Süddeutsche Erdgasleitung: Terranets BW GmbH startet Voruntersuchungen

Die Terranets BW GmbH plant den Bau der 250 Kilometer langen „Süddeutschen Erdgasleitung“, die auch über Heidelberger Gemarkung verlaufen soll. Im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens hat das Unternehmen beim Regierungspräsidium Karlsruhe ein sogenanntes „Scoping-Verfahren“ beantragt. Dabei handelt es sich um ein Vorverfahren, bei dem die umweltrelevanten Themen ermittelt werden und das Unternehmen von behördlicher Seite unter anderem darüber unterrichtet wird, welchen Umfang und welche Detailtiefe die Umweltprüfung haben muss. Das Scoping-Verfahren ist am 13. Januar 2022 offiziell gestartet.

Als untere Verwaltungsbehörde des Landes wird auch die Stadt Heidelberg – neben weiteren Fachbehörden, Naturschutzvereinen und Verbänden – im Rahmen des Scoping-Verfahrens angehört und um Einschätzung gebeten. Die Stadt sieht die Planungen zur Erdgasleitung kritisch: Zum einen steht die Frage der Erforderlichkeit eines fossilen Energieträgers im Raum, zum anderen müssen die Eingriffe in Natur und Landschaft sowie Beeinträchtigungen der Landwirtschaft vermieden werden. Der Gemeinderat hat sich im Juli 2021 einstimmig gegen die derzeit vorgesehene Trassenführung ausgesprochen. Die Stadt Heidelberg wird sich in das Verfahren intensiv einbringen.

Parallel zum Scoping-Verfahren bereitet das Unternehmen eine Bestandsaufnahme und Bewertung von Natur und Landschaft entlang der geplanten Trasse vor. Dazu zählen unter anderem geologische Untersuchungen, Vermessungsarbeiten sowie die Bestandsaufnahme und Kartierung von Schutzgebieten und vorhandenen Pflanzen- und Tierarten. Für diese Voruntersuchungen wird die Terranets BW GmbH demnächst auf die betroffenen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern entlang der Trasse zukommen, um die entsprechenden Angaben einzuholen. Über die Datenerhebung will das Unternehmen Anfang des Jahres auf der Projekthomepage www.terranets-sel.de und in den Medien informieren.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung hatte die Terranets BW GmbH Ende 2021 mehrere „Infomärkte“ in den betroffenen Kommunen veranstaltet, bei denen Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen zur Planung eingeben konnten. Als Ergebnis sollen im weiteren Verlauf des Verfahrens auch Trassenalternativen in der anstehenden Umweltverträglichkeitsprüfung betrachtet werden.

Pressemitteilung der Stadt Heidelberg 19.01.2022

Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld: Gremienstart am 25. Januar

Der Masterplan Im Neuenheimer Feld ist ab übernächster Woche Thema in den politischen Gremien: Am Dienstag, 25. Januar 2022, startet die Beratung im Bezirksbeirat Bergheim. Es folgen die Bezirksbeiräte Neuenheim am 27. Januar, Handschuhsheim am 1. Februar und Wieblingen am 8. Februar sowie die Beratung im Stadtentwicklungs- und Bauausschuss am Dienstag, 15. Februar. Am 17. März 2022 soll schließlich der Gemeinderat über die Entwicklungsentwürfe und das weitere Vorgehen entscheiden. Die Sitzungsunterlagen sind im Ratssystem unter www.heidelberg.de/gemeinderat online abrufbar. Die Beschlussvorlage wurde nach Einbeziehung der breiten Öffentlichkeit, Forumsmitglieder, Gutachter, Experten und lokaler Fachvertreter erstellt.

Die drei Projektträger des Masterplanverfahrens Im Neuenheimer Feld hatten im Dezember 2021 ein positives Fazit zum Stand des Verfahrens gezogen: Die beiden Entwürfe der Planungsbüros bieten in der Zusammenschau umfänglich die erforderlichen Ansätze, um die wesentlichen Fragestellungen in der Qualität einer Masterplanung zu lösen. Das Masterplanverfahren kann somit aus Sicht der Projektträger nun abgeschlossen werden. Auf der im bisherigen Verfahren erarbeiteten Grundlage können konkrete Lösungsansätze wie beispielsweise die Innenverdichtung, die Anlage einer nördlichen Erschließungsstraße von der Berliner Straße aus und in der Folge hiervon der Bau eines Straßenbahn-Rings angegangen werden.

Ergänzend: www.masterplan-neuenheimer-feld.de

Die Sitzungsunterlagen sind im Ratssystem wie folgt zu finden: www.heidelberg.de/gemeinderat > Sitzung des Bezirksbeirats Bergheim (25.01.2022). Sie sind auch über die Suchfunktion aufrufbar: „Masterplan Im Neuenheimer Feld / Neckarbogen – hier: Konsolidierungsphase und weiteres Vorgehen“.

Presseinfo der Stadt Heidelberg 13.01.2022

GAL fordert: Potentielle Erweiterungsflächen für PHV frühestens 2030 ins Auge fassen

Letzte Woche fand am 12.01.2022 eine gemeinsame Sitzung des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses, des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität, des Ausschusses für Soziales und Chancengleichheit und des Haupt- und Finanzausschusses statt.

Zu TOP 2  „Wohnungspolitisches Konzept für das Patrick-Henry-Village (PHV)“ hat die GAL einen eigenen sowie zusammen mit den Grünen und der SPD einen weiteren Sachantrag gestellt. Der GAL ist möchte, dass das wohnungspolitische Konzept für PHV auf die Bestandsfläche von 97,2 ha angepasst wird. Eine Entscheidung über die Nutzung weiterer Flächen (7 plus 11 ha) soll der Gemeinderat frühestens 2030 treffen. Davor ist eine Bewertung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte der bisherigen Entwicklung vorzunehmen. Begründung: Der Gemeinderat hat am 18.06.2020 beschlossen: „Im gesamten Entwicklungsbereich A, der derzeit landwirtschaftlich genutzt wird, kann frühestens 2030 gebaut werden.“ Wenn jetzt ein wohnungspolitisches Konzept beschlossen wird, bei dem die 18 ha Erweiterungsfläche integraler Bestandteil sind, hebelt der Gemeinderat seinen eigenen Beschluss aus.

Sachantrag GAL/FWV hier nachlesen

Sachantrag Grüne, SPD, GAL hier nachlesen

Die Rhein-Neckar-Zeitung berichtete am 15.01.2022 darüber:

Terranets sieht „keine Alternative zu unserer Erdgasleitung“

Katrin Flinspach, Geschäftsführerin von Terranets BW, spricht über den Zweck des geplanten Bauvorhabens und den Widerstand dagegen.

Die Süddeutsche Erdgasleitung könnte durch die Rohrbacher Weinberge führen. Bereits 2004 genehmigte das Regierungspräsidium Karlsruhe einen entsprechenden Raumkorridor. Wo genau die Leitung verlaufen würde, klärt jedoch erst ein Planfeststellungsverfahren. Foto: Rothe

Von Philipp Neumayr und Sarah Hinney

Heidelberg. Die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) soll künftig durch Heidelberg und seine Nachbarkommunen führen. Doch wie schon beim ersten Anlauf in den 2000er Jahren regt sich Widerstand gegen den Bau der Leitung. Katrin Flinspach ist Geschäftsführerin des Transportnetzbetreibers „Terranets BW“, der die Leitung plant und baut. Im RNZ-Interview erklärt Flinspach, wieso sie das Projekt für alternativlos hält, und warum sie optimistisch ist, Bürgerschaft und Politik doch noch davon zu überzeugen.

Frau Flinspach, Sonne, Wasser, Wind gelten als die Energien der Zukunft. Sie wollen eine Leitung zum Transport von Erdgas bauen. Warum?

Es geht um das Thema Versorgungssicherheit. Wir befinden uns in einer Übergangszeit und brauchen Erdgas als Brücke in ein komplett klimaneutrales System. Das unterstreicht auch der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP. Vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs bietet der Energieträger Gas die Möglichkeit, die Stromnachfrage weiterhin zu bedienen, auch wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Das gilt gerade für uns im Süden des Landes. Seit Jahren verzeichnen wir eine steigende Nachfrage in unserem Netz. Es ist am Limit. Und das wird sich so fortsetzen.

Was macht Sie da so sicher?

Das zeigt uns die Bedarfsprognose unserer Kunden. Sie fließt in den nationalen Netzentwicklungsplan ein, den wir mit anderen Energienetzbetreibern alle zwei Jahre erstellen. Auf dieser Grundlage werden die erforderlichen Netzausbaumaßnahmen in ganz Deutschland definiert. Und wenn die Bundesnetzagentur diese Maßnahmen verabschiedet, sind sie von uns als Energienetzbetreiber verpflichtend so umzusetzen.

Erdgas besteht aus dem klimaschädlichen Gas Methan. Dieses wird bei der Förderung und beim Transport von Erdgas oft in großen Mengen freigesetzt. Experten sind sich inzwischen weitgehend einig, dass der Verbrauch von Erdgas deutlich sinken muss, will man die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen. Sie bezeichnen die SEL trotz alledem als „umweltfreundlich“. Wie kommen Sie darauf?

Sie ist deswegen umweltfreundlich, weil der leitungsgebundene Energietransport an sich wesentlich umweltfreundlicher ist als andere Formen des Energietransports, etwa mit dem Schiff. Wir müssen sehen, was wir an klimaschädlichen Emissionen einsparen können im Vergleich zu bestehenden Energieträgern wie Kohle oder Öl. Erdgas verursacht da deutlich weniger CO2. Zudem haben wir in Baden-Württemberg eine Sondersituation.

Nämlich?

Wir befinden uns in einer Energiesenke, haben die erneuerbaren Energien also nicht direkt vor der Haustür. Daher haben wir in der Vergangenheit ja viel auf Atomkraft und Kohle gesetzt. Die Atomkraftwerke gehen vom Netz, die Bundesregierung will den Kohleausstieg von 2038 auf 2030 vorziehen – und gleichzeitig fehlt es an großen Trassen, die den aus Wind produzierten Strom vom Norden in den Süden bringen.

Und der Bau einer Erdgasleitung ist die einzige Lösung, um dem zu begegnen?

Wir sind uns einig, dass Erdgas ein fossiler Energieträger ist und dass dieser am Ende des Tages aus unserem Energiesystem verschwinden sollte. Aber für den Übergang bietet er eben eine gute Ergänzung zu den erneuerbaren Energien und kann eine Brücke in die Zukunft bauen. Ich sehe im Moment keine Alternative zu unserer Erdgasleitung.

Wie erklären Sie sich dann, dass die vom Bau der Leitung betroffenen Gemeinden, die ja selbst auf eine zuverlässige Energieversorgung angewiesen sind, das Projekt so kritisch sehen?

Viele der Gemeinden entlang der SEL erkennen die Notwendigkeit der Gasleitung, einige Kommunen sind kritisch eingestellt. Das ist auch historisch bedingt, denn die Leitung wurde ja wegen Protesten schon einmal nicht umgesetzt. Aus unserer Sicht ist eine öffentliche Auseinandersetzung auch legitim. Wir sind uns, denke ich, alle einig darin, dass erneuerbare Energien die Zukunft sind. Es gibt nur verschiedene Meinungen, wie man dorthin kommt.

Sie versprechen einen ressourcenschonenden Netzausbau. Dieser wird aber nicht ohne Eingriffe in die Natur vonstattengehen. Können Sie verstehen, dass etliche Bürger besorgt sind?

Ja, ich verstehe die Sorge jedes Einzelnen. Deshalb haben wir sehr früh und transparent mit der Öffentlichkeitsbeteiligung begonnen. Wir wollten den Bürgern die Möglichkeit geben, sich einzubringen. Diese Veranstaltungen waren auch für uns wertvoll, weil wir viele Hinweise bekommen haben von Menschen, die sich vor Ort auskennen. Was aber oft vergessen wird: Dass wir als Leitungsnetzbetreiber eine Verantwortung tragen – für den Klimaschutz, aber auch für die Versorgungssicherheit.

In Heidelberg kommt der Widerstand vor allem von Winzern im Stadtteil Rohrbach. Sie sorgen sich, dass durch den Leitungsbau ihre jahrzehntealten Reben zerstört werden. Wieso muss die Leitung ausgerechnet durch ihren Wingert führen?

Wir untersuchen Alternativen. Wir wissen noch nicht, ob man das vermeiden kann.

Auch Landwirte fürchten, dass sich die Leitung negativ auf ihre Ernte auswirken könnte. Was sagen Sie denen?

Unsere Erfahrungswerte zeigen, dass es im Ertrag keine Einschränkungen gibt. Der Boden wird nach dem Verlegen der Leitung in der Reihenfolge wieder verfüllt, in der er auch entnommen wurde. Bei ähnlichen Projekten von uns habe ich mir danach die jeweiligen Trassen angesehen: Sie können den Leitungsverlauf anhand der Vegetation nicht erkennen.

Dort, wo die Erdgasleitung verlaufen soll, gibt es auch Kleingärtner, die seit Jahrzehnten ihr geliebtes Schrebergarten-Grundstück bewirtschaften – oft sehr kleine Parzellen mit alten Baumbeständen. Müssen diese Bäume der Leitung am Ende weichen?

Wenn die Leitung dort durchführt, müssten die Bäume weg. Allerdings kann daneben ein neuer Baum gepflanzt werden.

Daneben?

Ja, jeweils zweieinhalb Meter neben der Leitung müssen gehölzfrei bleiben.

Ein Garten, der zehn Meter breit ist, wäre dann also Geschichte?

Ihre Tomaten können Sie natürlich auch weiterhin anpflanzen. Ich verstehe, dass das für jeden Einzelnen persönlich schlimm ist und wir versuchen, den Eingriff so gering wie möglich zu halten. Aber wir müssen die Energie transportieren und dafür brauchen wir eben auch die entsprechende Infrastruktur.

Werden die Grundstücksbesitzer enteignet, sollten sie nicht kooperieren?

Unsere Dialogangebote sind uns wichtig und ernst gemeint. In den allermeisten Fällen haben wir es bisher geschafft, die Menschen zu überzeugen, und man hat sich geeinigt. Rein rechtlich sieht das Energiewirtschaftsgesetz die Möglichkeit von Enteignungen vor. In der Praxis würde dem Eigentümer nicht das Grundstück weggenommen. Er müsste lediglich die Leitung dulden.

Nicht nur die Bürger, auch der Heidelberger OB und der Stadtrat sind gegen den Bau. Die Verwaltung will durch ein neues Raumordnungsverfahren einen anderen Trassenverlauf erreichen. Da das Regierungspräsidium den Antrag abgelehnt hat, prüft man nun juristische Schritte. Was spricht dagegen, das Raumordnungsverfahren neu aufzurollen?

Darüber zu entscheiden, ist Aufgabe des Regierungspräsidiums. Ich glaube, es ist gut vertretbar, kein neuerliches Raumordnungsverfahren durchzuführen, sondern auf jenes von 2004 zurückzugreifen, das 2019 – nach einer erneuten Beurteilung – ja noch einmal bewusst bestätigt wurde. Das heißt nicht, dass bestimmte raumordnerische Interessen nicht berücksichtigt werden sollen. Dafür ist allerdings das Planfeststellungsverfahren da. Es bietet die Möglichkeit, in bestimmten Bereichen mit hohen Raumwiderständen gegebenenfalls einen neuen Trassenverlauf festzulegen.

Was würde es für das Projekt bedeuten, wenn der Bau der Erdgasleitung vor Gericht ausgetragen werden müsste?

Unser Ziel ist es, den Bau der Leitung im Einvernehmen mit allen Beteiligten durchzuführen. Wenn Rechtsmittel eingelegt würden, ginge das nur gegen den Planfeststellungsbeschluss. Man müsste sehen, inwieweit dies das Projekt verzögern würde. Natürlich wäre es unerfreulich für uns, und auch für die Bürger, denn es wäre ein Risiko für die Versorgungssicherheit. Da zählt jedes Jahr der Fertigstellung.

Die Leitung soll 2026 in Betrieb gehen. Wie viel Zeit können Sie sich vor diesem Hintergrund überhaupt für die Information und Beteiligung der Bürgerschaft nehmen?

Die Bürgerinfomärkte haben im November 2021 stattgefunden. Den Input, den wir dort bekommen haben, nehmen wir in die Planung auf. Jetzt steht das Scoping an, das heißt, wir stellen dem Regierungspräsidium eine Umweltverträglichkeitsstudie vor. Das Regierungspräsidium stellt dann den öffentlichen Trägern vor, was wir machen wollen. 2023 soll der Planfeststellungsantrag eingereicht werden. Wir werden davor die Bürger noch einmal informieren, welche Wünsche umgesetzt werden können und welche nicht.

Sollte die Leitung einmal im Boden liegen – wie lange müsste sie eigentlich in Betrieb sein, um wirtschaftlich profitabel zu sein?

50 Jahre. Da wir weiter einen sehr hohen Energiebedarf haben werden, gehen wir aber davon aus, dass sie länger als 50 Jahre in Betrieb sein wird.

Und wenn dem Erdgas irgendwann der Hahn zugedreht wird?

Das Gute an der Leitung ist: Sie kann auch klimaneutrale Stoffe wie Biogas und Wasserstoff transportieren. Das macht sie zukunftsfähig auch für die Zeit nach dem Erdgas und zu einem wichtigen Baustein für die künftige klimaneutrale Versorgung des Landes. Wenn wir uns nicht sicher wären, dass die Leitung zukunftssicher ist, würden wir nicht investieren. Aktuelle Umfragen zeigen, dass in unserem Bundesland künftig auch ein großer Wasserstoffbedarf besteht. Daher muss jetzt geplant werden. Die SEL wird die Leitung sein, die den Wasserstoff nach Baden-Württemberg bringt.

Was ist hierzulande eigentlich schwieriger: der Bau eines Windrades oder der Bau einer Erdgasleitung?

Ein Windrad habe ich ehrlich gesagt noch nicht gebaut. Aber ich denke, es gibt einen wichtigen Unterschied: Das Windrad ist auch nach dem Bau für alle zu sehen. Über die Erdgasleitung dagegen wächst auch wieder Gras.

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Ausblick: Was 2022 in Heidelberg wichtig wird

Pressemitteilung der Stadt Heidelberg 30.12.2021

Termine und Veranstaltungen:

Heidelberger Bürgerfest: Die Stadt Heidelberg plant, das ursprünglich für Januar 2022 vorgesehene Bürgerfest im Frühjahr nachzuholen. Die Veranstaltung wird demnach am Sonntag, 20. März 2022, in der neuen Großsporthalle „SNP dome“ und rund um die Halle an der Speyerer Straße stattfinden. Vorgesehen sind verschiedene Mitmachaktionen sowie ein spannendes und abwechslungsreiches Bühnenprogramm. Zahlreiche Heidelberger Institutionen und Vereine werden sich und ihre Projekte an Informationsständen auf dem Fest präsentieren.

Endpräsentation Internationale Bauausstellung: Nach zehn Jahren geht die IBA Heidelberg im Sommer 2022 zu Ende. Das „IBA-Finale“ findet vom 30. April bis zum 10. Juli statt und lädt mit Ausstellung, stadtweitem Begleitprogramm sowie Projekt-„Schaustellen“ zum Mitfeiern ein. Unter dem Motto „Wissen schafft Stadt“ war die IBA zehn Jahre lang in Heidelberg aktiv und hat städtebauliche sowie architektonische Projekte, die für die Wissensgesellschaft beispielhaft sind, initiiert, beraten und umgesetzt – zum Beispiel das Collegium Academicum, den Dynamischen Masterplan für das Patrick-Henry-Village, das neue Haus der Jugend oder die neue Fuß- und Radwegebrücke über den Neckar. Nicht alle Projekte sind mit dem Ende des „Reallabors“ IBA abgeschlossen – aber alle haben das Potenzial, die Stadt für Jahrzehnte zu prägen.

75 Jahre Berufsfeuerwehr: Coronabedingt musste das 75. Jubiläum der Berufsfeuerwehr Heidelberg im Jahr 2021 ausfallen. Der Geburtstag soll nun 2022 mit einem Festakt am 4. Mai im Schloss nachgeholt werden. Zugleich feiert die Freiwillige Feuerwehr Pfaffengrund 2022 ihren 100. Geburtstag. Über das Jahr sind mehrere Veranstaltungen und Aktionen geplant.

Städtepartnerschaften: Die Städtepartnerschaften von Heidelberg mit Kumamoto in Japan wird 30 Jahre alt, diejenige mit Palo Alto in den USA fünf Jahre. Die Stadt Heidelberg steht im Austausch mit beiden Städten, wie die Jubiläen in 2022 coronakonform gefeiert werden können.

OB-Wahl: Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Wahl zum Oberbürgermeister/zur Oberbürgermeisterin der Stadt Heidelberg am Sonntag, 6. November 2022, stattfinden soll. Ein eventueller zweiter Wahlgang würde am Sonntag, 27. November 2022, stattfinden.

Freiwilligentag: Heidelberg wird sich wieder am Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar beteiligen. Am 17. September setzen Helferinnen und Helfer soziale Projekte um.

 

Klima- und Umweltschutz

Klimaschutz: Die Stadt arbeitet weiter mit Hochdruck an der Umsetzung des Klimaschutzaktionsplans. Schwerpunkte beim Klimaschutz sind 2022 unter anderem der Ausbau der Photovoltaik und die Steigerung der Sanierungsrate. So wird die Solarkampagne fortgeführt, das Förderprogramm „Rationelle Energieverwendung“ fortgeschrieben, Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen realisiert und eine Sanierungskampagne gestartet. Neu beauftragt wird eine kommunale Wärmekonzeption; thematisch damit verbunden ist auch die Suche nach Standorten für eine Flusswärmepumpe. Auch die Anpassung an den Klimawandel wird weiter vorangetrieben: Maßnahmen zur Starkregen-Risikovorsorge stehen ebenfalls auf der Agenda wie die Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans und eines klimaökologischen Freiflächenkonzepts.

Natur- und Umweltschutz: Mit Maßnahmen aus der Biodiversitätsstrategie sollen Amphibien, Reptilien, Insekten und Vögel weiter geschützt werden. Auch die Bürgerinnen und Bürger können helfen: 50 Nistkästen, 50 Insektenhotels und rund 1.000 Bäume werden im kommenden Jahr vergeben. Hinzu kommt die Konzeption zum Biotopverbund, ökologische Aufwertung der Grünanlagen auf den Sportstätten und Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung. Ein Ausgleichsflächenkataster soll künftig transparent über Ausgleichsmaßnahmen informieren. 2022 geht das Programm „Nachhaltiges Wirtschaften“ und die Umweltbildungsplattform „Natürlich Heidelberg“ in eine weitere Runde. Zudem startet eine Kampagne gegen Lebensmittel-Verschwendung.

Abfallwirtschaft: Die städtische Müllabfuhr hat ihren Tourenplan optimiert. Ab 1. Januar 2022 ändern sich deshalb für circa zehn Prozent der Grundstücke die Abholtage oder -wochen der Müllbehälter. Die Stadt plant zudem eine Informationsoffensive zum Thema Einweggeschirr. Seit Juli 2021 sind Einweggeschirr aus Plastik oder „Bioplastik“ sowie To-go-Becher und Einweg-Behälter aus Styropor verboten. Gemeinsam werden das Amt für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft und die Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Heidelberg betroffene Betriebe über geeignete Alternativen informieren. Mit Spannung erwartet die Abfallwirtschaft zudem ihr erstes Müllauto mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb. Das Fahrzeug wird voraussichtlich Ende des zweiten Quartals 2022 geliefert.

 

Bauprojekte und Stadtentwicklung

Sanierung Stadthalle: Die Sanierung der Stadthalle nimmt 2022 Fahrt auf: Nachdem im Dezember 2021 das Regierungspräsidium Karlsruhe die Baugenehmigung erteilt hat, sollen die Neubauarbeiten schnellstmöglich beginnen. Die Bauarbeiten im Inneren sind mit Teilbaugenehmigungen bereits so weit wie möglich vorangeschritten. Durch die Sanierung wird die Stadthalle in weiten Teilen wieder näher an ihren Originalzustand herangeführt und erfüllt künftig die Anforderungen eines modernen Veranstaltungshauses. Höhenverstellbare Sitzreihen und Bühnenelemente werden zu deutlichen Verbesserungen für Besucherinnen und Besucher bei Sicht und Akustik führen. Der Große Saal kann zudem weiter mit ebenem Parkett genutzt werden. Die Sanierung wird dank des großzügigen Engagements von Wolfgang Marguerre mit seiner Familie und seinem Unternehmen Octapharma möglich.

Neues Konferenzzentrum: Die markante Form des neuen Heidelberg Congress Centers (HCC) in der Bahnstadt ist bereits gut sichtbar: Die Rohbau- und Gerüstbauarbeiten gehen mit großen Schritten voran, der Fenstereinbau und die Fassadengestaltung haben begonnen. Im Inneren des Gebäudes werden die Lüftung und die Elektrotechnik installiert. Die Fertigstellung des Rohbaus und der Beginn der Ausbauarbeiten sind für das Frühjahr 2022 geplant, die Gesamtfertigstellung für 2023. Betreiber ist die Heidelberger Kultur & Kongressgesellschaft, der Bau erfolgt durch die Bau- und Servicegesellschaft (BSG). Das HCC ist ein Projekt der Internationalen Bauausstellung Heidelberg.

Konversion der US-Flächen:
Südstadt: 2022 wird die Sanierung des künftigen Karlstorbahnhofs abgeschlossen. Das renommierte Kulturhaus zieht aus seinem bisherigen Domizil in der Altstadt in die Südstadt. Auch für das Parkhaus neben dem neuen Karlstorbahnhof soll Ende 2022 der Betrieb aufgenommen werden. Beim ambitionierten Grün- und Freiflächenprojekt DER ANDERE PARK ist die Fertigstellung und Eröffnung für Mai 2022 geplant. Im Bereich der ehemaligen Campbell Barracks rund um den Paradeplatz werden einige Neubauten fertiggestellt und in Betrieb genommen – unter anderem mit 87 Wohnungen und 11 Gewerbeeinheiten beim Marlene-Dietrich-Platz. Zudem entstehen in Bestandsgebäuden am Paradeplatz 16 mietpreisgebundenen Wohnungen, zahlreiche Gewerbeeinheiten und eine Kita. Im Wohnungsbereich setzt auch die MTV Bauen und Wohnen GmbH & Co. KG ihre Bautätigkeiten für Miet- und Eigentumswohnungen fort. 2022 sollen weitere Baufelder westlich der Römerstraße und nördlich der Rheinstraße fertiggestellt und bezogen werden. Am Ende werden im Quartier insgesamt rund 1.300 Wohneinheiten vorhanden sein.
Patrick-Henry-Village: Heidelbergs größte Konversionsfläche wird sich in den kommenden Jahren zum 16. Stadtteil entwickeln. 10.000 Menschen sollen hier wohnen und 5.000 Arbeitsplätze entstehen. Unter dem Label „Metropolinks’s Commissary“ ist im ehemaligen US-Supermarkt Deutschlands größte Indoor-Graffiti-Halle ab 2022 die erste Fläche auf dem bisher abgeschlossenen Gelände, die der Öffentlichkeit zugänglich ist. Weitere Pioniernutzer auf PHV sind Heidelberger Sportvereine, die bereits seit Herbst 2021 die Sportflächen der ehemaligen Middle School im Süden nutzen. Ebenfalls im Süden werden durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) die ersten 500 Wohneinheiten entstehen – 2022 startet die Entwicklung. Parallel erfolgen die Entwicklung der Infrastruktur und der Medien-/Energieversorgung sowie des „Parkways“, der als prägendes Element die zentrale Durchwegung des neuen Stadtteils gewährleisten soll.
Hospital/Rohrbach: Die Erschließung wird voraussichtlich Mitte 2022 abgeschlossen. Im dritten Quartal 2022 soll die Errichtung der ersten Wohnbauten südlich des Parks sowie der Quartiershochgarage beginnen. Daneben werden die Bauarbeiten am Gebäude Collegium Academicum fortgesetzt und voraussichtlich im März 2022 fertigstellt.
Heidelberg Innovation Park: Der Straßenbau im Ostbereich des hip beginnt und wird bis Spätsommer 2022 abgeschlossen sein. Die Quartiersgarage wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 in Betrieb genommen. Im ersten Quartal wird das IT-Sicherheitsunternehmens ERNW in den ersten privatwirtschaftlichen Neubau des Areals einziehen.

Bahnstadt:
• Europaplatz: Der Verbindungssteg zwischen dem Querbahnsteig des Hauptbahnhofs sowie dem südlich gelegenen neuen Europaplatz soll 2022 fertiggestellt werden. Über diesen geht es barrierefrei vom Hauptbahnhof zum Europaplatz und weiter in die Bahnstadt. Der Steg ist ein Plus für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende, die in der neuen Fahrradgarage unter dem Europaplatz parken. Die Entwicklung am Europaplatz schreitet 2022 weiter voran und die Gebäude gehen ihrer sukzessiven Fertigstellung entgegen.
• Kopernikusquartier: Die Entwicklung des Kopernikusquartiers zwischen dem Czernyring im Norden und der Grünen Meile im Süden nimmt weiter Konturen an. Nachdem der Baustart auf bereits zwei Baufeldern erfolgt ist, steht ein weiterer Bauträger fest. Insgesamt werden dort in den nächsten Jahren 206 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von rund 20.000 Quadratmetern gebaut.
• Ausbau Czernyring/Schere West: Die Umsetzung des letzten Bauabschnittes im Czernyring startet. Ab Frühjahr 2022 beginnt der Ausbau des Czernyrings Schere West. Diese Maßnahme ist der Auftakt für den Umbau des Unterfliegers Czernyring mit Schere Ost, Schere West und Anbindung der zukünftigen und noch zu benennenden „kleinen Bahnrandstraße“.

 

Wohnen für alle

Strategische Wohnungspolitik: Vielfältiger und bezahlbarer Wohnraum für Menschen aller Einkommensgruppen – das ist das Ziel der Heidelberger Wohnungspolitik. Grundlage ist das „10-Punkte-Programm Wohnen“, an dessen Umsetzung 2022 weitergearbeitet wird. Ab Frühjahr wird das Wohnungspolitische Konzept für PHV in den Gremien beraten. Auch das Heidelberger Baulandprogramm soll 2022 fortgeschrieben werden.

Bezahlbarer Wohnraum: Im Zuge der Objektförderung entstehen öffentlich geförderte Wohnungen unter anderem im Mark-Twain-Village und den Campbell Barracks. Auch die öffentlich geförderten Wohnungen am Europaplatz in der Bahnstadt sollen nächstes Jahr fertiggestellt werden. Aktuell läuft der Verkauf der preisreduzierten Eigentumswohnungen für Schwellenhaushalte im Mark-Twain-Village, die ersten modernisierten Bestandswohnungen können voraussichtlich Ende 2022 bezogen werden.

Gemeinschaftlich Wohnen: In Kooperation mit „HD vernetzt“, einem Zusammenschluss von gemeinschaftlichen Wohn- und Bauprojekten, plant die Stadt im Frühjahr 2022 eine Online-Veranstaltung. Einzelpersonen, die am gemeinschaftlichen Wohnen interessiert sind, aber noch keiner Baugruppe angehören, sollen dabei mit bestehenden Gruppen zusammenfinden.

Baulandmanagement: Mit der aktuellen Fortschreibung werden künftig 40 Prozent der Flächen in neu gebauten Wohngebäuden für preisgünstiges Wohnen vorgesehen. Dazu erhöht sich die Mietpreisbindung von 10 auf 30 Jahre. Im Zuge der sogenannten Objektförderung entstehende Wohnungen werden derzeit unter anderem auf den Konversionsflächen im Mark-Twain-Village und den Campbell Barracks gebaut. Auch in der Bahnstadt werden momentan 83 geförderte Wohnungen gebaut, unter anderem am Europaplatz.

Zweckentfremdungsverbot: Die neue Satzung gibt der Stadt mehr Handhabe: Wer seine Wohnung oder sein Zimmer als Ferienwohnung anbieten möchte, muss diese bei der Stadt registrieren lassen. Verwaltende und Vermittler von Wohnraum sind auskunftspflichtig, ebenso Plattformen wie Airbnb.

 

Einkaufen

Heidelberger Wirtschaftsoffensive: Die Stadt will weiterhin beste Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt und in den Stadtteilen bieten. Dazu wird 2022 das Einzelhandelskonzept fertiggestellt. Mit der Wirtschaftsoffensive unterstützt die Wirtschaftsförderung auch im neuen Jahr Geschäfte, Gastronomie und weitere Betriebe: Unterer anderem sollen Seitengassen belebt und attraktive Zwischennutzungen geschaffen werden sowie im Februar ein Förderprogramm für den inhabergeführten Einzelhandel und das Lebensmittelhandwerk starten. Die Stadt will Betriebe bei Investitionen mit bis zu 75 Prozent der Gesamtkosten (maximal 7.500 Euro) fördern. Betriebe profitieren zudem auch 2022 von erweiterter Außenbewirtschaftung und reduzierten Gebühren.

 

Mobilität – schnell, sicher, umweltfreundlich

Sicherheitsaudit: Seit 2016 untersucht im Auftrag der Stadtverwaltung das Büro für Forschung, Entwicklung und Evaluation (bueffee) GbR aus Wuppertal Gefahrenstellen an Straßen und Wegen in Heidelberg. Das Ziel: Potenzielle Gefahrenstellen erkennen, mehr Verkehrssicherheit auf Kinder- und Schulwegen sowie rund um Senioreneinrichtungen. Neben den Daten des Büro bueffee sind in die Analyse Hinweise und Vorschläge aus der Bürgerschaft und von den Kinderbeauftragten eingeflossen. 2022 wird das Audit nun abgeschlossen. Im März erhält der Gemeinderat den Abschlussbericht. Ziel war und ist es, kleinere Maßnahmen, die sich nach einer Vor-Ort-Begehung als sinnvoll und machbar herausstellten, zeitnah umzusetzen. Größere sowie langfristige Maßnahmen beraten die gemeinderätlichen Gremien.

Lebendige verkehrsberuhigte Bereiche: Die verkehrsberuhigten Bereiche in Heidelberg sollen lebendiger und sicherer werden. Zu Fuß Gehende, insbesondere Kinder, sollen sich in diesen Abschnitten sicherer fühlen. Wichtige Impulse hat die Stadt im Herbst 2021 durch die Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner sowie eine kurze Online-Umfrage erhalten. Zum Start wurden sechs verkehrsberuhigte Bereiche, durch die ein Schulweg führt, in den Stadtteilen Boxberg, Rohrbach, Weststadt, Wieblingen, Pfaffengrund und Ziegelhausen als Pilotprojekte ausgewählt. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr 2022 den politischen Gremien vorgestellt, dort diskutiert und die die daraus resultierenden Maßnahmen beschlossen werden.

Förderung Radverkehr:
• Plöck wird komplett zur Fahrradstraße: Seit 1993 ist der Teil vom Friedrich-Ebert-Platz bis zur Märzgasse sowie von der Schießtorstraße bis zur Sandgasse bereits Fahrradstraße. Nun soll die Plöck auch auf dem Abschnitt zwischen Sofienstraße und Friedrich-Ebert-Platz zur Fahrradstraße umgewandelt werden. Die Arbeiten starten witterungsabhängig im Frühjahr 2022. Die Tempo-15-Zone und die Fußgängerzone zwischen Märzgasse und Schießtorstraße bleiben bestehen. Neben der Plöck soll 2022 außerdem die Steubenstraße (Handschuhsheim) zur Fahrradstraße werden.
• Erste Bilanz Radverkehrsversuch B 37: Auf 3,6 Kilometern Länge können Radfahrende seit Mai 2021 auf dem provisorischen Radweg entlang der Bundesstraße 37 zwischen Heidelberg-Schlierbach und Neckargemünd geschützt auf der Neckarseite in beide Richtungen radeln. Eine Spur für den Kraftfahrzeugverkehr ist dadurch entfallen. Ab Februar 2022 wird den politischen Gremien eine erste Evaluierung vorgestellt.
• Eröffnung Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof: Voraussichtlich ab Herbst 2022 werden Radfahrende über eine Rampe auf dem Europaplatz zur darunter gelegenen Fahrradgarage mit insgesamt rund 1.600 Plätzen gelangen. Davon sind rund 1.000 Stellplätze öffentlich nutzbar. Räder können dort abgestellt und in Abteilen sicher verwahrt werden. Eine Rad-Service-Station ist dort ebenfalls geplant.

Kostenlose Fahrt im ÖPNV: Die Pläne der Stadt für die kostenlose Fahrt in Bussen und Bahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Stadt an den vier Adventswochenenden 2021 hatte der Haupt- und Finanzausschuss im November 2021 abgelehnt. Grundsätzlich gibt es aber Übereinstimmung im Gremium, dass die Aktion möglichst im kommenden Frühjahr 2022 umgesetzt wird – beschränkt auf vier Samstage. Diese vier Samstage werden für einen Zeitraum festgelegt, für den eine deutlich niedrigere Corona-Inzidenz zu erwarten ist. Das Angebot wird dann – wie im Haushalt beschlossen – von einer Evaluation begleitet. Zum weiteren Vorgehen – zum Beispiel der Einführung des kostenlosen ÖPNV für Auszubildende sowie Seniorinnen und Senioren – sollen per Gutachten Kosten und Finanzierungsinstrumente ermittelt werden, die ab Anfang 2022 im politischen Gremienlauf diskutiert werden.

Angebotsverbesserungen im ÖPNV:
• Einsatz von 40-Meter-Bahnen auf der Straßenbahnlinie 22: Der erfolgte Umbau der Endhaltestelle Eppelheim ermöglicht es, dass künftig 40 Meter lange Bahnen zum Einsatz kommen können, um dem hohen Fahrgastaufkommen gerecht zu werden.
• Erschließung der Konversionsfläche MTV/Campbell Barracks: Mit der Fertigstellung des neuen Karlstorbahnhofs in der Südstadt soll die Buslinie 29 durch das Gebiet führen.
• Aufgrund der ersten Erschließung des PHV durch das Projekt „Metropolink’s Commissary“ führt die rnv bereits ÖPNV-Fahrten an einzelnen Veranstaltungstagen durch. Mit Inbetriebnahme der neuen Linie 717 aus dem regionalen Linienbündel Schwetzingen-Hockenheim ab Dezember 2021/Januar 2022 wird diese Buslinie auch die Kulturstätten in PHV, je nach Zufahrtmöglichkeit, regelmäßig bedienen können.

 

Kinder, Jugend, Soziales und Chancengleichheit

Neues Haus der Jugend: Mit dem Neubau des Hauses der Jugend in der Römerstraße soll im ersten Quartal 2022 das größte Bauprojekt der Kinder- und Jugendförderung abgeschlossen werden. Die größte und modernste Freizeiteinrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien ersetzt den maroden Altbau aus den 1950er Jahren und zeigt, wie Jugendarbeit der Zukunft aussieht.

Fortsetzung „Feierbad“: Das im Sommer erfolgreich erprobte „Feierbad“-Konzept wird als Winteredition fortgeführt. In einem Zelt auf dem Gelände am Tiergartenschwimmbad soll auch in den Wintermonaten ein niedrigschwelliges und sicheres Feierangebot an den Wochenenden für junge Menschen ab 16 Jahren geschaffen werden. Wann das „Feierbad“ tatsächlich starten kann, hängt von der aktuellen Coronalage ab. Dennoch wollen Stadt und Heidelberg Marketing bis Mitte Januar 2022 alles vorbereiten, um gerüstet zu sein, sobald sich die Lage entspannt und das Land entsprechende Regelungen erlässt.

Kitaneubau und -sanierung:
• Im ersten Halbjahr steht die offizielle Einweihung der Kita Paradeplatz auf der Fläche der ehemaligen Campbell Barracks an.
• Im Mai soll die neue Kita im Breisacher Weg in Rohrbach in Betrieb gehen.
• Die städtische Kita Furtwängler Straße in Handschuhsheim wird erweitert. Im Sommer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
• 2022 soll auch der Neubau der Kita Stettiner Straße in Kirchheim starten.

Schulsanierung und -digitalisierung:
• Mit der Einweihung des für 21,3 Millionen Euro generalsaniertes Hölderlin-Gymnasiums im Juni 2022 wird das derzeit größte Schulmodernisierungsprojekte der Stadt abgeschlossen.
• In der Südstadt geht es weiter voran beim Projekt „Schulcampus Mitte“: Für den Neubau der Willy-Hellpach-Schule und des geplanten Campushauses wird ein Realisierungswettbewerb vorbereitet. Die Auslobung ist für 2022 geplant.
• Die durch einen Brand zerstörte Sporthalle der Geschwister-Scholl-Schule in Kirchheim wird derzeit abgebrochen. An gleicher Stelle ist ab Ende 2022 der Bau einer neuen Sporthalle geplant.
• Baumaßnahmen des Digital-Paktes werden schwerpunktmäßig im Bunsen-Gymnasium und Helmholtz-Gymnasium, in der Friedrich-Ebert-Schule, Theodor-Heuss-Schule, Mönchhof-Schule, Johannes-Kepler-Schule sowie Willy-Hellpach-Schule umgesetzt. Die Schulen werden aufbauend auf der vorhandenen IT-Struktur mit Vernetzung, Präsentationsmedien und Endgeräten ausgestattet.

LSBTIQ+: Die LSBTIQ+-Community sorgt insbesondere im Mai für Sichtbarkeit in der Rainbow-City Heidelberg: mit einer neuen Ausgabe des Queer-Festivals und dem IDAHOBIT*, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie.

25 Jahre Kinderbeauftragte: Seit 1996 setzen sich die ehrenamtlich tätigen Kinderbeauftragen in allen Stadtteilen Heidelbergs für die Belange von Kindern, Jugendlichen und deren Familien ein, für sichere Verkehrswege, Spielflächen- und Freizeitangebote sowie eine familienfreundliche Stadtentwicklung. Im Mai wird mit einem Festakt gefeiert.

Pflegebedarfsplanung 2030: Heidelberg ist zwar die jüngste Stadt Deutschlands. Aber auch hier macht der demografische Wandel nicht Halt. Im zweiten Halbjahr 2022 wird die neue Pflegebedarfsplanung 2030 veröffentlicht – mit Blick nicht nur auf die Gesamtstadt, sondern auch auf die einzelnen Stadtteile.

 

Kulturelle Höhepunkte

Heidelberger Frühling: Das Internationale Musikfestival Heidelberger Frühling holt vom 26. März bis zum 24. April 2022 sein 25-jähriges Bestehen nach, das 2021 pandemiebedingt verschoben werden musste. Die Geburtstagsausgabe des „Heidelberger Frühling“ steht unter dem Leitmotto „FESTspiel“. Zu Gast sind vor allem Künstler, die den „Heidelberger Frühling“ als Wegbegleiter in den letzten 25 Jahren geprägt haben, unter anderem Martin Grubinger, Igor Levit, Thomas Hampson, Thomas Quasthoff, Gabriela Montero, Carolin Widmann, Fazıl Say, Antoine Tamestit oder das Mahler Chamber Orchestra. Mit dem eigens aufgelegten Programm „re:start“ macht das Festival außerdem die Stadt zur Bühne und schafft gemeinsam mit 25 jungen Künstlern und Ensembles eine Vielzahl von Musikangeboten in allen 15 Heidelberger Stadtteilen – bei freiem Eintritt.

Krieg und Frieden im Kurpfälzischen Museum: Das Kurpfälzische Museum lenkt ab Herbst 2022 (18. September 2022 bis 29. Januar 2023) den Blick auf die Auswirkung kriegerischer Auseinandersetzungen in der Menschheitsgeschichte. Anlass für die Ausstellung „Krieg und Frieden – Konfliktarchäologie an Rhein und Neckar“ ist die erste große Zerstörung Heidelbergs zu Beginn des Dreißigjährigen Kriegs, die sich 2022 zum 400. Mal jährt. Das Kurpfälzische Museum zeigt den bedeutenden Fundkomplex aus den Stellungen der angreifenden Truppen und der belagerten Altstadt – widmet sich aber auch anderen Konflikten und spannt einen inhaltlichen Bogen vom Menschen-, Vieh- und Landraub der Jungsteinzeit bis hin zum hochgerüsteten Maschinenkrieg der Moderne.

Mark-Twain-Center: Im Mai 2022 öffnet die multimediale Ausstellung zur deutsch-amerikanischen Geschichte im „Mark-Twain-Center für transatlantische Beziehungen“ ihre Pforten. Die Einrichtung in der ehemaligen Kommandantur, wo das Herz des Hauptquartiers der US-Armee in Europa schlug, soll Erinnerungsort, Forschungs- und Kultureinrichtung zugleich sein und beleuchtet neben der Lokal- und Militärgeschichte auch gesellschaftliche, politische und ökonomische Aspekte der deutsch-amerikanischen Partnerschaft.

Festivals und Premieren im Theater: Dem Theater und Orchester Heidelberg steht eine ereignisreiche Zeit voll zahlreicher Festivals, Neu-Produktionen aller Sparten und Wiederaufnahmen ins Haus: Das Jahr 2022 beginnt mit dem Tanz-Festival „FLUX“ vom 24. bis 30. Januar, eine Kooperation mit der freien Szene, die nicht zuletzt in Hinblick auf deren prekäre Situation in der Corona-Pandemie zustande kam. Vom 29. April bis 8. Mai 2022 widmet sich der etablierte Heidelberger Stückemarkt zeitgenössischer Dramatik in Deutschland. Im Sommer 2022, von Juni bis August, finden die Heidelberger Schlossfestspiele statt. Besonders freuen darf sich das Publikum diesmal auf „Shakespeare in Love“ und die Wiederaufnahme des Singspiels „Im weißen Rössl“ vor der Kulisse der Schlossruine. Im Herbst schließt sich dann ein weiteres Highlight an: das einmalige Uraufführungsfestival „Remmidemmi“ im Oktober 2022.

Stadtbücherei mobil: Nach über 18 Jahren Betriebszeit und unzähligen gefahrenen Kilometern im Stadtgebiet soll ab 2022 ein neuer Bücherbus durch die Straßen von Heidelberg rollen. An Bord sind 4.500 Medien für Jung und Alt. Gleichzeitig soll auch der dazugehörige Fahrplan mit 22 Haltestellen im Stadtgebiet optimiert werden. Die Stadtbücherei Heidelberg will 2022 außerdem ein Konzept für ortsfeste Zweigstellen vorstellen, die ebenfalls in den Fahrplan eingearbeitet werden.

Jede zweite Wohnung in PHV soll günstig sein

Das Konzept für Stadtteil in Patrick-Henry-Village: Die Hälfte des Wohnraums könnte Eigentum werden. Es soll 30 Prozent Sozialwohnungen geben.

Zeilenbauten, die die US-Armee im Süden von Patrick-Henry-Village (PHV) hinterlassen hat. Hier dürften in den nächsten Jahren die ersten Bewohner des neuen Heidelberger Stadtteils einziehen. Foto: Rothe

Rhein-Neckar-Zeitung 28.12.2022. Von Denis Schnur

Heidelberg. Rund 10.000 Menschen sollen künftig in Heidelbergs 16. Stadtteil leben – das steht fest. Doch wer wann ins ehemalige Patrick-Henry-Village (PHV) ziehen kann, wie teuer das wird und ob sich auch Normalverdiener dort eine Eigentumswohnung leisten können, ist noch unklar. Mit dem wohnungspolitischen Konzept, das der Gemeinderat im Frühjahr beschließen soll, dürfte sich das ändern.

Darin ist aufgeschlüsselt, wie viele Wohnungen in der einstigen US-Siedlung über den freien Markt vermietet, wie viele gefördert und wie viele als Eigentum verkauft werden – und das wird großen Einfluss auf Miethöhen und Wohnungsgrößen haben. Die RNZ stellt die Pläne der Stadt vor und beantwortet die wichtigsten Fragen:

Wie viele Wohnungen entstehen in PHV? In dem Konzept geht die Stadt von etwa 5350 Wohnungen für 10.000 Menschen aus, die nach und nach entwickelt werden. Dabei ist noch nicht einberechnet, dass das Ankunftszentrum für Geflüchtete einen Teil der Fläche belegen wird. Dadurch könnte die Zahl ein wenig sinken. „Ob dieser Wohnraum an anderer Stelle geschaffen werden kann, ist im weiteren Verfahren zu untersuchen“, heißt es im Papier.

Wie teuer wird das Wohnen dort? Das kommt auf die Wohnung an. Wer in eine Sozialwohnung zieht, dürfte um die 8,50 Euro pro Quadratmeter zahlen. Wer sich eine Wohnung über den freien Markt mietet, kommt eher bei 13 bis 14 Euro raus. Wenn Wohnungen als Eigentum verkauft werden, dürfte der Quadratmeterpreis bei bis zu 6000 Euro liegen.

Wie hoch ist der Anteil subventionierter Wohnungen? Wie viel überlässt man dem Markt? Grundsätzlich soll in dem neuen Stadtteil nur die Hälfte der Wohnungen frei finanziert werden, die andere Hälfte preisgedämpft oder gefördert sein. Die Quote an Wohnfläche, die günstiger werden soll als die ortsübliche Vergleichsmiete, liegt also bei 50 Prozent. Das ist niedriger als auf den Konversionsflächen der Südstadt – dort sind es 70 Prozent –, aber höher als in allen anderen Stadtteilen. Durch den Verkauf der Hälfte der Grundstücke und Gebäude an Investoren oder Selbstnutzer will die Stadt die Subventionen für den günstigeren Wohnraum finanzieren.

Was heißt „preisgedämpft“? Preisgedämpfte Wohnungen sind teurer als Sozialwohnungen, aber günstiger als solche, die über den freien Markt veräußert werden. Sie sind in der Regel Haushalten vorbehalten, die zu viel verdienen, um eine Sozialwohnung in Anspruch zu nehmen, aber zu wenig, um sich eine Neubau-Wohnung leisten zu können. Jeweils rund 500 Miet- und Eigentumswohnungen sollen dazu zählen. Die Mietwohnungen wird vor allem die Bundesimmobiliengesellschaft für etwa zehn Euro pro Quadratmeter im Süden vergeben.

Wie sieht es mit geförderten Wohnungen aus? Dabei handelt es sich um Sozialwohnungen, in die nur Menschen mit Berechtigungsschein ziehen dürfen. Ihr Bau wird vom Land subventioniert, sodass die Miete klar unter Marktpreisen liegt (vermutlich etwa 8,50 Euro pro Quadratmeter). Das soll für 30 Prozent der Wohnungen (also 1750) im Stadtteil gelten. Sie sind vor allem im Westen geplant, wo mehr neue Gebäude errichtet werden.

Wie viele Eigentumswohnungen entstehen im Stadtteil? Auch hier soll ein Verhältnis von 50 zu 50 gelten: Die Hälfte des Wohnraums soll vermietet, die andere Hälfte Eigentum werden. Damit will man der großen Nachfrage nach eigenen vier Wänden gerecht werden, aber auch für eine gute Durchmischung und Belebung sorgen: „Eigentumsbildung in Form von Selbstnutzern stärkt die Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit dem neuen Stadtteil“, steht im Konzept. Jede fünfte Eigentumswohnung soll preisgedämpft sein, der Rest über den freien Markt verkauft werden. Hier ist laut Stadt mit Preisen zwischen 5000 und 6000 Euro pro Quadratmeter zu rechnen.

Wie groß werden die Wohnungen? Im Konzept wird mehrfach betont, dass der neue Stadtteil sozial durchmischt sein soll. Dazu sollen auch die Wohnungen unterschiedliche Zuschnitte haben, um für verschiedene Gruppen attraktiv zu sein. Je ein Drittel besteht demnach aus ein bis zwei Zimmern, aus drei Zimmern sowie aus vier oder mehr Zimmern. Gerade bei letzteren bestehe Nachholbedarf. „Das soll junge Familien in Heidelberg halten und die Abwanderung ins Umland verhindern“, betont Peter Hoffmann vom Amt für Stadtentwicklung. Dabei würden vier Zimmer aber nicht unbedingt eine besonders große Wohnung bedeuten. Um Flächenverbrauch und Mieten gering zu halten, wolle man den Fokus auf „kompakte Mehrraumwohnungen und flexibel nutzbare Räume“ legen.
Die Baufelder B3 und B4 im Süden von PHV werden zuerst entwickelt – das übernimmt der Bund. Grafik: RNZ-Repro

Welche Quartiere werden zuerst entwickelt? Die Planungen für die ersten Bereiche laufen schon. Der Bund entwickelt die Baufelder B3 und B4 im Süden selbst. Hier bleibt ein Großteil der alten US-Bauten stehen, es entstehen vor allem preisgedämpfte Mietwohnungen, auf die zunächst Bundesbeamte und -bedienstete zugreifen können. Zwei Zeilenbauten sollen zudem an Wohnprojekte gehen. Überhaupt wird der südliche Bereich zuerst entwickelt: Nach den beiden B-Baufeldern ist der Bereich westlich davon (A5) an der Reihe. Hier werden vor allem Neubauten errichtet – mit insgesamt rund 1080 Wohnungen. Auch Erbbaurecht und Einfamilienhäuser seien dort zum Teil denkbar: „Die Aufteilung der Bauflächen soll sich auch an Selbstnutzer richten und entsprechend kleinteilig zugeschnitten sein“, betont die Verwaltung.

Wie geht es dann weiter? Parallel zur Erschließung des Südens (Stufe 1) wird das neue Ankunftszentrum geplant, das in den Norden des Stadtteils verlagert wird. Die ersten Arbeiten für den Neubau könnten in einigen Jahren starten. Dann dürften auch die Offiziersvillen ganz im Norden saniert und verkauft werden (Stufe 2). Sobald das Ankunftszentrum von seinem jetzigen Standort umzieht und Stück für Stück Flächen im Zentrum freigibt, wird auch dieses entwickelt (Stufe 3). Frühestens ab 2030 – so ein Beschluss des Gemeinderates – könnte PHV dann nach Westen erweitert werden (Stufe 4).

Wird das auch alles genau so umgesetzt? Das Konzept ist zunächst ein Vorschlag der Verwaltung – die Entscheidung liegt beim Gemeinderat. Wie Hoffmann betonte, ist es jedoch das Ergebnis eines intensiven Austauschs mit allen relevanten Akteuren: „Das Konzept stellt aus unserer Sicht einen tragfähigen Kompromiss dar.“ Dennoch dürften die Ratsfraktionen noch Änderungswünsche haben – bereits jetzt gibt es mehrere Anträge für die Erhöhung der Sozialquote. Aber auch der Koalitionsvertrag der Ampelregierung könnte zu einer Anpassung des Konzeptes führen – darin steht unter anderem, dass der Bund sich selbst stärker für günstigeren Wohnraum engagieren soll.

Info: Erstmals beraten die Stadträte das Konzept am Mittwoch, 12. Januar, 17 Uhr, in einer gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Stadtentwicklung, Klimaschutz, Soziales und Finanzen.