Armut? Heidelberg? Stadtblattartikel von Gabriele Faust-Exarchos am 12.11. 2012

Ja, rund 12 000 Menschen leben hier unter dem Existenzminimum. Besonders Kinder und Jugendliche tragen ein hohes Armutsrisiko, 12 % unter 15 Jahren sind auf Sozialgeld angewiesen, ihre Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist eingeschränkt.

Auch wenn immer betont wird, Heidelberg stehe so gut da, gibt es noch großen Handlungsbedarf. Als Kommune können wir z.B. für bezahlbaren Wohnraum in allen Stadtteilen sorgen und ein ÖPNV-Sozialticket für arme Menschen einführen, wie die GAL schon lange fordert.

Reden wir uns mit „Wissen schafft Stadt“ die Stadt schön, anstatt sofort mit dem vorhandenen Wissen konkrete Maßnahmen für Benachteiligte umzusetzen? Die sozialen Projekte leisten konkret eine wichtige Arbeit, teils im Ehrenamt, deshalb sollten wir ihre maßvollen Förderanträge im Haushalt entsprechend unterstützen.

Ein Gedanke zu „Armut? Heidelberg? Stadtblattartikel von Gabriele Faust-Exarchos am 12.11. 2012“

  1. Sehr geehrte Frau Faust-Exarchos
    Unter anderem schreiben sie, die Kommune müsse für „bezahlbaren Wohnraum“ sorgen. Da bin ich voll und ganz ihrer Meinung. Allerdings müsste hier erst einmal festgelegt werden, was die Kommune, also Heidelberg, unter ‚bezahlbar‘ versteht. Da ich seit vielen Jahren in Heidelberg-Bergheim in einer Wohnung der GGH (Gesellschaft für Grund und Hausbesitz) wohne, erfahre ich am eigenen Konto, was hier vorgeht. Diese Gesellschaft ist ja im Besitz der Stadt und die Stadt erstellt auch in schöner Regelmäßigkeit einen Mietspiegel. Innerhalb der letzten 12 Jahre wurde die Miete für meine Wohnung fast auf das Doppelte angehoben ! OHNE irgendeine Gegenleistung (also Modernisierung, Dämmung o. Ä. Hier wird nur nach dem Mietspiegel gewertet und da ja „Bergheim-Ost“ anscheinend attraktiver sein soll, sind hier die Mieten weitaus höher wie in Bergheim-West. Hier verläuft eine imaginäre Grenze an der Mittermaier Str., von der ich ca. 20 m entfernt wohne. Aber durch die Verpflechtung von stadteigener Wohnungsgesellschaft und selbst erstelltem Mietspiegel hat hier die Stadt die „Lizenz zum Geldkassieren“ ! – Dass es den zuständigen im Rathaus (vorneweg Herr Würzner) egal ist, wie teuer die Mieten sind oder werden, sieht man am „Steckenpferd“ der Stadt: -Bahnstadt! Hier baut GGH mit den Mieteinnahmen der langjährigen MIeter hochpreisige Wohnungen, die ein Normalverdiener nicht bezahlen kann. In einem Bundesland, dass „grün“ regiert wird, dessen Landeshauptstadt „grün“ geworden ist, hat ihre Partei in Heidelberg noch nicht viel auf dem Sektor Wohnungen erreicht oder angestrengt. Es nutzt mir nichts, wenn ein Herr Lepanto alles „pflegen und erhalten“ will. Wohnungen für die Durchschnittsmenschen müssen auch in einer Stadt wie Heidelberg vorhanden sein und neu gebaut werden. Wenn sie dafür nicht „lauter“ eintreten, sind sie auch nichts anderes wie die jetzt von der Bundespartei der Grünen angestrebte „Mitte“. So nach der Art der Kanzlerin: „Aussitzen“ Das sie von ihrem Vorgänger übernommen. Anscheinend wollen die „Grünen“ jetzt auch nach diesem Modus regieren.
    Mit freundlichen Grüßen
    Horst Horn

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