„Amerikanischer Pragmatismus beendet Würzners Träumerei“ Nun steht also fest, was viele kommen sahen, einige aber partout nicht wahr haben wollten: In den nächsten fünf Jahren verlassen die amerikanischen Streitkräfte 70 Jahre nach Kriegsende Heidelberg. Der Abzug der US-Truppen war und ist jetzt eine Jahrhundert-Herausforderung für die Stadt. So bleiben uns nur diese fünf Jahre, um aufzuholen, was jahrelang nicht weitsichtig vorbereitet wurde. Natürlich müssen Verluste an Arbeitsplätzen und auch an Kaufkraft verkraftet werden. Andererseits können hier in Heidelberg die zum Teil schon mit Wohnungen bebauten freiwerdenden Flächen in eine kluge und sozial ausgewogene Wohnungspolitik und Stadtentwicklung integriert werden. Der teure Wohnungsmarkt braucht Familienwohngebiete mit bezahlbaren Preisen. Und vor allem kann die Südstadt so zu einem echten Stadtteil werden. Insbesondere muss über die 50 ha Flächen im Stadtgebiet hinaus die Zukunft des Sied-lungssolitärs Patrick-Henry-Village an der Autobahn zusammen mit den südlichen Umlandgemeinden als regionales Sondergebiet entwickelt werden. OB Würzner hat noch vergangenen Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss mit Händen und Füßen gegen unsere Forderung nach einem Masterplan für die US-Flächen gewehrt. Genau den brauchen wir jetzt. Zusammen mit Mannheim und der gesamten Region muss jetzt strategisch beraten und insbesondere auch gemeinsam Bundes- und Landesunterstützung eingefordert werden. Und nebenbei: Der Neckarufertunnel ist nun de facto das, was er durch die Entwicklung der Kommunalfinanzen schon länger ist: am Ende, da Heidelberg größere finanzielle Mittel benötigt, um die freiwerdenden Flächen in der Südstadt, in Rohrbach, im Pfaffengrund und der Weststadt gemeinsam mit der GGH zu kaufen. Im Gegensatz zum Neckarufertunnel wird dort das Geld richtig und rentierlich investiert.
