KINOSTANDORT Das Ende des Kinobetriebes Lux-Harmonie im Zentrum der Stadt ist für uns ein großer Verlust. Hier geht es nicht nur um Unterhaltung, sondern um sozialen Austausch und einen Begegnungspunkt, wo man ungezwungen und spontan zusammenkommt, in der kommunikativen Funktíon ähnlich den Stadtplätzen in Italien. Denn nicht nur das Kino ist da, sondern auch das Theater, Kunstgalerie und gastronomisches Angebot. An diesem Ort der Kommunikation können Menschen verweilen, sich erholen, und das direkt an der Lebensader der Stadt, der Hauptstraße, nicht mal 100 m entfernt vom Universitätsplatz und den Hauptkirchen der Stadt. Das ist ein Mittelpunkt unserer Stadt, ein Identitätsort der Stadt- u. Kulturgeschichte,Gründerort der deutschen Demokratie-Bewegung und unseres Theaters im frühen 19. Jh. Die Stadt sollte das Kino als Kultureinrichtung breiter Kreise mit hohem Studentenanteil an dieser Stelle erhalten, auch als Gegengewicht zu Einkaufen und Gastronomie. Diesen kulturellen Mittelpunkt, der sich auch im baulichen Maßstab in die Altstadt einfügt, aufzuopfern, egal aus welchem Grund, wäre gegen das Wohl der Stadt. Heidelberg, der ehem. Kulturhauptstadt und Kinohauptstadt Deutschlands, sollte gelingen, Rahmenbedingungen für den Fortbestand dieser Kulturinstitution zu schaffen, notfalls mit Subventionen, wie beim Theater. Die Wiederherstellung des Harmonie-Gartens (heute Parkplatz) als Grünanlage ist eine große Chance für die Aufwertung der Altstadt.
