Rundgang durch die Altstadt mit GAL Bezirksbeirat Gerd Guntermann
Los geht es am Friedrich-Ebert-Platz. Gerd Guntermann begrüßt am Freitag, 21. September, um 18.00 Uhr die Teilnehmer, unter ihnen Vertreter von LINDA, der Schlossberg-Initiative, der IG Verkehr, Stadtrat Weiler-Lorenz sowie Kinderbeauftragte und Bezirksbeiräte.
Guntermann wohnt seit 38 Jahren in der Altstadt und kennt sie wie seine Westentasche. Er engagiert sich als GAL Bezirksbeirat, ist im Vorstand der GAL und in diversen anderen Heidelberger Gruppen aktiv. Beim Rundgang fällt auf, die Menschen kennen ihn hier, ständig wird er herzlich gegrüßt.
Wie der Friedrich-Ebert-Platz vor der Umgestaltung ausgesehen hat, dran erinnert Guntermann: ein Platz mit vielen großen Bäumen. Jetzt, so sagt er, treibt es einem Tränen in die Augen, wenn man die Bäume anschaut. Zwei Reihen kleiner Bäume säumen links und rechts den Platz. Viel größer werden die wohl auch nicht werden, da der Untergrund nicht mehr hergibt, da sich unter dem Friedrich-Ebert-Platz eine Tiefgarage befindet.
Bezirksbeirat Gerd Guntermann spricht die geplante Bepollerung der Altstadt an. Er ist vehementer Verfechter der versenkbaren Poller, die künftig den Verkehr in der Altstadt beruhigen und sicherer machen sollen. Vorbild hierfür ist Salzburg, da diese Stadt viele Parallelen mit Heidelberg aufweist, u.a. ist sie auch geprägt vom Tourismus und hat eine ähnliche Topographie. Sowohl der Arbeitskreis für ein Verkehrsberuhigungskonzept Altstadt als auch der Bezirksbeirat Altstadt ist mit großer Mehrheit für diese Maßnahme. Nicht zuletzt aufgrund des tragischen Unfalls des 10-jährigen Ben Bews liegt es jetzt an der Stadt schnell zu handeln.
Guntermann erklärt noch, dass hier im vorderen Bereich der Plöck keine Poller angebracht werden können, da sich hier die Zu- und Abfahrten der Parkhäuser befinden.
Nächster Halt ist der Spielplatz an der Ecke Plöck / Märzgasse. Hier wünscht sich der Bezirksbeirat, dass die Märzgasse entlang des Spielplatzes verkehrsberuhigt und umgestaltet wird, um die Sicherheit der Kinder zu erhöhen. Zufrieden ist Guntermann mit der Landfriedstraße hinter dem Spielplatz, die erst vor kurzem verkehrsberuhigt wurde. Jetzt dürfen nur noch auf der einen Seite Autos halb auf dem Gehweg parken, die gegenüberliegende Seite ist ganz tabu. Kinder können nun sicher zur Schule und den Spielplätzen gelangen.
Weiter geht es die Märzgasse entlang, über die Hauptstraße zur Karpfengasse. Der Anlieferverkehr der Hauptstraße muss über Poller reguliert werden, fordert Guntermann, da die Zeiten einfach nicht eingehalten werden. In der Karpfengasse wohnt er in einem der GGH Gebäude hinter dem C&A. Er berichtet über ein positives Projekt: Hinter dem C&A liegt eine kleine Grünfläche, die dem C&A gehört, nicht genutzt wird und völlig verwahrlost und verdreckt war. Guntermann nahm Kontakt mit der Heidelberger C&A Leitung auf und erreichte, dass diese die Fläche säubern und zurück schneiden ließ. Nun sieht das Ganze schon prima aus und alle Anwohner ringsum freuen sich. Demnächst ist sogar ein gemeinsames Frühstück auf dem Platz geplant. Hier hat sich gezeigt: kleiner Einsatz – große Wirkung, man muss nur mit den Leuten reden. Toll, dass Gerd Guntermann sich hier eingesetzt hat!
Der Rundgang geht weiter zur Stadthalle. Die Teilnehmer sind sich einig, dass es kaum vorstellbar ist, wie es aussehen würde, wenn die damals geplante Stadthallenerweiterung gekommen wäre. Die Grünfläche daneben wäre überbaut und die Frischluftzufuhr zur Altstadt unterbunden. Gerd Guntermann erzählt hier vom Anlieferlärm bei der Stadthalle bis spät in die Nacht sowie über die Parksituation entlang der Neckarstraße. Auch hier fordert er Poller und kritisiert, dass sich die Umsetzung zeitlich verzögern wird. Geplant sind die Poller wohl für frühestens 2021.
Von der Stadthalle führt uns der Rundgang weiter durch den Marstall zur Krahnengasse. Hinter dem Archäologischen Institut, das derzeit wegen Bauarbeiten eingepackt ist und dadurch relativ gut aussieht, befindet sich laut Guntermann „der hässlichste Platz in der Altstadt, ein geschotterter Parkplatz“. Zwar ist er gut versteckt, aber es stimmt, dieser Platz würde eine Aufwertung vertragen.
Zum Abschluss geht es hoch zum Universitätsplatz. Unterwegs wird diskutiert: Wie viel Tourismus verträgt die Altstadt noch? Wie viele mehr Busse? Die Situation oben auf dem Schloss und auf dem Neckarmünzplatz ist für die Anwohner unerträglich. Ein ständiges An- und Abfahren.
Auch am Universitätsplatz ist die Verkehrssituation für die Anwohner schrecklich. Bis zu drei Busse gleichzeitig stehen hier hintereinander mit laufendem Motor und verdecken zudem die ganze Ladenfront. Auch nachts, wenn Jugendliche auf den Moonliner warten, ist oft nicht an Schlaf zu denken. Eine Verlegung der Haltestelle etwas Richtung Norden, hin zur Triplex Mensa, wäre vielleicht eine Lösung.
Bezirksbeirat Gerd Guntermann beendet die Führung mit einem Wunsch an die Stadt, der eigentlich ganz einfach ist: „Es wäre schön, wenn die Stadt für uns Bürger in der Altstadt endlich mal etwas tun würde!“
- Posted by GAL (ck)
- On 25. September 2018
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