So nicht!, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 29.4. 2013

Der Abriss des Eleonoren-Hauses entsetzt Bürgerschaft und Gemeinderat, alle fühlen sich hinters Licht geführt.

Das ist kein Sturm im Wasserglas, sondern berechtigte Empörung derjenigen, denen der Erhalt und nicht eine Kopie versprochen wurde. Der Unterschied zwischen Erhalt und Wiederherstellung stadtbildprägender Bauten ist vielen nicht klar. Zukünftig muss der Gemeinderat solche Planungen sehr viel genauer unter die Lupe nehmen, hinterfragen und eventuell auch ablehnen. Vertrauen???

Die neuen KITA-Entgelte waren in der städtischen Vorlage für die unteren Einkommensstufen überproportional hoch angesetzt.

In zwei Ausschüssen musste die GAL heftig für eine Neuberechnung kämpfen, niemand wollte das Problem sehen. Der Gemeinderat beschloss letztendlich doch die vorgeschlagene sozial ausgewogenere Verteilung. Soziale Gerechtigkeit???

Konversionsausschuss, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 22.4. 2013

Ab Mai hat der Gemeinderat ein neues Gremium: den Konversionsausschuss.

Hier werden alle Fragen, Aufgaben und Planungen die die Konversionsflächen betreffen diskutiert und zur Entscheidung vorbereitet. Damit werden Informationen, Anregungen und die Arbeit aus dem Entwicklungsbeirat, der Konversionsgesellschaft und den Bürgerforen zusammengeführt, wenn notwendig ergänzt und in hoffentlich zielführende Entscheidungen überführt.

Auch wenn ein neuer Ausschuss zusätzlich Zeit- und Arbeitsaufwand für uns StadträtInnen bedeutet, ist es mehr als sinnvoll, das wichtige Thema Konversion ganzheitlich und nicht ‚in Einzelteilen‘ in verschiedenen Ausschüssen zu behandeln.

Ich wünsche mir für das neue Gremium viel Transparenz, gute Beratungen und – für unsere Stadt – gute Entscheidungen!

Lux-Harmonie – Literaturhaus?, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 15.4. 2013

Der Wormser Hof ist geradezu prädestiniert dazu, viel mehr zu sein, als ein Kaufhaus!

Wollte man nicht längst der negativen Entwicklung der Hauptstraße als Shopping-Center entgegenwirken? Was hier gesucht wird, wäre ein weitsichtiger und stadtliebender Investor, der bereit wäre, hier ein Geschenk von größter Tragweite zu ermöglichen: ein Kulturhaus, in dem Raum für Literatur, Lesungen, Vorträge, Zusammenkünfte der Bürger ohne kommerziellen Hintergrund und ein Archiv der Heidelberger Romantik, geschaffen wird. Ein offenes Bürger-Zentrum, in dem Leben mitgestaltet, neue Impulse gegeben werden.

Auch der Theaterplatz ist prädestiniert als Bürgerpark: für Theaterbesuche, Begegnungen Alt und Jung, als Ruhepunkt ab des geschäftlichen Treibens. Eine so realisierte Nutzung wäre ein Geschenk für die nächsten 100 Jahre, das unsere Stadt auszeichnen würde.

Transparenz – Teilhabe – Toleranz , Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 8.4. 2013

Im März konnte ich beim Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin einen Vortrag zur „Heidelberger Bürgerbeteiligung“ aus Sicht einer Stadträtin halten. Teilnehmer aus der gesamten Republik tauschten sich engagiert zum Thema „Stresstest Bürgerbeteiligung“ aus.

Besonders unser verbindliches Regelwerk und die Vorhabenliste fanden großes Interesse, aber auch die Rolle der gewählten Räte und Veränderungen im Verwaltungshandeln wurden intensiv diskutiert.

Die Vorbehalte bei allen Akteuren – Bürgerschaft, Verwaltung und Politik- sind noch stark. Nur durch ein Mehr an Toleranz und Vertrauensbildung öffnen sich die Türen für eine gute, sachorientierte Beteiligungskultur.

Das bedeutet aktuell u.a., die Spielregeln einzuhalten, im laufenden Verfahren keine Fakten ohne Absprache zu schaffen und Zeitdruck zu vermeiden.

Ihre Erfahrungen interessieren uns sehr!

Radkultur, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 18.3. 2013

Es tut sich viel in Heidelberg: Der Radweg von Wieblingen in die Altstadt wird in Angriff genommen, das Radwegenetz Bahnstadt nimmt Gestalt an durch die Verbindung Richtung Südstadt und die geplanten Gleisquerungen und der letzte Bauabschnitt Richtung Rohrbach Markt wird eine Lücke nach Süden schließen.

All diese begrüßenswerten Projekte dürfen aber nicht vergessen machen, dass für Lotte Normalradlerin radeln in der Stadt nach wie vor eine Herausforderung und oft genug ziemlich unsicher ist: schön markierte Radwege, die da aufhören, wo es eng oder unübersichtlich wird; Aufstellflächen die niemanden interessieren; Radspurstückchen die ratlos machen, weil unklar ist wo’s weitergeht.

Heidelberg hat nicht nur Schnell- und Kampfradler, auch Lotte N. möchte gerne entspannt in und durch die Stadt radeln!

Aufwertung der Hauptstraße, Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 11.3. 2013

Die Attraktivität der Altstadt Heidelberg beruht auf der "Aura des Alten". Für die Beleuchtung der Hauptstraße ist die Form und der Stil von Mast und Lampe von großer Bedeutung. In vielen historischen Städten findet man gusseiserne Leuchten, so auch in Heidelberg in Prägung alter Gaslampen. Neuanfertigungen in Anlehnung an solche Muster wären sicher vorstellbar und würden zu den Häuserfassaden wie auch zum gesamten Stadtbild passen. Leuchten in zeitgenössischem Design (die man überall in der Welt, auch bei uns am Ebert-Platz findet), die hier und dort mit ihrem Streulicht modisch akzentuierte Effekte setzen, wären eine fatale Modernisierung im Zeichen der „Global City“. Gerade sie würden das teuerste Kapital der Stadt – das Altstädtische – durch das sog. Moderne mit dem Image einer „üblen Provinzialität“ kaputt machen.

Die Streichung der Buslinie 30…, Stadtblattartikel von Gabi Faust-Exarchos am 4.3. 2013

Die Streichung der Buslinie 30 war verkehrspolitisch kein großer Wurf, für die Bewohner der östlichen Altstadt und den Tourismus absolut nachteilig.

Wenn wir der Umwelt zuliebe Gäste wollen, die mit der Bahn anreisen, muss der ÖPNV in der Lage sein, diese schnell und bequem ins historische Zentrum zu befördern.

Mit drei Fahrten pro Stunde (abends/sonntags nur 2 pro Std.) schafft dies die überlange Linie 33 nicht. Wo steht übrigens geschrieben, dass eine Linie dann effizient und nutzerfreundlich ist, wenn sie die Passagiere „sardinengleich“ befördert oder sie beim Weihnachtsmarkt an den Haltestellen stehen lässt? Eine Schulklasse füllt fast einen Bus, die Linie 30 als Ausweiche und Ergänzung fehlt umso mehr.

Wer zufriedene Bürger und Touristen will, wie z.B. HD-Marketing, sollte auch über eine Optimierung nachdenken.

Herzlichen Glückwunsch, Klaus Staeck!, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 25.2. 2013

Meine erste Begegnung mit seinen Arbeiten war Anfang der 70-er Jahre das Plakat „Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen“.

Das erregte Aufmerksamkeit und hinterließ einen Widerhaken im Gehirn: Politische Aussagen müssen den ‚Gegner‘ nicht diffamieren. Aufklärung mit Humor und satirische Überspitzung bleiben länger haften, regen zum eigenen Denken an, wirken nachhaltig. Heute kaum zu glauben, dass viele dieser Plakate zu gerichtlichen Auseinandersetzungen geführt haben (die Staeck fast alle gewonnen hat!).

Am 28. Februar wird Klaus Staeck, der Künstler, Publizist und Präsident der Akademie der Künste, 75 Jahre alt.

Wir gratulieren sehr herzlich und wünschen uns noch viele plakative ‚Widerhaken‘.

Stadtbildgestaltung – Altstadt , Stadtblattartikel von Wassili Lepanto am 18.2. 2013

Der Blick auf Heidelberg erweckt jedes mal ein Gefühl des Glücks, ein Gefühl der Harmonie zwischen Natur und Menschenwerk. Wohl deshalb zählte der amerikanische Schriftsteller Washington Irving den Anblick Heidelbergs zu den glückhaftesten, die Europa zu bieten hat.

Um diesen Wert Heidelbergs auch für kommende Generationen zu erhalten, muss jetzt der Stadtrat das historische Stadtbild gegen Zeitgeist-Modernisierungen verteidigen bei der bevorstehenden „Aufwertung der Hauptstraße“.

Wie lange dürfen wir denn die Altstadt noch als „alt“ bezeichnen, wenn wir ihre historischen Fassaden durch bunte Lichtmarker poppig verfremden, die charakteristischen Plätze im Großstadt-Manier entromantisieren, wenn wir in Seitengassen die Bürgersteige einebnen, alte Straßenbeläge entfernen und die Beleuchtungskörper durch neues Design ersetzen – wie bei Tankstellen und Industriegebieten (z.B. Friedrich-Ebert-Platz und Rohrbach-Markt).

„Viel Theater!“, Stadtblattartikel von Gabriele Faust-Exarchos am 4.2. 2013

Das hörte man in den letzten Jahren sehr oft, wenn es um den umstrittenen Theaterumbau ging. Viele von uns wünschten sich einen vergleichbaren Trommelwirbel z.B. für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen.

Sie spielen in unseren Planungen leider immer noch eine Nebenrolle. Aber Jugend will sich ausprobieren, sie braucht Treffpunkte im Stadtteil, Freiraum und vor allem unser Ohr.

Ein schöner Lichtblick ist die Initiative des Jungen Theaters, den 1. HD-er Kinder-und Jugendkongress vom 21. bis 24.Februar im Stadttheater zu starten. In Kooperation mit dem Interkulturellen Zentrum, dem Migrationsrat und vielen Schulen sind Werkstätten unter dem Motto „Wir öffnen Grenzen“ geplant.

Das ist ein gutes Signal für kreative Ansätze in der Jugendarbeit, wir wünschen allen Beteiligten viel Spaß und neue Erfahrungen!