„Butter bei die Fische“, Stadtblattartikel von Judith Marggraf am 29.9. 2014

… brauchen wir in den kommenden Wochen bei der Frage nach der Aufnahme von Flüchtlingen. Und zwar von denen, die länger bei uns leben werden. Nach aktuellen Plänen sollen diese Menschen in ein, vielleicht zwei Gebäuden der Patton Baracks untergebracht werden. Ich will dahinter ein Fragezeichen setzen.

Ich halte nichts davon, Menschen hinter Zäunen zu kasernieren, die nach Not, Angst und Vertreibung hier aufgenommen werden. Ich halte auch nichts davon, diese Menschen „unter sich“ zu lassen. Ebensowenig halte ich davon, diese Menschen alleine dem Heidelberger Süden zuzuordnen.

Das Schlüsselwort heißt ‚dezentrale Unterbringung‘. Daran wird unsere Integrationskraft, unsere Weltoffenheit und unser Verständnis für die Not- und Ausnahmesituation dieser Menschen gemessen.

Ich weiß wohl, dass die Betreuung zentral einfacher ist als dezentral. Ich weiß auch, dass Wohnraum in Heidelberg nicht so einfach zu finden ist. Aber ich weiß auch, dass jede Familie, der wir ein normales, integriertes Leben ermöglichen können, ein Gewinn für uns alle ist.