wohnen und zunehmender Eventisierung der Altstadt hin.

Zum runden Geburtstag gratulieren wir recht herzlich!“

Altstadt-Bänke, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 22.10. 2014

Es tut gut zu sehen, dass die vielfach kritisierten Sitzbänke um den Herkules-Brunnen, vor der Heilliggeistkirche und am Südsaum des Kornmarktes nach dem Heidelberger Herbst nicht wieder aufgestellt wurden, so dass die historischen Plätze wieder ihr ursprüngliches Bild haben. Es wäre gut, wenn das so bliebe.

Die „Befreiung“ dieser historischen Orte vom nicht dazu gehörigen Mobiliar wird als besonders angenehm empfunden. Hierfür hat „Heidelberg Pflegen und Erhalten“ mit Fraktionsgemeinschaft GAL am 21. Sept. einen Antrag gestellt, um an diesen drei Plätzen die insgesamt 10 Bänke auf Dauer zu entfernen (der Antrag steht erst am 5.3.2015 auf der Tagesordnung).

Es handelt sich hier nicht um „ästhetische“ Nebensächlichkeiten, sondern um ein Mobiliar in einem historischen Umfeld, wo architektonische Zusammenhänge sehr prägend sind. Diese stadtbilddominanten Plätze vertragen gar keine feste Möblierung! Hier würde eine Aufstellung dieser Bänke, die insgesamt ohne jeden Charme für das „Altstädtische“ sind, wie eine Demonstration des Unpassenden wirken.

Diese 10 von insgesamt 64 Bänke in der Hauptstraße kann man getrost entbehren. Was wir alle aber nicht entbehren wollen, ist der gute Ruf der Stadt.

Altstadt-Bänke , Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 20.10. 2014

Es tat gut zu sehen, dass die kritisierten Sitzbänke um den Herkules-Brunnen, vor der Heilliggeistkirche und am Südsaum des Kornmarktes nach dem Heidelberger Herbst bisher nicht aufgestellt wurden, so dass die historischen Plätze wieder ihr ursprüngliches Bild hatten. Die „Befreiung“ dieser historischen Orte vom nicht dazu gehörigen Mobiliar wurde als besonders angenehm empfunden.

Hierfür hat „Heidelberg Pflegen und Erhalten“ mit Fraktionsgemeinschaft GAL am 21. Sept. einen Antrag gestellt, um an diesen drei Plätzen die insgesamt 10 Bänke auf Dauer zu entfernen (der Antrag steht erst am 5.3.2015 auf der Tagesordnung).

Es handelt sich hier nicht um „ästhetische“ Nebensächlichkeiten, sondern um ein Mobiliar in einem historischen Umfeld, wo architektonische Zusammenhänge sehr prägend sind. Diese stadtbilddominanten Plätze vertragen gar keine feste Möblierung! Hier würde eine Aufstellung dieser Bänke, die insgesamt ohne jeden Charme für das „Altstädtische“ sind, wie eine Demonstration des Unpassenden wirken.

Die Kinderbeauftragten (Kibs).., Stadtblattartikel von Michael Pfeiffer am 13.10. 2014

sind ein wichtiges ehrenamtliches Bindeglied zwischen den Kindern der Stadtteile und der Stadtverwaltung. Es sollten in jedem Stadtteil zwei sein, die sich u.a. um sichere Schulwege, Kinderspielplätze, Krippen- und Kitaplätze sorgen. Auch beim Weltkindertag sind sie vor Ort.

Sie halten den Kontakt zu Kindergärten und Schulen und treffen sich auch mit den anderen Kibs, um sich auszutauschen.
Zur Minimierung des „Eltern-Taxi-Verkehrs“ gibt es seit 2006 die Leitlinien für eine kinderfreundliche Verkehrsplanung, die von den „Kibs“ erstellt wurden und für die Stadt verbindlich sind.

Es wurde ein „Feuerwehrtopf“ eingerichtet, mit dem die Kibs zeitnah bauliche Maßnahmen für die Sicherheit beantragen konnten. Dieser startete mit 150.000€ im Jahr und wurde sukzessiv abgeschmolzen. Es sollen im nächsten Haushalt nur noch 50.000€ sein.
Wer ein bisschen Ahnung hat weiß, was man damit beim Straßenbau anfangen kann.

Beim Doppelhaushalt 15/16 können Stadt und Politik zeigen, ob sie die Kibs ernst nehmen oder den Feuerwehrtopf erneut reduzieren.