Kommentar von GAL Mitglied Christoph Nestor zum Bautätigkeitsbericht 2020 der Stadt Heidelberg und der Berichterstattung der RNZ

Zwischen 2019 und 2035 erwarten wir einen Bevölkerungsanstieg von knapp 25.000 Menschen. Wohnraum ist und bleibt also stark gefragt, knapp und ist daher oft teuer. Als Stadt ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben, hier gegenzusteuern.

Der „Bevölkerungsanstieg“ basiert auf der seit vielen Jahren anvisierten Bebauung der für Wohnungbau prosperierten Flächen – MTV, Camper, Hospital, PHV und Messplatz. Jetzt tun sie wie immer so, als gäbe es da so ein irgendwo her kommendes Wachstum und sie würden toll darauf reagieren und Wohnungen bauen.
Gäbe es die Konversionsflächen nicht, gäbe es kein Wachstum.
Dieser Wahlkampftrick wird durch ewige Wiederholung (PR-Fachwort: „penetrieren“) der Bevölkerung – und der RNZ! – eingepflanzt: „Er baut doch Wohnungen …“ Als nächstes dann: „bezahlbare“.
Wer kriegt da schon mit, dass die BImA sich im PHV die Filetstücke selber rausschneidet? Wer redet mit den Koalitionsverhandlern, dem neuen Finanzminister, dem Ba-Wü Finanzminister ?

„Vergleicht man die Entwicklung des Wohnungsbestandes der neun baden-württembergischen Stadtkreise von 2010 bis 2020 liegt Heidelberg mit einem Anstieg von 7,2 Prozent auf Rang 2. Lediglich die Stadt Heilbronn schneidet mit einem Anstieg um 7,8 Prozent besser ab.“

Hahaha, keine Stadt außer HD hat fast 200 ha Konversionsflächen ….

Man suche sich eine Statistik und fertig ist mal wieder das Eigenlob.

Und: unter den Blinden ist….
Und: andere müssen neue Flächen ausweisen (Freiburg!!!)
Und: Alle Städte haben zusammen das Wohnungsproblem. Wer seine Region ignoriert, sollte lieber leiser sein ..

Bus schlägt Rad

Täglich kreuzen ca. 4000 Radlerinnen und Radler die Einmündung Eisengreinweg (kleine Straße hinter der Shell-Tankstelle Weststadt) und Steigerweg, um über die Fahrradstraße Gaisbergstraße in die Innenstadt zu fahren. Ein großer Anteil sind schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die immer mit einem flauen Gefühl im Magen diese gefährliche und unübersichtliche Stelle passieren müssen. Nun könnte man meinen, dass eine veränderte Vorfahrtsregelung zugunsten der schwächeren Verkehrsteilnehmer mehr Sicherheit bringen könnte, doch hat die Verwaltung und unser Oberbürgermeister entschieden, dass die täglich etwa je 40 bergauf und bergab fahrenden Busse nicht ihre Bevorrechtigung verlieren dürfen. Die Prioritäten erschließen sich mir nicht.

Kerchemer Wind

Liebe Kirchheimerinnen und Kirchheimer, liebe Heidelbergerinnen und Heidelberger,

viele Bürger und Bürgerinnen unseres Stadtteils haben in den letzten Wochen gefragt, was es mit der Baustelle neben der Jugendverkehrsschule auf sich hat. Es handelt sich hierbei um ein Provisorium der Freie Montessori Schule, die in ca. 2 Jahren ins Quartier Hospital im Hasenleiser umziehen wird.

Im Anschluss können Sie unsere Fragen und die Antworten der Verwaltung lesen. In Kursivschrift haben wir Anmerkungen zu den Antworten der Verwaltung.

Schriftliche Frage:

In Kirchheim wurde östlich der Jugendverkehrsschule das dortige Grundstück als provisorische Örtlichkeit für die Freie Montessorischule umgegraben und planiert. Wie aus der Zeitung zu erfahren war, soll es sich um einen Zeitraum von 2 Jahren handeln.

1. Wann genau wurden die ersten Gespräche mit der Freien Montessorischule über diesen Standort geführt?

Der erste Kontakt bezüglich des Standortes kam Mitte 2020 zu Stande, nachdem sich das Montessori-Zentrum auf der Suche nach einer Interimslösung für die (ab dem Schuljahr 2021/2022 zweizügige) Schule mit der Bitte um Unterstützung an die Stadt wandte, da die bisherige Grundstückssuche keine Lösung erwarten ließ. In der Folge wurden auch die Möglichkeiten auf der jetzigen Fläche untersucht. Die Bereitstellung wurde jedoch von der erforderlichen Baugenehmigung abhängig gemacht.

Die Antwort ist insofern nichtssagend, da sie nicht beantwortet wurde. Mitte 2020 erhielten wir auch die unter Punkt 4. erhaltene Mail mit der Aussage von Herrn Dr. Gerner.

2. Warum wurden weder der Gemeinderat noch der Bezirksbeirat oder der Stadtteilverein über diese Maßnahme informiert?

Letztendlich konnte die Baugenehmigung erst unmittelbar vor den ersten Vorbereitungsmaßnahmen auf dem Baufeld erteilt werden.

Eine sehr müde Antwort und äußerst unbefriedigend. Anscheinend gibt es Menschen in der Stadtverwaltung die es nicht für nötig halten, die genannten Gremien im Vorfeld zu informieren. Es kann doch nicht sein, wenn man erst aus der RNZ erfährt, was auf einer Großbaustelle im eigenen Stadtteil geschieht.

3. Welche Ämter wurden bei dieser Entscheidung miteinbezogen beziehungsweise waren an der Planung beteiligt?

Im Vorfeld des Baugenehmigungsverfahrens für die Interimslösung des Montessori Zentrums wurden das städtische Amt für Liegenschaften und Konversion, das Amt für Baurecht und Denkmalschutz und das Amt für Verkehrsmanagement hinsichtlich Nutzung und Erschließung des Grundstücks einbezogen. Da es sich um eine Interimslösung handelt, konnte die Nutzung baurechtlich befristet zugelassen werden. Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens erfolgte sodann die übliche Behörden- und Nachbarbeteiligung.

4. Gibt es bereits Planungen für das Gelände, wenn die Freie Montessorischule ihr neues Domizil bezogen hat?

Derzeit bestehen keine konkreten Pläne zur Nachnutzung.

Herr Dr. Gerner, der damals zuständige Bürgermeister schrieb am 15. Juni 2020, nachdem er zuvor behauptete, es würde sich nicht um ein städtisches Grundstück handeln: „Das Grundstück hinter dem Parkplatz zur SG Kirchheim wurde bei Überlegungen zu möglichen Kita-Standorten in Kirchheim als eine längerfristige Option für einen zukünftigen Standort eingestuft“

Letztendlich bleibt ein fader Beigeschmack und das Gefühl, die Stadt spielt manchmal mit verdeckten Karten. Bürgernähe sieht anders aus.

Ein besonders schöner Anlass für uns ins Rathaus zu gehen ist die Verleihung der Bürgerplakette. Es ist für uns immer wieder beeindruckend, wie viele Menschen sich in völlig verschiedenen Funktionen und Aktivitäten für das Gemeinwohl einsetzen. Unsere Stimme gaben wir sehr gerne dem von Alexander Föhr (CDU) vorgeschlagenen und in Kirchheim lebenden Ehepaar Erika und Jürgen Eichler, das sich seit Mitte der 80er Jahre als Mitglied der Rheuma-Liga Baden-Württemberg e.V. mit großem Engagement innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Heidelberg, aber auch regional einsetzen. Sie unterstützen Betroffene darin, einen selbstbestimmten Umgang mit der Krankheit zu erlernen und bei der partizipativen Krankheits- und Alltagsbewältigung. Die Funktionstrainingsgruppen für Rheuma-Betroffene, im Wasser oder in Trainingshallen, u.a. ärztlich verordnet und mit Genehmigung der Krankenkassen, organisiert das Ehepaar Eichler im Rahmen einer eigens dafür eingerichteten Sprechstunde persönlich von Heidelberg-Kirchheim aus. Die Heidelberger Rheuma-Liga zählt mittlerweile ca. 26 Sportgruppen. Im Sprecherratsteam der Heidelberg Rheuma-Liga sind die beiden fest eingebunden. Erika und Jürgen Eichler sind durch ihr großes Engagement zum Inbegriff der Heidelberger Rheuma-Liga geworden. Ein herzliches Dankeschön für die tolle Arbeit und herzlichen Glückwunsch für die verdiente Ehrung.

Zum Schluss noch etwas ebenfalls sehr Erfreuliches. Die Stadtverwaltung hat bei den Zebrastreifen rund um die Geschwister-Scholl-Schule Mittelinseln installiert. Das ist zwar grundsätzlich nicht üblich, doch sind gerade in diesem Bereich sehr viele Kinder unterwegs und damit wird nun auch das verkehrswidrige Parken auf dem Zebrastreifen bzw. auf den Sperrflächen unterbunden. Eine gute Aktion für mehr Sicherheit in unserem Stadtteil.

Wir wünschen Ihnen einen goldenen Herbst

Bleiben Sie gesund.

Ihre Meinung interessiert uns. Welche Themen sind für Sie wichtig? Sollten Sie Anregungen oder Fragen haben, dann schreiben Sie uns oder rufen Sie an. Auf unserer Homepage www.gal-heidelberg.de erfahren Sie mehr über unsere Aktivitäten und Ziele.

Ihre Kirchheimer Stadträtin Judith Marggraf und Ihr Stadtrat Michael Pfeiffer
Grün-Alternative Liste

Werbetafel auf dem Radweg in der Kurfürsten-Anlage kommt weg! GAL zufrieden

Einen Erfolg können die Protestler*innen (siehe Beitrag weiter unten), die sich gegen das Aufstellen einer Werbetafel auf dem Fahrradweg in der Kurfürstenstraße gewehrt haben, verzeichnen. Laut Presseinformation der Stadt Heidelberg (19.10.) wird die Werbetafel in der Kurfürsten-Anlage bis Mitte November versetzt. Die GAL freut sich, dass der Protest Früchte trägt und die Stadt den Fehler korrigieren lässt.

„Die Werbetafel, die in der Kurfürsten-Anlage in Höhe Stadtbücherei auf dem Radweg installiert wurde, entspricht nicht der Baugenehmigung und muss versetzt werden. Das ist das Ergebnis einer Prüfung durch die städtischen Fachämter. Ende September hatte die Firma Ströer Deutsche Städte Medien GmbH die Werbetafel zwar wie genehmigt in Höhe der Hausnummer 21 errichtet. Dabei wurde jedoch nicht der geforderte Abstand von 2,50 Metern zum Fahrbahnrand eingehalten. Die Werbetafel muss daher in Richtung Gehweg versetzt werden, so dass der geforderte Abstand gewahrt bleibt. Auch der Gehweg darf durch die Anlage nicht eingeschränkt werden. Das dient der Verkehrssicherheit. Bis Mitte November soll die Anlage versetzt werden“, heißt es in der Info.

Jörg Schmidt-Rohr eröffnete die Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung

Jörg Schmidt-Rohr vom Heidelberger Bündnis gegen Armut und Ausgrenzung und GAL Mitglied eröffnete die Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung im Bürgerzentrum Südstadt, in der Chapel:

Rhein-Neckar-Zeitiung 19.10.2021:

Ziele auf dem Wohnungsmarkt werden seit Jahren klar verfehlt

Rhein-Neckar-Zeitung 15.10.2021:

 

Die Presseinformation der Stadt Heidelberg vom 18.10.2021:

Bautätigkeitsbericht 2020: Wachstum im Bestand mit 544 neuen Wohnungen fortgesetzt
Stadt Heidelberg auf Rang zwei bei Schaffung von Wohnraum im Vergleich mit Stadtkreisen des Landes

Heidelberg wächst weiter: Der Wohnungsbestand hat sich erstmals auf über 78.000 Einheiten erhöht. Insgesamt sind im Vorjahr 544 neue Wohnungen entstanden, 508 im Neubau in vielfältigen Größen für verschiedene Lebenslagen. 85 Wohnungen kamen durch Umbau- und Sanierungsmaßnahmen hinzu, doppelt so viele wie 2019 – eine Folge konsequenter Innenverdichtung. Durch Abbrüche gingen 49 Wohnungen verloren. Das belegt der neue Bautätigkeitsbericht, der am Dienstag, 19. Oktober 2021, im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss vorgestellt wird.

Das Besondere am Wohnungswachstum in Heidelberg: Neue Wohnungen können direkt im Stadtgebiet geschaffen werden, da die Stadt aufgrund der Konversionsflächen über ausreichend Raum im Inneren verfügt. Mit 544 Wohnungen liegt das Wachstum konstant auf dem Niveau der Vorjahre (2019: 547 neue Wohnungen, 2018: 535 neue Wohnungen). Vergleicht man die Entwicklung des Wohnungsbestandes der neun baden-württembergischen Stadtkreise von 2010 bis 2020 liegt Heidelberg mit einem Anstieg von 7,2 Prozent auf Rang 2. Lediglich die Stadt Heilbronn schneidet mit einem Anstieg um 7,8 Prozent besser ab.

„Heidelberg ist ein deutschlandweit beliebter Wohn- und Arbeitsort. Zwischen 2019 und 2035 erwarten wir einen Bevölkerungsanstieg von knapp 25.000 Menschen. Wohnraum ist und bleibt also stark gefragt, knapp und ist daher oft teuer. Als Stadt ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben, hier gegenzusteuern. Wir brauchen vor allem mehr bezahlbaren Wohnraum für Familien, Studierende, Senioren. Über die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH (GGH) hat die Stadt selbst rund 150 Neubau-Wohnungen geschaffen, das sind knapp 30 Prozent aller neu gebauten Wohnungen im Jahr 2020“, sagt Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Neubauten: Baubeginn oder Realisierung einiger Projekte verzögert

Das im Handlungsprogramm Wohnen festgehaltene Ziel der Schaffung von durchschnittlich 800 Wohnungen pro Jahr wurde auch 2020 nicht erreicht. Der in der Zielsetzung verankerte Wohnraum wird dem Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen, allerdings später als ursprünglich absehbar. Gründe dafür sind unter anderem der verzögerte Baubeginn einiger geplanter Projekte privater Bauträger in der Bahnstadt und Südstadt sowie spätere Fertigstellungen, etwa auf dem Hospital-Areal und in Patrick-Henry-Village. Das 2017 erstellte Handlungsprogramm Wohnen hatte dort für 2020 erste Fertigstellungen eingeplant. Beide Projekte werden nun erst später realisiert. Die Stadt arbeitet derzeit an der Fortschreibung des Baulandprogramms für den Zeitraum 2022 bis 2026, die diese Verschiebungen berücksichtigt.

Baugenehmigungen: Südstadt erstmals an der Spitze

Auch die Zahl der Baugenehmigungen ist seit 2017 erstmals wieder rückläufig: 2020 wurden 544 neue Wohnungen genehmigt. Das entspricht einem Rückgang von 26,4 Prozent gegenüber 2019. Die meisten Wohnungen wurden in den Stadtteilen Südstadt (254), Ziegelhausen (68), Pfaffengrund (35) und Wieblingen (34) genehmigt. In der Südstadt befinden sich knapp die Hälfte aller genehmigten Bauten, womit sie die Bahnstadt erstmals ablöst – ein Zeichen für die fortgeschrittene Entwicklung der Konversionsflächen.

Wichtiger Meilenstein für Klimaneutralität: Fernwärme für Neubauten

Heidelberg setzt sich für den Umweltschutz ein und möchte bis 2050 klimaneutral sein. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Dekarbonisierung der Heizenergie. Fernwärme wird heute zu etwa 50 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen und dieser Anteil soll zukünftig noch erhöht werden. 84,6 Prozent der Neubauwohnungen in Heidelberg werden bereits mit Fernwärme versorgt und nehmen daher an der Reduzierung des CO2-Ausstoßes teil.

Wohnraum in Heidelberg

• Ende 2020 gibt es 78.090 Wohnungen in Heidelberg.
• 51,5 Prozent beinhalten drei oder vier Zimmer und bieten unter anderem Raum für Familien.
• 7,2 Prozent des Heidelberger Wohnraums werden gefördert.
• Von 508 Neubauwohnungen liegen 259 Wohnungen (51 Prozent) in der Bahnstadt. Der Passivhaus-Stadtteil ist damit weiter der Wohnungslieferant für Heidelberg und belegt zum vierten Mal in Folge den ersten Rang unter allen Stadtteilen.
• Weitere 110 Wohnungen (21,7 Prozent) kamen im Stadtteil Kirchheim hinzu. Hiervon entstanden alleine 86 Wohnungen im Bereich des Höllensteins. 45 Wohnungen (8,9 Prozent) wurden im Stadtteil Rohrbach erbaut. 25 Wohnungen davon sind in der Karlsruher Straße hinzugekommen. Weitere 15 Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen sind im Bereich Kolbenzeil entstanden. Für den Pfaffengrund ist ein Zugang von 35 Wohnungen (6,7 Prozent) zu verzeichnen. Diese Wohnungen sind ausnahmslos im Kranichweg entstanden.

Bauüberhang bleibt auf konstantem Niveau

• Mit 1.624 genehmigten Wohnungen bewegt sich der Bauüberhang gegenüber 2019 auf einem konstanten Niveau.
• Die Konversionsflächen tragen in den kommenden Jahren massiv zur Schaffung von neuem und bezahlbarem Wohnraum bei.
• Rund ein Drittel des gesamten Bauüberhangs befindet sich auf den Konversionsflächen in der Südstadt (560 Wohnungen), die damit erstmals die Spitzenposition übernimmt.
• An zweiter Stelle steht der Stadtteil Rohrbach mit 242 Wohnungen. Hiervon entstehen 119 Wohnungen in einem Studentenwohnheim im Stadtviertel Rohrbach-West.
• Die Bahnstadt folgt mit 207 Wohnungen.
• Als Bauüberhang werden diejenigen Bauten bezeichnet, die in den zurückliegenden Jahren zwar genehmigt, bis zum Jahresende aber nicht fertiggestellt wurden.

Über den Bautätigkeitsbericht

Der jährlich erstellte Bautätigkeitsbericht analysiert detailliert Strukturen und Entwicklung des Wohnungsmarktes. Im Blick sind Baugenehmigungen, Baufertigstellungen durch Neubaumaßnahmen, Umbau und Sanierungsmaßnahmen sowie Abbrüche. Die Zahlen liefern wichtige Informationen zur Stadtentwicklung. So bieten diese Erkenntnisse, ob Baugebiete angenommen werden und welche Dynamik im Wohnungsbau herrscht.

Masterplan Im Neuenheimer Feld: Forum hat Entwürfe diskutiert

Wie soll sich der Campus Im Neuenheimer Feld weiterentwickeln? Mit dieser Frage hat sich einmal mehr das Forum Masterplan Neuenheimer Feld befasst. Am Mittwoch, 13. Oktober 2021, ist die zweitägige Sitzung zu Ende gegangen. Rund 50 Forumsmitglieder haben sich hier intensiv mit den beiden Entwicklungsentwürfen der Büros Astoc und Höger befasst und eine Reihe von Aspekten diskutiert, von Städtebau über Freiräume bis Verkehr. Rund 25 Gäste haben als Zuhörerinnen und Zuhörer vor Ort oder online die Sitzung verfolgt.

Im Einzelnen befassten sich die Forumsmitglieder unter anderem mit der Struktur der öffentlichen Räume, der Bildung von städtebaulichen Clustern, der Nachverdichtung im Bestand, der Aufenthaltsqualität im Freien, dem Erhalt des Baumbestands oder dem Wohnungsangebot. Wichtiges Thema war auch die verkehrliche Erschließung: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten die unterschiedlichen Bedürfnisse der Arbeitnehmer, Studierenden, Patienten und Besucher, das Zusammenspiel von innerer und äußerer Erschließung, die Straßenbahnanbindung mit nördlicher Erschließungsstraße, Erfordernisse der Logistik oder die Parkplatzanzahl und deren Orte.

Für die Gruppe der Experten brachte Professor Rudolf Scheuvens von der TU Wien eine Analyse ein. Er plädierte für eine Synthese der guten funktionsgerechten Vorschläge aus beiden Entwürfen: So könnten gute Lösungen des Büros Höger (Beispiel: Verkehr) mit guten Lösungen des Büros Astoc (Beispiel: Quartiere) kombiniert werden. Er betonte auch, dass an mehreren Punkten noch weitergearbeitet werden müsse, unter anderem am öffentlichen Raum oder der Lage der Entwicklungsflächen der Klinik.

Die Forumssitzung war das fünfte und letzte Format der Öffentlichkeitsbeteiligung in der aktuellen Phase des Masterplanverfahrens. Zuvor hatten bereits eine öffentliche Veranstaltung, eine Ausstellung sowie eine Online-Beteiligung stattgefunden. Über 3.200 Besucherinnen und Besucher nutzten das Online-Angebot und brachten insgesamt 186 Beiträge zu den beiden Entwürfen ein. Darüber hinaus gab es ein gemeinsames Stadtteilgespräch mit insgesamt rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Stadtteilen Bergheim, Handschuhsheim, Neuenheim und Wieblingen.

Wie geht es weiter?

Alle Eingaben und Einschätzungen aus den verschiedenen Beteiligungsformaten werden nun dokumentiert, gesammelt betrachtet und durch die Projektträger zu einer Beschlussvorlage entwickelt. Ab dem Jahreswechsel 2021/22 wird in den Bezirksbeiräten und Ausschüssen über die Entwicklungsentwürfe und das weitere Vorgehen beraten. Voraussichtlich im Frühjahr 2022 soll dann der Gemeinderat entscheiden.

Ergänzend: Die gemeinsame Empfehlung der Experten und lokalen Fachvertreter sowie weitere Materialien sind auf www.masterplan-neuenheimer-feld.de unter „Informieren“ > Downloads zu finden

Presseinformation der Stadt Heidelberg vom 14.10.2021

Masterplan INF

Wie gut, dass der Gemeinderat im letzten Sommer doch noch eine weitere Runde im Prozess beschlossen hat!

Die Büros Astoc und Höger haben noch einmal nachgelegt, sich dabei deutlich angenähert und wurden von den Experten gelobt… Eine gute Grundlage für einen guten Abschluss des Verfahrens.

Klar, damit sind noch lange nicht alle Fragen beantwortet. Wir sollten uns aber hüten, jetzt alle Wünsche und Ideen noch nachverhandeln zu wollen. Natürlich werden wir auf die genauen Formulierungen achten (müssen), da der Plan die Richtschnur ist, nach der dann Baurecht entwickelt wird.

Schade ist es um die Straßenbahn, die beide Büros für unabdingbar notwendig halten. Wenn es nach dem Gemeinderat gegangen wäre, könnte sie schon fahren…

Werke von Wassili Lepanto finden im Rathaus und dem Kurpfälzischen Museum neue Heimat – Empfang zum Gedenken an das Wirken des Künstlers und Altstadtrats

Werke von Wassili Lepanto finden im Rathaus und dem Kurpfälzischen Museum neue Heimat
Empfang zum Gedenken an das Wirken des Künstlers und Altstadtrats

Wassili Lepanto hat seine Wahlheimat Heidelberg auf zweierlei Art geprägt: als Maler, der in seinen Werken das Spannungsfeld zwischen Mensch und Natur erforschte und dabei auch immer wieder Heidelberg zu seinem Thema machte, und durch sein politisches Engagement, schließlich auch als Stadtrat, der 2009 mit seiner eigenen Wählervereinigung „Kulturinitiative Heidelberg Pflegen und Erhalten“ in den Gemeinderat eingezogen war. Nach seinem Tod 2018 hinterließ Dr. Vasilios Loukopoulos (Wassili Lepanto) der Stadt Heidelberg acht Werke, die das Kulturamt und das Kurpfälzische Museum in Abstimmung mit der Ehefrau des Malers, Leena Ruuskanen-Lepanto, auswählen durften. Der Gemeinderat hatte der Annahme am 8. Oktober 2020 einstimmig zugestimmt. Drei der Bilder hängen als würdige Dauerpräsentation an prominenter Stelle im OB-Referat und im Arbeitszimmer des Oberbürgermeisters im Rathaus. Diese Gemälde hat Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner persönlich ausgewählt. Ein Empfang anlässlich des Vermächtnisses von Wassili Lepanto musste coronabedingt verschoben werden und fand nun am 14. Oktober 2021 im Spiegelsaal des Verwaltungsgebäudes Prinz Carl statt.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Wassili Lepanto war nicht nur ein bekannter Künstler, sondern auch ein engagierter Bürger seiner Wahlheimat Heidelberg. Als leiser aber kraftvoller Kämpfer für die Stadtkultur, für den Erhalt unserer wunderschönen Altstadt und der natürlichen Umgebung konnte er viele seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger überzeugen. Auch in seiner Kunst, geprägt vom optimistischen Blick des Idealisten, verarbeitete Wassili Lepanto gerne Eindrücke unserer Stadt. Daher freue ich mich besonders, dass acht der Kunstwerke aus dem Nachlass Wassili Lepantos an die Stadt Heidelberg übergehen und im Rathaus sowie dem Kurpfälzischen Museum einen Teil zur Erinnerung beitragen, an einen außergewöhnlichen Künstler, Stadtrat und Menschen.“

Dr. Dagmar Hirschfelder, Sammlungsleiterin Gemälde und Graphik im Kurpfälzischen Museum, führte während des Empfangs in das Werk Wassili Lepantos und seine künstlerische Arbeit ein. Geprägt von der Studenten- und Ökologiebewegung der 1960er und 70er Jahre setzte er sich mit dem zerstörerischen Einfluss des Menschen auf seine Umwelt auseinander. Doch statt „mit mahnendem Duktus vor den Gefahren zu warnen, setzte er den negativen Weltuntergangsszenarien seine eigene hoffnungsvolle Welttheorie entgegen. Dabei berief er sich auf noch unzerstörte Natur- und Lebenszusammenhänge und entwickelte in seinen Bildern eine Ästhetik der Ordnung und Harmonie.“

Nicht selten setzte er dabei auch Heidelberg in Szene. So auch beim 1990 entstandenen Gemälde „Heidelberg – Eine Stadt des Südens“, das den Blick auf das Heidelberger Schloss und den Neckar von Osten zeigt. Das Werk befindet sich im Besitz des Kurpfälzischen Museums und verdeutlicht für Dr. Hirschfelder, wie Wassili Lepanto seine Wahlheimat Heidelberg empfand: „magisch und voller Harmonie“. Mit seinen um 1990 begonnenen hellweißen Heidelberg-Bildern hat der Künstler seiner Stadt eine einzigartige Hommage geschaffen: geistesverwandt mit der Heidelberger Romantik – und doch ein ganz modernes Porträt Heidelbergs.

Den literarisch geprägten Künstler würdigte auch Dorothea Paschen, selbst eine politische wie künstlerische Weggefährtin Lepantos, mit einer Lesung aus dessen letzter Publikation „Als Student in Heidelberg ’68… ,und zum Malen geboren’“, erschienen beim Heidelberger Mattes Verlag.

Wassili Lepantos Kunstgalerie, Friedrich-Ebert-Anlage 11, 69117 Heidelberg, wird heute von seiner Frau Leena Ruuskanen-Lepanto betrieben. Nähere Informationen im Internet unter www.wassili-lepanto.de.

Im Spiegelsaal des Prinz Carl wird in einer Feierstunde des 2018 verstorbenen Künstlers und Stadtrats Wassili Lepanto gedacht. Nach einer Würdigung durch Oberbürgermeister Eckart Würzner spricht Dagmar Hirschfelder vom Kurpfälzischen Museum über das Werk des Malers.
Foto: Philipp Rothe, 14.10.2021

Presseinfo der Stadt Heidelberg vom 15.10.2021

Bürgerplakette für Regine Buyer und Ellen Möller!

Am Mittwochabend wurde die Bürgerplakette 2020 der Stadt Heidelberg an ehrenamtlich Engagierte verliehen, die sich für Mitmenschen und das Gemeinwohl außerordentlich einsetzen. Wir schließen uns den Glückwünschen der Stadt an! Danke für Euer Engagement, ohne das eine Gesellschaft nicht Bestand haben kann! Unter den Ausgezeichneten findet sich auch ein GAL Mitglied: Herzlichen Glückwunsch Regine Buyer! „Sie leitet seit vielen Jahren die Gruppe Heidelberg-Wieblingen des BUND. Der Erhalt des Naturschutzgebietes Unterer Neckar/Altneckar und der Neckarwiese in Wieblingen sind ihr dabei eine Herzensangelegenheit. Sie war wesentlich an der Verwirklichung des Naturlehrpfades beteiligt und lädt regelmäßig Interessierte zu Exkursionen und Vorträgen ein. Dr. Regine Buyer engagiert sich zudem in der Arbeitsgemeinschaft Unterer Neckar, steht in Kontakt mit dem Wasserschifffahrtsamt und ist Mitglied des Bezirksbeirates.“, heißt es in der Laudatio.

Auch möchten wir der Kinderbeauftragten in der Altstadt, Ellen Möller, ganz herzlich gratulieren! Sie wurde zusammen mit Lilly Edler und Gisela Lasser ausgezeichnet. „Durch ihr besonderes Engagement gelang es ihnen zu Beginn der Corona-Pandemie, über 1.000 Alltagsmasken zu nähen und damit zunächst vor allem ältere Menschen in der Altstadt zu versorgen. Durch die erbetenen Spenden für die Masken kamen weit über 5.000 Euro zusammen, die sie wiederum gemeinnützigen Zwecken zukommen ließen. Neben der zeitaufwändigen Näharbeit kam es bei den Anfragen nach Masken zu wertvollen Gesprächen und zwischenmenschlichen Kontakten.“ , heißt es in deren Würdigung.

Mehr dazu auch hier in der Pressemittelung der Stadt Heidelberg

Dr. Regine Buyer 1. Reihe ganz links

Ellen Möller in der Mitte mit blauem Blazer

(Fotos: Philipp Rothe)