Es war einmal

ein jugendlicher Recke, der trat an, eine Stadt zu regieren. Er war voller Pläne: Bauen wollte er, Ärmel hochkrempeln, was bewegen. Da seine Mitbewerberin gewarnt hatte, man müsse in Menschen und nicht in Beton investieren, erfand er flugs die Familienoffensive. Die muss seither immer beweisen, dass in Menschen investiert wird und vor lauter Beweislast geht ihr manchmal die Puste aus… „Es war einmal“ weiterlesen

„Kultur in Heidelberg“

kürzlich war ich wieder im Taeter Theater, seit 23 Jahren eine nicht wegzudenkende Einrichtung in Heidelberg. Anne Steiner – Graczol und Wolfgang Graczol haben auch in dieser Spielzeit wieder mit dem „Revisor“ von Gogol einen vielbeachteten Erfolg erzielt. Hauptanliegen der Inszenierungen von Wolfgang Graczol sind – wie er sagt- vor allen die Wiedererkennbarkeit der Stücke. Dies ist die Stärke des kleinen Theaters auf dem Landfriedgelände, welches seit Jahren durch „Werktreue “ sein Publikum anzieht. Am 13. August beginnt dort mit einer fünfwöchigen Spielserie das „Sommertheater 2010“, Auf dem Programm stehen der „Valtentin-Abend“, der „Herr Karl“, „Fußball ist alles“ sowie „die geliebte Stimme“ und ein Sologastspiel von Benjamin Hille mit einem Jackson-Abend „The Man in the Mirror“.. Im Herbst kommt „Tantchen und ich“ in der Inszenierung von Beate Lesser und dann weitere Aufführungen des Revisors auf die Taeter-Bühne. Bis dahin wird Wolfgang Graczol ein Stück über die Überlebensstrategie eines ehemaligen Guantanamohäftlings schreiben. Wer in den Ferien in Heidelberg bleibt kann sich im „Sommertheater“ einen schönen Abend machen. Es lohnt sich hinzugehen.

Nächstes BBR Treffen

Liebe Bezirksbeirätinnen und -räte, mit der folgenden Ankündigung verabschieden wir uns in die Sommerpause und wünschen euch allen gute Erholung, einen schönen Urlaub oder einfach schöne Sommerwochen zuhause und bei der Arbeit! Für die Fraktion mit herzlichen Grüßen Judith Marggraf Wie weiter mit den amerikanischen Liegenschaften? Ende September/Anfang Oktober werden wir euch zu einem Planungstreffen einladen. Auch wenn die Gelände erst 2015 frei werden (und dann ja auch erst mal im Eigentum der Bundesimmobilienverwaltung landen), ist es wichtig und notwendig sich schon jetzt Gedanken über zukünftige Nutzungen zu machen. Wir wollen nicht warten bis OB Würzner einen Plan aus der Tasche zieht (gegen den man sich dann vielleicht wieder mühsam zur Wehr setzen muss…), wir wollen der Verwaltung diesmal frühzeitig und von „unten“ Wünsche, Ideen und Anregungen mit auf den Planungsweg geben. Da vom Abzug der Amerikaner mehrere Stadtteile direkt betroffen sind (Rohrbach, Südstadt, Weststadt, Kirchheim, Pfaffengrund), die anderen aber durchaus mittelbar auch tangiert werden (Wohnraum, Verlagerung von Gewerbe oder anderen Einrichtungen….)stellen wir uns vor, dass ihr in den nächsten Monaten kleine Zukunftswerkstätten/Planungskonferenzen abhaltet – natürlich mit unserer Hilfe, Beratung und tatkräftigen Unterstützung…! Ob und wie das gehen kann besprechen wir nach den Ferien.

„Spannend wie ein Krimi“

Um kurz vor 19 Uhr war das Quorum von 25.310 Stimmen noch nicht erreicht. Die Spannung war kaum mehr auszuhalten. Als dann endlich das großartige Ergebnis von 26.309 Nein- Stimmen feststand und OB Würzner verkündete, dass zwei Drittel (67,1%)der WählerInnen gegen den Stadthallenanbau votiert hatten, war der Jubel überwältigend. Allen, die sich seit Monaten gegen diese Verschandelung am Neckarufer gewehrt haben, war die Erleichterung und große Freude nach langem unermüdlichen Einsatz anzumerken, einige HeidelbergerInnen hatten sogar Tränen in den Augen. Heidelberg kann stolz und voller Dankbarkeit auf die BürgerInnen blicken, die sich nicht durch unhaltbare Argumente und eine unverhältnismäßige Ja-Kampagne haben beirren lassen. Großer Dank gilt BIEST und den vielen Einzelpersonen im Bürgerbündnis. Ein Stillstand ist nicht zu befürchten. Es gibt viele gute Ideen, die Stadthalle zu ertüchtigen, sie als ein feines Kongress- und Veranstaltungszentrum fit zu machen.

Judith Marggraf „Masse statt Klasse“

Der Ausbau der Kinderbetreuung in Heidelberg ist auf einem guten Weg. Gut auch, dass oft da, wo die Stadt selbst Schwierigkeiten hat, geeignete Grundstücke oder Immobilien zu finden oder Anwohnerproteste gegen den Kinderlärm (schlimm genug!) befürchtet werden, freie Träger Lösungen anbieten können. Waren in der Vergangenheit „freie“ Träger meist die Kirchen oder die AWO, kommen jetzt immer öfter „private“ Träger dazu: Klangvolle Namen, meist als eingetragener Verein oder GmbH organisiert. Auch das ist gut, fordert von uns aber erhöhte Aufmerksamkeit – auch für die jeweiligen pädagogischen Konzepte! Bedarfsgerechter Ausbau der Kinderbetreuung ist ein richtiges politisches Ziel. Bund, Länder und vor allem die Gemeinden lassen sich das auch eine Menge Geld kosten. Wir müssen jetzt allerdings aufpassen, dass das Rennen um mehr Plätze und bessere Positionen in (quantitativen) rankings nicht auf Kosten der angebotenen Qualität geht. Das sind wir unseren Kindern schuldig!

Eine Farce?

Realisierungswettbewerb „Baufelder MK2/MK3 -Kurfürstenanlage Heidelberg“

Am 5. Juli 2010 trat das Preisgericht für die weitere Bebauung der Bahnhofstrasse neben dem neuen, massiven Justizgebäude zusammen, um aus den 12 eingereichten Beiträgen einen 1. Preis und weitere Preise und Anerkennungen zu bestimmen.

Zuvor hatten bereits 7 Planungsbüros auf eine Teilnahme verzichtet, was, wie zu hören war, auf die zu stringenten Vorgaben zurück zu führen sei. Deshalb, so wurde von einigen teilnehmenden Architekten des Preisgerichts bemängelt, hätten sich wenig namhafte Büros an der Ausschreibung beteiligt.

Die TeilnehmerInnen der Preisgerichtssitzung taten sich dann in einer über 8 Stunden dauernden Beratung auch entsprechend schwer, einen 1. Preis, geschweige denn 2. und 3. Preise herauszufiltern.

Schon nach dem 1. Rundgang deutete sich aber doch an, daß der jetzt 1. Preisträger, das Stuttgarter Büro Auer + Weber + Assoziierte Gmbh , als einziger Entwurf eine grosse Mehrheit finden würde.

Als nach endlosen Stunden dann feststand, daß der Stuttgarter Entwurf mit Abstand als Favorit in Frage kommt, wurde von dem Auslober der STRABAG plötzlich mitgeteilt, daß dieser Entwurf auf keinen Fall so realisiert werden wird, da er die Möglichkeiten des Bebauungsplanes nicht voll ausschöpft. Gerade aber auf Grund der geringeren Bauhöhe wurde der Entwurf als am wenigsten massiv empfunden.

Ich dachte ich höre nicht recht. Seit Stunden wird verhandelt und kurz vor der Abstimmung wurde dann diese Mitteilung aus der Tasche gezogen!

Nicht, das dies in Heidelberg nicht üblich wäre (s. Stadthalle, Theater), wollte ich dann einen Entwurf der gar nicht so gebaut wird wie er konzipiert wurde, nicht zustimmen.

Allerdings wurde dann – aus Einsicht am merkwürdigen Verfahren – noch beschlossen:“ Das Preisgericht empfiehlt den Stuttgarter Architekten, die Überarbeitung durch ein Gremium, das durch die Mitglieder des Preisgerichtes gebildet wird, bewerten zu lassen.

Das heißt: 1. Volle Ausschöpfung des Bebauungsplanes

2. Wer ist bei dieser Bewertung dabei?

3. Ist der 1. Preis dann noch gerechtfertigt?

4. Bei einer ungenügenden Überarbeitung oder gar Ablehnung – welcher Entwurf kommt dann in Frage?

Fazit:

nach 8-stündiger Sitzung wurde mit 13 zu 2 Stimmen ein Entwurf preisgekrönt von dem man von vornherein weiß, daß er so nicht gebaut wird.

Farce – oder irre ich mich?

Dorothea Paschen

Gabi Faust-Exarchos "Innenstadt ist mehr als nur die Altstadt"

Die Bürgerinitiativen LINDA sowie HeiKo sind sich darin einig, dass die Altstadt endlich ein Gesamtkonzept braucht.

Die vielen Funktionen (Universität, Kultur, Tourismus, Kongresse, Handel, Nachtleben, Nutzung des öffentlichen Raums), die die Altstadt derzeit erfüllt, gehen zu Lasten der Lebensqualität. Es müssen Prioritäten gesetzt werden, um die Altstadt sozialverträglich und kulturell weiter zu entwickeln, aber auch zu entlasten. Es wird Zeit, auch im Interesse der angrenzenden Stadtteile, die Innenstadt als größere Einheit zu begreifen! Der Blick über den Bismarckplatz zeigt Bergheim als aufstrebenden Stadtteil mit viel Potential für Neues. Ein paar Schritte über die Brücke haben wir in Neuenheim eine Einkaufsstraße mit besonderem Flair. Public Viewing am Schwimmbad war ein erster guter Schritt. Anstatt immer nur die Altstadt zu verplanen, sollten wir ‚Innenstadt‘ neu definieren und das als Chance für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung begreifen. Das hilft den Menschen, der Kulturszene, dem Handel und der Gastronomie.

Am 25.Juli Bürgerentscheid: NEIN ZUM ANBAU!