Am Adenauerplatz …
denken DAI und IBA über ein neues Veranstaltungshaus nach. Ausgebaut und überhöht werden soll die hübsche, aber anachronistische Unterführung beim Neptunbrunnen. Mich stört der große Zinnober, mit dem diese Überlegungen vorgebracht werden. (Es ist kein Zufall: Das Baumaterial sollen gebogene Balken sein.)
Die städtebauliche Begründung gibt sich historisch, ist aber frei von Kenntnissen. Der Seegarten ist älter als der Bahnhof und war nie Vorplatz, sondern Ort der Ruhe für die Stadt und ihre Gäste. Erst mit der Verlegung der Eisenbahn entwickelte sich die Anlage zur heutigen Rennstrecke; Stadtgarten und Neptungarten wurden so zu umtosten Verkehrs(halb)inseln.
Das angedachte Gebäude kommt luftig-filigran daher. Mit Toiletten, Gastronomie, Lieferanfahrt, Lüftung, Schallschutz und Fahrradabstellanlage würde am Ende doch ein Klotz daraus. Ohnehin gilt: Je modischer die Architektur, desto schneller sieht sie nachher altmodisch aus. Der Seegarten braucht Ruhe und nicht Rummel.
- Posted by Hans-Martin Mumm
- On 24. Mai 2017
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